Nahost-Ticker Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Abkommen +++ Swiss will wieder über Iran und nach Beirut fliegen

Agenturen/red

29.4.2024

Bauarbeiten an Anleger für Gaza-Hilfslieferungen haben begonnen

Bauarbeiten an Anleger für Gaza-Hilfslieferungen haben begonnen

STORY: Die israelische Armee hat am Sonntag Bilder veröffentlicht, die den Baufortschritt an einem Landungssteg in Gaza zeigen sollen. Die US-Regierung hatte am Freitag mittgeteilt, das US-Militär habe mit dem Bau einer Anlegestelle begonnen, über die humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen gebracht werden können – ein Schritt, der seit Wochen erwartet worden war. Im März hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, dass das Militär einen provisorischen Hafen an der Mittelmeerküste des Gazastreifens bauen werde, um humanitäre Hilfe auf dem Seeweg zu empfangen. Eine unabhängige Überprüfung von Datum und Ort des Bildmaterials war nicht möglich. Der Bau des Landungsstegs ist Teil der Bemühungen, eine Hungersnot in der palästinensischen Enklave abzuwenden – fünf Monate nach Beginn der Kämpfe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas.

29.04.2024

Bei einem Treffen mehrerer Aussenminister westlicher und arabischer Staaten in Riad soll an diesem Montag über Bemühungen für eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas gesprochen werden. Der palästinensische Präsident Abbas hat die Zerstörung in Gaza als beispiellos bezeichnet. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

29.4.2024

Das Wichtigste im Überblick

  • Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat mit einem Ende der Regierung gedroht, sollte ein vorgeschlagener Geisel-Deal umgesetzt und ein Militäreinsatz in Rafah gestoppt werden.
  • Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz wird nicht an die Stelle des Uno-Palästinenserhilfswerks UNRWA treten.
  • Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) will vier Wochen nach dem Tod von sieben Mitarbeitern bei einem israelischen Luftangriff in Gaza die Arbeit dort wieder aufnehmen.
  • Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben einen Vorschlag Israels für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln erhalten.
  • Israel erwägt einem Bericht zufolge ein begrenztes Abkommen mit der islamistischen Hamas, um die Freilassung von zumindest 20 Geiseln zu erreichen.
  • Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die propalästinensischen Proteste an Hochschulen in den USA kritisiert.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 20.32 Uhr

    Tausende demonstrieren in Israel für Geisel-Abkommen

    Mehrere Tausend Menschen haben am Montagabend in Tel Aviv für eine Verhandlungslösung zur Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. «Rafah kann warten - sie nicht», stand israelischen Medienberichten zufolge auf einem Banner der Kundgebung. Auch Angehörige von Geiseln sprachen auf der Demonstration und appellierten an die israelische Regierung, eine Waffenruhe zu erreichen und die Geiseln zurückzubringen.

  • 19.49 Uhr

    US-Regierung: Menschenrechtsverstösse durch israelische Armee im Westjordanland

    Die US-Regierung wirft fünf Einheiten der israelischen Armee «schwere Menschenrechtsverletzungen» vor. Diese Verstösse seien gegen Palästinenser im Westjordanland begangen worden und hätten sich noch vor dem Grossangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober ereignet, teilte das Aussenministerium in Washington am Montag mit. Vier dieser Einheiten hätten bereits «korrigierende Massnahmen» ergriffen, um US-Sanktionen zu vermeiden.

  • 17.55 Uhr

    Swiss will wieder über Iran und nach Beirut fliegen

    Die Swiss will den iranischen Luftraum ab dem 1. Mai wieder für ihre Überflüge nutzen. Die libanesische Hauptstadt Beirut wird die Schweizer Fluggesellschaft ab Samstag wieder zweimal wöchentlich direkt anfliegen.

    Dies jeweils am Dienstag und am Samstag, wie es am Montag von der Swiss weiter hiess. Massgeblich für die Entscheidung sei gewesen, dass sich die Lage sowohl in Beirut wie auch im Iran beruhigt habe. Man sei nach eingehender Beurteilung der Situation zum Schluss gekommen, dass die Swiss einen sicheren Flugbetrieb gewährleisten könne.

    Man beobachte die Entwicklung weiterhin sehr genau und stehe mit den zuständigen Behörden in der Schweiz und vor Ort in engem Kontakt, teilte die Swiss mit. Auf mögliche Veränderungen der Lage würde die Airline bei Bedarf umgehend reagieren. Die Sicherheit der Crews und der Passagiere habe stets oberste Priorität.

    Am vergangenen Freitag nahm die Swiss bereits ihre während rund einer Woche ausgesetzten Flüge nach Tel Aviv wieder auf. 

  • 15.31 Uhr

    Bewaffneter Hamas-Arm greift Israel aus dem Libanon an

    Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas hat den Norden Israels am Montag mit zahlreichen Raketen angegriffen. Die Kassam-Brigaden reklamierten den Angriff auf ein Militärlager nahe der Grenzstadt Kiriat Schmona für sich.

    Es handele sich um eine Antwort auf die «Massaker des zionistischen Feinds» im Gazastreifen und Westjordanland, hiess es in einer Mitteilung des bewaffneten Arms der Palästinenserorganisation. Es gab keine Berichte zu Verletzten oder Sachschäden.

    Israelische Medien berichteten, die meisten der rund 20 Geschosse seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Der Rest sei auf unbewohntem Gebiet eingeschlagen.

    Die neuen Hamas-Angriffe kommen, während sich Verhandlungsteams in Kairo um eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg bemühen.

    In der Nacht hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben Ziele der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Süden des Libanon beschossen. Die Hamas hatte bereits vor acht Tagen Angriffe auf Israel aus dem Libanon für sich reklamiert.

  • 11.06 Uhr

    Berichte über zahlreiche Tote bei israelischen Angriffen in Rafah

    Bei neuen israelischen Angriffen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 27 Palästinenser getötet worden.

    Mindestens 20 Menschen in Wohnhäusern in der Stadt an der Grenze zu Ägypten seien in der Nacht bei verschiedenen Angriffen ums Leben gekommen, hiess es am Montag. Am Morgen seien in Rafah zudem sieben Mitglieder einer Familie bei Beschuss getötet worden. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, ohne genaue Koordinaten der Vorfälle könne er sich nicht dazu äussern.

    Israel hat eine Offensive in der Stadt Rafah angekündigt, um dort die verbliebenen Bataillone der islamistischen Terrororganisation Hamas zu zerschlagen. Verbündete hatten davor wiederholt gewarnt, weil sich in der Stadt Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge aufhalten. Der Militäreinsatz könnte jedoch abgesagt werden, sollte es bei Verhandlungen in Ägypten über eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge einen Durchbruch geben.

  • 10.39 Uhr

    US-Aussenminister Blinken beginnt weitere Nahost-Reise

    US-Aussenminister Antony Blinken beginnt am Montag seine siebte diplomatische Mission im Nahen Osten seit dem Angriff der Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober. Unmittelbar vor Blinkens Besuch, der ihn nach Saudi-Arabien, Jordanien und Israel führt, telefonierte US-Präsident Joe Biden am Sonntag mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

    Einst vielversprechende Aussichten auf eine israelisch-saudische Annäherung liegen derzeit praktisch auf Eis. Grund dafür ist, dass Israel sich weigert, eine der wichtigsten Bedingungen der saudischen Seite für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu berücksichtigen: die Schaffung eines palästinensischen Staates. Der Gaza-Krieg hat Proteste weltweit ausgelöst, die auch amerikanische Universitäten erfassten. Die Studierenden kritisieren die amerikanische Unterstützung für Israel, insbesondere Waffenlieferungen.

  • 5 Uhr

    Waffenstillstand-Petition von Amnesty International Schweiz

    Amnesty International Schweiz übergibt an diesem Montag eine Petition an den Bundesrat und das Parlament. Mit über 45'000 Unterschriften wird darin ein Waffenstillstand in Gaza und die Sicherung der Finanzierung des Palästinensischen Flüchtlingshilfswerks UNRWA gefordert. Angesichts der schweren Anschuldigungen gegen das UNRWA hat die Schweiz die für 2024 vorgesehenen Beiträge noch nicht überwiesen.

  • 4.05 Uhr

    Neue Gespräche in Saudi-Arabien

    Bei einem Treffen mehrerer Aussenminister westlicher und arabischer Staaten in Riad soll an diesem Montag über Bemühungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas gesprochen werden. US-Aussenminister Antony Blinken, der auf dem Rückweg eines Besuchs in China nach Saudi-Arabien reist, will nach Darstellung seines Büros mit regionalen Partnern über den Konflikt beraten. Erwartet werden unter anderem die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock und ihre Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

    Die Minister treffen sich in Riad am Rande des Open Forums, einer Wirtschaftskonferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF), bei der es unter anderem um Umwelt, Gesundheit und Finanzen geht. Israel sollte laut dem WEF-Präsidenten Børge Brende nicht teilnehmen.

    Ebenfalls am Montag will voraussichtlich eine Delegation der Hamas nach Kairo reisen, um in der ägyptischen Hauptstadt über Details eines neuen Vorschlags für einen Kompromiss mit Israel zu sprechen, wie ein Hamas-Repräsentant der Deutschen Presse-Agentur sagte. Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen zwischen internationalen Vermittlern – Israels Regierung und die Hamas führen aus Prinzip keine direkten Gespräche – haben sich allerdings bisher immer wieder zerschlagen. Der Schwerpunkt der Gespräche war zuletzt aus Katar nach Ägypten verlegt worden.

  • 4.03 Uhr

    Kann Offensive in Rafah noch abgewendet werden?

    Ein hochrangiger Hamas-Funktionär hat bei Telegram angekündigt, die Islamistenorganisation werde einen israelischen Vorschlag prüfen und eine Antwort geben. Israels Regierung erwartet diese nach Angaben des israelischen Fernsehens bis Montag. Aussenminister Israel Katz erklärte demnach, Israel sei bereit, den Militäreinsatz in der Stadt Rafah zu verschieben, sollte ein Deal zur Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas zustande kommen.

    Die USA haben die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wiederholt vor einer grossangelegten Offensive in Rafah gewarnt. Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt. US-Präsident Biden habe seinen klaren Standpunkt in einem Gespräch mit Netanjahu bekräftigt, teilte das Weisse Haus am Sonntag mit.

    Abwasserüberlauf nahe der Zelte der Binnenvertriebenen in Rafah. (26. April 2024) 
    Abwasserüberlauf nahe der Zelte der Binnenvertriebenen in Rafah. (26. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Haitham Imad

    Bei dem aktuellen Entwurf für einen Deal geht es israelischen Medien zufolge zunächst um ein begrenztes Abkommen, das erst einmal nur die Freilassung weiblicher, älterer und kranker Geiseln vorsehe. Die Hamas hat zuletzt einen dauerhaften Waffenstillstand gefordert, was Israel ablehnt. Es wird befürchtet, dass von den noch immer im Gazastreifen vermuteten 133 Geiseln inzwischen viele nicht mehr am Leben sind.

  • Montag, 29. April 2024, 0.51 Uhr

    IKRK-Direktor: Werden UNRWA nicht ersetzen

    Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz wird nicht an die Stelle des Uno-Palästinenserhilfswerks UNRWA treten. «Wir haben bereits genug zu tun, ohne zu versuchen, andere Organisationen zu ersetzen», sagte IKRK-Direktor Pierre Krähenbühl.

    «Wir haben völlig unterschiedliche Mandate. Das UNRWA hat ihr Mandat von der Uno-Generalversammlung erhalten, das IKRK von den Genfer Konventionen», sagte Krähenbühl in einem am Montag veröffentlichten Interview mit «Le Temps». «Das IKRK wird also das Mandat des UNRWA nicht übernehmen». Krähenbühl reagierte damit auf die Forderung von Teilen der SVP und FDP, dass das IKRK das Palästinenserhilfswerk UNRWA ersetzen soll.

    Der neue IKRK-Direktor und ehemalige UNRWA-Chef ging auch auf die Kritik von republikanischen US-Senatoren an seiner Person ein. Diese hatten im März einen Brief an die IKRK-Versammlung gerichtet, in dem sie den Rücktritt Krähenbühls forderten und damit drohten, die US-Gelder für die Institution zu streichen. Bei seiner Einstellung beim IKRK sei überprüft worden, ob es bei seiner früheren Stelle zu Fehlverhalten gekommen sei, sagte Krähenbühl. «Die Antwort der Uno war klar und deutlich: Es hat nichts gegeben.»

    Das IKRK wurde jüngst auch von einer schweren Finanzkrise erschüttert: Das Budget der Organisation wurde bis 2024 auf 700 Millionen Franken gekürzt, 4000 Stellen wurden gestrichen. «Die letzten Abgänge erfolgten im März», sagt Krähenbühl dazu. Darunter hätten der Zusammenhalt und das Vertrauen in der Organisation gelitten. Zudem musste das IKRK laut Krähenbühl sein Engagement zurückfahren, insbesondere im Irak, im Südsudan und in Nigeria.

    Die finanzielle Lage des IKRK habe sich jedoch stabilisiert, so der IKRK-Direktor. «Während der Krise gab es zwei Baustellen: Wir mussten die Budgets kürzen und gleichzeitig eine neue institutionelle Strategie entwickeln. Das innerhalb eines Jahres zu schaffen, war keine leichte Aufgabe.»

  • 22 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 28. April 2024

  • 21.44 Uhr

    Biden fordert mehr Hilfslieferungen für Gaza

    Vor erneuten Krisengesprächen über den Gaza-Krieg hat US-Präsident Joe Biden den Ausbau der humanitären Hilfe in dem abgeriegelten Küstenstreifen gefordert. In einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu habe Biden betont, dass die jüngsten Fortschritte bei den Hilfslieferungen in voller Abstimmung mit den humanitären Organisationen fortgesetzt und verstärkt werden müssten, teilte das Weisse Haus am Sonntag mit. Biden habe unter anderem auf die Vorbereitungen für die Öffnung neuer Grenzübergänge im Norden Israels ab dieser Woche verwiesen.

    Israel steht international massiv unter Druck, mehr Hilfslieferungen in das abgeriegelte Gebiet am Mittelmeer zu lassen, in dem das israelische Militär seit Oktober gegen die islamistische Hamas kämpft. Jüngst hatte das Land Grenzübergänge für Hilfslieferungen geöffnet. Die Vereinten Nationen haben zuletzt eine Zunahme der ankommenden Lastwagen bestätigt, fordern von Israel aber weitere Schritte, um mehr Hilfslieferungen zu ermöglichen.

    Biden und Netanjahu hätten in dem Gespräch auch das Thema Rafah erörtert, hiess es weiter. Biden habe dabei seinen klaren Standpunkt bekräftigt. Die USA als wichtigster Verbündeter Israels haben die Regierung von Netanjahu wiederholt vor einer grossangelegten Offensive in der Stadt Rafah gewarnt. Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt.

    Israels Aussenminister Israel Katz hatte erklärt, Israel sei bereit, den Militäreinsatz in Rafah zu verschieben, sollte ein Geisel-Deal zustande kommen. Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen hatten sich allerdings bisher immer wieder zerschlagen. Biden verwies in dem Gespräch mit Netanjahu auf eine Erklärung, in der er mit 17 anderen Staats- und Regierungschefs die Hamas aufgefordert habe, die Geiseln unverzüglich freizulassen, um einen Waffenstillstand und eine Erleichterung für die Menschen in Gaza zu erreichen.

  • 19.15 Uhr

    US-Regierung: Propalästinensische Demos an Unis müssen friedlich sein

    Angesichts der aufgeheizten Stimmung bei propalästinensischen Demonstrationen an etlichen amerikanischen Universitäten hat die US-Regierung zu einem Gewaltverzicht aufgerufen. «Wir verstehen, dass diese Proteste wichtig sind», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Sonntag dem US-Sender ABC News. «Aber sie müssen friedlich sein.» Das Weisse Haus überlasse lokalen Behörden die Entscheidung, wie mit den jeweiligen Protesten umzugehen sei. Friedliche Demonstrierende dürften jedoch nicht verletzt werden. Gleichzeitig betonte Kirby: «Wir verurteilen aufs Schärfste die antisemitische Sprache, die wir in letzter Zeit gehört haben. Wir verurteilen jegliche Hassrede und Androhungen von Gewalt.»

    Bei den Protesten gab es auch am Wochenende wieder etliche Festnahmen. Am 18. April hatte ein Einsatz der New Yorker Polizei an der Elite-Uni Columbia in Manhattan für viel Aufsehen und Kritik gesorgt, in der Folge kam es in Dutzenden Universitäten zu Protesten und den Aufbau von Zeltlagern. Seitdem wurden landesweit laut «New York Times» mehr als 700 Menschen festgenommen, darunter auch Hochschulpersonal. In vielen Fällen kamen sie den Berichten zufolge schnell wieder frei.

    Die Demonstrierenden fordern Solidarität mit den Palästinensern und verlangen von ihren Hochschulen, finanzielle Beziehungen mit Israel zu beenden. Einigen Demonstranten wird Antisemitismus und die Verharmlosung der islamistischen Hamas vorgeworfen, deren Ziel unter anderem die Beseitigung des Staates Israel ist. Jüdische Studierende äusserten Sorge um ihre Sicherheit. Die Hamas hatte mit ihren Massakern und den Geiselnahmen in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres den Gaza-Krieg ausgelöst.

  • 18.29 Uhr

    Hilfsorganisation nimmt nach Tod von Helfern wieder Arbeit in Gaza auf

    Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) will vier Wochen nach dem Tod von sieben Mitarbeitern bei einem israelischen Luftangriff in Gaza die Arbeit dort wieder aufnehmen. Das kündigte die Organisation am Sonntag in einer Mitteilung an. «Wir waren zu einer Entscheidung gezwungen,», hiess es darin: «Ganz aufhören in einer der schlimmsten Hungerkrisen und einen Einsatz beenden, der 61 Prozent der Hilfe internationaler Nichtregierungsorganisationen ausmachte, oder weitermachen in dem Wissen, dass Helfer und Zivilisten eingeschüchtert und getötet werden.»

    Anfang April waren die sieben Helfer bei dem Luftangriff getötet worden, als ihr Konvoi aus drei Fahrzeugen ein Warenlager in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens verliess. Die israelische Armee bezeichnete den Angriff später als «schweren Fehler», dem eine falsche Identifizierung der Fahrzeuge zugrunde gelegen habe.

    WCK fordert weiterhin eine internationale Untersuchung des Vorfalls. Die Hilfsorganisation versorgt weltweit Menschen in Katastrophengebieten mit Mahlzeiten. «Wir werden so viele Lebensmittel nach Gaza schaffen wie möglich», kündigte WCK an. Die Organisation habe 276 Lastwagen mit Lebensmitteln für umgerechnet acht Millionen Mahlzeiten, die bereitständen, um am Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu fahren. Auch aus Jordanien und möglicherweise über den Seeweg solle Hilfe geliefert werden.

  • 16.59 Uhr

    Israels Generalstabschef billigt Pläne zu Fortsetzung des Krieges

    Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat nach Militärangaben Pläne zur Fortsetzung des Gaza-Kriegs gebilligt. Nach Angaben eines Armeesprechers erörterte er am Sonntag die Pläne mit den führenden Offizieren des Südkommandos. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Halevi hatte bereits am vergangenen Sonntag weitere Schritte zur Fortsetzung des Gaza-Krieges genehmigt.

    Israelische Medien werteten die Entscheidung vom Sonntag auch als Billigung der geplanten Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen. In der Stadt halten sich Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge auf. Israels Verbündete haben daher wiederholt vor einer Rafah-Offensive gewarnt.

    Die erneute Armeemitteilung kam zum Zeitpunkt eines letzten Versuchs, eine Einigung über eine Feuerpause und die Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas zu erreichen: Eine Delegation der Hamas will voraussichtlich am Montag nach Kairo reisen, um über Details eines neuen Vorschlags zu sprechen, wie ein Hamas-Repräsentant der Deutschen Presse-Agentur sagte. Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen hatten sich allerdings bisher immer wieder zerschlagen.

  • 16.03 Uhr

    Medien: Netanjahu befürchtet Haftbefehl durch Strafgerichtshof

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu befürchtet Medienberichten zufolge, der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag könnte Haftbefehle gegen ihn und andere Israelis erlassen. Die israelische Regierung gehe davon aus, dass Chefankläger Karim Khan noch in dieser Woche internationale Haftbefehle für Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie den Generalstabschef Herzi Halevi ausstellen könnte, berichteten israelische Medien am Sonntag.

    Der Strafgerichtshof ermittelt bereits seit 2021 gegen die Hamas und Israel wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen. Auch zu Gewalt israelischer Siedler im Westjordanland laufen Untersuchungen.

    Netanjahu sei wegen möglicher Festnahmen, die eine dramatische Verschlechterung des internationalen Ansehens Israels bedeuten würden, äusserst besorgt, hiess es in den Berichten.

    Netanjahu schrieb am Freitag bei X, vormals Twitter, Israel werde unter seiner Führung «niemals irgendeinen Versuch des Strafgerichtshofs akzeptieren, sein inhärentes Recht auf Selbstverteidigung zu untergraben». Der Regierungschef schrieb zudem: «Die Drohung, Soldaten und Repräsentanten der einzigen Demokratie im Nahen Osten und des einzigen jüdischen Staates der Welt zu fassen, ist empörend.» Israel werde «den gerechten Krieg gegen Terroristen, die auf Völkermord aus sind, bis zum Sieg fortsetzen».

    Eine solche Entscheidung des Strafgerichtshofs würde zwar nicht Israels Vorgehen beeinflussen, wäre aber «ein gefährlicher Präzedenzfall, der die Soldaten und Repräsentanten aller Demokratien bedroht, die gegen brutalen Terrorismus und rücksichtslose Aggression kämpfen», schrieb Netanjahu.

    Israels Aussenminister Israel Katz wies am Sonntag alle israelischen Vertretungen an, sich sofort auf eine «schlimme antisemitische, antijüdische und antiisraelische Welle auf der Welt vorzubereiten». Auch Sicherheitsmassnahmen rund um jüdische Einrichtungen sollten erhöht werden, so ein Sprecher des Ministeriums zu der Anweisung an die Botschaften.

    Juristisch würde ein Haftbefehl des IStGH gegen Netanjahu und andere israelische Bürger bedeuten, dass Staaten, die die Statuten des IStGH unterzeichnet haben, verpflichtet wären, diese Personen festzunehmen und an den Gerichtshof zu überstellen – sofern diese sich auf das Hoheitsgebiet dieser Staaten begeben.

    Chefankläger Karim Khan hat bereits vier internationale Haftbefehle gegen hochrangige Russen erlassen wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen, darunter auch gegen Präsident Wladimir Putin.

    Der Internationale Strafgerichtshof verfolgt Individuen wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord. Israel erkennt das Gericht nicht an. Aber die palästinensischen Gebiete sind Vertragsstaat. Daher darf der Ankläger auch ermitteln.

    Dagegen soll der Internationale Gerichtshof, ebenfalls mit Sitz in Den Haag, Konflikte zwischen Staaten lösen. Dieses höchste UN-Gericht hatte kürzlich Israel ermahnt, alles zu tun, um möglichen Völkermord in Gazastreifen zu verhindern.

    Angehörige von Geiseln der islamistischen Hamas hatten den Strafgerichtshof im Februar dazu aufgerufen, gegen die Führer der Terrororganisation zu ermitteln und Haftbefehle zu erlassen. Sie forderten strafrechtliche Ermittlungen wegen Geiselnahme, sexueller Gewaltverbrechen, Folter und Mord.

    Bei den Attacken der Hamas im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober waren rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Die Angriffe waren Auslöser für die militärische Offensive Israels im Gazastreifen, bei der nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 34'400 Menschen getötet worden sind.

  • 15.34 Uhr

    Abbas: Zerstörung im Gazastreifen beispiellos

    Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat die Zerstörung im Gazastreifen als beispiellos bezeichnet. «Was in Gaza geschieht, hat es noch nie gegeben, nicht einmal im Zweiten Weltkrieg in Deutschland», sagte Abbas am Sonntag in Saudi-Arabien bei der Eröffnung eines zweitägigen Wirtschaftsforums. Er verwies dabei auf den EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell, der sich vor einigen Tagen im EU-Parlament ähnlich geäussert hatte. Drei Viertel des Gazastreifens seien zerstört, sagte Abbas.

    In Riad begann am Sonntag das Open Forum, eine zweitägige Wirtschaftskonferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF) unter anderem zu Umwelt, Gesundheit und Finanzen, an dessen Rande mehrere Aussenminister westlicher Länder sowie arabischer Staaten über die Lage im Gaza-Krieg beraten wollten. Erwartet wurden unter anderem die Aussenminister der USA, Grossbritanniens und Deutschlands sowie Ägyptens, Jordaniens und Saudi-Arabiens. Israel sollte laut dem WEF-Präsidenten Børge Brende nicht teilnehmen.

    Israel übe im Krieg auf unverhältnismässige Weise Rache für den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober, sagte Abbas weiter. Tatsächlich trage Israel diese Rache am palästinensischen Volk aus. Abbas sollte sich am Rande des Wirtschaftsforums zugleich mit Spitzenpolitikern treffen, hiess es aus Diplomatenkreisen in Riad.

    US-Aussenminister Antony Blinken wurde am Sonntag in Riad erwartet – auf dem Rückweg von einer Reise nach China und vor einem erneuten Besuch in Israel. Die USA sind im Gaza-Krieg der engste Verbündete Israels und zusammen mit Deutschland dessen wichtigster Waffenlieferant. Auch Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Land zusammen mit Ägypten und den USA zwischen der islamistischen Hamas und Israel vermittelt, wurde erwartet. Die Gespräche über den Gaza-Krieg, an denen auch Bundesaussenministerin Annalena Baerbock teilnimmt, sind für Montag geplant.

    In Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und über die Freilassung weiterer Geiseln sollte eine Hamas-Delegation am Montag nach Kairo reisen, wie es aus Sicherheitskreisen hiess. Die Hamas-Delegation, angeführt vom ranghohen Funktionär Chalil al-Haja, wolle dort ihre Antwort auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe übergeben. Die Gespräche darüber liefen positiver als zuvor.

  • 15.13 Uhr

    Israels Finanzminister droht bei Rafah-Absage mit Ende der Regierung

    Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat mit einem Ende der Regierung gedroht, sollte ein vorgeschlagener Geisel-Deal umgesetzt und ein Militäreinsatz in Rafah gestoppt werden. In einer Video-Ansprache an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sagte Smotrich am Sonntag: «Eine Zustimmung zu dem ägyptischen Deal ist eine demütigende Kapitulation und verleiht den Nazis (Hamas) einen Sieg auf dem Rücken hunderter heldenhafter Soldaten, die im Kampf gefallen sind.» Er beschrieb die Zustimmung gleichzeitig als «Todesurteil für die Geiseln und unmittelbare existenzielle Gefahr für den Staat Israel».

    Sollte Netanjahu «die weisse Flagge hissen und die Anweisung zur sofortigen Eroberung von Rafah aufheben», habe eine Regierung mit ihm an der Spitze «kein Existenzrecht mehr», sagte Smotrich. Er beschrieb den Einsatz in Rafah als notwendig für die Zerstörung der Hamas, die Wiederherstellung der Sicherheit für die Einwohner der israelischen Gaza-Grenzgebiete «und die Rückführung aller unserer entführten Brüder und Schwestern». Smotrich sprach von einem «schicksalhaften Moment für das Volk Israel». Er forderte Netanjahu auf, mutig zu handeln.

    Vor dem geplanten Militäreinsatz Israels in Rafah unternimmt die Regierung einen letzten Versuch, sich mit der islamistischen Hamas auf eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln zu einigen. Eine Delegation der Hamas will voraussichtlich am Montag nach Kairo reisen, um über Details eines neuen Vorschlags zu sprechen.

    Ein hochrangiger Hamas-Funktionär kündigte am Samstag bei Telegram an, die Islamistenorganisation werde einen israelischen Vorschlag prüfen und eine Antwort geben. Israel erwartet diese nach Angaben des israelischen Fernsehens bis Montag. Israels Aussenminister Israel Katz erklärte demnach, Israel sei bereit, den Militäreinsatz in Rafah zu verschieben, sollte ein Geisel-Deal zustande kommen.

    Bei dem aktuellen Entwurf für einen Deal geht es israelischen Medien zufolge zunächst um ein begrenztes Abkommen, das vorsieht, dass nur einige weibliche, ältere und kranke Geiseln freikämen. Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen hatten sich allerdings bisher immer wieder zerschlagen.

  • 13.53 Uhr

    Vorsichtige Hoffnung: Neuer Geisel-Deal statt Offensive in Rafah?

    Vor einem geplanten Militäreinsatz Israels in Rafah unternimmt die Regierung einen letzten Versuch, sich mit der islamistischen Hamas auf eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln zu einigen. Eine Delegation der Hamas will voraussichtlich am Montag nach Kairo reisen, um über Details eines neuen Vorschlags zu sprechen, wie ein Hamas-Repräsentant am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen hatten sich allerdings bisher immer wieder zerschlagen.

    Um über den Gaza-Krieg zu sprechen, werden sich am Montag zudem mehrere hochrangige Politiker verschiedener Länder in Saudi-Arabien treffen. Mit dabei sind Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und US-Aussenminister Antony Blinken. Blinken wird im Verlauf der Woche auch wieder in Israel erwartet.

    Ein hochrangiger Hamas-Funktionär kündigte am Samstag bei Telegram an, die Islamistenorganisation werde einen israelischen Vorschlag prüfen und eine Antwort geben. Israel erwartet diese nach Angaben des israelischen Fernsehens bis Montag. Israels Aussenminister Israel Katz erklärte demnach, Israel sei bereit, den Militäreinsatz in Rafah zu verschieben, sollte ein Geisel-Deal zustande kommen.

    Bei dem aktuellen Entwurf für einen Deal geht es israelischen Medien zufolge zunächst um ein begrenztes Abkommen, das vorsieht, dass nur einige weibliche, ältere und kranke Geiseln freikämen. Die Anzahl der Tage einer möglichen Waffenruhe mache Israel von der Anzahl der Geiseln abhängig, die die Hamas freilasse, berichtete das Nachrichtenportal «Axios». Die Hamas hat zuletzt einen dauerhaften Waffenstillstand gefordert, was Israel ablehnt. Es wird befürchtet, dass viele unter den 133 Geiseln in der Gewalt der Hamas nicht mehr am Leben sind.

    «Axios» berichtete unter Berufung auf zwei hochrangige israelische Regierungsvertreter, Israel sei gemäss dem neuen Vorschlag zu Kompromissen bereit - etwa bei der Rückkehr von Zivilisten in den nördlichen Gazastreifen. Dazu gehöre ein Rückzug des israelischen Militärs aus dem Korridor, der das Küstengebiet teilt und vertriebene Palästinenser an einer Rückkehr in den Norden hindert.

    Der Schwerpunkt der Gespräche war zuletzt aus Katar nach Ägypten verlegt worden. Der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid al-Ansari, warf Israel und der Hamas in ersten Interviews mit israelischen Medien am Samstag vor, sich nicht entschlossen genug für einen Deal eingesetzt zu haben. Jedes Mal, wenn eine Einigung in greifbarer Nähe erschien, habe es Sabotage gegeben, sagte er. «Von beiden Seiten.»

    Die islamistische Hamas veröffentlichte unterdessen am Samstagabend erneut ein Geisel-Video. Darin sprechen sich zwei aus Israel entführte Männer für einen Deal zwischen der Hamas und der israelischen Regierung aus, der die Freilassung der Geiseln vorsieht. Unter welchen Umständen das Video entstanden ist und ob die beiden Männer aus freien Stücken oder unter Druck und Drohungen sprachen, war zunächst unklar. Einer der beiden, der israelischen Medien zufolge auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, rief in dem Video dazu auf, die Proteste für die Freilassung der aus Israel Verschleppten in Tel Aviv und Jerusalem fortzuführen.

    Am Samstagabend kamen zu den Kundgebungen in etlichen Städten wieder Tausende. In der Küstenmetropole Tel Aviv forderten die Demonstranten den Rücktritt von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Die Demonstranten werfen Israels Regierung vor, nicht ernsthaft daran interessiert zu sein, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

    Netanjahu befürchtet Medienberichten zufolge, der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag könnte Haftbefehle gegen ihn und andere Israelis erlassen. Die israelische Regierung gehe davon aus, dass Chefankläger Karim Khan noch in dieser Woche internationale Haftbefehle für Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie den Generalstabschef Herzi Halevi ausstellen könnte, berichteten israelische Medien. Aus Den Haag gab es dazu allerdings bisher keine Angaben.

    Der Strafgerichtshof ermittelt bereits seit 2021 gegen die Hamas und Israel wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen. Auch zu Gewalt israelischer Siedler im Westjordanland laufen Untersuchungen.

    Die israelische Armee flog am Wochenende weitere Luftangriffe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen. Im zentralen Teil des Küstenstreifens sei ein Fahrzeug mit acht Hamas-Terroristen getroffen worden, teilte die Armee am Samstag mit. Ausserdem seien Terror-Infrastruktur, Beobachtungsposten und Raketen-Abschussrampen angegriffen worden, so das Militär am Sonntag.

    Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde gab die Zahl der seit dem Beginn des Krieges am 7. Oktober getöteten Menschen am Sonntag mit 34 454 an. Mehr als 77 500 weitere seien verletzt worden. Die Behörde unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Bewaffneten. Die Zahlen konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

    Nach Angaben der israelischen Armee gelangt inzwischen mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen. Die Zahl der in das Küstengebiet einfahrenden Laster sei in den vergangenen Wochen deutlich erhöht worden, sagte ein Armeesprecher am Samstag. Israel steht international massiv unter Druck, mehr Hilfslieferungen in das abgeriegelte Gebiet am Mittelmeer zu lassen, in dem das israelische Militär seit Monaten gegen die islamistische Hamas kämpft. Auslöser des Krieges war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten.

  • Sonntag, 28. April 2024, 10.06 Uhr

    Irans Revolutionsgarden präsentieren neue Kamikaze-Drohne

    Die iranischen Revolutionsgarden haben am Sonntag eine neue Kamikaze-Drohne präsentiert. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim ist die neue iranische Drohne ähnlich wie die 2020 hergestellte russische Zala Lancet.

    Dementsprechend habe die noch unbenannte Drohne auch die gleichen Eigenschaften wie Zala Lancet. Tasnim veröffentlichte in dem Bericht auch ein Video von der neuen Drohne.

    Der Iran hat eigenen Angaben nach in den letzten Jahren grosse Fortschritte bezüglich der Herstellung von Drohnen gemacht. Auch im Ukraine-Krieg nehmen iranischen Drohnen eine zentrale Rolle für die russischen Streitkräfte ein.

    Im Zusammenhang mit dem Handel und der Herstellung von Drohnen sowie als Reaktion auf den iranischen Angriff auf Israel haben die USA, Grossbritannien und Kanada am Donnerstag neue Sanktionen gegen Teheran verhängt.

    Iran verurteilte die Sanktionen aufs Schärfste. «Diese Sanktionen werden unseren Willen nicht beeinflussen, im Gegenteil ... sie stärken nur unsere militärische Willenskraft und Unabhängigkeit», sagte Aussenamtssprecher Nasser Kanaani. Für die Verteidigung des Landes habe der Iran laut Kanaani das legitime Recht sich militärisch aufzurüsten, genauso sei es legitim gegen feindselige Aggressionen wie die Israels militärisch vorzugehen.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Samstag, 27. April 2024

  • 22.20 Uhr

    Tausende Israelis protestieren wieder für Freilassung der Geiseln

    In Israel haben landesweit wieder Tausende für die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstriert. In Tel Aviv forderten die Menschen am Samstagabend auch den Rücktritt des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Medien zufolge waren dort Tausende Demonstranten auf der Strasse.

    Bei einer Kundgebung im Zentrum der Küstenmetropole sprach der Vater eines entführten Mannes, der zuvor in einem am Samstag von der Hamas veröffentlichten Geisel-Video zu sehen war. Er forderte den Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, dazu auf, etwas Menschlichkeit zu zeigen und beiden Völkern Blutvergiessen zu ersparen. Die Hamas prüft derzeit eigenen Angaben zufolge einen von Israel vorgelegten Vorschlag für ein Abkommen zur Freilassung einiger Geiseln und einer Feuerpause.

    Die Tochter eines entführten Mannes, der ebenfalls in dem Video der Hamas zu sehen war, sagte in einer auf der Kundgebung übertragenen Videobotschaft, ihren Vater heute zu sehen habe deutlich gemacht, wie dringlich eine Einigung auf ein Abkommen sei. Demonstranten werfen Netanjahus Regierung vor, nicht ernsthaft daran interessiert zu sein, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

  • 22.05 Uhr

    Blinken reist zu Gesprächen über Gaza-Krieg nach Riad

    US-Aussenminister Antony Blinken will sich bei Gesprächen in Saudi-Arabien für einen Waffenstillstand im Gazastreifen einsetzen. Blinken reise am Sonntag nach Riad, teilte sein Ministerium am Samstag mit. Für Montag und Dienstag seien in der saudiarabischen Hauptstadt Gespräche über die Bemühungen um einen Waffenstillstand und die Freilassung von Hamas-Geiseln geplant. Blinken werde auch betonten, wie wichtig es sei, eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern.

    Blinken will in Riad nach US-Angaben an einem Treffen des Golf-Kooperationsrats und an einem Sondertreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) teilnehmen, zu dem zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie Aussenminister aus dem Nahen Osten und Europa erwartet werden.

  • 21.46 Uhr

    Israels Armee: Mehr Hilfe erreicht den Gazastreifen

    Nach Angaben der israelischen Armee gelangt inzwischen mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen. Die Zahl der in das Küstengebiet einfahrenden Laster sei in den vergangenen Wochen deutlich erhöht worden, sagte ein Armeesprecher am Samstag. An einigen Tagen in der vergangenen Woche seien mehr als 400 Lastwagen täglich angekommen. Israel steht international massiv unter Druck, mehr Hilfslieferungen in das abgeriegelte Gebiet am Mittelmeer zu lassen, in dem das israelische Militär seit Oktober gegen die islamistische Hamas kämpft.

  • 21.11 Uhr

    Drohne des US-Militärs stürzt im Jemen ab

    Im Jemen ist eine US-Militärdrohne abgestürzt. Es handelte sich um eine Drohne vom Typ MQ-9, wie ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums am Samstag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der Vorfall ereignete sich demnach am frühen Freitagmorgen (Ortszeit). Eine Untersuchung sei im Gange und es gebe keine Informationen über Verletzte. Nach Angaben des US-Kongresses beläuft sich der Gegenwert einer MQ-9-Drohne auf rund 30 Millionen US-Dollar (etwa 27 Millionen Franken). Ein gängiges Modell der MQ-9-Drohnen ist bekannt als «Reaper» (Deutsch: «Sensenmann»).

  • 20.29 Uhr

    Baby aus sterbender Mutter geholt – Mädchen laut Hamas-Behörde tot

    Ein Baby, das nach Angaben der Vereinten Nationen kürzlich im Gazastreifen per Kaiserschnitt aus dem Bauch seiner sterbenden Mutter geholt worden war, ist nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörde gestorben. Das Mädchen sei aufgrund der Verschlechterung ihres Zustands gestorben, teilte die von der Hamas kontrollierte Behörde mit. Medien zufolge war das Frühchen bereits am Donnerstag verstorben.

    Die Mutter des Babys war UN-Angaben zufolge bei einem israelischen Angriff auf ein Wohnhaus in der Stadt Rafah tödlich verletzt worden. Rettungskräfte brachten die Schwangere demnach vor rund einer Woche zu einem Krankenhaus, wo das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurde. Das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk, hatte am Dienstag erklärt, das Baby kämpfe um sein Leben.

  • 19.58 Uhr

    Hisbollah: Kampfdrohnen und Lenkraketen auf Israel abgefeuert Beirut, Libanon

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hat am Samstag nach eigenen Angaben den Norden Israels mit Drohnen und Lenkraketen attackiert. Die pro-iranische Miliz teilte mit, sie habe einen «komplexen Angriff gestartet» und dabei Kampfdrohnen und Lenkgeschosse eingesetzt. Der Angriff habe sich gegen das Hauptquartier des Al-Manara-Militärkommandos und eine Versammlung von Mitgliedern des 51. Bataillons der Golani-Brigade gerichtet.

    Zuvor hatte die Hisbollah mitgeteilt, zwei ihrer Kämpfer aus den Dörfern Kafr Kila und Chiam seien «auf der Strasse nach Jerusalem zu Märtyrern geworden». So bezeichnet die Miliz Mitglieder, die durch Angriffe der israelischen Armee getötet werden.

  • 19.31 Uhr

    Hamas veröffentlicht erneut ein Geisel-Video

    Die islamistische Hamas hat am Samstagabend erneut ein Geisel-Video veröffentlicht. Darin sprechen sich zwei aus Israel entführte Männer für einen Deal zwischen der Hamas und der israelischen Regierung aus, der die Freilassung der Geiseln vorsieht. Die Aufnahme ist nicht datiert. Einer der Männer sagte darin, dass er sich seit 202 Tagen in Gefangenschaft befinde. Am Samstag waren seit der Entführung am 7. Oktober 204 Tage vergangen. Der Mann bedauerte demnach, in diesem Jahr nicht mit seiner Familie Pessach feiern zu können. Unter welchen Umständen das Video entstanden ist und ob die beiden Männer aus freien Stücken oder unter Druck und Drohungen sprachen, war zunächst unklar.

    Die zweite Geisel – ein Mann, der israelischen Medien zufolge auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt - rief in dem Video dazu auf, die Demonstrationen für die Freilassung der aus Israel Verschleppten in den Städten Tel Aviv und Jerusalem fortzuführen. Für Samstagabend waren wieder derartige Kundgebungen in Israel geplant.

  • 18.13 Uhr

    Huthi schiessen offenbar erneut US-Reaper-Drohne ab

    Die Huthi-Rebellen im Jemen haben offenbar eine weitere US-Drohne vom Typ MQ-9 Reaper abgeschossen. Das unbemannte Flugzeug sei am Donnerstag mit einer Boden-Luft-Rakete vom Himmel über Provinz Saada geholt worden, teilten die vom Iran unterstützten Huthi am Samstag mit. Bilder zeigten Nahaufnahmen von Einzelteilen, die zu einer Reaper-Drohne gehören könnten, unter anderem ein Logo des Herstellers General Atomics und Seriennummern bekannter Bauteile.

    Das US-Militär bestätigte der Nachrichtenagentur AP, dass eine «MQ-9-Drohne der US-Luftwaffe im Jemen abgestürzt» sei. Der Vorfall werde noch untersucht.

  • 17.56 Uhr

    Rund 100 Festnahmen bei Räumung von pro-palästinensischem Protestcamp an Bostoner Uni

    Bei der Räumung eines pro-palästinensischen Protestcamps auf einem Universitätsgelände in Boston an der US-Ostküste hat die Polizei am Samstag rund 100 Menschen festgenommen. Die Northeastern Universität teilte im Onlinedienst X mit, die Räumung sei veranlasst worden, nachdem Demonstrierende in der Nacht mit «bösartigen antisemitischen Bemerkungen, darunter ‹Tötet die Juden›, eine rote Linie überschritten» hätten.

    Die Campus-Polizei sei mit Unterstützung örtlicher Sicherheitskräfte eingeschritten, um ein «ungenehmigtes Camp» auf dem Gelände zu räumen. «Was als Stundentenprotest vor zwei Tagen begonnen hat, wurde von professionellen Organisatoren infiltriert, die keine Verbindung zur Northeastern haben», erklärte die Einrichtung.

  • 17.39 Uhr

    Iran will Besatzung von beschlagnahmtem Containerschiff freilassen

    Rund zwei Wochen nach der Beschlagnahmung des Containerschiffs «MSC Aries» will der Iran die Besatzung des Frachters freilassen. Das vereinbarte der iranische Aussenminister Hussein Amirabdollahian am Samstag in einem Telefongespräch mit seinem portugiesischen Amtskollegen Paulo Rangel, wie die Nachrichtenagentur Isna berichtete. «Der humanitäre Aspekt der Besatzungsmitglieder ist uns wichtig und daher haben wir konsularischen Beistand und ihre Freilassung angeordnet», sagte Amirabdollahian demnach.

  • 15.05 Uhr

    Hoffnung auf Fortschritte bei Gesprächen über Feuerpause in Riad

    In den Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen und eine mögliche Feuerpause gibt es dem Präsidenten des Weltwirtschaftsforums (WEF) zufolge offenbar wieder Bewegung. «Es gibt etwas Bewegung in den Gesprächen über die Geiseln und für einen möglichen Weg aus der Sackgasse, in der wir uns befinden», sagte Forumspräsident Børge Brende am Samstag in Riad. Dort sind parallel zu einem Wirtschaftsforum am Sonntag und Montag Gespräche geplant unter anderem zwischen den Aussenministern der USA, Grossbritanniens, Deutschlands und mehrerer arabischen Länder sowie mit dem palästinensischen Präsident Mahmud Abbas.

    Saudi-Arabiens Aussenminister Faisal bin Farhan habe eine «gute Gruppe» versammelt, sagte Brende vor Journalisten. In Riad würden sich die «Hauptakteure» treffen, darunter US-Aussenminister Antony Blinken, der Riad auf dem Weg von China und vor einem erneuten Besuch in Israel besuchen werde. Auch Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Land zusammen mit Ägypten und den USA zwischen der islamistischen Hamas und Israel vermittelt, werde erwartet. Israel werde nicht teilnehmen, sagte Brende.

  • 13.23 Uhr

    Israel fliegt nach Beschuss Luftangriffe in Gaza und im Libanon

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben vom Samstag Luftangriffe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen und die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon geflogen. In Chan Junis im Süden des Gazastreifens sei dabei in der Nacht eine Abschussrampe für Raketen zerstört worden, von der aus israelische Soldaten wiederholt beschossen worden seien. Im zentralen Teil des Küstenstreifens sei zudem ein Fahrzeug mit acht Hamas-Terroristen getroffen worden. Insgesamt wurden demnach seit dem Vortag 25 Ziele im ganzen Gazastreifen angegriffen.

  • 11.03 Uhr

    Hamas prüfen israelischen Vorschlag zu Waffenruhe und Geiseln

    Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben einen Vorschlag Israels für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln erhalten. «Die Hamas wird diesen Vorschlag prüfen und eine Antwort vorlegen», schrieb der ranghohe Hamas-Funktionär Chalil Al-Hajaer in einer am Samstag auf Telegram verbreiteten Mitteilung. Bei der israelischen Vorlage handele es sich um die Antwort auf die Position der Hamas, die den ägyptischen und katarischen Vermittlern am 13. April übergeben worden sei.

    Israel setzt die Hamas bei den indirekten Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung israelischer Geiseln zunehmend unter Zeitdruck. Sollte es nicht bald zu einer Einigung kommen, werde man mit der angekündigten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens beginnen, hiess es in übereinstimmenden Berichten des Nachrichtenportals «Axios» und israelischer Medien unter Berufung auf ranghohe israelische Beamte.

  • 9.59 Uhr

    Zwei Palästinenser bei Angriff auf israelischen Kontrollposten getötet

    Zwei bewaffnete Palästinenser sind bei einem Angriff auf einen israelischen Kontrollposten im Norden des Westjordanlandes erschossen worden. Mehrere Palästinenser hätten in der Nacht auf Samstag das Feuer auf den Übergang Salem vom Westjordanland nach Israel eröffnet, teilte die Armee mit. Sie seien «eliminiert» und zwei Schnellfeuergewehre beschlagnahmt worden. Auf israelischer Seite habe es keine Opfer gegeben.

    Die Terrororganisation Islamischer Dschihad bestätigte, dass einige ihrer Mitglieder aus Dschenin den Kontrollposten angegriffen hätten und getötet worden seien. Palästinensische Medien berichteten, es seien zudem zwei Angreifer verletzt worden.

  • Samstag, 27. April, 2024, 8.59 Uhr

    Letztes Gezerre um Geiseln vor Rafah-Angriff

    Israel sieht die jüngsten Bemühungen im Gaza-Krieg um eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln Medienberichten zufolge als «letzte Chance». Sollte es nicht bald zu einer Einigung mit der islamistischen Hamas kommen, werde man mit der angekündigten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden Gazas beginnen, hiess es in übereinstimmenden Berichten des Nachrichtenportals «Axios» und israelischer Medien unter Berufung auf ranghohe israelische Beamte. Die am Freitag in Tel Aviv erfolgten Gespräche zwischen ägyptischen und israelischen Vertretern seien «sehr gut» und konstruktiv verlaufen.

    Unterdessen berichteten palästinensische Medien am frühen Samstagmorgen laut der «Jerusalem Post» von israelischen Luftangriffen im Raum Rafah, Chan Junis und im Zentrum Gazas. Es gebe Todesopfer. Eine offizielle Bestätigung Israels dafür gab es zunächst nicht.

  • 23.55 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Freitag, 26. April 2024

  • 20.58 Uhr

    EU stellt 68 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Gazastreifen bereit

    Die Europäische Union stellt der notleidenden palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen weitere humanitäre Hilfe im Umfang von 68 Millionen Euro bereit. «Angesichts der anhaltenden Verschlechterung der schweren humanitären Krise in Gaza und der konstanten Zunahme der Bedürfnisse vor Ort» erhöhe die Europäische Kommission ihre finanzielle Unterstützung für die Palästinenser, teilte die EU am Freitag mit.

    Damit steige die humanitäre Hilfe der EU für bedürftige Palästinenser innerhalb des Gazastreifens und in der gesamten Region in diesem Jahr auf 193 Millionen Euro, hiess es weiter. Die neue Hilfe der EU konzentriere sich auf Lebensmittellieferungen, Trinkwasser, Abwasserbeseitigung und Unterkünfte. Sie soll demnach über örtliche Partner bereitgestellt werden.

  • 19.42 Uhr

    UN untersuchen weiter Terror-Vorwürfe gegen 14 UNRWA-Mitarbeitende

    Die Vereinten Nationen prüfen weiterhin den Terrorverdacht gegen insgesamt 14 Mitarbeitende des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA. Nach den schweren Vorwürfen Israels im Januar gegen zwölf Mitarbeitende seien den UN sieben weitere Fälle angezeigt worden, teilte ein Sprecher am Freitag in New York mit. Die Prüfungen gegen fünf Mitarbeitende seien eingestellt oder ausgesetzt worden, weil entweder nicht genügend oder gar keine Informationen zu diesen Personen vorlägen. Die Inspektoren der internen Untersuchung planten für Mai einen weiteren Besuch in Nahost, hiess es.

  • 18.56 Uhr

    Zwei Tote nach israelischem Beschuss im Libanon

    Bei einem israelischen Drohnenangriff im Libanon sind nach libanesischen Angaben am Freitag mindestens zwei Menschen getötet worden. Das israelische Militär zielte auf ein Auto im Nordosten des Libanons, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Laut libanesischen Sicherheitskreisen gilt die Gegend um den Angriffsort als Hochburg der proiranischen Hisbollah. Ob es sich bei den Getöteten um Mitglieder der Schiitenmiliz handelte, war zunächst nicht klar. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

  • 18.16 Uhr

    Israels Polizeiminister Ben-Gvir bei Autounfall verletzt

    Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir ist am Freitagabend bei einem Autounfall verletzt worden. Bei dem Unfall in Ramle bei Tel Aviv habe es insgesamt drei Verletzte gegen, meldete die Polizei. Sie kündigte eine Untersuchung des Unfalls an, an dem zwei Fahrzeuge, darunter der Wagen des Polizeiministers, beteiligt gewesen seien. Die Verletzten seien in eine Klinik gebracht worden.

    Das Auto des rechtsextremen Politikers sei über eine rote Ampel gefahren und mit einem anderen Wagen, dessen Fahrer grün hatte, zusammengestossen, berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Demnach überschlug sich sein Auto, bei dem es sich den Angaben nach um einen Dienstwagen handeln soll. In der Regel hat Ben-Gvir dafür einen Fahrer. 

    Medien veröffentlichten Aufnahmen, die Ben-Gvirs Auto nach dem Unfall umgekippt auf einer Strasse zeigen. Auch ein weiterer beschädigter Wagen ist zu sehen.

  • 17.47 Uhr

    Mutmassliche Messerattacke in Israel - Frau schwer verletzt

    Bei einer mutmasslichen Messerattacke in Israel ist Sanitätern zufolge am Freitag eine 18-Jährige schwer verletzt worden. Der mutmassliche Täter sei «neutralisiert» worden, teilte die Polizei mit.

    Ob er getötet wurde, war zunächst unklar. Auch zum Motiv des mutmasslichen Angriffs in der Stadt Ramle bei Tel Aviv war zunächst nichts bekannt. Die junge Frau wurde laut dem Rettungsdienst Magen David Adom mit einer Stichwunde am Oberkörper in eine Klinik gebracht. Sie sei bei Bewusstsein, aber in ernstem Zustand.

  • 17.40 Uhr

    Ägypten: Fortschritte bei Gesprächen zu Gaza mit Israel erzielt

    In die festgefahrenen Verhandlungen zum Gaza-Krieg könnte nach ägyptischen Angaben Bewegung gekommen sein. Bei Gesprächen zwischen ägyptischen und israelischen Vertreten hat es nach Angaben des staatsnahen ägyptischen Fernsehens Al-Kahira News am Freitag erhebliche Fortschritte gegeben. Nähere Angaben waren zunächst nicht bekannt. Der Sender hatte zuvor berichtet, eine ägyptische Delegation sei in Tel Aviv eingetroffen, um einen «umfassenden Rahmen» für ein Waffenstillstandsabkommen in Gaza zu besprechen. Eine offizielle Bestätigung gab es bisher nicht.

  • 16.46 Uhr

    Erdogan unterstellt Westen Faschismus wegen Haltung zu Gaza-Krieg

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs erneut mit scharfen Tiraden gegen den Westen ausgeholt. «Wir haben erlebt, wie diejenigen, die uns jahrelang über Demokratie und Meinungs- und Versammlungsfreiheit belehrt haben, plötzlich faschistisch werden, wenn es um Israel und Israels Interessen geht», sagte Erdogan am Freitag. Der Westen lege seine Werte ad acta, wenn es um Israel gehe.

    Dem Land warf der türkische Staatschef erneut vor, einen «Genozid» im Gazastreifen zu verüben. Die islamistische Hamas nahm er hingegen in Schutz: «Nur weil Israel und seine westlichen Unterstützer das wollen, werden wir nicht zu denen gehören, die die Hamas beschuldigen, eine Terrororganisation zu sein.» Die Türkei stehe weiterhin hinter der Hamas.

  • 14.19 Uhr

    Pro-Palästina-Protest in Paris – Studierende besetzen Uni-Gebäude

    Aus Protest gegen die Haltung ihrer Universität im Nahost-Konflikt haben Studierende der renommierten französischen Universität Sciences Po in Paris ein Gebäude blockiert. Die Universität teilte am Freitag mit, dass etwa 60 Protestierende in dem Gebäude im Herzen der französischen Hauptstadt seien. Die Hauptzugänge seien versperrt. Auf Videos war zu sehen, wie ein Eingang mit Mülltonnen und Gittern verbarrikadiert war. Auf einem Banner forderten die Studierenden die Universität unter anderem auf, die Verbindungen zu sämtlichen israelischen Unis zu kappen.

    Die Universitätsleitung empfing am Freitag eine Delegation der protestierenden Studentinnen und Studenten, um eine Lösung des Konflikts zu finden. Von der Universität hiess es, man verurteilte das Vorgehen der Studierenden entschieden. Wegen des Protests blieben auch mehrere umliegende Gebäude am Freitag geschlossen. Kurse fanden online statt.

  • 13.57 Uhr

    UN: 300 Kilogramm Schutt pro Quadratmeter im Gazastreifen

    Im schwer zerstörten Gazastreifen liegen nach Schätzungen der Vereinten Nationen bereits rund 300 Kilogramm Schrott pro Quadratmeter Land herum. Mit 100 Lastwagen würde es 14 Jahre dauern, dies alles abzutransportieren, sagte Pehr Lodhammar vom Minenräumdienst der Vereinten Nationen (Unmas) am Freitag in Genf. Dazu komme die Gefahr von Blindgängern. Es gebe keine konkreten Schätzungen, wie viel scharfe Munition, die beim Aufprall nicht explodiert sei, in den Böden liege, sagte Lodhammar. Bekannt sei aber, dass typischerweise zehn Prozent der abgeschossenen Munition zunächst nicht explodierten und als Blindgänger zurückblieben.

  • 11.42 Uhr

    Hisbollah beschiesst israelischen Militärkonvoi

    Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat einen israelischen Militärkonvoi in einem umstrittenen Gebiet entlang der Grenze mit Panzerabwehrraketen und Artillerie beschossen. Dabei sei ein israelischer Zivilist getötet worden, teilte das israelische Militär am Freitag mit. Die Hisbollah erklärte, ihre Kämpfer hätten den Konvoi am Donnerstag kurz vor Mitternacht ins Visier genommen und zwei Fahrzeuge zerstört. Das israelische Militär teilte mit, der Zivilist sei getroffen worden, als er gerade Infrastrukturarbeiten vorgenommen habe. Er sei seinen Verletzungen später erlegen.

  • 10.30 Uhr

    Israel: Ein Toter bei Beschuss aus dem Libanon

    Bei Beschuss aus dem Libanon ist nach Angaben der israelischen Armee ein ziviler Arbeiter getötet worden. Terroristen aus dem Nachbarland hätten die Gegend von Har Dov auf den Golanhöhen mit Panzerabwehrraketen beschossen, schrieb die Armee am Freitag. Die israelische Luftwaffe habe ihrerseits militärische Ziele der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah im Gebiet des Dorfes Schebaa im Südlibanon angegriffen. Dabei seien ein Waffenlager und eine Abschussrampe für Raketen getroffen worden. Weitere Stellungen der Hisbollah seien in der Nähe der Orte Kfar Schuba und Ain al-Tineh angegriffen worden, teilte die Armee mit.

  • 0.46 Uhr

    Proteste an US-Unis: Haupt-Abschlussfeier wird abgesagt

    Vor dem Hintergrund aufgeheizter Proteste an US-Universitäten rund um den Gaza-Krieg hat die University of Southern California in Los Angeles eine geplante Grossveranstaltung bei der traditionellen Abschlussfeier abgesagt. Mit Verweis auf besondere Sicherheitsvorkehrungen werde ein für Mai geplantes Event auf der Hauptbühne, zu dem 65’000 Menschen erwartet wurden, nicht stattfinden, teilte die Universität im US-Bundesstaat Kalifornien am Donnerstag (Ortszeit) mit. Andere Veranstaltungen für die diesjährigen USC-Absolventen seien aber weiterhin geplant.

    In den USA haben sich die propalästinensischen Demonstrationen an Universitäten ausgeweitet und teils verschärft. Am Mittwochabend (Ortszeit) nahm die Polizei in Los Angeles mehr als 90 Menschen fest, die während Demonstrationen auf das Gelände der University of Southern California vorgedrungen sein sollen, wie der US-Sender CNN berichtete. Demnach sollen Demonstranten auf dem Campus der privaten Universität unter anderem Zelte aufgeschlagen haben.

    Studenten der George Washington University errichten Zelte auf dem Campus während einer pro-palästinensischen Demonstration gegen den Krieg zwischen Israel und Gaza. Foto: Jose Luis Magana/AP/dpa
    Studenten der George Washington University errichten Zelte auf dem Campus während einer pro-palästinensischen Demonstration gegen den Krieg zwischen Israel und Gaza. Foto: Jose Luis Magana/AP/dpa
    Bild: Keystone
  • 0.10 Uhr

    Bewegende Trauerfeier für getötete Helfer von World Central Kitchen

    Der Gründer von World Central Kitchen hat die durch einen israelischen Luftangriff im Gazastreifen getöteten Mitarbeiter seiner Hilfsgruppe auf einer Trauerfeier in den USA gewürdigt. Die Helfer hätten das «Beste der Menschheit» repräsentiert und alles riskiert, «um Menschen zu ernähren, die sie nicht kannten und nie kennenlernen würden», sagte Starkoch José Andrés am Donnerstag in der Washington National Cathedral. Mitunter schien er um Fassung zu ringen, als er über die Lebensleistung, das Engagement und den Charakter der sieben Mitarbeiter sprach.

    Der in den USA lebende spanische Starkoch José Andrés würdigt auf einer Trauerfeier in Washington die bei einem israelischen Drohnenangriff in Gaza getöteten Mitarbeiter seiner Hilfsorganisation World Central Kitchen. (25. April 2024)
    Der in den USA lebende spanische Starkoch José Andrés würdigt auf einer Trauerfeier in Washington die bei einem israelischen Drohnenangriff in Gaza getöteten Mitarbeiter seiner Hilfsorganisation World Central Kitchen. (25. April 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Jim Lo Scalzo

    Anfang April wurden die Helfer im Gazastreifen getötet, als von israelischen Kampfdrohnen abgefeuerte Raketen ihre Fahrzeuge trafen. Zu Tode kamen dabei ein palästinensischer Fahrer, drei Briten; ein Amerikaner der auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, ein Pole und eine Australierin. Israel sprach später von einem tragischen Fehler und räumte ein, dass die Attacke eine Folge einer falschen Identifizierung des Autokonvois der Gruppe gewesen sei. Zwei Offiziere wurden wegen Verstössen gegen die Einsatzregeln entlassen, drei weitere gemassregelt.

    Andrés erklärte in seiner Rede vor den Trauergästen, dass alle noch viele unbeantwortete Fragen über das Geschehene und dessen Hergang hätten. Es gebe keine Entschuldigung für diese Tötungen. «Die offizielle Erklärung ist nicht gut genug», betonte er.

    An der Trauerfeier nahmen unter anderen Douglas Emhoff, der Ehemann von US-Vizepräsidentin Kamala Harris, US-Vizeaussenminister Kurt Campbell sowie Diplomaten aus mehr als 30 Ländern teil. Präsident Joe Biden übermittelte einen Brief, der vor den Angehörigen der Toten vor dem Trauergottesdienst verlesen wurde, wie das Weisse Haus mitteilte.

  • Freitag, 26. April 2024, 0.05 Uhr

    Pentagon: Temporärer Hafen vor Gaza soll Anfang Mai einsatzfähig sein

    Der Bau eines temporären Hafens vor der Küste des Gazastreifens geht nach US-Angaben voran – die ersten Hilfsgüter könnten schon bald über die provisorische Anlage geliefert werden. Das US-Militär habe mit den Arbeiten begonnen und sei mit Schiffen im Einsatz, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag (Ortszeit) mit. Die US-Regierung rechnet damit, dass die provisorische Hafenanlage im Norden des Gazastreifens Anfang Mai einsatzfähig sein wird. Gleichzeitig machte das Pentagon deutlich, dass die Anlage so angelegt sei, dass keine US-Soldaten den Gazastreifen betreten werden. Israels Armee teilte mit, sie werde bei der Logistik und Sicherheit der amerikanischen Initiative, zu der auch der Bau eines schwimmenden Piers gehöre, Unterstützung leisten.

    Gleichzeitig warnte die US-Regierung noch einmal eindringlich vor einer drohenden Hungersnot. «Die humanitäre Lage in Gaza ist unglaublich schlimm», sagte eine Vertreterin der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID). Fast 30 Prozent der Kinder im Norden des Gazastreifens zeigten Anzeichen schwerer Unterernährung. Im Süden des Gazastreifens sei fast ein Viertel der Bevölkerung mit «katastrophaler Ernährungsunsicherheit» konfrontiert. Diese Zahlen würden in den kommenden Monaten ohne dringende lebensrettende Massnahmen zur Bekämpfung der Unterernährung deutlich steigen, warnte die Vertreterin.

    Ein weiterer Regierungsvertreter nannte Details dazu, wie die temporäre Hafenanlage funktionieren soll. Man gehe davon aus, dass anfangs täglich bis zu 90 Lkw mit Hilfslieferungen beladen werden könnten. Sobald die Anlage volle Betriebsfähigkeit erreicht habe, könnten es bis zu 150 sein, sagte er. Israelische Marineschiffe und die israelische Luftwaffe würden zum Schutz der Operation beitragen. Unterstützt werde das Projekt von rund tausend US-Streitkräften, so der Regierungsvertreter.

    Die Lieferungen würden zunächst über Zypern erfolgen – ermöglicht durch das US-Militär und eine Koalition aus Partnern und Verbündeten, hiess es. Humanitäre Hilfe kommt demnach auf dem Luft- oder Seeweg nach Zypern. Dort werde sie untersucht und für die Lieferung vorbereitet. Handelsschiffe sollen dann Hilfsgüter zu der schwimmenden Anlage vor Gaza bringen. Dabei handelt es sich laut Pentagon-Angaben um eine Art Plattform, die mehrere Kilometer von der Küste des Gazastreifens entfernt liege. Auf dieser Plattform würden die Lieferungen in kleinere Schiffe umgeladen, so der US-Regierungsvertreter.

    Von dort aus sollen die Güter mit den kleineren Schiffen, die mit Lastern beladen sind, zu einem provisorischen schwimmenden Landungssteg am Gazastreifen gebracht werden. Dieser sei mehrere hundert Meter lang und ende am Strand des Gazastreifens, hiess es weiter. Hier sei eine «dritte Partei» beteiligt, um sicherzustellen, dass keine US-Streitkräfte den Gazastreifen selbst betreten würden, hiess es. Im Gazastreifen würden die Hilfsgüter dann an einem sicheren Ort in der Nähe des temporären Hafens abgeladen. US-Partner im Gazastreifen würden die Güter schliesslich abholen und verteilen, sagte der Regierungsvertreter.

    Die US-Regierung hatte bereits Anfang März angekündigt, das US-Militär wolle angesichts der humanitären Notlage in dem Küstengebiet einen temporären Hafen errichten, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen. An der Planung und Einrichtung wird bereits seit einigen Wochen gearbeitet. Zuletzt gab es aber auch immer wieder Sicherheitsbedenken.

    So kam es am Mittwoch zu einem Vorfall an der Baustelle. Palästinensische Extremisten sollen israelischen Angaben zufolge bei einem Besuch von UN-Mitarbeitern Mörsergranaten auf die Baustelle gefeuert haben. Israelischen Medien zufolge wurde niemand verletzt. Man gehe davon aus, dass der Angriff nichts mit der Lieferung von Hilfsgütern über die temporäre Anlage zu tun gehabt habe, sagte der US-Regierungsvertreter. US-Soldaten seien nicht in der Nähe gewesen. Das Sicherheitsumfeld werde täglich neu bewertet, betonte er.

  • 23.55 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 25. April 2024

  • 23.20 Uhr

    US-Uni verzichtet inmitten Gaza-Protesten auf Hauptabsolventenfeier

    Angesichts anhaltender Proteste gegen die Kriegsführung Israels im Gazastreifen sagt die University of Southern California (USC) in Los Angeles ihre zentrale Abschlussfeier für Absolventen ab. Dies teilte die Bildungseinrichtung mit, nachdem tags zuvor nach Polizeiangaben mehr als 90 Protestierende auf dem Campus festgenommen worden waren. Die Feier war ursprünglich für den 10. Mai geplant. Dutzende Abschlussveranstaltungen würden aber stattfinden, darunter alle traditionellen Zeremonien, bei denen Absolventinnen und Absolventen einzeln auf die Bühne schreiten, um ihre Diplome in Empfang zu nehmen.

    Die USC hatte bereits die sogenannte Commencement Speech gestrichen — eine Abschlussrede, mit der die Uniabgänger in die Zukunft entlassen werden. Die Ansprache hätte eine propalästinensische Absolventin halten sollen.

    Bei Protesten gegen das israelische Vorgehen im Gaza-Krieg hat es zuletzt an US-Universitäten im ganzen Land zahlreiche Festnahmen gegeben. Die Studierenden fordern, dass die Hochschulen ihre finanziellen Verbindungen zu Israel kappen und sich von Unternehmen distanzieren, die den israelischen Militäreinsatz unterstützen, der auf den von der Hamas angeführten Terrorangriff auf den Süden Israels am 7. Oktober folgte.

  • 22.27 Uhr

    Stockende Gespräche: Israel erwägt laut Medienbericht begrenzten Geisel-Deal

    Israel erwägt einem Medienbericht zufolge ein begrenztes Abkommen mit der islamistischen Hamas, um die Freilassung von zumindest 20 Geiseln zu erreichen. Konkret geht dabei es um weibliche, ältere und kranke Entführte, wie der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtete. Im Gegenzug will Israel demnach Vertriebenen im Gazastreifen die Rückkehr in den Norden des Küstengebiets erlauben. Der Vorschlag sei bei einer Sitzung des Kriegskabinetts besprochen worden. Er soll den Angaben nach in Kürze an die Vermittler weitergeleitet werden. Dem Bericht zufolge will Israel mit dem Vorschlag die Hamas-Forderung nach einem dauerhaften Waffenstillstand umgehen.

    Unklar war zunächst, wie lange eine Feuerpause im Rahmen des Deals dauern würde und ob und in welchem Umfang palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen würden. Um die ins Stocken geratenen Geisel-Verhandlungen wieder in Gang zu bringen, sind Medien zufolge für Freitag Gespräche zwischen einem israelischen Verhandlungsteam und einer ägyptischen Delegation in Israel geplant.

    Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten indirekt über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in den Gazastreifen entführt haben. Ägypten, die USA und Katar treten dabei als Vermittler auf. Die Hamas pocht bislang auf einen dauerhaften Waffenstillstand und den vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem umkämpften Küstengebiet im Gegenzug für die Freilassung der verbliebenen Geiseln.

    Ägypten will laut israelischen Medien eine Einigung erreichen, um den bevorstehenden israelischen Militäreinsatz in Rafah abzuwenden. Die Regierung in Kairo ist auch besorgt, dass Palästinenser in grossen Zahlen über die Grenze kommen könnten. In der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten haben Hunderttausende Zuflucht vor den Kämpfen gesucht.

  • 20.54 Uhr

    Viele Festnahmen bei Anti-Israel-Protesten an US-Unis

    Bei Protesten gegen die Kriegsführung Israels im Gazastreifen ist es an mehreren Universitäten in den USA zu Festnahmen gekommen. Am Emerson College in Boston seien 108 Personen in Gewahrsam genommen worden, teilte die Polizei mit. Vier Polizisten wurden demnach verletzt. Weitere 93 Festnahmen meldete die Polizei nach einer Protestkundgebung an der University of Southern California (USC) in Los Angeles am Mittwochabend (Ortszeit).

    Im Mai finden an US-Unis im ganzen Land Abschlussfeiern für die Absolventen statt. Unter anderem an der Columbia University in New York wurde ein Protestlager genau an jenem Ort errichtet, wo in wenigen Wochen Studierende ihre Diplome erhalten sollen. Dort verhandelte die Uni-Verwaltung weiter mit den Demonstranten, nachdem mehrere Versuche, das Lager zu räumen, fehlgeschlagen waren. Auch dort wurden zuletzt mehr als 100 Personen festgenommen.

    An der USC in Kalifornien wurden Demonstranten, die ihre Arme ineinander verhakt hatten, ohne Zwischenfälle abgeführt. Sie protestierten auch dagegen, dass die Rede der Jahrgangsbesten wegen ihrer pro-palästinensischen Ansichten gestrichen worden war. Die Uni begründete die Entscheidung mit Sicherheitsbedenken.

    An anderen Unis wurde hart durchgegriffen. An der Universität von Texas in Austin wurden am Mittwoch Dutzende festgenommen. Polizisten pflügten teils zu Pferd und mit Schlagstöcken durch die Menge. Auch Journalisten, die über die Demos berichteten, wurden niedergerissen.

  • 19.51 Uhr

    Satellitenbilder: Hafenbau im Gazastreifen kommt voran

    Im Gazastreifen kommt der Bau eines neuen Hafens voran, über den dringend benötigte Hilfsgüter in das isolierte Küstengebiet gebracht werden sollen. Satellitenbilder, die der Nachrichtenagentur AP vorlagen, zeigten, dass die Arbeiten rasch fortschreiten. Mehrere Gewährspersonen sagten, der Hafen könnte bereits in einer Woche fertig sein.

    Der Hafen liegt südwestlich der Stadt Gaza, die einst die bevölkerungsreichste in dem Gebiet war. Den Satellitenbildern zufolge begannen die Arbeiten mit schwerem Gerät an der Baustelle vor mehr als zwei Wochen. Ein ranghoher zyprischer Regierungsvertreter sagte der AP, der Pier werde bis Ende nächster Woche fertig sein. Dann könnten auch Hilfslieferungen wieder beginnen. Der Regierungsvertreter gab nicht an, wann genau die Lieferungen beginnen sollten.

    Der Hafen wird nach Angaben aus UN-Kreisen wahrscheinlich drei Zonen haben - eine von Israel kontrollierte, in der die Hilfsgüter vom Pier abgesetzt werden, eine weitere, in der die Waren umgeladen werden, und eine dritte, in der von den UN beauftragte palästinensische Fahrer auf die Abholung der Hilfsgüter warten, bevor sie sie zu den Verteilstellen bringen. Gestritten wurde den Angaben zufolge noch über die Sicherheitsmassnahmen für den Hafen. Berichten zufolge versucht das israelische Militär, ferngesteuerte Geschützstellungen zu installieren, was die UN ablehnen.

    Die Sorge vor Angriffen ist gross. Der Pier wurde nach Angaben aus UN-Kreisen am Mittwoch bereits angegriffen, als vier UN-Vertreter die Baustelle besuchten. Nach Angaben des Militärs zwang der Mörserbeschuss von Extremisten die UN-Vertreter, Schutz zu suchen. Niemand wurde verletzt oder getötet. Keine extremistische Gruppe reklamierte den Angriff für sich. Der Hamas-Funktionär Chalil al-Hajja sagte jedoch, die Gruppe betrachte ausländische Soldaten, die zur Bewachung des Piers abgestellt würden, als Besatzer.

    Die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf dem Landweg hat sich als schwierig erwiesen. Immer wieder kommt es zu langen Staus vor den israelischen Kontrollpunkten. Frühere Bemühungen, Hilfsgüter auf dem Seeweg zu transportieren, scheiterten. So wurden bei einem Angriff auf einen Konvoi der Organisation World Central Kitchen, der Hilfsgüter von einem Hafen zu einem Lagerhaus im Zentrum des Gazastreifens transportierte, sieben Mitarbeiter getötet.

  • 18.36 Uhr

    Vor Israels Offensive haben laut Medienbericht  Hunderttausende Rafah verlassen

    Vor einer bevorstehenden israelischen Offensive in Rafah haben einem israelischen Medienbericht zufolge bereits Zehntausende Menschen die Stadt im Süden des Gazastreifens verlassen. 150'000 bis 200'000 palästinensische Zivilisten seien seit dem 7. April aus Rafah weggegangen, berichtete die «Jerusalem Post» unter Berufung auf die Armee. Das Militär wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äussern.

    Zeitweilig hielten sich in Rafah rund 1,5 Millionen der mehr als 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen auf. Mehr als eine Million hatte dort nach Angaben von Hilfsorganisationen im Zuge des Gaza-Krieges Zuflucht gesucht.

    Am 7. April hatte die israelische Armee eigenen Angaben zufolge ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis, die ebenfalls im Süden des Gazastreifens liegt, abgezogen. Seitdem begannen Zivilisten der «Jerusalem Post» zufolge Rafah etwa in Richtung Chan Junis zu verlassen. Israels Militär hofft demnach darauf, dass weitere Zivilisten dem Beispiel folgen und in neu errichtete Zeltstädte im Süden sowie im Zentrum des Gazastreifens ziehen werden.

    Laut dem israelischen Rundfunk wird erwartet, dass der angekündigte israelische Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas in Rafah mit einer mehrwöchigen Evakuierung der Zivilbevölkerung beginnen dürfte.

    Israels Verbündete warnen seit Monaten vor einem solchen Einsatz in Rafah, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen und die Sorge vor hohen Verlusten unter der palästinensischen Zivilbevölkerung sehr gross ist.

    Israel hält eine grossangelegte Offensive in der Stadt jedoch für unumgänglich, um die dort verbliebenen Bataillone der Hamas zu zerschlagen. Es werden ausserdem auch aus Israel verschleppte Geiseln in dem Ort vermutet.

  • 14.45 Uhr

    Israelische Offensive in Rafah soll mit mehrwöchiger Evakuierung beginnen

    Der bevorstehende Militäreinsatz Israels gegen die islamistische Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens dürfte mit einer mehrwöchigen Evakuierung der Zivilbevölkerung beginnen. Es werde erwartet, dass es zwischen vier und fünf Wochen dauern könnte, die Bevölkerung an sicherere Orte zu verlegen, berichtete der israelische Rundfunk am. Dies sei die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten.

    Israels Verbündete warnen seit Monaten vor einem solchen Einsatz in Rafah, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Israel hält den Einsatz jedoch für unumgänglich, um eine Zerstörung der Kampffähigkeiten der Hamas sicherzustellen.

    Anderenfalls könne die Terrororganisation nach Kriegsende wiedererstarken. Israel will mit dem Militäreinsatz in Rafah die verbliebenen Bataillone der Hamas zerschlagen. Es werden auch Geiseln in der Stadt an der Grenze zu Ägypten vermutet, die am 7. Oktober bei dem Grossangriff der Hamas auf Israel in den Gazastreifen verschleppt wurden.

    Nach Informationen des «Wall Street Journal» plant Israels Armee schrittweise vorzugehen, um die Zahl ziviler Opfer zu begrenzen. Das Blatt schrieb von zwei bis drei Wochen Evakuierung und sechs Wochen Offensive. Israel will die Zivilisten offenbar in Zeltlager bringen, wie etwa in dem Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer.

    Es gilt allerdings als zweifelhaft, dass dort so viele Menschen untergebracht werden können. Hilfsorganisationen sprechen von einer katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen, ein grosser Teil der Wohnorte in dem Küstenstreifen ist zerstört.

    Israel will in Rafah die letzten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen.
    Israel will in Rafah die letzten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen.
    Abed Rahim Khatib/dpa
  • 4.25 Uhr

    UN-Koordinatorin für Gaza warnt vor israelischen Angriff auf Rafah

    Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe im Gazastreifen, Sigrid Kaag, hat vor einem möglichen Angriff Israels auf die Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens gewarnt. «Eine solche Aktion würde eine anhaltende humanitäre Katastrophe verschlimmern, mit Folgen für die Menschen, die bereits vertrieben sind und grosse Nöte und Leid ertragen müssen», sagte die Niederländerin am Mittwochabend (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. «Die Fähigkeit der Vereinten Nationen, Hilfe zu liefern, würde eingeschränkt.»

    Israel will in Rafah die letzten dort verbliebenen Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen. Verbündete wie die USA haben aus Sorge um die etwa 1,5 Millionen Menschen, die dort Schutz vor den Kämpfen in den anderen Gebieten des Gazastreifens suchen, immer wieder eindringlich vor einer grossangelegten Bodenoffensive in Rafah gewarnt.

    Israel habe mehrere Zusagen gemacht hat, um die Bereitstellung von Hilfsgütern im gesamten Gazastreifen zu verbessern, sagte Kaag. Dazu gehörten die Erhöhung des Volumens an Hilfsgütern, die abgefertigt, kontrolliert und in den Gazastreifen gebracht werden sollten. Es seien jedoch weitere Schritte erforderlich, um den kontinuierlichen Fluss humanitärer und kommerzieller Güter in den Gazastreifen zu ermöglichen, sagte sie.

    Kaag forderte eine sichere und ungehinderte Lieferung von Hilfsgütern in das Kriegsgebiet. «Angesichts des Ausmasses der Zerstörung und des menschlichen Leids zählt jeder Tag», sagte sie und sprach von einem nötigen Paradigmenwechsel, um den immensen Bedarf der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu decken. Erforderlich seien eine Ausweitung der Hilfe und der Verteilung sowie eine rechtzeitige Vorbereitung auf den Wiederaufbau. Sie wies darauf hin, dass die Wirksamkeit humanitärer Massnahmen nicht durch das Zählen von Lastwagen bestimmt werden könne. «Dies ist ein falscher Massstab, um zu beurteilen, ob die humanitäre Hilfe ausreichend ist», sagte sie.

    Das umstrittene UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA)sei von zentraler Bedeutung für die Bereitstellung lebensrettender humanitärer Hilfe und grundlegender sozialer Dienste für die Flüchtlinge, sagte sie weiter. «Das UNRWA ist als humanitäre Lebensader unersetzlich und unverzichtbar und muss in die Lage versetzt werden, seinen Auftrag zu erfüllen», betonte sie.

  • 2.59 Uhr

    Bericht: Israels Armee für Massengrab in Gaza nicht verantwortlich

    Ein im Gazastreifen entdecktes Massengrab ist einem Medienbericht zufolge entgegen der Behauptung der islamistischen Hamas nicht von der israelischen Armee angelegt worden. Wie die «Jerusalem Post» am Mittwochabend unter Berufung auf Analysen von Bildmaterial berichtete, habe das Massengrab nahe dem Nasser-Spital in Chan Junis im Süden Gazas bereits existiert, bevor israelische Soldaten dort am Boden gegen die Hamas vorgegangen seien. Dies habe die Auswertung von Satellitenbildern und Filmmaterial durch namentlich nicht genannte unabhängige Analysten ergeben. Die von der Hamas und arabischen Medien verbreiteten Behauptungen, die israelischen Soldaten hätten die Leichen von Palästinensern vergraben, um sie «zu verstecken», seien falsch, schrieb die Zeitung.

    Der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz gab laut dem Sender CNN an, auf dem Gelände 324 Leichen freigelegt zu haben, nachdem sich Israels Armee dort zurückgezogen hatte. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hatte sich entsetzt über die Berichte von der Entdeckung von Massengräbern bei Kliniken in Gaza gezeigt und eine unabhängige Untersuchung der Hintergründe der Todesfälle gefordert. Spitäler komme nach dem humanitären Völkerrecht ein ganz besonderer Schutz zu. «Und die vorsätzliche Tötung von Zivilisten, Gefangenen und anderen Personen, die sich nicht im Kampf befinden, ist ein Kriegsverbrechen», hiess es.

    Nach Angaben von Türks Büro, das sich auf Angaben des Zivilschutzes berief, waren einige Leichen an den Händen gefesselt. «Wir wissen nicht, ob sie lebendig begraben oder hingerichtet wurden. Die meisten der Leichen sind verwest», zitierte CNN den Chef des Zivilschutzes in Chan Junis. Die israelische Botschaft in Genf hatte am Dienstagabend in einer Stellungnahme erklärt, die Behauptung, israelische Streitkräfte hätten dort die Leichen von Palästinensern vergraben, entbehre jeder Grundlage. Israelische Soldaten hätten die Leichen in dem Grab lediglich auf der Suche nach israelischen Geiseln untersucht. «Die Untersuchung wurde sorgfältig und ausschliesslich an Orten durchgeführt, an denen sich nach nachrichtendienstlichen Erkenntnissen möglicherweise Geiseln befanden». Die Würde der Verstorbenen sei gewahrt worden. Die Leichen von Palästinensern seien an denselben Ort zurückgelegt worden.

  • 2.13 Uhr

    Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

    Barbra Streisand (82) hat erstmals einen Song für eine Fernsehserie herausgebracht und ihre erste Single seit rund sechs Jahren veröffentlicht. Vorab hatte die jüdische Emmy-, Grammy-, Oscar- und Tony-Preisträgerin mitgeteilt, dass das Lied im Zusammenhang mit der Serie «The Tattooist of Auschwitz» ein Statement sein solle.

    «Angesichts des weltweit zunehmenden Antisemitismus wollte ich "Love Will Survive» im Rahmen dieser Serie singen, um der sechs Millionen Menschen zu gedenken, die vor weniger als 80 Jahren ihr Leben verloren", sagte Streisand. «Und auch um zu sagen, dass selbst in den dunkelsten Zeiten die Kraft der Liebe triumphieren und überdauern kann.»

    Der mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von William Ross aufgenommene Titel wurde von dem deutsch-amerikanischen, zweifachen Oscar-Preisträger Hans Zimmer («Dune», «Der König der Löwen») und der Film- und TV-Komponistin Kara Talve geschrieben. Den Text schrieb der mehrfach ausgezeichnete Charlie Midnight.

    Das Lied ist eine Liebeshymne mit vielen Streichern und dem unverkennbaren Schmelz und Schmalz der Streisand-Stimme. Jahrzehntelang hiess es über Streisand, sie wolle wegen ihrer jüdischen Abstammung und der Nazi-Zeit niemals deutschen Boden betreten. Das tat sie dann aber doch, wenn auch spät. Nur 2007 und 2013 gab sie bislang Konzerte in Berlin.

    Streisand, die am 24. April 82 wurde, ist für ihr politisches Engagement bekannt. 2018 wurde ihr Album «Walls» mit der Single «Don't Lie to Me» etwa auch als Statement gegen das politische Klima Amerikas während der Präsidentschaft von Donald Trump verstanden.

    Die sechsteilige Serie «The Tattooist of Auschwitz» mit Jonah Hauer-King, Anna Próchniak, Harvey Keitel, Melanie Lynskey und Jonas Nay ist in Deutschland ab 8. Mai bei Sky zu sehen.

    Die Serie erzählt die Geschichte des slowakischen Juden Lali, der 1942 in das Vernichtungslager der Nazis deportiert wird und dazu verpflichtet wird, auf die Arme von Mithäftlingen Identifikationsnummern zu tätowieren. Lali (Hauer-King) verliebt sich in die Mitgefangene Gita (Próchniak).

    Die Serie beruht auf den Erlebnissen von Lali Sokolov und ist inspiriert von dem Bestseller «Der Tätowierer von Auschwitz: Die wahre Geschichte des Lale Sokolov» (2018) von Heather Morris. Das Buch verkaufte sich laut Sky weltweit 12 Millionen Mal.

  • Donnerstag, 25. April 2024, 0.45 Uhr

    Bericht: Israel plant schrittweise Offensive in Rafah

    Israel will seine angekündigte Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Gazastreifens einem Medienbericht zufolge schrittweise durchführen. Wie das «Wall Street Journal» am späten Mittwochabend unter Berufung auf ägyptische Beamte und ehemalige israelische Offiziere berichtete, änderte Israel auf Druck der USA und anderer Länder seine anfänglichen Pläne für einen grossangelegten Angriff auf die derzeit mit Hunderttausenden von Binnenflüchtlingen überfüllte Stadt an der Grenze zu Ägypten. Durch ein stattdessen eher graduelles Vorgehen solle die Zahl ziviler Opfer begrenzt werden, hiess es. Israels Militär äussert sich zu seinen Einsatzplänen nicht. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte allerdings vor wenigen Tagen «weitere schmerzhafte Schläge» gegen die islamistische Hamas angekündigt. «Und dies wird in Kürze geschehen».

    Israel will in Rafah die letzten dort verbliebenen Bataillone der Hamas zerschlagen. Verbündete wie die USA haben aus Sorge um die etwa 1,5 Millionen Menschen, die dort Schutz vor den Kämpfen in den anderen Gebieten des Gazastreifens suchen, immer wieder eindringlich vor einer grossangelegten Bodenoffensive in Rafah gewarnt. Die Stadt im Süden gilt als die einzige in dem abgeriegelten Küstenstreifen, die noch vergleichsweise intakt ist. Nach Informationen des «Wall Street Journals» plant Israels Armee nun, vor jeweiligen Angriffen die betroffenen Stadtteile zu evakuieren, bevor das Militär zu neuen Gebieten übergehe. Die Einsätze würden wahrscheinlich auch gezielter als frühere Angriffe im Gazastreifen erfolgen. Zudem sei eine Koordinierung mit ägyptischen Beamten vorgesehen, um die Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen abzusichern, hiess es weiter.

    Das Nachrichtenportal «Axios» berichtete unter Berufung auf israelische Beamte, ranghohe israelische Geheimdienst- und Militärbeamte seien am Mittwoch in Kairo unter anderem mit dem ägyptischen Geheimdienstchef zusammengetroffen, um Israels geplanten Einsatz seiner Armee in Rafah zu besprechen. Am Vorabend hatte der Vorsitzende des ägyptischen Staatsinformationsdiensts SIS, Diaa Raschwan, noch erklärt, man führe keine Gespräche mit Israel über dessen mögliche Militäroffensive in Rafah. Ägypten lehne Pläne für solch eine Offensive entschieden ab und habe diese Position auch mehrfach klargestellt. Eine Offensive in Rafah würde zu «Massakern, massivem Verlust von Menschenleben und umfassender Zerstörung führen», sagte Raschwan. Ägypten fürchtet einen Ansturm von Palästinensern.

  • 23.50 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 24. April 2024

  • 23.30 Uhr

    Nach Hamas-Geisel-Video – Hunderte Israelis protestieren

    Nach der Veröffentlichung eines Geisel-Videos durch die Hamas ist es am Mittwochabend in Israel spontan zu Protesten gekommen. Hunderte Menschen versammelten sich in Jerusalem in der Nähe der Residenz des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, um für die Freilassung der Geiseln zu demonstrieren, meldeten mehrere Medien übereinstimmend. Darunter seien auch Freunde des entführten jungen Mannes gewesen, der auf den zuvor veröffentlichten Video zu sehen war. Es kam zu Zusammenstössen mit der Polizei.

    Polizeiangaben zufolge zündeten Demonstranten Feuer, und Feuerwerkskörper an und warfen Mülltonnen um. Sie blockierten demnach auch den Verkehr. Sicherheitskräfte hätten versucht, sie auseinanderzutreiben. Vier Menschen wurden demnach festgenommen.

    Medien verbreiteten zudem ein Video, das zeigt, wie Sicherheitskräfte den rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir auf einer Demonstration zu seinem Auto bringen, während die Menge «Schande» skandiert. Die Aufnahmen zeigen, wie er den Menschen zuwinkt. Ben-Gvir, der auch Sicherheitsminister ist, hatte sich Berichten zufolge in der Vergangenheit bereits für ein Ende der Verhandlungen über die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert, da im Gegenzug eine Feuerpause in Aussicht gestellt werden sollte.

    Seit Monaten fordern immer wieder Tausende Menschen von der Regierung einen weiteren Deal mit der Hamas, um die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erreichen. Die Hamas hat Berichten zufolge Vorschläge internationaler Vermittler abgelehnt. Israel ist im Gegenzug nicht bereit, alle Forderungen der Hamas zu erfüllen. Angehörige der Verschleppten werfen auch der Regierung vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Anfang Februar gesagt, einem Abkommen «nicht um jeden Preis» zustimmen zu wollen.

    Auch im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv kam es am Mittwochabend zu einer spontanen Kundgebung.

    Die islamistische Hamas hatte zuvor ein weiteres Geisel-Video veröffentlicht. Die aus Israel entführten Menschen befänden sich in einer «unterirdischen Hölle» ohne Nahrung, Wasser und medizinische Behandlung, sagt ein junger Mann darin, der von einem Musik-Festival verschleppt wurde.

  • 23.02 Uhr

    Hamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video

    Die islamistische Hamas hat am Mittwoch erneut ein Video einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht. Darin ist der 24-jährige Hersh Goldberg-Polin zu sehen, der der israelischen Regierung schwere Vorwürfe macht. Sie habe die israelischen Bürger nicht beschützt und im Stich gelassen – die Geiseln bereits seit fast 200 Tagen.

    Auf einem in Südisrael nahe der Grenze zu Gaza angebrachten Poster ist Hersh Goldberg-Polin zu sehen, der am 7. Oktober 2024 am Nova Musikfestival teilnahm und von dort in den Gazastreifen verschleppt wurde. (Archivbild)
    Auf einem in Südisrael nahe der Grenze zu Gaza angebrachten Poster ist Hersh Goldberg-Polin zu sehen, der am 7. Oktober 2024 am Nova Musikfestival teilnahm und von dort in den Gazastreifen verschleppt wurde. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Maya Alleruzzo,

    Unter welchen Umständen das Video entstanden ist und ob Hersh Goldberg-Polin aus freien Stücken oder unter Druck und Drohungen sprach, war zunächst unklar. Die Aufnahme war zudem nicht datiert, das Hamas-Massaker war am Mittwoch allerdings 201 Tage her. Der Mann, der vom Nova-Musikfestival verschleppt wurde, sagte in dem Video weiterhin, durch die Luftangriffe der israelischen Armee seien 70 Geiseln im Gazastreifen getötet worden. Allerdings weiss Israel nach eigenen Angaben derzeit nicht, wie viele der in den Gazastreifen verschleppten Menschen tot sind und unter welchen Bedingungen sie ums Leben kamen. Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte: «Wir werden nichts unversucht lassen, um unsere Entführten zu finden.»

    Israel war bis vor wenigen Wochen davon ausgegangen, dass knapp 100 der rund 130 verbliebenen Geiseln noch am Leben sind. Inzwischen wird aber befürchtet, dass deutlich mehr von ihnen bereits tot sein könnten. Die Nachrichtenseite ynet schrieb kürzlich. «Die Geiseln sterben weg, laut Schätzungen sind schon heute weniger als die Hälfte von ihnen noch am Leben.»

    Die aus Israel entführten Menschen befänden sich in einer «unterirdischen Hölle» ohne Nahrung, Wasser und medizinische Behandlung, sagte der Entführte in dem vom militärischen Arm der Terrororganisation, den sogenannten Kassam-Brigaden, veröffentlichten Video weiter. Er forderte die israelische Regierung darin auch auf, die Geiseln nach Hause zu bringen.

    Auf den Aufnahmen ist der junge Mann mit fehlendem Unterarm zu sehen. Sein Unterarm wurde israelischen Medien zufolge abgerissen, als Terroristen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober Granaten in ein Versteck warfen, in dem er und andere Menschen Schutz gesucht hatten. Berichten zufolge ist der Mann israelischer und amerikanischer Staatsbürger.

    Er bitte seine Familie, für ihn stark zu bleiben, sagte er dem Video zufolge weiter. Seine Mutter setzt sich auf internationaler Bühne stark für seine Freilassung ein. Sie hielt unter anderem emotionale Ansprachen bei einer Grosskundgebung in Washington und vor den Vereinten Nationen in Genf. «Wir sind erleichtert, ihn lebend zu sehen, machen uns aber auch Sorgen um seine Gesundheit und sein Wohlergehen», sagten seine Eltern in einer Erklärung, die das Forum der Geisel-Angehörigen veröffentlichte. Sie hätten seit seiner Entführung erstmals die Stimme ihres Sohnes gehört. «Wenn du uns hören kannst, sagen wir dir: Wir lieben dich, bleib stark, überlebe.»

    «Mit jedem Tag, der vergeht, wird die Angst, noch mehr unschuldige Leben zu verlieren, grösser», teilte das Forum der Geisel-Angehörigen nach Veröffentlichung des «erschütternden» Videos mit. «Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit zu verschwenden. Die Geiseln müssen oberste Priorität haben.» Seit mehr als 200 Tagen ertragen sie täglich körperliche, sexuelle und psychische Qualen, wie es in der Erklärung weiter hiess.

    Die Hamas hat bereits mehrfach Aufnahmen der aus Israel verschleppten Menschen gezeigt. Diese Art von Videos werden von Israel als Psychoterror gegen die Angehörigen eingestuft.

  • 20.58 Uhr

    Netanjahu kritisiert Antisemitismus auf US-Campus-Demos

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die propalästinensischen Proteste an Hochschulen in den USA kritisiert. «Was auf den Universitätsgeländen Amerikas passiert, ist schrecklich», sagte Netanjahu am Mittwochabend in einer Videobotschaft. «Antisemitische Mobs haben führende Universitäten übernommen. Sie fordern die Vernichtung Israels. Sie greifen jüdische Studenten an. Sie greifen jüdische Lehrkräfte an. Das erinnert an das, was in den 1930er Jahren an deutschen Universitäten geschah.»

    Netanjahu zufolge verteidigt sich Israel gegen Terroristen, die die Absicht hätten, Israel auszulöschen. Dennoch werde Israel fälschlicherweise des Genozids bezichtigt. «Es ist alles eine grosse Verleumdung», so der Regierungschef.

    Studenten an US-Hochschulen protestieren unter anderem auch gegen das Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen. Seit dem 7. Oktober sind nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen 34 262 Menschen getötet und 77 229 weitere verletzt worden. Die Behörde unterscheidet bei ihren Opferangaben nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern der Hamas und anderer extremistischer Organisationen.

    Mehrere Elite-Hochschulen in den USA gehen seit Tagen gegen die Proteste vor. An den Universitäten Columbia und Yale sowie an der New York University (NYU) wurden über Hundert Demonstranten festgenommen - sie hatten sich geweigert, nicht genehmigte Proteste zu beenden. Teilen der Protestierenden wird Antisemitismus und die Verharmlosung der islamistischen Hamas vorgeworfen, deren Ziel unter anderem die Beseitigung des Staates Israel ist. Die Hamas hatte mit ihren Massakern und den Geiselnahmen in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres den Gaza-Krieg ausgelöst.

    US-Präsident Joe Biden kritisierte den «unverhohlenen Antisemitismus» bei den Protesten als verwerflich und gefährlich. Es habe Schikanen und Aufrufe zur Gewalt gegen Juden gegeben. Er rief zugleich zu Empathie mit den Palästinensern auf.

    Für Aufsehen sorgte auch ein jüdischer Assistenzprofessor der Columbia, der auf der Plattform X schrieb, seine Universität habe ihn wegen der anhaltenden Proteste nicht auf den Campus gelassen, da sie seine Sicherheit nicht schützen könne. «Das ist 1938», schrieb er.

  • 17.14 Uhr

    Hamas-Chef Al-Sinwar hat seine Truppen im Gazastreifen inspiziert 

    Der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, soll dort einem Medienbericht zufolge nach Kämpfen mit Israels Armee mehrere Orte inspiziert haben. Er habe einige Kämpfer getroffen und die Hamas-Anführer im Ausland mit «genauen Zahlen» und einem aktuellen Lagebericht informiert, berichtete die katarische Nachrichtenseite Al-Arabi Al-Dschadid unter Berufung auf ranghohe Hamas-Kreise am Dienstag. Der Bericht liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Angaben, wonach Al-Sinwar «in Tunneln isoliert» sei, seien nur «Behauptungen» von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und seiner Behörden, um ihre «Niederlagen zu verschleiern», hiess es in dem Bericht weiter.

    Israel vermutet, dass sich Al-Sinwar im Tunnelnetz unter dem Gazastreifen aufhält, und dass er sich zu seinem eigenen Schutz mit Geislen umgeben hat. Das unterirdische System stellt in dem bereits seit mehr als sechs Monaten andauernden Gaza-Krieg eine enorme Herausforderung für Israels Armee dar. Israel betrachtet Al-Sinwar als einen der Architekten der Massaker vom 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet.

  • 7.31 Uhr

    Droht Netanjahu ein Haftbefehl?

    Der Internationale Strafgerichtshof hat offenbar Ermittlungen gegen Israel eingeleitet. Das berichtet die «Süddeutsche Zeitung» (Bezahlartikel). Es gehe um Vorwürfe schwerer Kriegsverbrechen, die sowohl durch die Hamas, aber auch Israel begangen worden sein sollen. 

    Laut dem Bericht soll in Israels Regierung die Sorge umgehen, dass ein Haftbefehl gegen Premierminister Benjamin Netanjahu vorbereitet werden könnte. Netanjahu habe deswegen sogar einige seiner engsten Vertrauten versammelt, um über mögliche Massnahmen zu beraten.  Zwar ist Israel nicht Mitglied des Strafgerichtshofs, wohl aber die palästinensischen Autonomiebehörden. Deshalb kann über jeden geurteilt werden, der auf palästinensischem Territorium Völkerrechtsverbrechen verübt.

    Sollte der Strafgerichtshof einen Haftbefehl ausstellen, müssten die Mitgliedsstaaten die betroffenen Personen ausliefern. Laut der «Süddeutschen Zeitung» ist davon auszugehen, dass, sollten Haftbefehle gegen Israelis ergehen, auch solche gegen Kommandeure der Hamas verkündet werden dürften.

  • 5.04 Uhr

    Erneut schwere Kämpfe im Norden Gazas

    Israels Streitkräfte haben sich im Norden des Gazastreifens, wo sie die Kampfeinheiten der islamistischen Hamas weitgehend aufgelöst hatten, erneut schwere Kämpfe geliefert. Die Armee habe ihre Einsätze im Norden sowie im zentralen Abschnitt des abgeriegelten Küstenstreifens intensiviert, berichtete die «Times of Israel» am Dienstag. Auch 200 Tage nach Kriegsbeginn wurden erneut Raketen aus Gaza auf Israels Grenzorte abgefeuert. Im Norden des abgeriegelten Küstengebiets droht laut Experten weiterhin eine Hungersnot. «Das Risiko einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen ist sehr hoch, insbesondere im Norden», sagte David Satterfield, Sonderbeauftragter von US-Präsident Joe Biden für humanitäre Fragen im Nahen Osten. Der von den USA angekündigte Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in das Küstengebiet wird nach Angaben des Pentagons bald beginnen. Derweil billigte der US-Kongress mit Zustimmung des Senats gut 26 Milliarden Dollar an Unterstützung für Israel, unter anderem für die Raketenabwehr. Rund neun Milliarden Dollar sind für humanitäre Hilfe gedacht, darunter für den Gazastreifen.

    Das Wiederaufflammen der Gewalt in zuvor eingenommenen und weitgehend geräumten Gebieten im Norden Gazas zeige, wie schwer sich Israels Armee damit tue, die Lage unter Kontrolle zu bringen, schrieb das «Wall Street Journal» am Dienstag (Ortszeit). Einem israelischen Verteidigungsbeamten zufolge halten sich im nördlichen Gazastreifen immer noch mehrere Tausend Kämpfer der Hamas auf, hiess es. Die andauernden Kämpfe seien mit Blick auf die von Israel geplante Bodenoffensive gegen die letzten Bataillone der Hamas in Rafah im Süden Gazas ein «ernüchterndes Beispiel für die Schwierigkeit, Erfolge zu konsolidieren». Die Kontrolle über den Norden Gazas zu halten und zu festigen, brauche Zeit, zitierte die Zeitung einen ehemaligen Vize-Kommandeur des israelischen Militärs. Berichten zufolge rückt eine Bodenoffensive in Rafah an der Grenze zu Ägypten näher. Die dort vor den Kämpfen Schutz suchenden Hunderttausenden von Zivilisten sollen zuvor evakuiert werden.

  • 5 Uhr

    Berichte über hungernde Kinder im Norden Gazas

    Sollten die Menschen im Gazastreifen in grossem Umfang zu verhungern beginnen, werde es nach Einschätzung von Experten zuerst den Norden treffen und dort zuerst die Schwächsten, schrieb die «New York Times» am Dienstag und nannte Kinder mit Vorerkrankungen, ältere Erwachsene und Säuglinge. Die Zeitung schilderte in ihrem Bericht unter anderem den herzzerreissenden Fall eines während des Kriegs zur Welt gekommenen Babys in Gaza, das nach Schilderung seiner Eltern seit seiner Geburt noch nie eine volle Mahlzeit zu essen bekommen habe.

    Nach einem kürzlichen Bericht der Organisation Oxfam sind die Menschen im nördlichen Gazastreifen seit Januar gezwungen, mit durchschnittlich 245 Kalorien pro Tag zu überleben. Demnach leben dort noch mehr als 300'000 Menschen. An diesem Mittwoch wird in Genf ein UN-Bericht über Hunger weltweit vorgestellt.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive, beginnend im Norden des Gazastreifens. Später verlagerten sich die Kämpfe Richtung Süden. Inzwischen hätten sich Hamas-Kämpfer im Norden jedoch in kleineren Einheiten neu gruppiert und seien zu Guerilla-Taktiken übergegangen, berichtete das «Wall Street Journal». Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen humanitären Lage in Gaza geriet Israel international in die Kritik. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Beginn des Gaza-Kriegs bisher 34'183 Menschen in dem Küstenstreifen getötet und mehr als 77'000 weitere verletzt worden. Die Zahlen, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 4.30 Uhr

    Bundesrat Cassis will umstrittener UNRWA kein Geld geben

    Bundesrat Ignazio Cassis will die Zahlungen an Hilfsorganisationen im Nahen Osten mit Ausnahme des Uno-Palästinenserhilfswerks freigeben. Er will bei der Sitzung des Gesamtbundesrats am Mittwoch einen entsprechenden Antrag machen, wie Tamedia mit Berufung auf gut informierte Personen schrieb. Der Aussenminister reagiere damit auf den starken innenpolitischen Druck bürgerlicher Parteien, schrieb Tamedia. Kritiker würden Cassis vorwerfen, andere Hilfsorganisationen in der Region in «Geiselhaft» des Uno-Palästinenserhilfswerks UNRWA zu nehmen. Das Aussendepartement prüft einen Bericht über das UNRWA und will erst danach über die weitere Finanzierung des Hilfswerks entscheiden, wie es am Dienstag mitteilte.

  • 2.36 Uhr

    EU-Kommissar fordert Unterstützung für UN-Palästinenser-Hilfswerk

    Der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic hat angesichts der katastrophalen Lage der Menschen im Gazastreifen dazu aufgerufen, das umstrittene Palästinenserhilfswerk UNRWA zu unterstützen. «Ich rufe die Geberländer auf, das UNRWA zu unterstützen – die Lebensader für die palästinensischen Flüchtlinge», schrieb er am Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter). Er begrüsste den am Vortag veröffentlichten Untersuchungsbericht über das UNRWA, da dieser «die zahlreichen Systeme des Hilfswerks zur Einhaltung der Vorschriften sowie die Empfehlungen für deren weitere Verbesserung» hervorhebe.

    In dem in New York vorgestellten Bericht kamen unabhängige Experten zum Schluss, UNRWA habe eine Reihe «robuster» Mechanismen etabliert, um die Wahrung des Neutralitätsgrundsatzes zu gewährleisten. Allerdings gebe es Verbesserungsbedarf. UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, zwölf Mitarbeiter seien in das Massaker der Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert. Einige der wichtigsten Geldgeber, darunter Deutschland, setzten Zahlungen daraufhin vorübergehend aus.

    Die USA nehmen die Zahlungen noch nicht wieder auf. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, sagte am Dienstag (Ortszeit), die Finanzierung des UNRWA bleibe «natürlich noch immer ausgesetzt. Wir müssen hier echte Fortschritte sehen, bevor sich das ändert.» Die USA würden weiter mit anderen Hilfsorganisationen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Menschen in Gaza die Unterstützung erhielten, die sie brauchten.

    David Satterfield, Sonderbeauftragter von US-Präsident Joe Biden für humanitäre Fragen im Nahen Osten, sagte am Dienstag: «Das Risiko einer Hungersnot im gesamten Gazastreifen ist sehr hoch, insbesondere im Norden. Wir waren sehr deutlich: Israel muss alles tun, um die Bemühungen zu unterstützen, eine Hungersnot in Gazastreifen zu vermeiden.» US-Präsident Biden habe diesen Punkt gegenüber dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei einem Telefonat am 4. April deutlich gemacht. Unschuldige Zivilisten müssten geschützt, die Sicherheit der humanitären Helfer gewährleistet und die Menge der Hilfe erhöht werden.

  • Mittwoch, 24. April 2024, 0.58 Uhr

    USA wollen Bau von Gaza-Hafen für humanitäre Hilfe bald beginnen

    Der von den USA angekündigte Bau eines temporären Hafens zur Lieferung von Hilfsgütern in den umkämpften Gazastreifen wird nach Angaben des Pentagons bald beginnen. «Alle erforderlichen Schiffe befinden sich im Mittelmeerraum», sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Dienstag (Ortszeit). «Wir sind in der Lage, sehr bald mit dem Bau zu beginnen». Die US-Regierung hatte im März angekündigt, angesichts der humanitären Notlage in Gaza infolge der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas einen temporären Hafen einrichten zu wollen, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen. Die USA hatten angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen kürzlich ihren Verbündeten Israel zur raschen Ausweitung der Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung aufgefordert.

    Inzwischen habe Israel «bedeutende Schritte» unternommen, um den Fluss von Hilfsgütern zu verbessern, zitierte das Nachrichtenportal «Axios» David Satterfield, Sonderbeauftragter von US-Präsident Joe Biden für humanitäre Fragen im Nahen Osten. Es müsse aber noch mehr getan werden. Es bestehe immer noch die Gefahr einer Hungersnot im Norden Gazas. Vor wenigen Tagen hatten laut dem Welternährungsprogramm (WFP) erstmals seit Beginn des Krieges Lastwagen mit Hilfsgütern für den Norden den neu geöffneten Grenzübergang Erez passiert. Auch über einen weiteren Grenzübergang gelangte Hilfe in den Norden des abgeriegelten Küstengebiets. Zudem wurden erstmals Hilfslieferungen über den Hafen von Aschdod in Südisrael abgewickelt. Laut Experten muss die Hilfe für Gaza rasch ausgeweitet werden. An diesem Mittwoch wird in Genf ein UN-Bericht über Hunger weltweit vorgestellt.

  • 23.50 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 23. April 2024

  • 23.13 Uhr

    Hisbollah-Miliz feuert nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel ab

    Die islamistische libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben am Dienstag Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Der Angriff mit «Dutzenden Katjuscha-Raketen» sei eine Antwort auf einen Angriff Israels, bei dem nach Angaben libanesischer Rettungskräfte zwei Zivilisten getötet worden waren, erklärten die pro-iranischen Kämpfer am Dienstag.

    Zu dem israelischen Angriff hatte ein Vertreter des Zivilschutzes gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärt, eine «Frau in den Fünfzigern und ein zwölfjähriges Mädchen» seien dabei getötet worden. Die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte die zwei Todesopfer bestätigt und angefügt, dass «sechs weitere Personen bei einem feindlichen Luftangriff auf ein Haus in Hanine» nahe der israelischen Grenze verletzt worden seien.

  • 23.02 Uhr

    Pentagon bestätigt Angriffe auf US-Streitkräfte in Syrien und im Irak

    Das US-Verteidigungsministerium hat die Angriffe proiranischer Milizen auf US-Streitkräfte im Irak und Syrien am Sonntag offiziell bestätigt. «Am 22. April verübten mit dem Iran verbündete Milizen zwei erfolglose Angriffe auf US-Streitkräfte im Irak und in Syrien», sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag in Washington. Es handle sich um die ersten Angriffe auf in der Region stationiertes Militär seit dem 4. Februar. Die irakische Regierung müsse alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Sicherheit der US-Streitkräfte im Irak und in Syrien vor Angriffen dieser Gruppen zu gewährleisten.

  • 20.05 Uhr

    USA weiten Sanktionen gegen Iran wegen Cyberangriffen aus

    Die USA haben am Dienstag ihre Sanktionen gegen den Iran ausgeweitet. Wie das Finanzministerium in Washington mitteilte, wurden vier Einzelpersonen und zwei Unternehmen auf die Sanktionsliste gesetzt, die im Auftrag des iranischen Militärs «an böswilligen Cyberaktivitäten beteiligt» gewesen sein sollen. Die Cyberangriffe richteten sich demnach gegen ein Dutzend Unternehmen und Behörden in den USA, in Auftrag gegeben wurden sie vom Cyber-Kommando der iranischen Revolutionsgarden.

  • 20.01 Uhr

    Irans Präsident Raisi droht Israel erneut mit Zerstörung

    Irans Präsident Ebrahim Raisi hat Israel erneut mit Zerstörung gedroht. «Die grosse Nation Iran» habe Israel für den Angriff auf das Botschaftsgelände in Damaskus Anfang April bestraft, sagte Raisi am Mittwoch bei einem Besuch im Nachbarland Pakistan. Sollte Israel einen Fehler machen und «den heiligen Boden der Islamischen Republik Iran» angreifen, werde die Situation anders sein. «Und es nicht sicher, dass noch etwas vom zionistischen Regime (Israel) übrig bleibt», drohte der erzkonservative Geistliche.

  • 19.35 Uhr

    Israel bestreitet Vorwürfe zu Massengräbern nahe Spital im Gazastreifen

    Die israelische Armee hat Vorwürfe bestritten, hunderte Palästinenser auf dem Gelände eines Spitals im Gazastreifen begraben zu haben. Die Behauptung, israelische Soldaten hätten dort Leichen von Palästinensern begraben, sei «haltlos und entbehrt jeder Grundlage», erklärte das Militär am Dienstag. Allerdings hätten israelische Soldaten am Nasser-Spital während eines Militäreinsatzes in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens zuvor von Palästinensern begrabene Leichen untersucht.

    Diese Untersuchungen seien «im Rahmen der Suche nach Geiseln und vermissten Personen» erfolgt, erklärte das Militär weiter. Dies sei «sorgfältig» und ausschliesslich an Orten geschehen, zu denen «nachrichtendienstliche Hinweise auf die mögliche Anwesenheit von Geiseln» vorgelegen hätten. «Die untersuchten Leichen, die nicht jene der israelischen Geiseln waren, wurden an ihren Platz zurückgebracht», hiess es weiter.

  • 17.27 Uhr

    Irischer Aussenminister spricht von Barbarei im Gazastreifen

    Der irische Aussenminister Micheál Martin hat Israel wahllose Bombardements im Gazastreifen vorgeworfen. Die hohe Zahl getöteter Zivilisten sei inakzeptabel, sagte Martin in Ägypten und verwies auf einen Angriff am Wochenende in Rafah, bei dem 17 Kinder und zwei Frauen aus einer Grossfamilie ums Leben gekommen waren. «Die Frauen und Kinder, die getötet werden — das ist unzumutbar», sagte er. «Es fällt mir persönlich als Mensch sehr schwer, dieses Ausmass an Barbarei zu begreifen. Dafür gibt es aus meiner Sicht keine Rechtfertigung.»

    Martin forderte eine Waffenruhe, die Freilassung aller Geiseln, mit deren Entführung die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas den Krieg am 7. Oktober ausgelöst hatte, und umfangreiche humanitäre Lieferungen für die Menschen im Gazastreifen. Es sei «inakzeptabel, dass auf diese Weise Geiseln genommen werden», sagte er. «Und noch einmal: Wir haben die Geiselnahme konsequent verurteilt.»

  • 15.36 Uhr

    Vor möglicher Offensive in Rafah: Aufbau von Zelten in Nachbarstadt

    Vor einer von Israel geplanten Militäroffensive in Rafah werden in der Nähe der Nachbarstadt Chan Junis Zelte aufgebaut. Ein israelischer Armeesprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Militär wisse vom Bau der Zelte, dies sei jedoch nicht mit der Armee koordiniert.

    Auch palästinensische Augenzeugen im Gazastreifen berichteten von zahlreichen Zelten in dem Gebiet, die offenbar für Flüchtlinge bestimmt seien. Veröffentlichte Satellitenbilder von Planet Labs PBC, die von der Nachrichtenagentur AP analysiert wurden, zeigen einen neuen Zeltkomplex bei Chan Junis.

    Die israelische Zeitung «Haaretz» hatte jüngst geschrieben, das Nachbarland Ägypten sei am Bau der Zelte im Bereich von Chan Junis beteiligt. Die Hilfsorganisation Ägyptischer Roter Halbmond und ägyptische Sicherheitskreise wiesen Berichte über den Bau neuer Zelte in der Gegend allerdings zurück.

    Trotz internationaler Warnungen plant Israel eine Bodenoffensive in Rafah, um dort verbliebene Bataillone der islamistischen Terrororganisation Hamas zu zerschlagen. Israels Verbündete wie die USA haben eindringlich vor dem Einsatz in Rafah gewarnt, weil sich dort derzeit Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Die Stadt nahe der ägyptischen Grenze gilt als die einzige in dem abgeriegelten Küstenstreifen, die noch vergleichsweise intakt ist. Israel plant eine Evakuierung von Rafah und will die Zivilbevölkerung in sicherere Gebiete wie etwa das Al-Mawasi-Lager verlegen. Dort sind nach UN-Angaben vom Dienstag bereits mehr als 400'000 Menschen registriert.

  • 14.22 Uhr

    UNO-Hochkommissar: Vor allem Frauen und Kinder in Gaza getötet

    Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte hat jüngste Angriffe israelischer Streitkräfte in Rafah im Gazastreifen scharf kritisiert. Dabei seien überwiegend Frauen und Kinder ums Leben gekommen, teilte Volker Türk am Dienstag in Genf mit. Er warnte vor möglichen Kriegsverbrechen.

    «Die jüngsten Bilder von einem Frühgeborenen, das aus dem Bauch seiner sterbenden Mutter genommen wurde, (und Bilder) von den beiden benachbarten Häusern, in denen 15 Kinder und fünf Frauen getötet wurden – das hat nichts mehr mit Kriegsführung zu tun», teilte Türk mit.

    Die Schwangere sei bei einem israelischen Angriff auf ein Wohnhaus vor wenigen Tagen tödlich verletzt worden, teilte die Sprecherin des Büros mit. Rettungskräfte hätten sie noch zu einem Spital gebracht, wo das Baby nach einem Kaiserschnitt bei seiner sterbenden Mutter überlebt habe und nun um sein Leben kämpfe. Das Büro dokumentierte drei Militärschläge seit dem 19. April in Rafah, bei denen mindestens 30 Frauen und Kinder ums Leben gekommen seien.

  • 14.19 Uhr

    Israels Luftwaffe tötet zwei Hisbollah-Mitglieder im Libanon

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben zwei ranghohe Mitglieder der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gezielt getötet. Eine israelische Drohne griff auch nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen am Dienstagmorgen ein Fahrzeug in Adlun zwischen den Küstenstädten Tyros und Sidon an. Dabei sei ein Hisbollah-Mitglied getötet worden.

    Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich um ein wichtiges Mitglied der Luftabwehreinheit der Hisbollah im Süden des Libanon. Der Mann sei zentral an der Planung und Ausführung von Terrorangriffen auf Israel beteiligt gewesen. Ausserdem sei bei einem weiteren Vorfall in der Nacht ein weiteres Mitglied der Hisbollah-Luftabwehr gezielt getötet worden. Er habe «in seiner Aufgabe Terrorangriffe gegen Israel angeführt und gefördert».

    Die Hisbollah bestätigte den Tod beider Männer.

  • 12.18 Uhr

    Familien von Geiseln protestieren in Tel Aviv – «Geiseln sterben weg»

    Am 200. Tag nach ihrer Entführung aus Israel in den Gazastreifen haben Angehörige und Unterstützer von mehr als 100 Geiseln mit einer Protest-Aktion in Tel Aviv auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht. Auf dem Platz vor dem Nationaltheater Habima legten sie sich am Dienstag unter anderem in einer Formation auf den Boden und hielten blutrot bemalte Hände in die Höhe.

    Am jüdischen Pessach-Fest, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei erinnert, gebe es für die Geiseln keine Freiheit, teilten die Familien nach Angaben der Nachrichtenseite ynet mit. «Die Geiseln sterben weg, laut Schätzungen sind schon heute weniger als die Hälfte von ihnen noch am Leben.»

    Bei dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas und anderer extremistischer Organisationen im israelischen Grenzgebiet waren am 7. Oktober mehr als 1200 Menschen ermordet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden. Im Laufe einer einwöchigen Feuerpause Ende November hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen.

    Bei Strassenprotesten fordern die Angehörigen seit Monaten von der Regierung einen weiteren Deal mit der Hamas zur raschen Freilassung der Geiseln. Die Hamas hat aber bisher alle Vorschläge internationaler Vermittler abgelehnt. Angehörige der Verschleppten werfen aber auch dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen.

  • 10.24 Uhr

    Neue Raketenangriffe aus Gaza auf israelische Grenzorte

    Auch 200 Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs feuern militante Palästinenser im Gazastreifen weiter Raketen auf israelische Grenzorte. In der Grenzstadt Sderot und anderen Orten am Rande des Palästinensergebiets am Mittelmeer heulten am Dienstag erneut die Warnsirenen.

    Nach Angaben von Sanitätern gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Vier Raketen seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, berichteten israelische Medien. Ein Lagerhaus in Sderot sei von Raketenteilen getroffen worden und in Flammen aufgegangen. Die israelische Armee habe die Orte, von denen aus geschossen wurde, mit Artilleriefeuer belegt.

    Die israelische Armee teilte mit, die Luftwaffe habe auf Basis von Geheimdienstinformationen in der Nacht zu Dienstag mehrere Raketenabschussrampen der Hamas im Süden des Gazastreifens angegriffen. Diese seien «geladen» gewesen, aber noch vor Angriffen auf Israel getroffen worden. Diese Informationen bezogen sich auf den Zeitraum vor den neuen Angriffen.

    Binnen 24 Stunden habe die Luftwaffe «rund 25 Terror-Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter Militärinfrastruktur, Beobachtungsposten, Terroristen und Abschussrampen.». Mehrere Terroristen seien durch Scharfschützen getötet worden.

  • 5.07 Uhr

    US-Aussenamtssprecher: Hamas hat «die Zielpfosten» verschoben

    Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten indirekt über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober nach Gaza entführt wurden. Israel war bis vor wenigen Wochen davon ausgegangen, dass knapp 100 der rund 130 verbliebenen Geiseln noch am Leben sind. Inzwischen wird befürchtet, dass deutlich mehr von ihnen bereits tot sein könnten. Bei den Verhandlungen habe die Hamas ihre Positionen zuletzt verhärtet, erklärte Regierungschef Benjamin Netanjahu. Israel habe sich bei den Verhandlungen erheblich bewegt, woraufhin die Hamas jedoch «die Zielpfosten» verschoben habe, sagte auch der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Montag. Die Terrororganisation signalisiere derzeit, «dass sie keine Einigung will». Es liege an der Hamas.

  • 2.40 Uhr

    Bericht: Israels Bodenoffensive in Rafah rückt näher

    Trotz internationaler Warnungen rückt die von Israel angekündigte Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge näher. Israel bereite sich darauf vor, Zivilisten aus Rafah in die nahe gelegene Stadt Chan Junis und andere Gebiete zu bringen, berichtete das «Wall Street Journal» am Montag unter Berufung auf ägyptische Beamte, die über die israelischen Pläne informiert seien. Zu diesem Zweck sollten Unterkünfte mit Zelten, Lebensmittelverteilungszentren und medizinische Einrichtungen wie Feldlazarette eingerichtet werden, hiess es. Diese Evakuierungsaktion würde zwei bis drei Wochen dauern und in Abstimmung mit den USA, Ägypten und anderen arabischen Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführt werden, hiess es.

    Flammen und Rauch nach einem israelischen Luftangriff auf Rafah am 22. April 2024.
    Flammen und Rauch nach einem israelischen Luftangriff auf Rafah am 22. April 2024.
    Bild: IMAGO/UPI Photo/Ismael Mohamad

    Israels Verbündete wie die USA haben eindringlich vor einer Offensive in Rafah gewarnt, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Israel hält einen Einsatz jedoch für nötig, um die dort verbliebenen Bataillone der islamistischen Hamas zu zerstören. Anderenfalls könne die Terrororganisation wiedererstarken. Israel plane, seine Truppen schrittweise nach Rafah zu verlegen und dabei Gebiete ins Visier zu nehmen, in denen sich nach Ansicht Israels Hamas-Führer und Kämpfer verstecken, berichtete die Zeitung. Es werde erwartet, dass die Kämpfe mindestens sechs Wochen dauern werden.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor in einer Video-Ansprache zum jüdischen Pessach-Fest, das am Montagabend begann, «weitere schmerzhafte Schläge» gegen die Hamas angekündigt. «Und dies wird in Kürze geschehen», sagte er. Israels Generalstabschef Herzi Halevi habe «die weiteren Schritte» zur Fortsetzung des Krieges am Sonntag gebilligt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Der israelische Kan-Sender berichtete, Teil der Pläne sei ein Militäreinsatz in Rafah an der Grenze zu Ägypten. Es sei offenbar in Kürze mit der Evakuierung der Zivilbevölkerung zu rechnen. Der Zeitpunkt für eine mögliche Offensive sei weiterhin ungewiss, schrieb das «Wall Street Journal». Das israelische Militär werde mehr Kräfte in den Küstenstreifen verlegen müssen, bevor es handele, hiess es.

  • 2.38 Uhr

    Prüferin: «Gemeinsame Verantwortung» für Unterstützung von UNRWA

    Nach Vorlage ihres unabhängigen Expertenberichts zu Terrorvorwürfen gegen das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) hat die ehemalige französische Aussenministerin Catherine Colonna für die internationale Unterstützung von UNRWA geworben. «Die internationale Gemeinschaft muss UNRWA bei der Bewältigung seiner Herausforderungen zum Erreichen von Neutralität unterstützen. Es ist eine gemeinsame Verantwortung», sagte Colonna, die eine Prüfung des Hilfswerks im Auftrag der Vereinten Nationen geleitet hatte, der Deutschen Presse-Agentur.

    Auf eine Frage zur ausstehenden Entscheidung der deutschen Regierungf, ob Deutschland seine Zahlungen an die Organisation wieder aufnimmt, antwortete Colonna nicht direkt. Es sei nun an jedem Land, den Bericht zu studieren und über die nächsten Schritte zu entscheiden. «Was ich gesehen habe, ist, dass die überwiegende Mehrheit der Geberstaaten die unverzichtbare und unersetzliche Rolle von UNRWA anerkennt, bestrebt ist, Lösungen zu finden und bei Bedarf Verbesserungen zu unterstützen», sagte die Französin weiter. Der Text enthalte 50 konkrete Empfehlungen für dieses Ziel.

    UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, dass zwölf Mitarbeiter in die verheerenden Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen seien und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sei. Als Reaktion auf die Anschuldigungen entliess UNRWA mehrere Beschäftigte. Einige der wichtigsten Geldgeber, darunter die USA, Deutschland und die EU, setzten ihre Zahlungen vorübergehend aus. Gelder aus Berlin für die Arbeit der Helfer im Gazastreifen waren zuletzt aber ohnehin nicht geplant gewesen. Für die Arbeit des Hilfswerks in der Region ausserhalb Gazas, darunter auch in Jordanien, in Syrien und im Libanon, sagte Deutschland zuletzt im März 45 Millionen Euro Hilfsgelder zu.

    Die von den Vereinten Nationen zur Aufarbeitung herangezogene unabhängige Expertengruppe um Colonna hatte in dem am Montag vorgestellten Bericht Verbesserungsbedarf bei der Einhaltung der Neutralität durch UNRWA festgestellt. Zwar habe das Hilfswerk eine Reihe «robuster» Mechanismen und Verfahren etabliert, um die Wahrung dieses Grundsatzes zu gewährleisten, trotzdem gebe es nach wie vor Probleme. Der Bericht empfiehlt daher unter anderem eine genauere Überprüfung aller Mitarbeiter und einen besseren Schutz der UNRWA-Einrichtungen vor missbräuchlicher militärischer Nutzung.

    Die humanitäre Hilfe, die UNRWA im abgeriegelten Gazastreifen leistet, gilt als alternativlos für das Überleben der mehr als zwei Millionen Palästinenser in dem Küstengebiet. Die deutsche Entscheidung über künftige Gelder für die Organisation im Gazastreifen könnte in den kommenden Tagen verkündet werden – beteiligt sind das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium.

  • 1.57 Uhr

    Israel übt scharfe Kritik an Prüfbericht zu Palästinenserhilfswerk

    Israel hat mit scharfer Kritik auf einen Untersuchungsbericht zum Palästinenserhilfswerk UNRWA reagiert. Das «enorme Ausmass der Unterwanderung» des Hilfswerks durch die islamistische Hamas werde darin nicht berücksichtigt, hiess es am Montagabend in einer Stellungnahme des israelischen Aussenministeriums auf der Plattform X (vormals Twitter). Der Bericht der mit der Untersuchung beauftragten ehemaligen französischen Aussenministerin Catherine Colonna «ignoriert die Schwere des Problems», hiess es. «So sieht ein Versuch aus, dem Problem auszuweichen und es nicht direkt anzugehen». Der zuvor in New York vorgelegte Bericht unabhängiger Experten kam zum Schluss, UNRWA habe eine Reihe «robuster» Mechanismen etabliert, um die Wahrung des Neutralitätsgrundsatzes zu gewährleisten. Allerdings gebe es Verbesserungsbedarf. Zugleich hiess es in dem Bericht, Israel habe für manche seiner Behauptungen nie Beweise vorgelegt.

    UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, dass zwölf Mitarbeiter in die verheerenden Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen seien und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sei. Als Reaktion auf die Anschuldigungen entliess UNRWA mehrere Beschäftigte. Einige der wichtigsten Geldgeber, darunter die USA, Deutschland und die EU, setzten ihre Zahlungen vorübergehend aus.

    Die Hamas habe das Palästinenserhilfswerk so tief infiltriert, «dass es nicht mehr möglich ist, festzustellen, wo das UNRWA endet und wo die Hamas beginnt», bekräftigte das israelische Aussenministerium nach Veröffentlichung des Untersuchungsberichts. Für diese Behauptung habe Israel bislang keine Beweise vorgelegt, hiess es dagegen in dem unabhängigen Expertenbericht. Darin empfehlen die Experten unter anderem eine genauere Überprüfung aller Mitarbeiter, einen besseren Schutz der UNRWA-Einrichtungen vor missbräuchlicher militärischer Nutzung und eine Revision des Lehrmaterials an den von der Organisation betrieben Schulen. Israels Aussenministerium sprach von «kosmetischen Lösungen» und forderte Geberländer auf, ihre Gelder an andere humanitäre Organisationen in Gaza zu überweisen. «UNRWA kann nicht Teil der Lösung in Gaza sein, weder jetzt noch in Zukunft».

  • 1.12 Uhr

    Biden verurteilt antisemitische Proteste

    Angesichts propalästinensischer Proteste an der Columbia University in New York und anderen amerikanischen Universitäten hat US-Präsident Joe Biden vor Antisemitismus gewarnt, aber auch zu Empathie mit den Palästinensern aufgerufen. Biden war am Montag am Rande einer Rede anlässlich des Earth Day («Tag der Erde») im Bundesstaat Virginia danach gefragt worden, ob er antisemitische Demonstranten verurteile. Der Demokrat antwortete: «Ich verurteile die antisemitischen Proteste. Deshalb habe ich ein Programm entwickelt, das sich damit befasst. Ich verurteile auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist.»

    Seit Tagen demonstrieren Studierende an der renommierten Columbia University und anderen Universitäten in Solidarität mit den Palästinensern und gegen das Vorgehen der israelischen Führung. In der Nacht auf Sonntag war es bei einer Demonstration zu heftigen antisemitischen Äusserungen gekommen. Ein Rabbi warnte jüdische Studierende daraufhin davor, den Campus zu betreten. Bereits am Donnerstag hatte die Polizei ein propalästinensisches Zeltlager auf dem Campus geräumt und gut 100 Teilnehmer festgenommen. Diese hatten sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, das Lager aufzulösen, wie ein Polizeisprecher sagte.

    Biden bezog zu den Ereignissen bereits Stellung, nannte die Columbia University aber nicht beim Namen. «Selbst in den vergangenen Tagen haben wir Schikanen und Aufrufe zur Gewalt gegen Juden erlebt», hiess es in einer Mitteilung. «Dieser unverhohlene Antisemitismus ist verwerflich und gefährlich – und er hat auf dem Campus oder irgendwo in unserem Land absolut keinen Platz.»

  • Dienstag, 23. April 2024, 0.10 Uhr

    US-Regierung verurteilt Angriff auf Militärstützpunkt in Syrien

    Die US-Regierung hat sich nach einem Angriff auf einen Militärstützpunkt in Syrien, bei dem Raketen vom Irak aus abgefeuert worden sein sollen, besorgt gezeigt. «Wir verurteilen den Angriff einer mit dem Iran verbündeten Miliz gegen die US-Streitkräfte in Syrien», sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Montag in Washington. Besonders besorgniserregend sei es, dass die Miliz nur wenige Stunden nach dem Besuch des irakischen Premierministers Mohammed al-Sudani in Washington angegriffen habe. «Es scheint also klar zu sein, dass der Iran keinen Respekt vor der irakischen Souveränität hat.»

    Die Einzelheiten des Vorfalls waren zunächst unklar. Aus dem Verteidigungsministerium in Washington hiess es am Montag lediglich, Streitkräfte in der Region hätten als Massnahme der Selbstverteidigung mit einem Kampfflugzeug einen Raketenwerfer zerstört, nachdem Berichte über einen fehlgeschlagenen Raketenangriff in der Nähe eines Stützpunktes im Nordosten Syriens eingegangen seien. Von US-Seite sei niemand zu Schaden gekommen.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs verübten proiranische Milizen über Wochen immer wieder Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien. Ende Januar wurden durch eine der Attacken in Jordanien nahe der syrischen Grenze drei US-Soldaten getötet. Die USA reagierten auf die Eskalation mit umfangreichen Luftangriffen gegen Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien. Nach Darstellung der US-Regierung gab es seit dem keine Angriffe auf US-Stützpunkte in der Region mehr.

  • 23.30 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 22. April 2024

  • 23.02 Uhr

    Israel hat Satellitenfotos zufolge iranischen Abwehr-Radar erwischt

    Der israelische Vergeltungsangriff gegen den Iran Ende vergangener Woche hat Satellitenaufnahmen zufolge grössere Schäden angerichtet als von der Regierung in Teheran eingeräumt. Satellitenbildern des Unternehmens Planet Labs PBC zufolge, die am Montagmorgen in der Nähe des Flughafens und Luftwaffenstützpunkts von Isfahan, etwa 320 Kilometer südlich von Teheran, aufgenommen wurden, ist offenbar das Radarsystem einer Flugabwehrbatterie des Typs S-300 getroffen worden. Damit war die israelische Attacke wesentlich wirkungsvoller als der Angriff Irans auf Israel am 13. April.

  • 20.44 Uhr

    Hisbollah: Grenzgebiet in Israel mit Dutzenden Raketen beschossen

    Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Den Angriff auf Militärziele bezeichnete die Miliz in einer Mitteilung am Montagabend als Vergeltung für israelische Luftangriffe.

    Am Sonntag war eine israelische Drohne von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden und auf libanesischen Boden gestürzt. Kampfflugzeuge hätten die Abschussbasis, von der aus die Rakete abgefeuert worden sei, angegriffen, teilte Israels Militär mit. Ob die Gefechte vom Sonntag im Zusammenhang mit dem Raketenangriff erfolgten, war zunächst unklar.

  • 19.28 Uhr

    UN-Untersuchung: Palästinenserhilfswerk sollte Neutralität stärken

    Nach schweren Terrorvorwürfen Israels gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hat eine unabhängige Expertengruppe Verbesserungsbedarf bei der Einhaltung der Neutralität der Organisation festgestellt. Zwar habe UNRWA eine Reihe von Mechanismen und Verfahren etabliert, um die Wahrung des Neutralitätsgrundsatzes zu gewährleisten, sagte die mit der Untersuchung beauftragte ehemalige französische Aussenministerin Catherine Colonna am Montag in New York. Trotzdem gebe es nach wie vor Probleme mit der Neutralität. Dazu gehörten politische Äusserungen von Mitarbeitern, Schulbücher mit problematischen Inhalten und Drohungen der sehr politischen Gewerkschaften gegen die Leitung der Organisation.

    Colonna empfahl unter anderem eine genauere Überprüfung der Mitarbeiter, einen besseren Schutz der UNRWA-Einrichtungen vor missbräuchlicher militärischer Nutzung und eine Revision des gesamten Lehrmaterials an den von der Organisation betrieben Schulen. «Wir sind zuversichtlich, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen UNRWA helfen wird, sein Mandat zu erfüllen», hiess es in dem Bericht.

  • 15.30 Uhr

    Terrorattacke mit Auto fordert Verletzte in Jerusalem

    Bei einer mutmasslichen Terrorattacke mit einem Auto in Jerusalem sind nach Angaben der israelischen Polizei drei Fussgänger verletzt worden. Die beiden Täter fuhren am Montagmorgen zunächst in eine Menschengruppe, stiegen dann aus und versuchten erfolglos, mit einer Waffe zu schiessen, wie es weiter hiess. Danach flüchteten sie, wurden aber später festgenommen. Auch ihre Waffe wurde gefunden.

    Die Polizei sprach von einem Terroranschlag. Mehrere israelische Medien berichteten, bei den Festgenommenen handele es um zwei 17-Jährige aus Hebron im Westjordanland. Es sei unklar, wie und wo genau sie nach Israel gelangt seien. Der Vorfall ereignete sich in einem Viertel in der Nähe des Hauptbahnhofs, das überwiegend von ultraorthodoxen Juden bewohnt wird.

    Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden nach dem Angriff zwei Menschen zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, darunter ein junger Mann mit einer Kopfverletzung. Der Rettungsdienst Zaka und israelische Medien verbreiteten Aufnahmen einer Überwachungskamera, die den Angriff zeigen sollen. Darauf ist zu sehen, wie ein Auto mit voller Wucht in die Gruppe rast und mehrere Männer durch die Luft fliegen.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor sechs Monaten kommt es auch in Israel verstärkt zu Anschlägen. An diesem Montagabend beginnt im Land das einwöchige Pessach-Fest mit dem Sedermahl. Pessach erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei und ist eines der höchsten Feste im Judentum.

  • 14 Uhr

    Zivilschutz birgt 283 Leichen aus Spital im Gazastreifen

    Der palästinensische Zivilschutz im Gazastreifen hat nach eigenen Angaben mehr als 280 Leichen aus einem Gräberfeld auf dem Gelände der Nasser-Klinik in Chan Junis geborgen. Die Begräbnisstätte wurde angelegt, als die israelischen Streitkräfte die Einrichtung im vergangenen Monat belagerten. Damals konnten die Menschen ihre Toten nicht auf einem Friedhof begraben und hoben stattdessen Gräber im Hof des Krankenhauses aus, wie der Zivilschutz erklärte.

    Insgesamt wurden den Angaben zufolge seit Freitag 283 Leichen geborgen. Einige der Opfer seien während der Belagerung des Krankenhauses getötet worden, andere bei der Razzia der israelischen Streitkräfte im vergangenen Monat, wie der Zivilschutz erklärte. Nachdem sich das Militär kürzlich aus Chan Junis zurückgezogen hatte, kehrten die Bewohner auf der Suche nach den sterblichen Überresten ihrer Angehörigen zurück, um sie an anderer Stelle dauerhaft zu bestatten.

  • 09.39 Uhr

    Direktor des israelischen Militärgeheimdienstes tritt zurück

    Der Direktor des israelischen Militärgeheimdienstes ist wegen Fehlern im Zusammenhang mit dem Grossangriff der Hamas vom 7. Oktober zurückgetreten. Das Militär gab die Entscheidung von Aharon Haliva am Montag bekannt. Haliva ist damit der erste ranghohe israelische Vertreter, der wegen des Grossangriffs der Extremisten, bei dem 1200 Menschen getötet wurden, sein Amt niederlegt. Er sagte bereits kurz nach dem 7. Oktober, er trage die Schuld dafür, dass der Angriff, der Israels hochgerüstete Verteidigungsanlagen durchbrach, nicht verhindert worden sei.

  • 5 Uhr

    Abschlussbericht zu Vorwürfen gegen UNRWA

    In New York legt am heutigen Montag eine von den Vereinten Nationen eingesetzte Expertengruppe einen Abschlussbericht zu den Vorwürfen gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA vor. Laut Israel sollen mehrere Mitarbeiter am Hamas-Massaker in Israel beteiligt gewesen sein.

  • 3.30 Uhr

    Kataib Hisbollah kündigt Angriffe auf US-Streitkräfte an

    Die vom Iran unterstützte Miliz Kataib Hisbollah im Irak ist nach eigenen Angaben entschlossen, ihre Angriffe auf die US-Streitkräfte im Land wieder aufzunehmen. Ein Besuch des irakischen Ministerpräsidenten in Washington habe kaum Fortschritte bei den Gesprächen über einen Abzug der US-Truppen gebracht, teilt die Kataib Hisbollah mit.

    «Was kürzlich geschehen ist, ist erst der Anfang», erklärt die Gruppe und bezieht sich damit offenbar auf einen Angriff mit mehreren Raketen aus dem Nordirak auf einen Stützpunkt der US-Streitkräfte in Syrien.

  • 2.49 Uhr

    Armee: Israelische Drohne über Libanon abgeschossen

    Eine israelische Drohne ist nach Angaben des Militärs über dem Libanon abgeschossen worden. Wie die israelische Armee in der Nacht zum Montag mitteilte, sei die Drohne der eigenen Luftwaffe im libanesischen Luftraum am Vorabend von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden und auf libanesisches Gebiet gestürzt. Kampfflugzeuge hätten die Abschussbasis, von der aus die Rakete abgefeuert worden sei, angegriffen, hiess es. Der Vorfall werde untersucht. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden. Die Armee sei weiterhin zum Schutz Israels im libanesischen Luftraum im Einsatz, erklärte das Militär weiter.

    An Israels Grenze zum Libanon war es am Sonntag erneut zu Gefechten gekommen. Die israelische Armee teilte mit, zwei Geschosse seien in Richtung der Ortschaft Rosch Hanikra im Norden Israels am Mittelmeer abgefeuert worden. Die israelische Armee habe die Orte angegriffen, von denen aus geschossen wurde. Ausserdem hätten israelische Kampfflugzeuge die Terror-Infrastruktur nordöstlich von Nabatia angegriffen. Zuvor hätten Kampfjets auch Ziele der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen. Sowohl die Hisbollah als auch der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas reklamierten am Sonntag Angriffe auf Israel für sich.

    Seit dem 8. Oktober schiesst die proiranische Hisbollah aus dem Libanon mit Raketen, Artillerie- und Panzerabwehrgranaten auf den Norden Israels – aus «Solidarität» mit der Hamas im Gazastreifen, wie sie vorgibt. Israel bekämpft mit Luft- und Artillerieangriffen die Stellungen der Hisbollah, die nach einem UN-Sicherheitsratsbeschluss gar nicht so nahe an der Grenze sein dürften.

  • 1.58 Uhr

    Israel will USA von Sanktionsplänen gegen Militäreinheit abbringen

    Die israelische Regierung hat die USA aufgefordert, die offenbar geplante Sanktionierung eines israelischen Militär-Bataillons zu überdenken. Eine Sanktionierung des weitgehend ultraorthodoxen Bataillons würde nicht nur Israels internationaler Legitimität beim Kampf gegen die Hamas-Terrorgruppe im Gazastreifen Schaden zufügen, sondern es gebe dafür für die USA auch keine Rechtfertigung, sagte Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, in einem Gespräch mit US-Aussenminister Antony Blinken am Sonntag, wie die «Times of Israel» unter Berufung auf das Büro von Gantz berichtete. Alle Militäreinheiten seien dem Verhaltenskodex der Armee im Einklang mit dem Völkerrecht unterworfen. Gantz wies darauf hin, das israelische Justizsystem sei stark und unabhängig.

    Das US-Nachrichtenportal «Axios» hatte am Samstag unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, es werde erwartet, dass Blinken in den nächsten Tagen Sanktionen gegen ein Bataillon der israelischen Streitkräfte wegen Menschenrechtsverletzungen im Westjordanland ankündigen werde. Es wäre das erste Mal, dass die USA Sanktionen gegen eine israelische Militäreinheit verhängen. Diese Massnahmen würden «Axios» zufolge die Mitglieder des Bataillons von militärischer Unterstützung oder Ausbildung durch die USA ausschliessen. Die israelische Regierung reagierte empört auf den Bericht – Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Absicht, Sanktionen zu erlassen, als «Gipfel der Absurdität» und «moralischen Tiefpunkt».

    Auch der israelische Verteidigungsminister Joav Galant kritisierte die offenbar geplanten Massnahmen: «Ich erwarte, dass die amerikanische Regierung ihre Absicht, Sanktionen gegen das Netzah Yehuda Bataillon zu verhängen, rückgängig macht», sagte Gallant in einer vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Stellungnahme und warnte, dass der geplante Schritt einen «gefährlichen» Präzedenzfall schaffen würde.

    Die möglichen Sanktionen sollen den Berichten zufolge auf Vorfällen basieren, die sich vor dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober im Westjordanland ereignet hatten. Das Bataillon wurde mit Rechtsextremismus und Gewalt gegen Palästinenser in Verbindung gebracht. Israel zog die Einheit demnach im Dezember 2022 aus dem Westjordanland ab und setzte sie seitdem hauptsächlich im Norden des Landes ein.

    Die Zeitung berichtete unter Berufung auf zwei US-Quellen weiter, die USA würden auch Sanktionen gegen andere israelische Militär- und Polizeieinheiten erwägen, die im Verdacht stehen, Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser begangen zu haben. Die Untersuchungen dazu liefen seit über einem Jahr.

  • Montag, 22. April 2024, 0.43 Uhr

    Biden: Pessach-Fest ist besonders hart für Familien der Geiseln

    US-Präsident Joe Biden hat anlässlich des Pessach-Fests seinen Einsatz für die Sicherheit Israels bekräftigt. «Mein Engagement für die Sicherheit des jüdischen Volkes, die Sicherheit Israels und dessen Recht, als unabhängiger jüdischer Staat zu existieren, ist eisern», hiess es in einer Mitteilung Bidens am Sonntagabend (Ortszeit). Das Pessach-Fest, das an diesem Montagabend beginnt, erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. «Dieses Pessach-Fest ist besonders hart für Familien der Geiseln, die versuchen, den Geist des Festes zu ehren – eine Geschichte, in deren Mittelpunkt die Freiheit steht – während ihre Angehörigen in Gefangenschaft bleiben.»

    Biden betonte, dass die abscheulichen Gräueltaten der islamistischen Hamas während des Massakers am 7. Oktober niemals vergessen werden dürften. Gleichzeitig machte er deutlich, dass seine Regierung «rund um die Uhr» an der Befreiung der Geiseln arbeite und sich um einen «sofortigen und anhaltenden Waffenstillstand im Gazastreifen» als Teil eines Geisel-Deals bemühe. Ziel sei es ausserdem, dass dringend benötigte humanitäre Hilfe für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen bereitgestellt werde. «Wir werden weiterhin auf eine Zweistaatenlösung hinarbeiten, die Israelis und Palästinensern gleichermassen Sicherheit, Wohlstand und dauerhaften Frieden bietet», sagte Biden.

    Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten indirekt über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober in den Gazastreifen entführt wurden. Israel war bis vor wenigen Wochen davon ausgegangen, dass knapp 100 der rund 130 verbliebenen Geiseln noch am Leben sind. Inzwischen wird aber befürchtet, dass deutlich mehr von ihnen bereits tot sein könnten.

    Biden betonte ausserdem, dass die USA die internationalen Bemühungen anführten, die sicherstellen sollten, dass Israel sich gegen den Iran und seine Stellvertreter verteidigen könne. Dabei sei das US-Militär angewiesen, Israel bei der Verteidigung «gegen die beispiellosen Angriffe des Irans» am vergangenen Wochenende zu unterstützen.

  • 23.58 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 21. April 2024

  • 23.33 Uhr

    US-Sanktionen gegen israelische Militäreinheit womöglich ab Montag

    Die USA wollen möglicherweise bereits am Montag Sanktionen gegen eine umstrittene Einheit ultraorthodoxer Soldaten im israelischen Militär verhängen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus informierten Kreisen. Demnach wurde von US-Seite gegen fünf Militäreinheiten wegen Menschenrechtsverletzungen ermittelt, aber nur bei einer sollen nun Strafmassnahmen erfolgen. Den Namen der Einheit nannten die Gewährsleute nicht, aber der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte mit einer empörten Reaktion deutlich, dass es sich dabei um das Infanteriebataillon Netzah Jehuda (Judäa für Immer) handelt. «Wenn jemand denkt, er könnte Sanktionen gegen eine Einheit der israelischen Streitkräfte verhängen, werde ich ihn mit all meiner Macht bekämpfen», sagte Netanjahu.

    Die erwartete Entscheidung der USA könnte das Verhältnis zwischen Israel und seinem wichtigsten Verbündeten weiter belasten. Dass es gerade während des Gaza-Krieges erstmals Sanktionen gegen eine Einheit des israelischen Militärs gebe soll, wurde auch von anderen Regierungsmitgliedern scharf kritisiert. Mit Einsätzen israelischer Soldaten im Gazastreifen hat die Entscheidung aber nichts zu tun.

    Netzah Jehuda war traditionell im Westjordanland stationiert. Als 2022 ein palästinensisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger an einem Kontrollposten festgenommen wurde und wenig später tot aufgefunden wurde, wurde die ultra-orthodoxe Truppe dafür verantwortlich gemacht. Das israelische Militär sprach zwar von einem unglücklichen Zwischenfall, zog aber niemanden strafrechtlich zur Verantwortung. Die USA reagierten empört. Menschenrechtler werfen der Truppe auch weitere Verstösse vor.

    Netzah Jehuda wurde Ende 2022 nach Nordisrael verlegt und ist mittlerweile im Krieg im Gazastreifen im Einsatz. Das Bataillon verrichte dort professionell, mutig und im Einklang mit den ethischen Regeln der Streitkräfte seine Aufgabe, teilte das israelische Militär am Sonntag mit.

    Die Sanktionen würden darin bestehen, dass Netzah Jehuda keine finanzielle Unterstützung mehr aus den USA erhalten würden. Denn ein US-Gesetz verbietet eine solche Unterstützung für Militäreinheiten, die Menschenrechtsverletzungen begangen haben.

  • 22.58 Uhr

    Herzog warnt vor Entwicklung von Atomwaffen durch den Iran

    Der israelische Präsident Izchak Herzog hat vor der Entwicklung von Atomwaffen durch den Iran gewarnt. In einem Interview der «Bild»-Zeitung und anderen Axel-Springer-Medien in seinem Amtssitz in Jerusalem sagte Herzog: «Die eindeutig grösste Bedrohung für die Stabilität in der Welt ist der Drang des Irans nach der Bombe.» Er appellierte angesichts dieser Gefahr an die freie Welt, gemeinsam zu handeln und «falls nötig auch zu kämpfen». Er warnte vor einer Beschwichtigungspolitik gegenüber dem Iran.

    Ohne auf den Israel zugeschriebenen Angriff am Freitag auf militärische Ziele im Iran einzugehen, versicherte Herzog, sein Land handele «verantwortlich» und strebe nach Frieden und Stabilität. Im «Schachspiel der Weltpolitik» gehe es häufig darum, «verantwortungsbewusst und zurückhaltend zu handeln». «Das haben wir während der ganzen Krise getan.» Israel hat sich bisher nicht öffentlich zu dem Schlag geäussert. «Ich denke, das Beste wäre, wenn es für alle unklar bleiben würde», sagte Herzog.

    Auch der Iran spielt den Angriff nahe Isfahan herunter. Nach Medienberichten war es eine Vergeltungsaktion auf den massiven Raketen- und Drohnenangriff des Irans auf Israel am vergangenen Wochenende, dem ein Raketenangriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vorausgegangen war. Dabei waren zwei iranische Generäle und weitere Mitarbeiter getötet wurden. Dieser Angriff wurde Israel zugeschrieben.

    Der israelische Präsident Izchak Herzog hat vor dem Streben Irans nach der Atombombe gewarnt. (Archivbild)
    Der israelische Präsident Izchak Herzog hat vor dem Streben Irans nach der Atombombe gewarnt. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Maya Alleruzzo

    Skeptisch äusserte sich das Staatsoberhaupt nach Angaben der Zeitung über Sanktionen gegen den Iran: «Am Ende sollten wir keine Dummköpfe und nicht naiv sein.» Der Iran arbeite unermüdlich gegen die westliche Zivilisation und bemühe sich um mehr Einfluss in der Region. Er verbreite Terror und Hass überall in der Welt, wurde Herzog zitiert. «Dessen sollten wir uns sehr bewusst sein.» Er verwies darauf, dass in der Ukraine Tausende unschuldige Zivilisten von iranischen Drohnen getötet worden seien.

    Herzog rief die Europäer demnach auf, angesichts der «realen Bedrohung der Stabilität in der Welt» durch das vom Iran angeführte «Imperium des Bösen» endlich aufzuwachen. Es müsse mit der bestehenden Nato-Koalition bekämpft werden, zitierte «Bild» den Präsidenten.

  • 20.43 Uhr

    Israels Generalstabschef billigt Fortsetzung des Gaza-Kriegs

    Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat nach Militärangaben Pläne zur Fortsetzung des Gaza-Kriegs gebilligt. Halevi habe «die weiteren Schritte» genehmigt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Der israelische Kan-Sender berichtete, Teil der Pläne sei auch ein Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden an der Grenze zu Ägypten. Es sei offenbar in Kürze mit einer Evakuierung der Zivilbevölkerung zu rechnen.

    Israels Verbündete hatten eindringlich vor einer Offensive in Rafah gewarnt, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Israel hält einen Einsatz in Rafah jedoch für notwendig, um die verbliebenen Bataillone der islamistischen Terrororganisation Hamas zu zerstören. Anderenfalls sei mit einer Wiedererstarkung der Hamas zu rechnen.

    Palästinenser*innen suchen nach einem israelischen Luftangriff in den Trümmern ihres Hauses in Rafah nach Habseligkeiten. (20. April 2024)
    Palästinenser*innen suchen nach einem israelischen Luftangriff in den Trümmern ihres Hauses in Rafah nach Habseligkeiten. (20. April 2024)
    Bild: IMAGO/UPI Photo/Ismael Mohamad

    Der israelische Armeesprecher wandte sich am Sonntag direkt an die Geiseln in der Gewalt der Hamas. «Wir werden weiterkämpfen, bis ihr nach Hause kommt», sagte er. Die Angehörigen der Geiseln befänden sich in einer unerträglichen Situation, man werde alles für die Befreiung ihrer Liebsten unternehmen.

  • 20.02 Uhr

    Nach Demos an New Yorker Uni: Rabbi warnt jüdische Studierende

    Nach propalästinensischen Demonstrationen auf dem Campus der Columbia University in New York hat ein Rabbi seine jüdischen Studierenden gewarnt. Wie mehrere US-Medien am Sonntagmittag (Ortszeit) übereinstimmend berichteten, schrieb Rabbi Elie Buechler: «Es schmerzt mich zutiefst, Ihnen sagen zu müssen, dass ich Ihnen dringend empfehle, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren und dort zu bleiben, bis sich die Lage auf dem Campus und in der Umgebung dramatisch verbessert hat.»

    In der Nacht auf Sonntag war es bei Demonstration zu heftigen antisemitischen Äusserungen gekommen, wie zahlreiche Videos auf der Plattform X (vormals Twitter) zeigen. In einem ist zu hören, wie Teilnehmer rufen: «We say justice, you say how? Burn Tel Aviv to the ground» (deutsch: "Wir sagen Gerechtigkeit, ihr sagt wie? Brennt Tel Aviv bis auf den Grund nieder"). In einer anderen Aufnahme werden die jüdischen Studierenden aufgefordert, zurück nach Polen zu gehen. Aus Sicht des Rabbis haben die Ereignisse deutlich gemacht, dass weder die Universität noch die Polizei für die Sicherheit jüdischer Studierender garantieren könnten.

    Bereits am Donnerstag hatte die Polizei ein propalästinensisches Zeltlager auf dem Campus geräumt und gut 100 Teilnehmer festgenommen. Diese hatten sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, das Lager aufzulösen, wie ein Polizeisprecher bei einer Pressekonferenz sagte. Berichten zufolge war unter den Festgenommenen auch die Tochter der prominenten demokratischen Abgeordneten Ilhan Omar.

    Columbia-Präsidentin Nemat «Minouche» Shafik hatte die Polizei selbst um Hilfe gebeten. «Ich habe diesen aussergewöhnlichen Schritt unternommen, weil dies aussergewöhnliche Umstände sind», schrieb sie in einer Mitteilung. «Die Personen, die das Lager errichtet haben, haben gegen eine lange Liste von Regeln und Richtlinien verstossen.» Laut Berichten hat sich die Lage seitdem verschlimmert.

    Auch US-Präsident Joe Biden bezog Stellung zu den Ereignissen, nannte die Columbia University aber nicht beim Namen. «Selbst in den vergangenen Tagen haben wir Schikanen und Aufrufe zur Gewalt gegen Juden erlebt», hiess es in einer Mitteilung. «Dieser unverhohlene Antisemitismus ist verwerflich und gefährlich – und er hat auf dem Campus oder irgendwo in unserem Land absolut keinen Platz.» Gegen Antisemitismus müsse man seine Stimme erheben, so Biden. «Schweigen ist Mittäterschaft.»

  • 19.09 Uhr

    Neue Gefechte an Israels Grenze zum Libanon

    An Israels Grenze zum Libanon ist es erneut zu Gefechten gekommen. Die israelische Armee teilte mit, zwei Geschosse seien in Richtung der Ortschaft Rosch Hanikra im Norden Israels am Mittelmeer abgefeuert worden. Die israelische Armee habe die Orte angegriffen, von denen aus geschossen wurde. Ausserdem hätten israelische Kampfflugzeuge Terror-Infrastruktur nordöstlich von Nabatia angegriffen. Zuvor hätten Kampfjets auch Ziele der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen.

    Sowohl die Hisbollah als auch der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas reklamierten am Sonntag Angriffe auf Israel für sich.

  • 16.39 Uhr

    Netanjahu kündigt «weitere schmerzhafte Schläge» gegen die Hamas an

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat «weitere schmerzhafte Schläge» gegen die islamistische Hamas angekündigt. «Und dies wird in Kürze geschehen», sagte Netanjahu in einer Video-Ansprache zum jüdischen Pessach-Fest, das am Montagabend beginnt. Israel kündigt seit längerem einen Militäreinsatz in der Stadt Rafah in Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten an, obwohl seine Verbündeten davor gewarnt hatten.

    Bei den Verhandlungen um eine Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung weiterer Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge habe die Hamas ihre Positionen zuletzt verhärtet, erklärte Netanjahu. «Anstatt von ihren radikalen Standpunkten abzuweichen, baut die Hamas jetzt auf die Spaltung unter uns, sie ist ermutigt von dem Druck, der auf die israelische Regierung ausgeübt wird», sagte Netanjahu.

    Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel.
    Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel.
    Ohad Zwigenberg/AP/dpa

    «In den kommenden Tagen werden wir den militärischen und diplomatischen Druck auf die Hamas erhöhen, weil dies der einzige Weg ist, unsere Geiseln zu befreien und unseren Sieg zu erzielen», sagte der Regierungschef. Die Hamas habe bisher alle Vermittlungsvorschläge abgelehnt.

    Die Hamas fordert als Bedingung für die Freilassung weiterer Geiseln einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen, einen umfassenden Rückzug der israelischen Truppen, eine Rückkehr der Binnenvertriebenen an ihre Wohnorte, eine Aufhebung der Blockade sowie einen Wiederaufbau des Gazastreifens.

    Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten indirekt über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober in den Gazastreifen entführt wurden. Israel war bis vor wenigen Wochen davon ausgegangen, dass knapp 100 der rund 130 verbliebenen Geiseln noch am Leben sind. Inzwischen wird aber befürchtet, dass deutlich mehr von ihnen bereits tot sein könnten.

  • 16.09 Uhr

    Initiative gegen Antisemitismus: Londons Polizeichef soll zurücktreten

    Die Londoner Polizei steht in der Kritik, angesichts anhaltender propalästinensischer Demonstrationen in der britischen Hauptstadt nicht genug zum Schutz jüdischer Menschen zu tun. Der Chef einer Organisation gegen Antisemitismus forderte den Rücktritt von Polizeichef Mark Rowley. Er habe die Kontrolle über die Strassen verloren, kritisierte Gideon Falter von der Initiative Campaign Against Antisemitism in einem Gastbeitrag in der Zeitung «Sunday Times».

    Falter hatte ein Video veröffentlicht, das ihn mit Kippa am Rande einer propalästinensischen Demonstration zeigte. Ein Polizist hinderte ihn am Weitergehen und sagte, dass er offen als Jude zu erkennen sei: «Ich werfe Ihnen nichts vor, aber ich mache mir Sorgen über die Reaktion auf Ihre Anwesenheit.» Falter wurde auch gesagt, er werde eskortiert oder ihm drohe eine Festnahme, sollte er bleiben. Seine Anwesenheit sei für manche provokant. Ein Polizist äusserte die Sorge, dass Falter angegriffen werden könnte und sie dann nicht mit der Gruppe klarkämen. Er sei wie ein Krimineller behandelt worden, so Falter.

    Die Metropolitan Police entschuldigte sich dafür, dass ein Polizist von «offen jüdisch» gesprochen hatte. «Jüdischsein ist keine Provokation», stellte die Polizei klar und löschte ein erstes Statement, in dem sie nahegelegt hatte, Gegner von solchen Protesten müssten wissen, dass ihre Anwesenheit provokant sein könne.

    Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und der darauffolgenden Militäroffensive Israels im Gazastreifen kommt es in London immer wieder zu Protesten. Falter warf der Polizei vor, für Aufrufe zum Dschihad und gezeigte Hakenkreuze immer wieder Ausreden zu finden. «Über Monate wurde uns gesagt, dass es – wenn antiisraelische Proteste durch London ziehen – für Juden absolut sicher ist», sagte Falter in dem Video, in dem er von umstehenden Menschen auch beleidigt und bedroht wurde. Was ihm passiert sei, sei das unausweichliche Ergebnis eines Polizeiansatzes, der die Rechte der Londoner opfere, die sich an Gesetze hielten, um einen gesetzlosen Mob zu besänftigen, schrieb er in der «Sunday Times».

  • 15.42 Uhr

    Zwei Palästinenser bei Angriff auf Armeeposten erschossen

    Im Westjordanland sind am Sonntagmorgen zwei Palästinenser von israelischen Soldaten nördlich von Hebron erschossen worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium berichtete, es sei von den israelischen Behörden über den Tod der Männer informiert worden. Armeeangaben zufolge hatten sie zuvor israelische Soldaten an einem Checkpoint angegriffen. Die Zahl der im Westjordanland seit dem 7. Oktober getöteten Palästinenser ist damit auf 462 gestiegen. Allein in diesem Jahr wurden in dem Gebiet 156 Palästinenser getötet.

  • 13.17 Uhr

    Generalstreik im Westjordanland

    Aus Protest gegen israelischen Militäreinsätze mit toten Palästinensern in einem Flüchtlingslager in Tulkarem sowie im Gazastreifen hat im Westjordanland am Sonntag ein Generalstreik begonnen. Zu dem Streik hatte unter anderem die Fatah-Bewegung aufgerufen. In den Strassen von Ramallah herrschte am Sonntagmorgen nach Angaben von Augenzeugen kaum Verkehr, Geschäfte waren geschlossen.

    Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober noch einmal deutlich verschärft. Mehr als 450 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums allein im Westjordanland getötet. Sie starben ganz überwiegend bei israelischen Militäreinsätzen. Einige wurden auch bei eigenen Anschlägen auf Israelis getötet.

    Im Westjordanland führten israelische Einsatzkräfte bis Samstagabend einen grösseren Einsatz aus. Dabei töteten sie Armeeangaben zufolge mindestens zehn Bewaffnete. Bei Gefechten in dem Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem seien auch neun israelische Sicherheitskräfte verletzt worden. Das Gesundheitsministerium im Westjordanland meldete 14 Tote und mehrere Verletzte bei dem Einsatz, darunter ein 16 Jahre alter Jugendlicher.

    Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

  • Sonntag, 21.04.2024, 11.02 Uhr

    Israel empört über mögliche US-Sanktionen gegen Armee-Bataillon

    Die israelische Regierung hat empört auf Berichte reagiert, nach denen die USA Sanktionen gegen ein umstrittenes Bataillon der Armee erheben will. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb in der Nacht auf Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter): «Gegen die israelische Armee dürfen keine Sanktionen verhängt werden!» Seine Regierung werde mit allen Mitteln gegen diese Massnahmen vorgehen. Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, sagte, die Verhängung von Sanktionen gegen die Einheit sei ein gefährlicher Präzedenzfall und sende in Zeiten des Krieges die falsche Botschaft «an unsere gemeinsamen Feinde».

    Zuvor berichtete das US-Nachrichtenportal «Axios» unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen, es werde erwartet, dass US-Aussenminister Antony Blinken in den nächsten Tagen Sanktionen gegen ein Bataillon der israelischen Streitkräfte wegen Menschenrechtsverletzungen im Westjordanland ankündigen werde. Es wäre das erste Mal, dass die USA Sanktionen gegen eine israelische Militäreinheit verhängen.

    Netanjahu schrieb auf X weiter, in den vergangenen Wochen habe er sich gegen die Verhängung von Sanktionen gegen israelische Bürger eingesetzt, auch in seinen Gesprächen mit hohen amerikanischen Regierungsvertretern. «In einer Zeit, in der unsere Soldaten die Monster des Terrors bekämpfen, ist die Absicht, eine Einheit der IDF (Israel Defense Forces) mit Sanktionen zu belegen, der Gipfel der Absurdität und ein moralischer Tiefpunkt.»

    Gantz sagte laut «Times of Israel», es würden Massnahmen ergriffen, damit diese Entscheidung nicht durchkomme. Die Infanterieeinheit sei «ein integraler Bestandteil der Armee» und an das Militär- und Völkerrecht gebunden. Israel verfüge über «starke und unabhängige» Gerichte, die in der Lage seien, sich mit angeblichen Verstössen zu befassen.

  • 23.55 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 23.48 Uhr

    Berliner Demonstration gegen Israel wegen verbotener Parolen vorübergehend gestoppt

    In Berlin hat die Polizei eine Kundgebung gegen Israel wegen des Skandierens verbotener Parolen vorübergehend gestoppt. Bei der Demonstration unter dem Motto «Keine Waffen für Israel» hätten am Samstag einige der rund 1800 Teilnehmer verbotene Parolen gerufen, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Die Einsatzkräfte hätten den Protestzug daher daran gehindert, weiter zu marschieren und bei 31 Teilnehmern die Identität festgestellt.

    Den Betreffenden wurden dem Polizeisprecher zufolge Landfriedensbruch, Volksverhetzung und tätliche Angriffe auf Vollzugsbeamte zur Last gelegt. Ansonsten sei die Demonstration störungsfrei verlaufen.

  • 21.32 Uhr

    Iran bestreitet Lieferung neuer Su-35 Kampfjets aus Russland

    Offizielle iranische Stellen haben Medienberichte über eine baldige Lieferung neuer russischer Suchoi SU-35 Kampfjets an den Iran dementiert. Dem Nachrichtenportal Fararu zufolge sind die Berichte in iranischen Medien, wonach das Land schon in den nächsten Tagen die Maschinen der jüngsten Generation erhalten sollte, nicht korrekt. Die Medien hatten sich auf einen Bericht der Nachrichtenagentur SNN bezogen, die den iranischen Revolutionsgarden nahestehen. Die Agentur selbst dementierte auf ihrer Telegram-Seite den Bericht nach Absprache mit dem Verteidigungsministerium.

  • 21.20 Uhr

    Tausende Israelis demonstrieren für Geisel-Deal und gegen Regierung

    Tausende Menschen haben in Israel erneut für ein Abkommen zur Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sowie gegen die Regierung protestiert. Bei einer Massenkundgebung am Samstagabend in Tel Aviv forderten die Menschen lautstark die sofortige Freilassung aller aus Israel in das palästinensische Küstengebiet verschleppten Menschen sowie Neuwahlen. Angehörige der Entführten werfen der israelischen Regierung vor, kein ernsthaftes Interesse daran zu haben, ein Abkommen mit der islamistischen Hamas zu erzielen.

    Protestzug in Tel Aviv gegen die Regierung des israelischen Premierministers Netanjahu.
    Protestzug in Tel Aviv gegen die Regierung des israelischen Premierministers Netanjahu.
    Bild: Leo Correa/AP
  • 20.22 Uhr

    US-Repräsentantenhaus bewilligt neue Militärhilfe für Israel

    Das US-Repräsentantenhaus hat neue Militärhilfen für Israel bewilligt. Die Abgeordneten stimmten am Samstag für ein Gesetzespaket, das 13 Milliarden Dollar (rund 11,8 Milliarden Franken) für Israel vorsieht, die hauptsächlich zur Stärkung der israelischen Luftabwehr eingesetzt werden sollen. Der Senat, die zweite Kammer des US-Kongress, muss die Gesetzesvorlage jetzt noch absegnen.

  • 19.13 Uhr

    Palästinenser: Konfrontationen mit Siedlern – Krankenwagenfahrer tot

    Ein Krankenwagenfahrer ist bei Konfrontationen zwischen Siedlern und Palästinensern getötet worden. Der 50-jährige Palästinenser sei am Samstagabend erschossen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Er fuhr demnach Verletzte aus einem Dorf, in das zuvor Siedler eingedrungen waren. Zwischen den Siedlern und Palästinensern sei es zu Zusammenstössen gekommen. Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds wurden dabei auch zwei Palästinenser durch Schüsse verletzt. Wer genau den Fahrer des Rettungswagens tötete, war zunächst unklar.

  • 19.08 Uhr

    Berichte: Irans Luftwaffe erhält erstmals russische Su-35 Kampfjets

    Der Iran wird Medienberichten zufolge schon in den nächsten Tagen die erste Lieferung der jüngsten Generation russischer Suchoi SU-35 Kampfjets erhalten. Nach Angaben des Webportals der Tageszeitung Etemad vom Samstag hat der Iran die Kampfflieger schon im November letzten Jahres erworben. Nun soll die erste Lieferung übergeben werden.

    Weitere Details wurden nicht bekannt, aber laut inoffiziellen Berichten handelt es sich insgesamt um 24 neue Kampfflugzeuge. Das iranische Verteidigungsministerium hatte letztes Jahr bekannt gegeben, dass das Land von Russland neben den SU-35 Kampfjets auch Mi-28H Kampfhubschrauber und Jak-130 erworben habe.

  • 16.49 Uhr

    Erdogan ruft Palästinenser bei Treffen mit Hamas-Chef zur «Einheit» auf

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Palästinenser zur «Einheit» im Angesicht des Krieges im Gazastreifen aufgerufen. «Einheit und Lauterkeit» seien «die stärkste Antwort auf Israel und der Weg zum Sieg», sagte Erdogan nach Angaben des türkischen Präsidialamts am Samstag in Istanbul nach einem Treffen mit dem Chef der radikalislamischen Hamas-Organisation, Ismail Hanija. Israel  dürfe im Gaza-Krieg «kein Gelände gewinnen».

    Laut Präsidialamt sagte der türkische Staatschef zudem eine Fortsetzung der humanitären Hilfe für die Bewohner des Gazastreifens zu. Erdogan ist seit Beginn des durch den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober ausgelösten Krieges im Gazastreifen einer der schärfsten Kritiker Israels. Die Hamas betrachtet der türkische Präsident als «Widerstandsgruppe».

  • 16.37 Uhr

    Nach US-Veto: Abbas will Beziehungen zu den USA überdenken

    Nach dem US-Veto im Sicherheitsrat gegen eine UN-Vollmitgliedschaft für Palästina will die palästinensische Führung im Westjordanland ihre bilateralen Beziehungen zu den USA überdenken. «Die Vereinigten Staaten haben gegen alle internationalen Gesetze verstossen und alle Versprechen hinsichtlich der Zweistaatenlösung und der Schaffung von Frieden in der Region gebrochen», sagte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa am Samstag.

    Die USA müssten erkennen, dass sich die Region ohne eine «gerechte Lösung der Palästinenserfrage» nicht stabilisieren werde, sagte Abbas weiter. Er kritisierte auch die Unterstützung Israels durch die USA, die das Land im Gaza-Krieg beispielsweise mit Waffen versorge. Das Veto der USA im Sicherheitsrat bezeichnete der unter Palästinensern wenig beliebte Abbas als enttäuschend und unverantwortlich. Die palästinensische Führung werde eine neue Strategie entwickeln, um die palästinensische Sache voranzubringen.

  • 14.45 Uhr

    Israel: Zehn Tote bei Gefechten im Westjordanland

    Die israelische Armee und Grenzpolizisten haben bei einem grösseren Militäreinsatz im Westjordanland eigenen Angaben nach mindestens zehn Bewaffnete getötet. Bei Gefechten in dem Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem seien auch acht israelische Soldaten und ein Mitglied der verdeckt operierenden Jamas-Sondereinheit der Grenzpolizei Magaw verletzt worden, teilte ein Armeesprecher am Samstag weiter mit. Die Einsatzkräfte seien beschossen und mit Sprengsätzen angegriffen worden.

    Zuvor hatten palästinensische Medien und das palästinensische Gesundheitsministerium von zwei Toten und sieben Verletzten bei dem am Vortag begonnen Militäreinsatz berichtet. Allerdings gebe es kaum Informationen aus der abgeriegelten Stadt, in der auch das Internet abgestellt sei, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Samstag. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 13.48 Uhr

    Krankenhaus meldet sechs tote Kinder nach Angriff auf Haus in Rafah

    Bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf ein Haus in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben des behandelnden Krankenhauses neun Menschen ums Leben gekommen. Die Leichen von sechs Kindern, zwei Frauen und einem Mann seien in die Klinik gebracht worden, teilte das Krankenhaus in Rafah am Samstag mit. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP konnte sehen, wie Angehörige die Leichen von Kindern umarmten, die in weisse Tücher gehüllt waren.

    Ahmed Barhum sagte der AP im Krankenhaus, er habe seine Frau und seine fünf Jahre alte Tochter verloren. Auch seine Schwester, deren Mann und drei gemeinsame Kinder seien getötet worden. «Das ist eine Welt ohne menschliche Werte und Moral», sagte Barhum, während er den Körper seiner Tochter Alaa in den Armen hielt. «Sie haben ein Haus voller vertriebener Menschen bombardiert, Frauen und Kinder. Hier gibt es keine Märtyrer, nur Frauen und Kinder.»

  • 13.41 Uhr

    Aussenminister: Teheran plant nach Explosionen im Iran derzeit keinen Gegenangriff

    Der Iran plant nach Angaben von Aussenminister Hossein Amir-Abdollahian derzeit keinen Vergeltungsangriff gegen Israel. «So lange das israelische Regime keine neuen Abenteuer gegen die Interessen des Iran plant, werden wir nicht antworten», sagte Amir-Abdollahian am Freitag im US-Nachrichtensender NBC News.

  • 13.39 Uhr

    «Wall Street Journal»: Hamas-Führung prüft Abzug aus Katar

    Die politische Führung der islamistischen Hamas erwägt laut einem Bericht des «Wall Street Journals», ihre derzeitige Basis in Katar zu verlassen und sich stattdessen möglicherweise in Oman niederzulassen. Die Islamisten kontaktierten in den vergangenen Tagen mindestens zwei Länder in der Region, um zu fragen, ob diese offen für den Umzug der politischen Hamas-Führung in ihre Hauptstädte seien, wie die Zeitung am Samstag unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle berichtete. Informationen über eine mögliche Reaktion aus Oman lag zunächst nicht vor. Unbekannt sei auch, wen die Hamas-Führung über Oman hinaus kontaktierte.

    Sollte die politische Führung der Hamas Katar verlassen, könne dies die heiklen Gespräche über die Freilassung Dutzender israelischer Geiseln, die weiterhin in Gaza gefangen gehalten werden, gefährden, hiess es. Für Israel und die USA dürfte es zudem schwerer werden, Botschaften an die Hamas zu übermitteln.

  • Samstag, 20. April 2024, 4.03 Uhr

    Erdogan empfängt Hamas-Chef Hanija

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan empfängt am Samstag den Chef der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija. Das Treffen soll in Istanbul stattfinden. Erdogan ist seit Beginn des vom Hamas-Angriff auf Israel ausgelösten Krieges einer der schärfsten Kritiker Israels. Die Hamas betrachtet der türkische Präsident als «Widerstandsgruppe».

  • 19.52 Uhr

    Festnahme nach Abriegelung von iranischem Konsulat in Paris – kein Sprengstoff gefunden

    Nach der Abriegelung des iranischen Konsulats in Paris wegen einer möglichen Bedrohung haben Polizisten einen Mann festgenommen, bei Durchsuchungen jedoch keinen Sprengstoff gefunden. Es sei «kein explosives Material» gefunden worden – weder am Körper des Mannes noch in seinem Auto oder in dem Gebäude, erklärte die Staatsanwaltschaft Paris am Freitag. Die Polizei nahm den 1963 im Iran geborenen Verdächtigen fest, als dieser freiwillig das Gebäude verliess, nachdem er dort offenbar zuvor mit Gewalt gedroht hatte, wie es weiter hiess.

    Mitarbeiter des Konsulats hatten laut Polizei zuvor gemeldet, ein Mann «mit einer Granate oder einer Sprengstoffweste» sei im Gebäude gesichtet worden. Laut der Präfektur forderte das Konsulat daraufhin einen Polizeieinsatz an. Das im Westen von Paris gelegene iranische Konsulat wurde vollständig abgeriegelt, zahlreiche Polizisten waren auf der Strasse zu sehen. Eine nahe gelegene Metro-Station wurde geschlossen, der Verkehr auf zwei Metro-Linien eingestellt.

    Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Festgenommene wegen der Entzündung von Autoreifen vor dem Konsulat im Jahr 2023 bereits verurteilt worden. Demnach hätte er am Montag wegen des Falles vor Gericht erscheinen sollen. Ein untergeordnetes Gericht hatte ihn zu einer achtmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt und ihm untersagt, das Gebiet um das Konsulat zu betreten. Er legte Berufung gegen das Urteil ein.

  • 18.13 Uhr

    Siedlergewalt im Westjordanland: USA verhängen neue Sanktionen

    Die US-Regierung hat wegen der Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser erneut Sanktionen verhängt. Das teilte das Finanzministerium am Freitag in Washington mit. Die Sanktionen richten sich gegen zwei Organisationen, die den Angaben nach zwei bereits sanktionierte extremistische Siedler finanziell unterstützt haben. Die Männer seien «für die Zerstörung von Eigentum, Übergriffe auf Zivilisten und Gewalt gegen Palästinenser verantwortlich», erklärte der stellvertretende Finanzminister Wally Adeyemo. «Solche Handlungen untergraben den Frieden, die Sicherheit und die Stabilität im Westjordanland.»

    Zeitgleich sanktionierte die US-Regierung einen Mann namens Ben-Zion Gopstein. Dieser gilt als enger Vertrauter des radikalen israelischen Sicherheitsministers Itamar Ben-Gvir. Gopstein ist Gründer und Anführer einer rechtsradikalen jüdischen Gruppe namens Lehava. Als Folge der Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA blockiert. US-Bürgern oder Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, sind Geschäfte mit den sanktionierten Organisationen und Personen untersagt. Banken, die mit ihnen Geschäfte machen, können ebenfalls Sanktionen drohen.

    Kurz zuvor hatte die EU erstmals Sanktionen wegen der Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser verhängt – auch gegen Lehava. Die Mitgliedstaaten beschlossen die Strafmassnahmen am Freitag in einem schriftlichen Verfahren.

  • 15.15 Uhr

    Polizeieinsatz bei iranischer Botschaft in Paris

    Wegen einer möglichen Bedrohungslage ist die französische Polizei am iranischen Konsulat in Paris im Einsatz. Ein Zeuge habe angegeben, gegen 11.00 Uhr einen Mann mit einer Granate oder einem Sprengstoffgürtel gesehen zu haben, der das Konsulat betreten habe, hiess es von der Pariser Polizeipräfektur am Freitagnachmittag.

    Der verdächtige Mann habe das Konsulat mittlerweile verlassen und werde kontrolliert. «Le Parisien» meldet, der Mann sei um 14.45 Uhr festgenommen worden.

    Eine Spezialeinheit der Polizei war den Angaben nach im Einsatz und das Gebiet abgesperrt. Auf Fernsehbildern waren zahlreiche Polizisten zu sehen. Nähere Details waren zunächst nicht bekannt.

  • 14.23 Uhr

    Aussenminister Italiens: Israel informierte USA vor Drohnenangriff

    Die USA sind nach Angaben des italienischen Aussenministers Antonio Tajani «in letzter Minute» von Israel über eine Drohnenaktion im Iran informiert worden. Das hätten die USA den anderen Aussenministern der G7 bei einer Sitzung am Freitagmorgen mitgeteilt, sagte Tajani, dessen Land aktuell den Vorsitz der Gruppe der sieben grossen westlichen Industrienationen innehat. Die USA seien aber nicht an dem Angriff beteiligt gewesen. «Es war eine reine Information», sagte Tajani auf Capri.

    Die Aussenministerinnen und Aussenminister der G7 sowie der EU-Aussenbeauftragte bei einer Gesprächsrunde auf Capri.
    Die Aussenministerinnen und Aussenminister der G7 sowie der EU-Aussenbeauftragte bei einer Gesprächsrunde auf Capri.
    Bild: Keystone/AP/Gregorio Borgia

    US-Aussenminister Antony Blinken lehnte es ab, sich zu einer möglichen Vorab-Information der USA seitens Israels über den offenkundigen Drohnenangriff zu äussern. Er betonte in Italien lediglich, die USA seien an keinerlei «offensiven Operationen» beteiligt gewesen.

  • 13.37 Uhr

    Ölpreise steigen nach Angriff stark an, lassen dann wieder nach

    Am Ölmarkt haben sich nach einem mutmasslichen Angriff Israels auf den Iran starke Kursschwankungen gezeigt. Nach einem kräftigen Preissprung in der Nacht zum Freitag haben die Notierungen bis zum Mittag wieder nachgegeben.

    Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 86,97 US-Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um einen Cent auf 82,72 Dollar.

    In der Nacht zum Freitag war der Preis für Rohöl aus der Nordsee noch um etwa vier Dollar je Barrel gestiegen und sprang zeitweise über die Marke von 90 Dollar. Zuvor soll Israel laut Medienberichten mit einer oder mehreren Raketen ein Ziel im Iran angegriffen haben.

    Irans Staatsmedien wiesen allerdings die Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Meldungen über Schäden habe es nicht gegeben, hiess es. Iran ist ein wichtiger Ölproduzent der Organisation erdölexportierender Länder (Opec).

    Steiler Anstieg um 3 Uhr nachts MEZ, dann geben die Ölpreise wieder nach.
    Steiler Anstieg um 3 Uhr nachts MEZ, dann geben die Ölpreise wieder nach.
    Screenshot Investing.co

    Im Verlauf der Woche hatte bereits ein unerwartet starker Anstieg der US-Ölreserven für Bewegung bei den Ölpreisen gesorgt. Nach zum Teil kräftigen Kursschwankungen seit Montag notierten die Ölpreise zuletzt etwas tiefer als zu Beginn der Woche.

    Tendenziell ging es in den vergangenen Monaten nach oben mit den Ölpreisen. Seit Beginn des Jahres hat sich Rohöl der Sorte Brent etwa 13 Prozent verteuert. Als Preistreiber gilt auch eine geringere Fördermenge durch Staaten, die im Ölverbund Opec+ zusammengeschlossen sind. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank geht davon aus, dass die Ölpreise in den kommenden Monaten eher weiter steigen dürften.

    Beim Brent-Öl erwartet Experte Fritsch für das zweite Halbjahr ein Preisniveau von 90 bis 95 Dollar je Barrel und verwies auf einen weiteren Preistreiber am Ölmarkt. Seiner Einschätzung nach dürfte die Opec+ das Angebot mindestens bis zur Jahresmitte eingeschränkt halten. Für die zweite Jahreshälfte sei dann «bestenfalls von einer graduellen Rücknahme der freiwilligen Produktionskürzungen der Opec+ auszugehen».

  • 12.58 Uhr

    Lufthansa und Swiss stellen Flüge nach Israel vorübergehend ein

    Die Lufthansa sowie ihre Töchter Swiss und AUA haben am Freitag alle Flüge nach Israel aufgrund der aktuellen Lage eingestellt. Betroffen seien vier Flüge bis einschliesslich 7.00 Uhr am Samstag, sagte ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage.

    Laut der Website des Flughafens Zürich wurde der heute um 12 Uhr geplante Swiss-Flug von Zürich nach Tel Aviv gestrichen. Nach US-Medienberichten wurde mit mindestens einer israelischen Rakete ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.

    Der Iran hatte Israel am vergangenen Wochenende mit Hunderten Drohnen und Raketen angegriffen – als Vergeltung für einen mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände im syrischen Damaskus.

  • 11.55 Uhr

    Iranische Armee lässt Angriff untersuchen

    Nach dem mutmasslich israelischen Angriff im Iran soll der Vorfall untersucht werden. Experten untersuchten die Dimensionen der Attacke und würden einen Bericht vorstellen.

    Das sagte der Oberbefehlshaber der regulären Streitkräfte, Abdolrahim Mussawi, am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Er bekräftigte die Aussagen des Militärs, dass die Explosionen in der Nacht auf die Luftabwehr zurückzuführen seien.

  • 10.50 Uhr

    Mutmasslicher israelischer Angriff auf G7-Tagesordnung

    Der mutmassliche Angriff Israels auf den Iran hat auch die Tagesordnung des Treffens der G7-Aussenminister auf Capri verändert. Die Minister aus sieben grossen demokratischen Industrienationen (G7) berieten am Freitag auf der italienischen Insel über die neue Lage. Auch in den Pressekonferenzen von US-Aussenminister Antony Blinken und Aussenministerin Annalena Baerbock zum Abschluss dürfte das Thema eine wichtige Rolle spielen. Offiziell gab es dazu zunächst keinen Kommentar.

    Nach US-Medienberichten wurde in der Nacht zum Freitag mit einer oder mehreren israelischen Raketen ein Ziel im Iran angegriffen, ein Gegenschlag nach der massiven iranischen Attacke auf Israel am vergangenen Wochenende. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.

    Auf Capri sollte es zum Abschluss des dreitägigen Treffens eigentlich vor allem um das Verhältnis zu China, Cyber-Sicherheit und Energieversorgung gehen. Die Entwicklung im Nahen Osten war aber zuvor schon wichtiges Thema. Aus der G7 wurden Israel und der Iran mehrfach vor einer Eskalation gewarnt.

  • 9.09 Uhr

    US-Medien: Israel will Teheran nur beweisen, dass sie im Iran zuschlagen können

    Israel hat mit dem mutmasslichen Luftschlag im Iran einem US-Medienbericht zufolge Teheran zeigen wollen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann. Das israelische Militär habe den Angriff als Vergeltung für Teherans Drohnen- und Raketenbeschuss am vergangenen Wochenende ausgeführt.

    Das berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten israelischen Regierungsbeamten am Freitag.

    Nach Einschätzung des US-Militärexperten Cedric Leighton habe Israel mit dem Vorgehen, das «ganz klar eine direkte Reaktion auf die iranischen Angriffe vom Wochenende gewesen sei», bewiesen, dass das iranische Luftabwehrsystem nicht annähernd die Fähigkeiten des israelischen Luftabwehrsystems habe.

    Mehrere US-Medien hatten zuvor von einer oder mehreren israelischen Raketen berichtet, die ein Ziel im Iran angegriffen hätten. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Israel sowie das US-Verteidigungsministerium haben sich bislang nicht geäussert. Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Sie berichteten hingegen von der Sichtung und Beschuss mehrerer kleinerer Flugobjekte über der iranischen Provinz Isfahan.

    Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen «begrenzten Angriff» gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert.

  • 8.47 Uhr

    IAEA: Keine Atomanlagen im Iran beschädigt

    Nach Berichten über einen israelischen Angriff auf den Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde Entwarnung gegeben. Keine iranischen Atomanlagen seien beschädigt worden, meldete die Organisation am Freitag in Wien. IAEA-Chef Rafael Grossi rufe weiterhin «alle zu äusserster Zurückhaltung auf», hiess es in einer Stellungnahme auf X (vormals Twitter). Nukleare Anlagen sollten nie Ziele in militärischen Konflikten sein, betonte er.

    Am Himmel über der iranischen Provinz Isfahan wurden in der Nacht Staatsmedien zufolge mehrere kleine Flugobjekte beschossen. Zuvor war über eine Explosion nahe der gleichnamigen Millionenstadt berichtet worden. In Isfahan befinden sich nicht nur wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie, sondern auch das grösste nukleare Forschungszentrum des Landes. So wie auch viele westliche Länder befürchtet Israel, dass der Iran Nukleartechnologie unter dem Deckmantel von Forschung und Stromerzeugung nützen könnte, um Atomwaffen herzustellen.

  • 7.08 Uhr

    Iranische Staatsmedien weisen Darstellung eines israelischen Grossangriffs zurück

    Irans Staatsmedien haben Berichte über Raketenangriffe zurückgewiesen. Es habe sich nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen.

    «Vor ein paar Stunden wurden mehrere kleine Flugobjekte am Himmel von Isfahan gesichtet und getroffen», sagte eine Reporterin in einer Live-Schalte des Staatsfernsehens. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Der Luftverkehr sei wieder aufgenommen worden. Die iranische Regierung wies zugleich Berichte zurück, denen zufolge der Sicherheitsrat zu einer Notsitzung zusammengekommen sei.

    Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge soll Israel den Iran angegriffen haben. Die Sender CNN, ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, Israel habe in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Dies sei eine Reaktion auf die iranischen Luftangriffe auf Israel am Wochenende gewesen.

    Mehrere US-Medien berichteten von einer oder mehreren israelischen Raketen, die ein Ziel im Iran angegriffen hätten. Das Pentagon bestätigte die Berichte zunächst nicht. Von iranischer Seite gab es keine direkten Schuldzuweisungen.

    Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen «begrenzten Angriff» gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. CNN berichtete, die US-Regierung habe kein «grünes Licht» für den Angriff gegeben. Am Donnerstag hatte es zwischen hochrangigen Vertretern der US-Regierung und der israelischen Seite eine Schalte gegeben, in der nach Angaben des Weissen Hauses auch über den Iran gesprochen worden sei.

    Weiter hiess es bei CNN, Atomanlagen im Iran seien kein Ziel der Angriffe gewesen. Israel habe demonstriert, dass die Luftabwehr des Irans nicht an die Israels heranreiche.

    Laut iranischen Staatsmedien war die Luftabwehr verantwortlich für die Explosion über Isfahan, über die diverse inoffizielle Kanäle berichtet hatten. Für die dortigen Atomeinrichtungen habe keine Gefahr bestanden. 

  • 6.50 Uhr

    Neue Eskalation in Nahost belastet Finanzmärkte

    An den Finanzmärkten stehen die Börsenampeln zum Wochenschluss auf tiefrot. Auslöser sind Berichte iranischer Staatsmedien, wonach in der Provinz Isfahan mehrere kleine Flugobjekte beschossen wurden. Zuvor war in der Nacht zu Freitag über eine Explosion nahe der gleichnamigen Millionenstadt Isfahan berichtet worden, die laut den Staatsmedien von der Luftabwehr ausgelöst wurde.

    Der Broker IG taxiert den SMI aktuell um 0,9 Prozent tiefer bei 11'133 Punkten. Auch in Europa werden die wichtigsten Indizes mit deutlichen Abgaben zum Handelsstart erwartet. Die Kurstafeln in Asien sind ebenfalls rot.

    Am Devisenmarkt sorgten die Nachrichten für eine Flucht in sichere Häfen wie der Schweizer Franken. Das Euro/Franken-Paar sackte kurzzeitig unter die Marke von 96 Rappen, hat sich mittlerweile aber wieder auf 0,9661 erholt. Auch das Dollar/Franken-Paar zeigt sich bei einem Stand von 0,9082 wieder etwas höher als zum bisherigen Tagestief.

  • 6.24 Uhr

    Berichte: Raketenalarm in Nordisrael war Fehlalarm

    Nach Berichten über eine Explosion nahe der iranischen Stadt Isfahan hat sich ein in Nordisrael ausgelöster Raketenalarm anscheinend als Fehlalarm herausgestellt. Eine Warnung vor dem Anflug feindlicher Flugobjekte in mehreren Orten am frühen Freitagmorgen sei ein Fehlalarm gewesen, berichteten mehrere Medien kurze Zeit drauf.

    Mehrere US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter berichtet, israelische Raketen hätten in der Nacht zu Freitag ein Ziel im Iran getroffen. Iranischen Staatsmedien zufolge soll es hingegen keine Hinweise auf einen Raketenangriff auf das Land geben. Es habe sich auch nicht um eine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel kommt es fast täglich zu gegenseitigen Angriffen zwischen Israels Militär und der libanesischen und vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz. Während des iranischen Angriffs auf Israel am vergangenen Wochenende feuerte auch die Hisbollah Raketen auf israelische Ziele ab.

  • 6.04 Uhr

    US-Medien: Israel soll Iran angegriffen haben

    Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge soll Israel den Iran angegriffen haben. Die Sender ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien wie das «Wall Street Journal» berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, Israel habe in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Dies sei eine Reaktion auf die iranischen Luftangriffe auf Israel am Wochenende gewesen. Mehrere US-Medien berichteten von einer oder mehreren israelischen Raketen, die ein Ziel im Iran angegriffen hätten. Das Pentagon bestätigte die Berichte zunächst nicht. Von iranischer Seite gab es zunächst keine direkten Schuldzuweisungen.

    Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen «begrenzten Angriff» gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. Am Donnerstag hatte es zwischen hochrangigen Vertretern der US-Regierung und der israelischen Seite eine Schalte gegeben, in der nach Angaben des Weissen Hauses auch über den Iran gesprochen worden sei.

  • 5.07 Uhr

    Iran: Mehrere kleine Flugobjekte in Isfahan beschossen

    Am Himmel über der iranischen Provinz Isfahan sind Staatsmedien zufolge mehrere kleine Flugobjekte beschossen worden. Zuvor war in der Nacht zu Freitag über eine Explosion nahe der gleichnamigen Millionenstadt Isfahan berichtet worden, die laut den Staatsmedien von der Luftabwehr ausgelöst wurde.

  • 4.47 Uhr

    Bericht: Explosionen nahe Isfahan – Flugabwehrraketen im Einsatz

    Der Iran hat am Freitagmorgen in mehreren Provinzen seine Luftverteidigung aktiviert. Flugabwehrraketen seien abgefeuert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Zuvor gab es Berichte über «Explosionen» über der Stadt Isfahan, wie die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars berichtete. Das Staatsfernsehen bestätigte, dass «laute Geräusche» zu hören gewesen seien.

    Die Detonationen über Isfahan seien in der Nähe des internationalen Flughafens registriert worden, meldete Fars. Eine Explosionsursache nannte sie nicht. In Isfahan befinden sich eine grosse Luftwaffenbasis der Armee sowie Anlagen, die in Verbindung zum Atomprogramm des Landes stehen.

    Unterdessen wurden am früheren Morgen Passagierflugzeuge im Westen des Irans umgeleitet. Betroffen waren Flüge der in Dubai ansässigen Gesellschaften Emirates und FlyDubai. Eine Begründung für die Umleitungen wurde zwar nicht genannt, doch deuteten örtliche Warnungen an Piloten darauf hin, dass der Luftraum gesperrt worden sein könnte. Später ordneten die Behörden ein Startverbot für kommerzielle Flüge an.

  • 4.37 Uhr

    Luftabwehr in mehreren Teilen Irans aktiviert

    Im Iran ist Staatsmedien zufolge in mehreren Provinzen des Landes die Luftabwehr aktiviert worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete in der Nacht zu Freitag auch über eine Explosion in der Provinz Isfahan.

  • 4.25 Uhr

    Bericht über Explosion im Iran

    Iranische Medien haben inmitten gefährlicher Spannungen in Nahost über eine Explosion weit im Landesinneren berichtet. Laut der Nachrichtenagentur Fars war der Grund für die Explosion in der Nacht zu Freitag nahe der Metropole Isfahan noch unbekannt. Sie ereignete sich demnach nahe dem Flughafen der Millionenstadt. Wie Fars auf Telegram berichtete, befindet sich dort auch ein Militärstützpunkt. Der US-Sender ABC News berichtete unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter, israelische Raketen hätten ein – zunächst nicht näher genanntes – Ziel im Iran getroffen.

    In Isfahan befinden sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das grösste nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt.

    Eine Luftaufnahme der Atomanlage Natans nahe Isfahan: Irans Staatsmedien berichten von Explosion nahe der Stadt. (Archivbild)
    Eine Luftaufnahme der Atomanlage Natans nahe Isfahan: Irans Staatsmedien berichten von Explosion nahe der Stadt. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Vahid Salemi

    Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit Hunderten Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Hintergrund war ein mutmasslich von Israel geführter Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden. Israel hatte angekündigt, auf den iranischen Vergeltungsangriff reagieren zu wollen.

    Ende Januar 2023 war im Iran eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe Isfahan mit mehreren kleinen Drohnen angegriffen worden. Der Iran machte damals Israel als Drahtzieher für die Attacke verantwortlich. Das «Wall Street Journal» berichtete danach unter Berufung auf «mit der Operation» vertraute Personen, dass Israel hinter den Angriffen stehe. Ende Januar liess die iranische Justiz im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Fabrik vier Männer nach einem international viel kritisierten Verfahren hinrichten.

  • 4.06 Uhr

    Irans Aussenminister warnt Israel vor Angriff

    Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian hat Israel mit deutlichen Worten vor einem militärischen Vorgehen gegen sein Land gewarnt. «Für den Fall, dass das israelische Regime erneut zum Abenteurertum übergeht und gegen die Interessen des Irans vorgeht, wird unsere nächste Reaktion sofort und auf höchstem Niveau erfolgen», sagte er am Donnerstag (Ortszeit) am Sitz des UN-Sicherheitsrats in New York in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN. Der Iran hoffe, dass Israel «den früheren ungeheuerlichen Fehler» nicht wiederholen werde, sagte Amirabdollahian. Er bezog sich damit auf den mutmasslich von Israel geführten Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien am 1. April.

    Der iranische Aussenminister Hussein Amirabdollahian (r.) begrüsst Ziyad al-Nakhalah, den Anführer des Islamischen Dschihads vor einem Treffen in Teheran am 30. März 2024. Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten.
    Der iranische Aussenminister Hussein Amirabdollahian (r.) begrüsst Ziyad al-Nakhalah, den Anführer des Islamischen Dschihads vor einem Treffen in Teheran am 30. März 2024. Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) gilt als eine der radikalsten militanten Gruppierungen im Nahen Osten.
    Bild: Keystone/EPA/Abedin Taherkenareh

    Der Iran hatte in Reaktion darauf in der Nacht zum vergangenen Sonntag Israel mit Hunderten von Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Israel wehrte die Attacke auch mithilfe von Partnern in der Region ab. Der Angriff sei als «legitime Verteidigung nach internationalem Recht» erfolgt, sagte Amirabdollahian am Donnerstag in vor dem UN-Sicherheitsrat. Es wird nun befürchtet, dass es bei einem grossen israelischen Gegenschlag zu einem Flächenbrand im Nahen Osten kommen könnte.

  • 2.55 Uhr

    Festnahmen bei Auflösung von propalästinensischem Protest an US-Uni

    Die Polizei in New York hat ein propalästinensisches Protestlager an der renommierten Columbia University aufgelöst und Dutzende Aktivisten festgenommen. Am Donnerstag (Ortszeit) rückten Beamte an, fesselten die Demonstranten mit Kabelbindern und brachten sie zu wartenden Bussen. Dann baute die Polizei die Protestzelte ab. Über die genaue Zahl der Festgenommenen machte sie zunächst keine Angaben. Etliche Studierende, die sich am Protestcamp beteiligten, gaben später an, von Columbia und dem Barnard College suspendiert worden zu sein, darunter Isra Hirsi, die Tochter der US-Abgeordneten Ilhan Omar aus Minnesota.

    Die Studierenden hatten seit Mittwoch auf dem Campus protestiert. Sie forderten, dass die Bildungseinrichtung sich von Firmen distanzieren solle, die aus ihrer Sicht «von der israelischen Apartheid» und der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen profitierten.

    Columbia-Präsidentin Nemat Shafik teilte mit, dass die Universität die Studierenden gewarnt habe, dass ihnen die Suspendierung drohe, falls sie das Lager nicht sofort auflösen würden. Am Dienstag traf die Leitung schliesslich die Entscheidung, die Polizei zu rufen und das Camp räumen zu lassen. Die Universität habe zuvor über etliche Kanäle versucht, «sich mit deren Bedenken auseinanderzusetzen» und eine Fortsetzung der Diskussionen angeboten, falls sie sich zurückzögen.

    Die Demonstranten formierten sich nach der Auslösung ihres Lagers jedoch auf dem Campus später neu; einige skandierten «Schande» und forderten eine Amnestie für alle Studierenden, die bestraft worden seien.

  • 1.52 Uhr

    Schalte mit Israel: USA machen Bedenken zu Rafah-Offensive deutlich

    Hochrangige Vertreter der US-Regierung haben nach Angaben des Weissen Hauses bei einer Schalte mit Vertretern der israelischen Regierung ihre Bedenken zu einer Militäroffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen dargelegt. Die israelische Seite habe sich bereit erklärt, die Bedenken zu berücksichtigen. Gemeinsames Ziel sei es, die Terrororganisation Hamas in Rafah zu besiegen, teilte das Weisse Haus am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Die Israelis hätten auch zugestimmt, mit der US-Seite zu dem Thema im Austausch zu bleiben. Bald solle es weitere Beratungen geben.

    Eine mit Vertretern beider Seiten besetzte Gruppe zur Beratung über strategische Angelegenheiten sei einberufen worden, hiess es weiter. Von israelischer Seite hätten der für strategische Angelegenheiten zuständige Minister Ron Dermer und der nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi teilgenommen. Einberufen hatte das Treffen den Angaben zufolge der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan.

    Die USA als wichtigster Verbündeter Israels und auch Deutschland haben die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wiederholt vor einer grossangelegten Offensive in Rafah gewarnt. Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt. Vor dem iranischen Grossangriff mit Raketen und Drohnen auf Israel am Wochenende hatte Netanjahu verkündet, es gebe bereits einen Termin für eine Offensive. Israels Verteidigungsminister Joav Galant widersprach dieser Darstellung jedoch kurz darauf.

  • Freitag, 19. April 2024, 1.34 Uhr

    Schweiz enthält sich bei Uno-Abstimmung zur Aufnahme Palästinas

    Die Schweiz hat sich wie Grossbritannien bei der Abstimmung über eine Resolution für die Vollmitgliedschaft eines palästinensischen Staates bei den Vereinten Nationen ihrer Stimme enthalten. «Zum aktuellen Zeitpunkt» sei eine Aufnahme Palästinas der Entspannung und den Friedensbemühungen im Nahen Osten «nicht zuträglich», teilte das Aussendepartement (EDA) in der Nacht auf Freitag mit.

    «Die Schweiz ist der Ansicht, dass es besser wäre, die Aufnahme Palästinas als Uno-Vollmitglied zu einem Zeitpunkt zu vollziehen, an dem ein solcher Schritt in die Logik eines sich abzeichnenden Friedens passen wird», heisst es in der Mitteilung des EDA über die Abstimmung im Uno-Sicherheitsrat vom Donnerstag. Die Schweiz bekenne sich weiterhin zur Zwei-Staaten-Lösung.

    Die USA – ein permanentes Mitglied des Sicherheitsrats – hatten bei der Abstimmung ihr Veto gegen die Resolution eingelegt. Damit war sie vom Tisch, obwohl zwölf Mitgliedsländer dafür stimmten. Für einen Erfolg hätten laut der Nachrichtenagentur DPA mindestens neun der 15 Sicherheitsratsmitglieder dafür stimmen müssen, zudem hätte es kein Veto der fünf permanenten Ratsmitglieder – China, Frankreich, Russland, Grossbritannien und die USA – geben dürfen. Im Erfolgsfall hätte der Antrag noch zur Abstimmung an die Uno-Vollversammlung überwiesen werden müssen, dort wäre dann eine Zweidrittelmehrheit nötig gewesen.

    Die US-Regierung vertritt laut DPA die Haltung, dass eine Einigung mit Israel auf eine Zweistaatenlösung eine Voraussetzung für die Anerkennung einer Uno-Vollmitgliedschaft Palästinas ist. Der palästinensische Uno-Botschafter Mansour hatte noch am Donnerstagvormittag (Ortszeit) bei einer Sitzung des Sicherheitsrats eindringlich für die Annahme der Resolution geworben, sein israelischer Amtskollege Gilad Erdan hingegen scharf davor gewarnt.

    Im November 2011 war der Antrag auf Uno-Vollmitgliedschaft schon einmal am Sicherheitsrat gescheitert. Ein Jahr später räumten die Vereinten Nationen den Palästinensern gegen den Widerstand der USA einen Beobachterstatus ein. Von 193 Uno-Mitgliedsstaaten haben bisher 139 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Die Schweiz gehört nicht dazu.

  • 23.56 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 18. April 2024

  • 23.41 Uhr

    US-Veto im Sicherheitsrat gegen UN-Vollmitgliedschaft für Palästina

    Eine Resolution für die Vollmitgliedschaft eines palästinensischen Staats bei den Vereinten Nationen ist im UN-Sicherheitsrat an einem Veto der USA gescheitert. Zwölf Mitgliedsländer stimmten am Donnerstag in New York für die Resolution, die Schweiz und Grossbritannien enthielten sich. Aufgrund des Vetos der USA, die permanentes Mitglied des mächtigsten UN-Gremiums sind, scheiterte die Annahme der Beschlussvorlage.

    Der palästinensische UN-Botschafter Mansour hatte vor einigen Wochen in einem Brief an UN-Chef António Guterres darum gebeten, den 2011 schon einmal eingebrachten Antrag erneut dem Sicherheitsrat vorzulegen. Ein zuständiges Gremium des Sicherheitsrats hatte den Antrag geprüft, sich aber nicht auf eine einheitliche Reaktion einigen können. Algerien hatte die Resolution dann trotzdem zur Abstimmung gebracht.

    Für einen Erfolg hätten mindestens neun der 15 Sicherheitsratsmitglieder dafür stimmen müssen, zudem hätte es kein Veto der fünf permanenten Ratsmitglieder – China, Frankreich, Russland, Grossbritannien und die USA – geben dürfen. Im Erfolgsfall hätte der Antrag noch zur Abstimmung an die UN-Vollversammlung überwiesen werden müssen, dort wäre dann eine Zweidrittelmehrheit nötig gewesen.

    Die US-Regierung vertritt die Haltung, dass eine Einigung mit Israel auf eine Zweistaatenlösung eine Voraussetzung für die Anerkennung einer UN-Vollmitgliedschaft Palästinas ist. UN-Botschafter Mansour hatte noch am Donnerstagvormittag (Ortszeit) bei einer Sitzung des Sicherheitsrats eindringlich für die Annahme der Resolution geworben, sein israelischer Amtskollege Gilad Erdan hingegen scharf davor gewarnt.

    Unmittelbar nach der Abstimmung lobte der israelische Aussenminister Israel Katz das US-Veto. Eine Anerkennung eines palästinensischen Staats ein halbes Jahr nach dem Massaker vom 7. Oktober wäre eine Belohnung für den Terrorismus der Hamas, schrieb er auf der Plattform X (vormals Twitter).

    Im November 2011 war der Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft schon einmal am Sicherheitsrat gescheitert. Ein Jahr später räumten die Vereinten Nationen den Palästinensern gegen den Widerstand der USA einen Beobachterstatus ein. Von 193 UN-Mitgliedsstaaten haben bisher 139 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Deutschland gehört nicht dazu.

  • 22.52 Uhr

    Zwei in Gaza festgenommene Palästinenser tot — Untersuchung angeordnet

    Israels Militär hat nach dem Tod von zwei im Gazastreifen festgenommenen Palästinensern eine Untersuchung eröffnet. Das bestätigte die Armee auf Anfrage. Israelische Medien berichteten, die beiden Palästinenser seien vor etwa einem Monat in der Gegend der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets wegen Terrorverdachts festgenommen worden und sollten nach Israel gebracht werden. Den Berichten zufolge wurden beide auf dem Weg dorthin tot mit Blutflecken in einem Lastwagen aufgefunden. Die Todesursache war zunächst unklar.

    Mehrere Soldaten seien in dem Zusammenhang vernommen worden, hiess es weiter. Sie würden verdächtigt, am Tod der Palästinenser beteiligt gewesen zu sein. Laut Armee untersucht die Militärpolizei den Vorfall.

  • 22.15 Uhr

    Tausende demonstrieren in Tel Aviv wieder für Freilassung der Geiseln

    In Israels Küstenmetropole Tel Aviv haben wieder Tausende Menschen für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. Die Demonstranten forderten dabei auch den Dachverband der Gewerkschaften (Histadrut) auf, einen Generalstreik auszurufen. Dieser solle so lange andauern, bis alle Geiseln frei seien, forderten die Organisatoren vom Forum der Geisel-Angehörigen. Der aschkenasische Oberrabbiner David Lau sagte Medien zufolge auf der Kundgebung, es sei Israels Pflicht, die Entführten nach Hause zu bringen.

    Bei den derzeit indirekt geführten Verhandlungen zwischen der israelischen Regierung und der islamistischen Hamas über eine Freilassung der Geiseln sowie eine Feuerpause im Gaza-Krieg hat es bislang noch keinen Durchbruch gegeben. Angehörige werfen der israelischen Regierung vor, kein ernsthaftes Interesse daran zu haben, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

    Israel war bis vor wenigen Wochen davon ausgegangen, dass knapp 100 der rund 130 verbliebenen Geiseln noch am Leben sind. Inzwischen wird aber befürchtet, dass deutlich mehr von ihnen tot sein könnten.

    Terroristen der Hamas und andere Extremisten hatten bei dem verheerenden Massaker vom 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet insgesamt rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt.

  • 20.42 Uhr

    Palästinensische Professorin laut Anwalt in Jerusalem festgenommen

    Die israelische Polizei hat in Jerusalem eine palästinensische Professorin wegen aufrührerischer Reden festgenommen. Der Direktor der Rechtsschutzorganisation Adalah, Hassan Dschabarin, sagte, die Beamten hätten die Juraprofessorin Nadera Schalhub-Keworkian am Donnerstag in ihrem Haus in der Altstadt von Jerusalem abgeführt. Sie habe zuvor gesagt, Israel begehe im Gazastreifen einen Völkermord, und habe Kollegen und Studenten zur Unterstützung einer Waffenruhe aufgerufen.

    Schalhub-Keworkian ist Professorin an der Hebräischen Universität und konzentriert sich in ihrer Arbeit auf geschlechtsspezifische Gewalt. Die Universität suspendierte sie im März, nachdem sie eine Petition in Umlauf gebracht hatte, in der eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert wurde, und Israel in Interviews Völkermord an den Palästinensern vorgeworfen hatte. «Was sie gesagt hat, ist eine Kritik an der israelischen Regierung», sagte Dschabarin, der ihrem Anwaltsteam angehört. «Es stellt keine Straftat dar.»

    Der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, der für die Polizei zuständig ist, lobte die Beamten in einer Mitteilung. Die Festnahme sende eine wichtige Botschaft: Wer gegen den Staat Israel hetze, könne sich nicht hinter Positionen oder Titeln verstecken, sagte er.

  • 20.11 Uhr

    UN-Sicherheitsrat: Irans Aussenminister verteidigt Angriff auf Israel

    Irans Aussenminister hat den massiven Raketen- und Drohnenangriff auf Israel vor dem UN-Sicherheitsrat verteidigt. Die Attacke sei als «legitime Verteidigung nach internationalem Recht» erfolgt, sagte Hussein Amirabdollahian in New York vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen. Als Grund führte er den mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien am 1. April an. Er kritisierte die USA, Grossbritannien und Frankreich dafür, diesen Angriff nicht verurteilt zu haben.

    Die Islamische Republik Iran habe wegen der «anhaltenden Untätigkeit des Sicherheitsrats» und angesichts «eines Angriffs auf die Botschaft und unantastbare Souveränität» des Landes keine Geduld mehr aufbringen können, sagte der Minister. Der Angriff sei «absolut notwendig» gewesen. Er beteuerte zugleich, dass bei dem Raketenschlag lediglich zwei militärische Ziele angegriffen worden seien, die bei Israels Angriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien eine Rolle gespielt haben sollen.

    Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit mehr als 300 Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Hintergrund war ein mutmasslich israelischer Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden.

  • 19.56 Uhr

    USA sprechen mit Israel über Rafah

    Vertreter aus den USA und Israel haben sich nach Angaben der US-Regierung zusammengeschaltet, um über die Situation in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen zu sprechen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, bestätigte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenportals «Axios».

    Zu den Inhalten und Teilnehmenden an den Gesprächen wollte sich Kirby zunächst nicht näher äussern. Auf Nachfrage einer Reporterin sagte er lediglich, die US-Seite drücke weiterhin ihre Sorge mit Blick auf die Möglichkeit einer israelischen Militäroffensive in Rafah aus. Die USA als wichtigster Verbündeter und auch Deutschland haben Israel wiederholt vor einer grossangelegten Offensive in Rafah gewarnt. In dieser Woche war ein Treffen mit einer israelischen Delegation geplant gewesen, um über die Bedenken der US-Seite zu sprechen.

    Die Stadt an der Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt. Vor dem iranischen Grossangriff mit Raketen und Drohnen auf Israel hatte Regierungschef Benjamin Netanjahu in der vergangenen Woche angekündigt, es gebe bereits einen Termin für eine Offensive. Israels Verteidigungsministers Joav Galant hatte dem jedoch kurz darauf widersprochen.

  • 19.15 Uhr

    WFP: Erste Hilfsgüter passieren Grenzübergang Erez nach Nord-Gaza

    Lastwagen mit Hilfsgütern für die Bevölkerung im Norden des Gazastreifen haben nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) erstmals seit Kriegsbeginn den neu von Israel geöffneten Grenzübergang Erez passiert. Drei Konvois mit Lebensmitteln für rund 80'000 Menschen hätten den Übergang am Sonntag und am Montag benutzt, teilte die Organisation mit. Insgesamt seien es 25 Lkw mit 404 Tonnen Nahrungsmitteln gewesen. Aus Israel gab es zunächst keine Bestätigung für die Nutzung des Grenzübergangs, dessen Öffnung Israel aber Anfang April angekündigt hatte.

    Die Nutzung des Grenzübergangs zwischen Israel und dem Norden des abgeriegelten Küstengebiets soll eine einfachere Versorgung der besonders von Hunger betroffenen Zivilbevölkerung dort ermöglichen.

    Die USA hatten angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen jüngst ihren Verbündeten Israel zur raschen Ausweitung der Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung aufgefordert. Das israelische Kriegskabinett beschloss daraufhin Anfang April unter anderem, den Grenzübergang Erez zu öffnen.

    Erez hatte vor Kriegsbeginn dem Personenverkehr zwischen Israel und dem Gazastreifen gedient. Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen beschädigten den Grenzübergang im Zuge ihres Massakers im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober.

  • 17.46 Uhr

    UN-Chef fordert «maximale Zurückhaltung» im Nahen Osten

    UN-Generalsekretär António Guterres hat vor dem UN-Sicherheitsrat erneut zu «maximaler Zurückhaltung» im Nahen Osten aufgerufen. «Der Nahe Osten steht am Abgrund», sagte Guterres am Donnerstag bei einem Treffen des Gremiums in New York. «In den vergangenen Tagen gab es eine gefährliche Eskalation – in Worten und Taten. Eine Fehlkalkulation, eine Misskommunikation, ein Fehler könnte zum Unvorstellbaren führen – einem grossen regionalen Konflikt, der für alle Beteiligten und für den Rest der Welt verheerend wäre. Dieser Moment der maximalen Gefahr muss die Zeit für maximale Zurückhaltung sein.»

    Anschliessend warb der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour vor dem Sicherheitsrat noch einmal für die Unterstützung einer von Algerien eingebrachten Resolution, die eine Vollmitgliedschaft für einen Staat Palästina befürwortet. Israels Vertreter Gilad Erdan warnte dagegen scharf vor einer solchen Entschliessung. Eine Abstimmung über die Resolution war zunächst für Donnerstagnachmittag (17 Uhr Ortszeit, 23 Uhr MESZ) angesetzt. Die USA haben ihr Veto angekündigt.

    Ein Prüfungsgremium des Sicherheitsrats hatte sich zuvor nicht auf eine einheitliche Reaktion auf einen Antrag auf eine Vollmitgliedschaft für einen Staat Palästina bei den Vereinten Nationen einigen können. Der palästinensische UN-Botschafter Mansour hatte in einem Brief an UN-Chef Guterres darum gebeten, den 2011 schon einmal eingebrachten Antrag erneut dem Sicherheitsrat vorzulegen.

    Für einen Erfolg müssten nach der Prüfung mindestens neun der 15 Sicherheitsratsmitglieder dafür stimmen, zudem dürften die permanenten Ratsmitglieder China, Frankreich, Russland, Grossbritannien und die USA kein Veto einlegen. Im Erfolgsfall würde der Antrag dann zur Abstimmung an die UN-Vollversammlung überwiesen, dort wäre dann eine Zweidrittelmehrheit nötig.

    Im November 2011 war der Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft schon am Sicherheitsrat gescheitert. Ein Jahr später räumten die Vereinten Nationen den Palästinensern gegen den Widerstand der USA einen Beobachterstatus ein. Von 193 UN-Mitgliedsstaaten haben bisher 139 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Deutschland gehört nicht dazu.

  • 16.58 Uhr

    Iranischer Präsident Raisi reist nach Pakistan

    Der iranische Präsident Ebrahim Raisi reist trotz der Spannungen mit Israel kommende Woche nach Pakistan. Raisi werde am Montag zu einem dreitägigen Besuch in Islamabad eintreffen, sagte der pakistanische Aussenminister Ishaq Dar am Donnerstag. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

    Das Verhältnis zwischen dem Iran und der Atommacht Pakistan hatte sich Mitte Januar dramatisch verschlechtert, als der Iran Ziele der Extremistengruppe Jaish al-Adl in der pakistanischen Provinz Baluchistan angriff. Dabei kamen nach pakistanischen Angaben zwei Kinder ums Leben, drei weitere wurden verletzt. Pakistan rief seinen Botschafter zurück und griff seinerseits Extremisten in der iranischen Provinz Sistan-Belutschistan an. Insgesamt wurden bei den wechselseitigen Angriffen mindestens elf Menschen getötet.

    Danach bemühten sich beide Seiten jedoch, die Lage zu entspannen.  Pakistan gehört zu den Ländern, die wegen des Palästinakonflikts keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalten.

  • 16.47 Uhr

    Hamas meldet 71 Todesopfer im Gazastreifen

    Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hat am Donnerstag den Tod von 71 Palästinensern innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Zahl der Todesopfer sei damit seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als sechs Monaten auf mindestens 33 970 gestiegen, teilte das Ministerium mit. Es unterscheidet in seinen Angaben nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der militant-islamistischen Organisation, sondern erklärt lediglich, die meisten Opfer seien Frauen und Kinder.

    Bei einem israelischen Luftangriff auf die Stadt Rafah im Süden des isolierten Küstengebiets wurden in der Nacht nach Angaben palästinensischer Mediziner acht Mitglieder einer Familie getötet. Unter den Todesopfern waren demnach vier Kinder und drei Frauen, die aus dem Norden des Gazastreifens nach Rafah geflüchtet waren. Mehr als die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens haben inzwischen in Rafah an der Grenze zu Ägypten Zuflucht gesucht. Israel hat angekündigt, seine Bodenoffensive auf die Stadt auszuweiten.

    Das Gesundheitsministerium erklärte unterdessen, die Menschen in der Stadt Gaza und Gebieten im Norden inzwischen ohne echte medizinische Versorgung auskommen müssten. Der nördliche Gazastreifen benötige Feldkrankenhäuser mit 200 Betten, aber auch Operationssäle, Intensivstationen und Labore, hiess es in der Mitteilung.

  • 16.31 Uhr

    USA und Grossbritannien verhängen neue Sanktionen gegen den Iran

    Die USA und Grossbritannien haben neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Die zuständige Kontrollbehörde des Finanzministeriums in Washington teilte mit, die Massnahmen richteten sich gegen 16 Personen und zwei Unternehmen im Iran, die Motoren für Drohnen herstellen, wie sie bei dem Angriff auf Israel am vergangenen Wochenende eingesetzt wurden. Grossbritannien sanktionierte darüber hinaus mehrere iranische Militäreinrichtungen, Einzelpersonen und Unternehmen der iranischen Rüstungsindustrie.

    US-Finanzministerin Janet Yellen erklärte, mit weiteren Massnahmen gegen den Iran vorgehen zu wollen.
    US-Finanzministerin Janet Yellen erklärte, mit weiteren Massnahmen gegen den Iran vorgehen zu wollen.
    Bild: Keystone/AP/Mark Schiefelbein

    «Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen mit weiteren Massnahmen gegen den Iran vorgehen», teilte US-Finanzministerin Janet Yellen mit. US-Vertreter kündigten bereits zu Beginn der Woche an, sie bereiteten als Reaktion auf die Aktivitäten des Irans in der Region und zur Verhinderung künftiger Angriffe neue Sanktionen vor. Auch die Mitglieder des US-Kongresses brachten bereits ein Gesetz auf den Weg, das den Iran und führende Vertreter der Regierung sanktionieren würde.

  • 16.45 Uhr

    Protest gegen Zusammenarbeit mit Israel: Google feuert 28 Mitarbeiter

    Der US-Technologiekonzern Google hat 28 Angestellte entlassen, die gegen die Zusammenarbeit des Unternehmens mit der israelischen Regierung protestiert hatten. Die Angestellten hatten mit einem Sitzstreik an Standorten in Kalifornien und New York gegen einen 1,2 Milliarden Dollar schweren Auftrag demonstriert, durch den dem israelischen Militär massgeschneiderte Lösungen in Sachen Cloud Computing bereitgestellt werden.

    Google teilte mit, dass einige Angestellte die Arbeit an mehreren Standorten gestört hätten. Sie hätten das Unternehmensgelände auch auf mehrfache Aufforderung hin nicht verlassen. Schliesslich sei die Polizei eingeschritten und habe neun Personen festgenommen. Interne Untersuchungen hätten dann dazu geführt, dass am Mittwochabend (Ortszeit) die 28 Kündigungen ausgesprochen worden seien.

    Die Gruppe hinter den Protesten, «No Tech for Apartheid», warf dem Unternehmen vor, auch Personen entlassen zu haben, die gar nicht direkt an den Protesten beteiligt gewesen seien. Die Gruppe postete Fotos und Videos von Angestellten, die in Google-Büros Transparente hochhielten und auf dem Boden saßen.

  • 15.57 Uhr

    Iranischer Kommandeur: Könnten Nuklear-Doktrin überprüfen

    Vor dem Hintergrund militärischer Spannungen in Nahost hat ein iranischer Kommandeur Andeutungen gemacht, dass das Land einen neuen Kurs beim Atomprogramm einschlagen könnte.

    Sollte Israel den Iran mit Angriffen auf iranische Atomanlagen drohen und das Land damit unter Druck setzen wollen, sei eine «Überprüfung der nuklearen Doktrin und Politik der Islamischen Republik» sowie ein Abkommen von alten Grundsätzen «möglich und denkbar», sagte der Kommandeur für nukleare Sicherheit, Ahmad Hagh-Taleb, laut der Nachrichtenagentur Tasnim.

    Bisher hatte Irans Staatsführung immer betont, nicht nach Nuklearwaffen zu streben und das heimische Atomprogramm für rein zivile Zwecke zu nutzen.

  • 15.04 Uhr

    Revolutionsgarden: Haben moderne Waffen nicht gegen Israel eingesetzt

    Die iranischen Revolutionsgarden haben nach eigener Darstellung bei ihrem Grossangriff auf Israel nicht ihre modernsten Raketen eingesetzt.

    «Wir sind mit alten Waffen minimaler Kraft gegen den zionistischen Feind vorgegangen», zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim den Kommandeur der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte der Revolutionswächter, Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh.

    Vor einem Jahr etwa hatten Irans Revolutionsgarden eine vierte Version einer Mittelstreckenrakete vom Typ «Chorramschahr» vorgestellt, die mit einem 1,5 Tonnen schweren Sprengkopf ausgerüstet werden kann. Eine weitere nicht eingesetzte Rakete vom Typ «Sedschil» soll Israel in rund sieben Minuten erreichen können. Der Iran stellt immer wieder neue Waffentypen vor, unabhängig überprüfen lassen sich die Entwicklungen nicht.

    Laut den iranischen Staatsmedien kamen bei dem Angriff in der Nacht zu Sonntag unter anderem Mittelstreckenraketen vom Typ «Emad» und «Cheibarschekan» zum Einsatz. Auch der Marschflugkörper «Paweh» wurde abgefeuert. Die Raketenschläge wurden begleitet von Drohnenschwärmen. Dabei wurden dieselben Kamikazedrohnen namens Shahed 136 losgeschickt, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt.

    Hintergrund der Attacke, die Israel mit Unterstützung von Verbündeten weitgehend abwehren konnte, war ein mutmasslich israelischer Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden.

  • 15.03 Uhr

    US-Sender: Israelischer Angriff auf Iran nicht vor Monatsende erwartet

    Die US-Regierung rechnet mit einem möglichen israelischen Gegenangriff auf den Iran laut einem Bericht des Senders ABC nicht vor Ende des Monats.

    Ein namentlich nicht genannter hoher US-Regierungsbeamter sagte ABC am Donnerstag, ein Gegenschlag gelte vorher als «unwahrscheinlich», obwohl sich dies immer ändern könnte. Der US-Regierungsbeamte bezog sich auf das Ende der jüdischen Pessach-Feiertage am 30. April. Das Pessachfest, das am kommenden Montagabend beginnt, erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei.

    Die Revolutionsgarden im Iran und andere Führungskräfte seien in höchster Alarmbereitschaft, sagte der Regierungsbeamte dem Bericht zufolge zudem. Einige hielten sich an sicheren Orten oder in unterirdischen Schutzräumen auf.

    Der Sender berichtete gleichzeitig unter Berufung auf drei israelische Regierungsvertreter, Israel habe sich in dieser Woche in mindestens zwei Nächten auf Vergeltungsschläge gegen den Iran vorbereitet, diese aber dann wieder abgeblasen.

    Der Iran und seine Verbündeten hatten am Wochenende mehr als 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen gegen Israel eingesetzt, die aber weitgehend abgefangen werden konnten. Auslöser der iranischen Attacke war ein mutmasslich israelischer Angriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus gewesen. Dabei waren zu Beginn des Monats unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden.

    Die Sorge ist gross, dass sich der Konflikt bei einem harten israelischen Gegenschlag weiter ausbreiten könnte. Irans Präsident Ebrahim Raisi hatte am Mittwoch erneut vor einer «verheerenden» Antwort seines Landes gewarnt, sollte Israel auch nur die geringste «Aggression» gegen den Iran ausüben.

    ABC berichtete, dem israelischen Kriegskabinett seien unterschiedliche Optionen eines Gegenschlags vorgestellt worden. Darunter seien auch Angriffe auf Verbündete des Irans in der Region, aber nicht auf iranischem Boden, oder mögliche Cyberangriffe. Die USA und die EU haben Israel und den Iran zum Verzicht auf weitere gegenseitige Angriffe aufgerufen.

  • 13.02 Uhr

    Bericht: Israel rechnete nicht mit Irans Grossangriff

    Israel hat einem Medienbericht zufolge nicht mit dem direkten Grossangriff des Irans vom vergangenen Wochenende gerechnet.

    Die Israelis hätten sich bei ihrem Schlag gegen die iranische Botschaft in Syrien Anfang des Monats «schwer verkalkuliert», schrieb die «New York Times» am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf Informationen aus Regierungskreisen der USA, Israels, des Irans und weiterer Nahost-Staaten.

    Das israelische Kriegskabinett habe den Angriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden waren, etwa eine Woche zuvor genehmigt, berichtete die «New York Times». Die Regierung habe im Vorfeld mit kleineren Vergeltungsschlägen von Stellvertretern oder einer «begrenzten» Attacke des Irans gerechnet.

    Später habe Israel nach ersten Vermutungen über eine grössere Vergeltungsaktion des Irans seine Schätzungen von etwa zehn auf bis zu 70 iranische Boden-Boden-Raketen erhöht. Letztendlich wurden nach israelischen Angaben mehr als 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen aus dem Iran und von dessen Verbündeten aus der Region abgefangen.

    Nach Bekanntwerden der iranischen Raketenstarts hätten sich führende israelische Politiker für einen sofortigen Vergeltungsschlag ausgesprochen, berichtete die Zeitung weiter. Ein Abwarten könne den internationalen Druck erhöhen und «den Iran glauben lassen, er habe neue Spielregeln für den Konflikt festgelegt», habe es hinter verschlossenen Türen geheissen. Angesichts des begrenzten Schadens in Israel habe das Kriegskabinett die Entscheidung am Samstagabend jedoch verschoben.

  • 13.01 Uhr

    Iran: Haben USA vor und nach Angriff informiert

    Der Iran hat die USA nach eigenen Angaben vor und nach dem Grossangriff auf Israel über seine Raketenschläge informiert.

    «Wir haben den Amerikanern in klaren Botschaften mitgeteilt, dass die Entscheidung (...) das zionistische Regime zu bestrafen, endgültig und entschieden war», sagte Aussenminister Hussein Amirabdollahian laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag in New York.

    In der Nacht zu Sonntag habe der Iran eine weitere Nachricht an die Vereinigten Staaten über diplomatische Kanäle geschickt, «und erwähnt, dass wir nicht nach einer Eskalation der Spannungen in der Region streben», sagte der Minister weiter.

    Die Nachrichten wurden laut Irna über die schweizerische Botschaft in Teheran übermittelt. Die Schweiz vertritt im Iran Interessen der USA, beide Länder haben seit mehr als 44 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr.

    Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, hatte Berichte über Warnungen des Irans am Montag zurückgewiesen. «Die Vereinigten Staaten haben weder vom Iran noch von irgendjemand anderem Nachrichten erhalten, die Aufschluss über einen bestimmten Zeitpunkt, bestimmte Ziele oder Waffentypen, die sie abfeuern würden, gaben», sagte er.

    Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit mehr als 300 Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Hintergrund war ein mutmasslich israelischer Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden.

  • 11.26 Uhr

    Zwei Hisbollah-Mitglieder bei israelischem Angriff getötet

    Bei Angriffen im Südlibanon sind nach Angaben der israelischen Armee in der Nacht zu Donnerstag zwei Mitglieder der Hisbollah getötet worden.

    Das israelische Militär teilte mit, Terrorziele der proiranischen Schiitenmiliz in der Gegend um Chijam mit Kampfflugzeugen angegriffen zu haben.

    Die staatliche Nachrichtenagentur im Libanon berichtete, dass die Orte Chijam und Kafr Kila in der Nacht von heftigen israelischen Beschuss getroffen worden seien. Demnach soll auch weisser Phosphor eingesetzt worden sein. Das israelische Militär teilte mit, die Berichte zu prüfen. Im Januar hatte die Armee nach ähnlichen Vorwürfen betont, es nutze nur legale Waffen. Munition mit weissem Phosphor werde nicht bei Angriffen in bewohnten Gebieten eingesetzt, sondern nur zur Vernebelung.

    Die Hisbollah gab am Donnerstagmorgen den Tod zweier ihrer Kämpfer bekannt. Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder zu Tode gekommen sind. Sie erklärte ausserdem, in der Nacht mehrere Ziele im Norden Israels angegriffen zu haben.

    Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges am 7. Oktober vergangenen Jahres hat sich der Konflikt Israels mit der Hisbollah entlang der israelisch-libanesischen Grenze verschärft. Erst am Mittwoch wurden bei einem Angriff aus dem Libanon mindestens 14 israelische Soldaten getötet. In beiden Ländern kamen beim gegenseitigen Beschusses auch Zivilisten ums Leben.

    Weisser Phosphor ist hochentzündlich. Die giftige Substanz wird militärisch in Brandbomben, Signalmitteln, Leuchtspurmunition und Rauchbomben eingesetzt und kann schlimme Verbrennungen verursachen. Der Einsatz weissen Phosphors gegen militärische Ziele ist umstritten, aber nicht verboten. Das Übereinkommen über bestimmte konventionelle Waffen (CCW) von 1980 schliesst nur den Einsatz entsprechender Brandbomben gegen Zivilisten aus.

  • 11.09 Uhr

    Israels Aussenminister Katz begrüsst EU-Absicht zu Sanktionen gegen Iran

    Der israelische Aussenminister Israel Katz hat die Absicht der EU begrüsst, nach dem Grossangriff auf Israel weitere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen.

    «Dies ist ein wichtiger Schritt, um der Schlange die Zähne zu ziehen», schrieb Katz am Donnerstag bei X, vormals Twitter. Er dankte «allen unseren Freunden für die Unterstützung und Hilfe». Katz schrieb: «Der Iran muss jetzt gestoppt werden, bevor es zu spät ist.»

    In den Schlussfolgerungen eines EU-Gipfels in Brüssel hiess es am Mittwochabend zum Nahen Osten: «Die Europäische Union wird weitere restriktive Massnahmen gegen Iran ergreifen, insbesondere in Bezug auf Drohnen und Flugkörper.» EU-Chefdiplomat Josep Borrell hatte Arbeiten an neuen Sanktionen bereits am Dienstagabend nach einer Videokonferenz der Aussenminister der EU-Staaten angekündigt.

    Die EU rief Israel und den Iran auch zum Verzicht auf weitere gegenseitige Angriffe auf. Der Iran und seine Verbündeten hatten am Wochenende mehr als 500 Raketen, Marschflugkörper und Drohnen gegen Israel eingesetzt, die aber weitgehend abgefangen werden konnten.

  • 5.01 Uhr

    UN-Sicherheitsrat stimmt über Antrag der Palästinenser auf UN-Vollmitgliedschaft ab

    Der Uno-Sicherheitsrat stimmt am heutigen Donnerstag über den Antrag der Palästinenser auf Vollmitgliedschaft in den Vereinten Nationen ab. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen. Das Vorhaben gilt allerdings als wenig aussichtsreich. Die USA, Israels engster Verbündeter, haben sich gegen die Initiative ausgesprochen. Washington kann gegen eine solche Empfehlung ein Veto einlegen.

  • 4.40 Uhr

    G7 beraten über weitere Sanktionen gegen Iran

    Die Aussenminister der Gruppe sieben wirtschaftsstarker Demokratien (G7) beraten an diesem Donnerstag angesichts eines drohenden Flächenbrands im Nahen Osten über weitere Sanktionen gegen den Iran. Der iranische Grossangriff auf Israel vom Wochenende ist eines der beherrschenden Themen des Treffens auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri.

  • 4.30 Uhr

    Iran erneuert Warnung vor israelischem Gegenschlag

    Irans Präsident Ebrahim Raisi hat am Mittwoch seine Warnung vor einem Gegenschlag Israels erneuert. Falls Israel auch nur die geringste «Aggression» gegen den Iran ausüben sollte, wäre die iranische Antwort «verheerend» und die Israelis würden es bitter bereuen, sagte Raisi laut der Nachrichtenagentur Tasnim.

  • 2.50 Uhr

    Konflikt mit proiranischer Hisbollah verschärft sich

    Israels Luftwaffe hat nach einem Angriff aus dem Libanon mit zahlreichen Verletzten nach eigenen Angaben vom Mittwochabend militärische Infrastruktur der proiranischen Hisbollah-Miliz im Norden des Libanons angegriffen. Die Anlage im Raum Baalbek werde vom Luftabwehrsystem der Hisbollah genutzt, hiess es.

    Bei einem Angriff aus dem Libanon waren im Norden Israels mindestens 14 Soldaten verletzt worden, wie das israelische Militär zuvor mitteilte. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf eine behandelnde Klinik, es seien 18 Menschen verletzt worden. Laut der «Times of Israel» sollen unter den Opfern vier Zivilisten sein. Der von der proiranischen Schiitenmiliz im Libanon kontrollierte Fernsehsender Al-Manar berichtete, es sei ein Gebäude beschossen worden, in dem sich israelische Soldaten aufgehalten hätten. Es habe Opfer unter ihnen gegeben, hiess es.

  • 2.30 Uhr

    Israels Botschafter fordert «Kurswechsel» der EU gegenüber dem Iran

    Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat die EU zu einem «Kurswechsel» in ihrer Politik gegenüber dem Iran aufgefordert. Nach dem iranischen Grossangriff auf sein Land müsse Europa «klare Kante zeigen», sagte der Botschafter der «Rheinischen Post». «Zum Beispiel, indem die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation gelistet wird. Die Revolutionsgarde verbreitet Terror und Gewalt im Nahen Osten und darüber hinaus», sagte Prosor. «Europa ist am Zug. Wir haben gesehen, dass es nicht gelungen ist, die Gefahren des Iran einzudämmen. Wir brauchen einen Kurswechsel.»

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sieht einen möglichen Ansatz für die Einstufung der Revolutionsgarden als Terrororganisation. Es gebe ein Urteil zu der Frage der Aktivitäten dieser Organisation, sagte Scholz am Mittwochabend am Rande des EU-Gipfels. Dies könnte ein Ausgangspunkt für die Listung der Revolutionsgarden sein. Eine juristische Prüfung in der EU zu dem Thema laufe derzeit.

  • 2.18 Uhr

    US-Repräsentantenhaus soll am Wochenende über Israel-Hilfen abstimmen

    Nach monatelanger Blockade eines umfangreichen US-Hilfspakets für die Ukraine, Israel und den Indopazifik steht eine Abstimmung im US-Repräsentantenhaus wahrscheinlich kurz bevor. Der Vorsitzende der Kammer, Mike Johnson, sagte, er erwarte ein Votum am Samstagabend (Ortszeit). Der mächtige Kontrollausschuss veröffentlichte am Mittwoch die Gesetzestexte, über die nun abgestimmt werden soll. Für Israel sind rund 26 Milliarden Dollar vorgesehen. Dazu zählen vier Milliarden Dollar zur Aufstockung der Raketenabwehrsysteme Iron Dome und David's Sling. Im Falle einer Zustimmung wäre der Senat am Zug. Es gilt als wahrscheinlich, dass die von den Demokraten geführte Kammer das Vorhaben unterstützt.

  • 0.17 Uhr

    EU ruft Israel und Iran zu gegenseitigem Angriffsverzicht auf

    Die EU ruft Israel und den Iran zu einem Verzicht auf weitere gegenseitige Angriffe auf. Man fordere alle Parteien nachdrücklich auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und keine Massnahmen zu ergreifen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten, heisst es in einer in der Nacht zum Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel veröffentlichten Erklärung der Staats- und Regierungschefs. Die EU bleibe weiter dem Ziel verpflichtet, zu einer Deeskalation in der Region beizutragen.

    Hintergrund der Erklärung ist die Sorge, dass sich der Konflikt im Nahen Osten zu einem grossen Krieg entwickeln könnte, wenn Israel mit einem harten Gegenschlag auf den iranischen Drohnen- und Raketenangriff vom Wochenende reagieren sollte. Auslöser der iranischen Attacke war ein mutmasslich israelischer Angriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus gewesen. Dabei waren zu Beginn des Monats unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Israel hat bereits Vergeltung für den iranischen Angriff angekündigt. Er soll nach Angaben des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, militärische Einrichtungen des Irans treffen.

    Neben dem Appell an alle Konfliktparteien enthält die Erklärung des deutschen Kanzlers Olaf Scholz und seinen Kolleg*innen ein Bekenntnis zur uneingeschränkten Solidarität mit dem Volk Israels und eine erneute Verurteilung des iranischen Angriffs. Zudem wird der Wille unterstrichen, weitere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen – insbesondere im Zusammenhang mit Drohnen und Raketen. Eine entsprechende Ankündigung hatte am Dienstagabend bereits der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell nach einer Videoschalte der Aussenminister gemacht.

    Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief angesichts «gefährlicher Rhetorik in der Region» erneut zu «grösster Zurückhaltung» auf, wie sein Sprecher sagte.

    Israel behält sich eine eigene Entscheidung über das weitere Vorgehen vor. Israels Kriegskabinett will der israelischen Nachrichtenseite Ynet zufolge diesen Donnerstag über eine Antwort auf den iranischen Angriff, die festgefahrenen Verhandlungen über einen Geisel-Deal im Gaza-Krieg sowie den verschärften Konflikt mit der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon beraten.

    Luftaufnahme der Zerstörung in Chan Junis im Gazastreifen. (14. April 2024) 
    Luftaufnahme der Zerstörung in Chan Junis im Gazastreifen. (14. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/STR

    Mit Blick auf die Lage im Gazastreifen wird in der Erklärung betont, dass man sich weiter für eine sofortige humanitäre Feuerpause und die bedingungslose Freilassung aller Geiseln und die Bereitstellung von humanitärer Hilfe für die Not leidende palästinensische Zivilbevölkerung einsetze. Die Europäische Union trete weiterhin für einen dauerhaften und tragfähigen Frieden auf der Grundlage der Zweistaatenlösung ein.

    Der zweitägige Gipfel in Brüssel war eigentlich organisiert worden, um Strategien zur Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der EU zu diskutieren. Die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine wurden wegen der jüngsten Entwicklungen aber ebenso auf die Tagesordnung genommen.

  • Donnerstag, 18. April 2024, 0.01 Uhr

    Vorwurf von UNRWA-Chef: Israel will Hilfswerk in Gaza schliessen

    Der Chef des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, wirft Israel vor, die Organisation im Gazastreifen und Westjordanland schliessen zu wollen. Daher müsse der Sicherheitsrat die wichtige Rolle von UNRWA als Hilfswerk für die Palästinenser schützen, mahnte Lazzarini am Mittwoch in einer Sitzung des höchsten Gremiums der Vereinten Nationen. Er hielt Israel zudem vor, UNRWA die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen verboten zu haben. Vor allem den Norden des Territoriums sehen internationale Experten am Rande einer Hungersnot.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges seien 178 Mitglieder der Belegschaft von UNRWA getötet worden, ergänzte Lazzarini im Sicherheitsrat. Mehr als 160 Einrichtungen des Hilfswerks, die zumeist als Notunterkünfte für Palästinenser gedient hätten, seien durch Angriffe mit mehr als 400 Toten beschädigt oder zerstört worden.

    Das UNRWA fordere eine unabhängige Untersuchung sowie Rechenschaft für «die eklatante Missachtung des Schutzstatus von humanitären Helfern, Operationen, und Einrichtungen unter dem Völkerrecht», erklärte Lazzarini.

    Israel wirft UNRWA wiederum vor, dass zwölf Mitarbeiter des Hilfswerks am von der Hamas angeführten Terrorangriff im Süden Israels beteiligt gewesen sei, der den Krieg ausgelöst hat. Dazu sagte Lazzarini, dass Sicherheitsvorkehrungen getroffen würden, um die Neutralität von UNRWA zu gewährleisten.

  • 23.51 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 17. April 2024

  • 23.12 Uhr

    Libanons Innenminister: Mossad entführte Hisbollah-Funktionär

    Der libanesische Innenminister Bassam Mawlawi hat dem israelischen Geheimdienst Mossad vorgeworfen, einen Mann mit engen Verbindungen zur Hisbollah-Miliz im Libanon entführt und getötet zu haben. Die Art und Weise, wie das Verbrechen verübt worden sei, lege diesen Verdacht nahe, sagte Mawlawi der Nachrichtenagentur AP. Belege für seine Anschuldigungen lieferte er nicht. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

    Der von den USA mit Sanktionen belegte Mohammad Srur war Anfang April verschwunden und eine Woche später tot in einer Villa in dem beschaulichen Bergdorf Beit Meri aufgefunden worden. Am Ort des Verbrechens seien Pistolen mit Schalldämpfern und Handschuhe sowie Chemikalen gefunden worden, die offenbar alle Spuren verwischen sollten, sagte Mawlawi. Tausende Dollar in Bar wurden rund um die Leiche entdeckt.

    Srur soll Geld vom Iran durch die Hisbollah weiter an die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen geschleust haben. Dafür belegte ihn das US-Finanzministerium 2019 mit Sanktionen.

    Die Villa, in der er tot aufgefunden wure, wurde nach Angaben des Ministers von Personen mit gefälschten libanesischen Ausweisen gemietet. Der Bürgermeister von Beit Meri, Roy Abu Khedid, sagte der AP jemand habe Ende Februar 48'000 Dollar für eine Jahresmiete gezahlt. Ganz in der Nähe des Hauses haben Polizei und Militär Kontrollposten.

  • 22.35 Uhr

    Katar will Rolle als Vermittler bei Gaza-Verhandlungen überdenken

    Das Golfemirat Katar will seine Rolle als Vermittler zwischen der israelischen Regierung und der islamistischen Hamas überdenken. Katars Rolle sei in gewissem Masse für politische Zwecke missbraucht worden, sagte Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani bei einer Medienkonferenz in Doha. Wen und was er dabei konkret meinte, führte er nicht aus. «Dies hat Katar dazu veranlasst, seine Rolle völlig neu zu bewerten und wir befinden uns derzeit in dieser Phase», sagte der Ministerpräsident, der auch Aussenminister des Golfstaats ist, weiter. «Wir bekennen uns zu unserer Rolle aus einem humanitären Kontext heraus, aber dieser Rolle sind Grenzen gesetzt.»

    Israel und die Hamas verhandeln indirekt seit Monaten über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die bei dem Überfall islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Katar, die USA und Ägypten treten dabei als Vermittler auf. Ein Durchbruch bei den Verhandlungen ist derzeit nicht absehbar.

  • 21.34 Uhr

    Netanjahu: Israel entscheidet selbst über Umgang mit dem Iran

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Aufrufe enger Verbündeter zur Zurückhaltung gegenüber dem Iran zurückgewiesen. Sein Land werde selbst entscheiden, ob und wie es auf den iranischen Grossangriff vom Samstagabend reagiere, sagte Netanjahu während einer Kabinettssitzung. Israels Verbündete fordern die Regierung seit dem Angriff auf, keine weitere Eskalation zu riskieren. Das bekräftigten auch die deutsche Bundesaussenministerin Annalena Baerbock und ihr britischer Kollege David Cameron in ihren Treffen mit Netanjahu.

    Netanjahu dankte während der Kabinettssitzung beiden Ministern für die Unterstützung ihrer Länder. Israel habe viele Vorschläge und Ratschläge von seinen Verbündeten erhalten. «Ich möchte klar sagen: Wir werden unsere Entscheidungen selbst treffen», sagte der Regierungschef. «Der Staat Israel wird alles tun, was notwendig ist, um sich zu verteidigen.»

    Baerbock sagte, Deutschland stehe solidarisch an der Seite Israels. Alle müssten jetzt besonnen und verantwortungsvoll handeln. Cameron erklärte, er hoffe, dass Israel klug und hart gegen den Iran vorgehen werde und den Konflikt so wenig wie möglich eskalieren lasse. Beide Politiker kündigten an, sich für weitere Sanktionen gegen den Iran einzusetzen.

  • 21.07 Uhr

    Bürgerliche wollen mit Vorstoss UNRWA-Gelder ganz streichen

    Die bürgerlichen Parteien wollen in der nächsten Sitzung der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats (APK-N) offenbar einen Antrag einreichen, die Gelder an das Palästinenser-Hilfswerk UNRWA zu streichen. Sie sollen stattdessen in die Nothilfe umgeleitet werden.

    Die Nothilfe der Schweiz für den Gazastreifen solle nur noch «über sichere Korridore und unter dem Schutz des israelischen Militärs» an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen gelangen, sagte der Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann in der Sendung «Rundschau» des Deutschschweizer Fernsehens SRF.

    Dabei gehe es um die Verteilung von Hilfsgütern und Medizin oder um Betreuung. Die UNRWA werde erst wieder eine Rolle spielen, wenn die Hamas die Waffen niedergelegt und kapituliert habe, sagte Portmann weiter.

    Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat seinen jährlichen Beitrag von 20 Millionen Franken sistiert, nachdem Vorwürfe laut geworden waren, dass zwölf UNRWA-Angestellte am Massaker vom 7. Oktober in Israel beteiligt gewesen seien.

  • 20.56 Uhr

    UN-Sicherheitsrat will über palästinensischen Staat abstimmen

    Der Weltsicherheitsrat will am Freitag über eine Resolution abstimmen, die einem palästinensischen Staat eine Vollmitgliedschaft in den Vereinten Nationen ermöglichen würde. Israel lehnt einen solchen Schritt kategorisch ab.

    Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas überreichte dem damaligen Generalsekretär Ban Ki Moon am 23. September 2011 den Antrag der Palästinensischen Autonomiebehörde auf Aufnahme als 194. Mitglied in die Vereinten Nationen. Die Bewerbung scheiterte, weil die Palästinenser nicht die erforderliche Mindestunterstützung von neun der 15 Mitglieder des Sicherheitsrats erhielten. Anfang April wandten sich die Palästinenser erneut an die Vereinten Nationen und schickten ein von 140 Ländern unterstütztes Schreiben an den Sicherheitsrat.

    Die Vereinigten Staaten, Israels engster Verbündeter, haben angekündigt, ihr Veto gegen jede Resolution einzulegen, die eine palästinensische UN-Mitgliedschaft befürwortet. Der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood bekräftigte in der vergangenen Woche diese Haltung. «Die Frage der palästinensischen Vollmitgliedschaft ist eine Entscheidung, die zwischen Israel und den Palästinensern ausgehandelt werden sollte», sagte er. Israel hält solche Schritte für einen Versuch, den Verhandlungsprozess zu umgehen. Israels derzeitige rechtsgerichtete Regierung wird von Hardlinern dominiert, die eine palästinensische Eigenstaatlichkeit ablehnen.

  • 20.16 Uhr

    Armee: Erstmals Gaza-Hilfsgüter über Hafen von Aschdod abgewickelt

    Erstmals seit der Öffnung des Hafens von Aschdod in Südisrael für Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind Hilfsgüter für das Küstengebiet über den Hafen abgewickelt worden. Acht Transporter mit Mehl seien dort kontrolliert und dann in den Gazastreifen gebracht worden, teilte Israels Armee mit. Die Lkw des Welternährungsprogramms (WFP) seien allerdings über den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden in das Küstengebiet gefahren – nicht über Erez im Norden des Gazastreifens, dessen Öffnung Israel ebenfalls jüngst angekündigt hat. Kerem Schalom wird schon länger für Hilfslieferungen genutzt.

    Die USA hatten angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen jüngst ihren Verbündeten Israel zur raschen Ausweitung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung aufgefordert. Das israelische Kriegskabinett beschloss daraufhin Anfang April, den Grenzübergang Erez sowie vorübergehend den Hafen von Aschdod für Hilfslieferungen zu öffnen.

    Der Grenzübergang Erez würde eine einfachere Versorgung der besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Zivilbevölkerung im Norden ermöglichen. Dieser neue Zugang soll israelischen Angaben zufolge den Druck auf den bestehenden Übergang Kerem Schalom verringern. Es gab am Mittwoch keine Angaben dazu, wann Erez für Hilfslieferungen geöffnet werden könnte.

  • 19.45 Uhr

    Swiss-Flüge nach Beirut bleiben bis Ende April eingestellt

    Keine Swiss-Flüge nach Beirut bis und mit 30. April. Das hat die Fluggesellschaft entschieden. Die Fluggesellschaft wird bis zu diesem Zeitpunkt den iranischen Luftraum nicht nutzen und die Situation in der Region «aufmerksam» verfolgen, wie sie mitteilte.

    Der libanesischen Hauptstadt geht es somit genau umgekehrt wie der israelischen Metropole Tel Aviv. Am Dienstag erst hatte die Swiss angekündigt, ihre Flüge dorthin ab sofort wieder aufzunehmen.

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu bekräftigte am Mittwoch das Recht seines Landes, sich selbst zu schützen, nachdem die internationale Gemeinschaft versucht hatte, einen massiven israelischen Gegenschlag gegen den Iran zu verhindern, der den Nahen Osten in eine Spirale von Konflikten ziehen könnte.

    Der Iran liess seinerseits Soldaten, Raketen und Drohnen zum Tag der Armee aufmarschieren und wiederholte, dass das Land auf jeden Gegenschlag seines Feindes eine «heftige» Antwort geben werde. Zuvoe jedoch hatte die Islamische Republik am Wochenende einen beispiellosen Luft-Angriff auf israelisches Gebiet gestartet.

  • 19.22 Uhr

    Erdogan empfängt Hamas-Chef Hanija am Wochenende in der Türkei

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan empfängt den Hamas-Chef Ismail Hanija am Wochenende in der Türkei. «Der Anführer der palästinensischen Sache wird an diesem Wochenende mein Gast sein», sagte Erdogan vor den Abgeordneten der türkischen Regierungspartei AKP im Parlament. Der Staatschef machte keine Angaben zum Ort der Begegnung mit dem Chef der radikalislamischen Palästinensergruppe. Der private türkische TV-Sender NTV berichtete aber, dass sich Erdogan und Hanija am Samstag im Dolmabahce-Palast in Istanbul treffen würden.

    Solange er lebe, werde er «den palästinensischen Kampf verteidigen» und sich «zur Stimme des unterdrückten palästinensischen Volkes machen», sagte Erdogan weiter. Erneut bezeichnete er die Hamas als «Widerstandsgruppe».

    Erdogan ist seit Beginn des vom Hamas-Angriff auf Israel ausgelösten Krieges einer der schärfsten Kritiker Israels. Er hat das Land als «terroristischen Staat» bezeichnet und ihm vorgeworfen, im Gazastreifen einen «Völkermord» zu begehen. In der vergangenen Woche sprach Erdogan Hanija sein Beileid zum Tod von drei seiner Söhne und mehrerer Enkel bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen aus.

    Erdogan soll nach Angaben von Verteidigungsminister Yasar Güler zudem am kommenden Montag Irak besuchen. Dabei könnte Güler zufolge ein strategisches Abkommen zwischen beiden Staaten unterzeichnet werden. Weitere Angaben machte er hierzu indes nicht. Es ist Erdogans erster Besuch im Irak seit dem Jahr 2011.

    Die Türkei greift immer wieder militärisch in ihrem südöstlichen Nachbarland ein, um dort gegen Kämpfer der kurdischen Arbeiterpartei PKK vorzugehen.

  • 17.57 Uhr

    Baerbock warnt vor «Eskalationsspirale»

    Auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri sind die Aussenminister der Siebenergruppe grosser Industrienationen (G7) zu ihrem Frühjahrstreffen zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Beratungen bis Freitag stehen der Konflikt im Nahen Osten, wo nach dem iranischen Angriff auf Israel eine Ausweitung befürchtet wird, sowie der schon mehr als zwei Jahre dauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine. Aussenministerin Annalena Baerbock reiste wegen eines weiteren Israel-Besuchs mit Verspätung an. Thema ist auch eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran.

    Vor dem Abflug zum G7-Treffen mahnte die Grünen-Politikerin den Iran und Israel zu «maximaler Zurückhaltung». Sie warnte: «Mit einer Eskalationsspirale wäre niemandem gedient.» Dies gelte nicht nur für Israel und die Bevölkerung im Gazastreifen, sondern auch für die «vielen Menschen in Iran, die selbst unter dem Regime leiden».

    Verhindert werden müsse, «dass aus der brandgefährlichen Lage in Nahost ein regionaler Flächenbrand wird». Die Bundesaussenministerin fügte hinzu: «Als G7 sprechen wir mit einer Stimme: Alle Akteure in der Region sind zu maximaler Zurückhaltung aufgefordert.»

  • 17.55 Uhr

    Iran: Konfiszierung von Containerschiff war Vergeltungsmassnahme

    Mehrere Tage nach der Beschlagnahmung eines Containerschiffs mit Verbindungen zu Israel hat der Iran die Aktion entgegen früherer Äusserungen als «Vergeltungsmassnahme» bezeichnet. Es habe sich um eine Vergeltungsaktion gegen das Vorgehen der USA und Israels gehandelt, sagte der iranische Vizepräsident Mohammed Deghan am Mittwoch der iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge, ohne Details zu nennen. Zuvor hatte das iranische Aussenministerium die Konfiszierung mit angeblichen Verstössen gegen Schifffahrtsvorschriften begründet.

    Wenige Stunden vor seinem Grossangriff auf Israel hatte die Marine der iranischen Revolutionsgarden am Samstag ein Frachtschiff im Golf von Oman mit Verbindungen zu Israel beschlagnahmt und in iranische Gewässer umgeleitet. Die «MSC Aries» befand sich auf der Fahrt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien. Laut dem Schiffsortungsdienst «Marinetraffic» liegt der Frachter nun in iranischen Gewässern vor der Insel Gheschm.

    Die Strasse von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport. Die USA werfen der iranischen Marine regelmässig vor, den zivilen Schiffsverkehr in der Strasse von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman zu behindern.

  • 17.52 Uhr

    G7-Aussenminister beginnen Treffen auf Capri

    Auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri sind am Mittwoch die Aussenminister der Siebenergruppe grosser Industrienationen (G7) zu ihrem Frühjahrstreffen zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Beratungen bis Freitag stehen der Konflikt im Nahen Osten, wo nach dem iranischen Angriff auf Israel eine Ausweitung befürchtet wird, sowie der schon mehr als zwei Jahre dauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine.

    Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reiste wegen eines weiteren Israel-Besuchs mit Verspätung an. Bei der Begrüssung durch den Gastgeber, Italiens Aussenminister Antonio Tajani, liess sie sich vertreten. Thema des Treffens ist auch eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran.

    Italien hat in der Siebenergruppe in diesem Jahr den Vorsitz. Mit dabei sind neben Deutschland auch die USA, Kanada, Grossbritannien, Frankreich und Japan sowie die EU. An diesem Donnerstag werden Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba auf Capri erwartet.

    Zum Schutz der Ministerinnen und Minister sind auf Capri mehr als 1300 Polizisten und sonstige Sicherheitskräfte im Einsatz, die meisten davon vom italienischen Festland. Die Insel im Golf von Neapel zählt weniger als 15 000 Einwohner. Zur Hauptsaison kommen aber Tag für Tag ähnlich viel oder noch mehr Touristen.

  • 16.18 Uhr

    Türkischer Aussenminister trifft Hamas-Auslandschef in Katar

    Der türkische Aussenminister Hakan Fidan hat bei einem Besuch in Katar auch den Auslandschef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, getroffen. Dabei sei es unter anderem um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln gegangen.

    Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch unter Berufung auf Diplomatenkreise. Medienberichten zufolge will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Hamas-Auslandschef am Wochenende auch in der Türkei empfangen.

    Erdogan attackierte am Mittwoch zudem einmal mehr die Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Diese sei für den Tod von Tausenden Kindern verantwortlich und habe «Hitler schon längst übertroffen». Erdogan hatte Netanjahu schon in der Vergangenheit wiederholt mit Adolf Hitler verglichen und dem israelischen Regierungschef vorgeworfen, ein «Massaker» im Gazastreifen zu begehen. Israel hatte die Äusserungen Erdogans wiederholt entschieden zurückgewiesen.

    Wann genau das Treffen zwischen Erdogan und Hanija stattfinden soll, war zunächst nicht bekannt. Die Türkei hatte sich zuletzt trotz Erdogans Verbalattacken verstärkt darum bemüht, eine vermittelnde Rolle im Gaza-Krieg einzunehmen. So hatte der türkische Aussenminister Fidan bereits am Sonntag mit Hanija telefoniert und unter anderem über das Thema Geiseln gesprochen. Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln werden aber vor allem von den USA, Katar und Ägypten geführt, die als Vermittler zwischen Israel und der Hamas auftreten.

    Bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober waren rund 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden. Ein Teil davon wurde etwa nach Verhandlungen freigelassen. Israel war bisher davon ausgegangen, dass von den noch rund 130 verbliebenen knapp 100 Geiseln am Leben sind. Nun wird aber befürchtet, dass deutlich mehr tot sein könnten. Erdogan hatte das Massaker am 7. Oktober zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später wiederholt als Befreiungsorganisation bezeichnet.

  • 15.38 Uhr

    Not in Gaza: Vereinte Nationen bitten um Milliarden für Hilfseinsätze

    Das UN-Nothilfebüro OCHA braucht für die Versorgung der Not leidenden Bevölkerung des Gazastreifens und im von Israel besetzten Westjordanland in diesem Jahr nach eigenen Angaben Milliarden.

    Die Vereinten Nationen bitten Geberländer, bis Jahresende für 3,3 Millionen Menschen zusätzlich 2,8 Milliarden US-Dollar (rund 2,6 Milliarden Euro) zur Verfügung zu stellen, teilte OCHA am Mittwoch in Genf mit.

    Der Grossteil, rund 2,5 Milliarden Dollar, sei für die Palästinenser im abgeriegelten Gazastreifen vorgesehen. Der Gesamtbedarf sei eigentlich noch höher, rund vier Milliarden Dollar, aber die Experten schätzten, dass in den kommenden Monaten unter den schwierigen Bedingungen nicht alle nötigen Programme umgesetzt werden könnten. In Teilen des Gazastreifens, vor allem im Norden, droht Experten zufolge eine Hungersnot.

    Der Gaza-Krieg begann vor gut einem halben Jahr nach dem verheerenden Angriff von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Extremisten im israelischen Grenzgebiet.

  • 15.27 Uhr

    Nahostkonflikt trifft laut Chefökonom auch Schweizer Firmen

    Das laufende Jahr ist von Unsicherheiten geprägt, sowohl was die Situation im Nahen Osten angeht, als auch was die US-Präsidentschaftswahl im November betrifft. Dies wirkt sich auch auf Schweizer Unternehmen aus.

    «Unsicherheit ist ein Problem für die Wirtschaft», sagt Klaus Abberger, Leiter des Forschungsbereichs Konjunkturumfragen, im Videointerview mit der Nachrichtenagentur AWP. Denn in solchen Phasen gingen die Investitionen in Unternehmen zurück.

    Für die Schweiz könnte eine Ausweitung des Nahostkonflikts zudem einen Energiepreisschock, Wechselkurseffekte und Lieferkettenunterbrüche bedeuten. Dies hänge vom Verlauf der Situation ab.

  • 15.25 Uhr

    Mindestens sechs Verletzte bei Hisbollah-Angriff auf Nordisrael

    Bei einem Drohnen- und Raketenangriff der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah auf den Norden Israels sind mindestens sechs Menschen verletzt worden. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom sprach von sechs verletzten Männern. In einem Fall seien die Verletzungen schwer, in einem mittelschwer und in den übrigen Fällen leicht. Der Rettungsdienst machte keine Angaben dazu, ob es sich bei den Männern um Soldaten handelte.

    Die Hisbollah teilte mit, sie habe am Mittwoch eine Militäreinrichtung in der Grenzstadt Arab al-Aramsche angegriffen, um den Tod einer Reihe ihrer Kämpfer, darunter ein Kommandeur, bei israelischen Angriffen am Vortag zu rächen. Das israelische Militär bestätigte einen Beschuss in dem Gebiet und erklärte, es habe die Abschussorte der Raketen sowie ein von Extremisten genutztes Lager im Südlibanon angegriffen. Israel und die vom Iran unterstützte und mit der militant-islamistischen Hamas verbündete Hisbollah haben sich seit Ausbruch des Gaza-Kriegs fast täglich Gefechte geliefert.

    Wenige Stunden zuvor hatte die Hisbollah mitgeteilt, sie habe Lenkraketen auf einen Luftwaffenstützpunkt im Norden Israels abgefeuert und dabei Ausrüstung beschädigt.

  • 15.01 Uhr

    Human Rights Watch gibt Israels Militär Mitschuld an Siedlergewalt

    Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat im Zusammenhang mit Attacken israelischer Siedler auf Palästinenser im besetzten Westjordanland schwere Vorwürfe gegen das israelische Militär erhoben. Die Streitkräfte hätten sich an Gewalthandlungen entweder beteiligt oder es versäumt, diese zu stoppen, teilte die in New York ansässige Organisation mit Blick auf Übergriffe mit, die ihm Herbst zur Vertreibung Hunderter Menschen aus mehreren Beduinen-Dörfern geführt hatten.

    Die Gewalt israelischer Siedler hat nach dem Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel zugenommen, der am 7. Oktober den Gaza-Krieg auslöste. Nach Angaben von Human Rights Watch wurden mindestens sieben palästinensische Beduinen-Gemeinschaften vertrieben.

    Israelische Siedler hatten in der vergangenen Woche eine neue Reihe von Angriffen gestartet, nachdem ein 14-jähriger israelischer Junge getötet worden war. Die israelischen Behörden erklärten, der Junge sei einem Terrorakt zum Opfer gefallen. Das UN-Menschenrechtsbüro forderte die israelischen Sicherheitskräfte am Dienstag auf, «ihre aktive Teilnahme an und ihre Unterstützung für Siedlerangriffe auf Palästinenser unverzüglich zu beenden».

    Der Bericht von Human Rights Watch vom Mittwoch konzentrierte sich indes auf frühere Gewaltereignisse. Die Menschenrechtsorganisation erklärte, israelische Siedler hätten Palästinenser angegriffen, ihr Eigentum und Vieh gestohlen und damit gedroht, sie zu töten, sollten sie das Gebiet nicht dauerhaft verlassen. Die Siedler hätten zudem Häuser und Schulen zerstört. Das israelische Militär reagierte zunächst nicht auf eine Bitte der Nachrichtenagentur AP um Stellungnahme.

  • 4.52 Uhr

    EU und USA über Gewalt im Westjordanland besorgt

    Die Europäische Union und die USA sind besorgt über die Lage im Westjordanland, die sich ebenfalls zusehends verschärft. Die Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser und deren Besitztum habe in den vergangenen Tagen nach der Ermordung eines 14-Jährigen aus einer Siedlung stark zugenommen, sagte ein Sprecher von EU-Chefdiplomat Josep Borrell. Israel müsse Siedlergewalt verhindern und sicherstellen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. In der gegenwärtigen Situation sollten alle Anstrengungen darauf gerichtet sein, weitere Spannungen zu verhindern. Ähnlich äusserte sich am Dienstag auch der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller. Die israelische Regierung habe die Verantwortung, extremistische Siedler für Gewalttaten zur Verantwortung zu ziehen.

    Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten drei Millionen Palästinensern rund 700'000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

  • 4.36 Uhr

    Schweizer Banken blockieren Spenden für UNRWA

    Schweizer Banken blockieren Spenden für das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNRWA und kleine Organisationen in Palästina, wie «Le Courrier» schreibt. Darunter ist die Genfer Kantonalbank. Sie begründete ihre Blockade damit, dass dies nicht ihrer Geschäftspolitik entspreche – solche Spenden seien zudem über andere Schweizer Banken möglich. Aber: «Wir haben es bei mehreren Schweizer Banken versucht, nichts kommt durch. Die Banken geben den Ball an ihre Mittelsmänner weiter, die die Transaktionen unter Berufung auf die Einhaltung der Vorschriften blockieren würden», sagte Michèle Courvoisier, Präsidentin des Vereins Patenschaften für Kinder aus Palästina, in der Zeitung.

  • 4.30 Uhr

    USA und EU kündigen Sanktionen gegen Iran an

    Die USA und die EU wollen mit neuen Sanktionen gegen den Iran nach dessen Grossangriff auf Israel einen neuen Krieg im Nahen Osten verhindern. Die Sanktionen richteten sich unter anderem gegen das Raketen- und Drohnenprogramm der Islamischen Republik und würden mit Verbündeten wie den G7-Staaten koordiniert, teilte der Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Kurz zuvor hatte auch EU-Chefdiplomat Josep Borrell neue Sanktionen angekündigt.

    Israels Aussenminister Israel Katz sagte am Dienstag, er führe eine «diplomatische Offensive» an und habe Dutzende von Regierungen angeschrieben, um mehr Sanktionen gegen Teheran zu fordern. Diese sollten eine «militärische Antwort» flankieren, schrieb er auf der Plattform X (vormals Twitter), ohne Details zu nennen. «Der Iran muss jetzt gestoppt werden – bevor es zu spät ist», so Katz.

    Nach einer Videoschalte der Aussenminister der EU-Staaten sagte EU-Chefdiplomat Borrell, er werde sein Team um Vorbereitungen für weitere Strafmassnahmen bitten. «Wir werden das Sanktionsregime (...) ausweiten und verschärfen.» Wann die geplanten neuen Sanktionen in Kraft gesetzt werden könnten, sagte er nicht.

    Die von US-Sicherheitsberater Sullivan am Dienstagabend angekündigten neuen Sanktionen Washingtons sollen neben dem iranischen Raketen- und Drohnenprogramm auch Unterstützer der iranischen Revolutionsgarden sowie das iranische Verteidigungsministerium treffen. Die Revolutionsgarden sind die Elitestreitmacht des Irans und einflussreicher als die reguläre Armee des Landes. Schon in den vergangenen Jahren hatten die USA weitreichende Sanktionen verhängt, die unter anderem auf iranischen Ölhandel zielen. Sie sollen den Erzfeind der Atommacht Israel an der Entwicklung von Atomwaffen und ballistischen Raketen hindern.

  • 4.05 Uhr

    Deutsche Aussenministerin Baerbock erneut in Israel

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock will sich an diesem Mittwoch in Israel dafür einsetzen, dass die Krise nicht weiter befeuert wird. «Niemand darf jetzt weiteres Öl ins Feuer giessen», sagte Baerbock am Dienstag vor ihrer Abreise in Berlin. Das gelte vor allem für den Iran und seine Stellvertreter. Noch ist unklar, wie Israel auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagieren wird. Nach ihrem Besuch in Israel reist Baerbock zum G7-Aussenministertreffen nach Italien weiter, wo es ebenfalls um die Konfliktlage in Nahost gehen dürfte.

    Damit es nicht zu einem neuen Krieg kommt, laufen die diplomatischen Bemühungen auf Hochtouren. In Israel werde sie ihren Gesprächspartnern «die volle Solidarität Deutschlands versichern und wir werden darüber sprechen, wie eine weitere Eskalation mit Zug um Zug mehr Gewalt verhindert werden kann», sagte Baerbock vor ihrem überraschend angekündigten Besuch – ihrem siebten seit dem Überfall islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober. «Es kommt jetzt darauf an, Iran Einhalt zu gebieten, ohne einer weiteren Eskalation Vorschub zu leisten», sagte sie bei einem Treffen mit ihrem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Berlin.

    Neben Netanjahu will die Grünen-Politikerin mit ihrem israelischen Kollegen Katz sowie mit Benny Gantz sprechen, der dem Kriegskabinett angehört. Anschliessend reist sie weiter zum Treffen mit den Aussenministern der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien auf der italienischen Insel Capri.

    Im Mittelpunkt der bis Freitag andauernden G7-Beratungen werden auch Israels Militäraktion gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen und die verheerende humanitäre Lage der Zivilbevölkerung dort stehen. Zur G7-Runde gehören neben Deutschland die USA, Kanada, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Japan. Italien hat dieses Jahr den Vorsitz.

    Palästinenser vor ihren zerstörten Häusern im Flüchtlingsviertel Al-Maghazi in Gaza. (15. April 2024) 
    Palästinenser vor ihren zerstörten Häusern im Flüchtlingsviertel Al-Maghazi in Gaza. (15. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber
  • Mittwoch, 17. April 2024, 3.31 Uhr

    Experte warnt vor grosser Kriegsgefahr in Nahost: «Risiko sehr hoch»

    Nach dem iranischen Grossangriff auf Israel herrscht nach Einschätzung eines Experten grosse Kriegsgefahr in Nahost. «So eine Eskalationsspirale entgleitet sehr schnell und sehr einfach, weil für beide Seiten sowohl Eskalation als auch Deeskalation riskant ist», sagt der Konflikt- und Protestforscher Tareq Sydiq von der Marburger Universität im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Man weiss nicht genau, wie die andere Seite reagieren wird und ab welchem Zeitpunkt ein Krieg auch unausweichlich wird. Das Risiko würde ich sehr hoch einschätzen.»

    Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit mehr als 300 Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Hintergrund war ein mutmasslich israelischer Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden waren. Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, kündigte einen Gegenschlag auf militärische Einrichtungen des Irans an. Die internationale Staatengemeinschaft ist um Deeskalation bemüht.

    Den Luftschlag gegen die Generäle in Syrien sieht Experte Sydiq im Kontext des Gaza-Konflikts. «Die Präsenz der Revolutionsgarden wird aus israelischer Seite schon lange als eine Bedrohung der eigenen Sicherheit wahrgenommen und auch so verstanden», sagt der Iran-Experte. Die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, arbeite mit der libanesischen Hisbollah-Miliz zusammen und unterstütze die islamistische Hamas im Gazastreifen. «Das ist sehr klar dokumentiert. Und deswegen sind solche Waffenlieferungen, ist eine iranische Präsenz immer auch ein Sicherheitsrisiko für die Israelis.»

    Aktuell sieht Sydiq grosse internationale Bemühungen, einen Krieg zu vermeiden. «Die USA sind natürlich auch sehr aktiv dabei, zu verhindern, dass es hier zu einer Eskalation kommt. Sie versuchen auch mässigend auf beide Seiten einzuwirken und die israelische Antwort eher auf einem geringen Niveau zu halten», sagt der Konfliktforscher. Die Gefahr eines Krieges bleibe dennoch bestehen, «weil beide Seiten Gründe haben, an der Eskalation weiterzudrehen». Das sei nicht neu. «Was durchaus neu ist, ist die Bereitschaft, da mehr Risiken einzugehen.»

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 16. April 2024

  • 22.43 Uhr

    Sunak rät Netanjahu nach iranischen Angriffen zu Besonnenheit

    Der britische Premierminister Rishi Sunak hat in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu zu Besonnenheit nach den iranischen Angriffen geraten. Eine erhebliche Eskalation sei in niemandes Interesse, betonte Sunak einer Mitteilung der britischen Regierung zufolge.

    Sunak habe bei dem Gespräch am Dienstagnachmittag die Unterstützung Grossbritanniens für Israels Sicherheit und die Stabilität in der Region bekräftigt, hiess es weiter. Iran habe sich schwer verrechnet und sei international zunehmend isoliert, während die G7-Gruppe der führenden westlichen Industrienationen eine diplomatische Antwort vorbereiteten, wurde der Premierminister zitiert.

  • 21.43 Uhr

    ADL: Antisemitische Vorfälle in den USA um 140 Prozent gestiegen

    Die Anzahl der antisemitischen Vorfälle in den USA ist nach Angaben der jüdischen Organisation Anti-Defamation League (ADL) im vergangenen Jahr um 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt habe es 8’873 Übergriffe, Belästigungen und Vandalismusvorfälle gegeben – also durchschnittlich 24 pro Tag, teilte die ADL am Dienstag bei einer Pressekonferenz in New York mit. Darunter seien strafbare und nicht strafbare Handlungen.

    Die Zunahme sei zumindest teilweise auf das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten, und die darauffolgende Reaktion Israels mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen zurückzuführen, hiess es von der ADL.

  • 21.31 Uhr

    Borrell: EU arbeitet an Ausweitung der Sanktionen gegen den Iran

    Nach dem Angriff des Iran auf Israel arbeitet die Europäische Union nach den Worten ihres Aussenbeauftragten Josep Borrell an einer Ausweitung der Sanktionen gegen Teheran. Borrell erklärte am Dienstagabend nach Beratungen der EU-Aussenminister in Brüssel, die Verschärfung der Sanktionen solle die iranischen Waffenausfuhren treffen, darunter auch die Belieferung Russlands mit Drohnen.

    «Die Idee besteht darin, das bestehende Regime gegen iranische Drohnen zu erweitern», sagte Borrell. Am Mittwoch und Donnerstag kommen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zu einem informellen Treffen in Brüssel zusammen, bei dem es unter anderem ebenfalls um eine Ausweitung der bisherigen Sanktionen gegen den Iran gehen soll.

  • 21.07 Uhr

    UN: Mehr als 10’000 Frauen im Gazastreifen getötet

    Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor rund sechs Monaten sind dort nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 10’000 Frauen getötet worden. Rund 6000 von ihnen seien Mütter gewesen, was dazu geführt habe, dass nun etwa 19’000 Kinder zumindest teilweise verwaist seien, teilte die UN-Frauenorganisation UN Women am Dienstag mit. Mehr als eine Million Frauen und Mädchen im Gazastreifen hätten derzeit fast keinen Zugang zu Nahrungsmitteln und sauberem Wasser.

  • 20.46 Uhr

    Spanischer Premier wirbt in Slowenien für palästinensischen Staat

    Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat am Dienstag in Slowenien erneut für die Anerkennung eines palästinensischen Staates geworben. «Spanien wird sich dafür einsetzen, dass Palästina ein vollwertiges Mitglied der UN wird», sagte Sánchez während eines Treffen mit dem slowenischen Regierungschef Robert Golob in Ljubljana. Sánchez zielt mit seiner Europareise darauf ab, Unterstützung der EU-Mitglieder zu gewinnen, die einen solchen Schritt generell befürworten.

    «Für Slowenien ist die entscheidende Frage, wann es Palästina anerkennt», sagte Golob. «Nicht ob, sondern wann.» Spanien, Irland, Malta und Slowenien unterzeichneten Ende März eine gemeinsame Stellungnahme, in der sie sich bereit erklärten, einen palästinensischen Staat anzuerkennen, wenn dieser einen positiven Beitrag leisten könnte und die Umstände dafür gegeben seien.

  • 20.19 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: Irans Angriff ist gescheitert

    Israels Verteidigungsminister hat den iranischen Angriff auf sein Land als gescheitert erklärt. Es werde Teheran zudem nicht gelingen, Israel abzuschrecken, sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros am Dienstag zu israelischen Soldaten. Die vom Iran abgefeuerten Marschflugkörper und Drohnen hätten Israel nicht erreicht. «Von 100 ballistischen Raketen sind vier in Israel heruntergegangen. Dies ist das Ergebnis unserer Vorbereitungen mit unseren internationalen Partnern», so Galant weiter.

  • 19.55 Uhr

    Erdogan: Netanjahu provoziert regionalen Konflikt

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeworfen, eine Ausweitung des Nahostkonflikts auf die ganze Region zu provozieren. Die israelische Regierung unternehme seit dem 7. Oktober – dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel – provokative Schritte, um einen regionalen Konflikt zu befeuern, sagte Erdogan am Dienstagabend nach einer Kabinettssitzung. Der mutmassliche Angriff Israels auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien sei der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, so Erdogan.

    Netanjahu gefährde seine eigenen Landsleute und die Menschen in der gesamten Region, um sein politisches Überleben zu sichern, sagte Erdogan weiter. Der türkische Präsident warf dem Westen zudem Doppelmoral vor und kritisierte, dass nur wenige Länder den Angriff auf das iranische Botschaftsgelände verurteilt hätten, der Angriff des Irans auf Israel dagegen habe international umgehend für Empörung gesorgt.

  • 19.29 Uhr

    Israel: Hisbollah-Kommandeur bei Angriff im Libanon getötet

    Bei einem Angriff im Südlibanon ist nach Angaben der israelischen Armee am Dienstag ein Kommandeur der Hisbollah getötet worden. Die proiranische Miliz bestätigte dessen Tod. Sie teilte jedoch nicht mit, wann, wo und wie genau das Hisbollah-Mitglied ums Leben kam. Libanons staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, zwei weitere Personen seien am Dienstag verletzt worden. Demnach wurde bei dem israelischen Angriff ein Auto in dem Ort Ain Baal nahe der israelischen Grenze getroffen.

    Auch libanesische Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitsquellen aus dem Südlibanon, dass es sich bei dem Getöteten um ein führendes Mitglied der Hisbollah-Miliz handele. Die Person sei für die militärischen Aktivitäten der proiranischen Miliz in dem betroffenen Gebiet zuständig gewesen. Der Befehlshaber habe unter anderem Raketenstarts Richtung Israel geplant, hiess es von Israels Militär. Er wurde demnach von einem Flugobjekt in der Gegend von Ain Baal getötet.

  • 18.30 Uhr

    US-Finanzministerin droht Iran mit weiteren Sanktionen

    US-Finanzministerin Janet Yellen hat dem Iran «bösartige und destabilisierende Aktivitäten» im Nahen Osten vorgeworfen und mit weiteren Sanktionen gedroht. Dabei verwies Yellen am Dienstag auf den Raketen- und Drohnenangriff des Irans auf Israel vom Wochenende. «Vom Angriff dieses Wochenendes bis hin zu den Huthi-Angriffen im Roten Meer – die Handlungen des Irans gefährden die Stabilität der Region und könnten wirtschaftliche Auswirkungen verursachen», teilte Yellen vor den Frühjahrstreffen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in dieser Woche mit.

  • 16.48 Uhr

    Israels Botschafter kündigt Schlag gegen Irans Militäreinrichtungen an

    Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, einen Gegenschlag auf militärische Einrichtungen des Irans angekündigt. Israel werde keine zivilen Ziele angreifen, obwohl die Angriffe Teherans sehr wohl auch zivilen Zielen gegolten hätten, sagte Prosor am Dienstag dem Nachrichtensender Welt TV. Die israelische Antwort werde sich «gegen diese militärischen Einrichtungen von den Mullahs und den Ajatollahs» richten. Darauf könne man nicht verzichten: «Wir müssen darauf reagieren. Es ist auch wichtig für die Region, dass diese Abschreckung – auch in dieser Region – ganz klar ist.»

  • 16.21 Uhr

    Putin telefoniert mit Irans Präsident Raisi zur Nahostkrise

    Nach Teherans Raketenangriff auf Israel hat Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen Ebrahim Raisi alle Seiten im Nahostkonflikt zur Zurückhaltung aufgerufen. Putin habe in dem Gespräch seine Hoffnung ausgedrückt, dass es nicht zu einer weiteren Runde der Konfrontation komme, teilte der Pressedienst des Kremls am Dienstag mit. Eine Eskalation könne katastrophale Folgen für die gesamte Region haben. Russland hat den Raketenangriff Irans auf Israel nicht explizit verurteilt.

  • 16.11 Uhr

    Libanon meldet israelischen Drohnenangriff – eine Person getötet

    Bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Auto ist im Süden Libanons einem Bericht zufolge ein Mensch getötet worden. Zwei weitere Personen seien bei der Attacke am Dienstag in der Nähe von Tyros verletzt worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Zunächst war unklar, ob es sich bei den Insassen um Mitglieder der Hisbollah-Miliz handelte.

    Kurz vor dem Drohnenangriff erklärte die Hisbollah, sie habe für Israels Flugabwehrsystem Iron Dome zuständige Einheiten in der Gegend von Beit Hillel attackiert. Dabei habe es Opfer gegeben. Das israelische Militär erklärte, zwei Kampfdrohnen seien vom Libanon aus in israelisches Territorium eingedrungen und in Beit Hillel explodiert. Der Vorfall werde untersucht.

  • 15.09 Uhr

    UN warnen israelische Truppen vor Beteiligung an Siedlerangriffen

    Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat israelische Sicherheitskräfte zu einem Ende der Beteiligung an Angriffen von Siedlern gegen Palästinenser aufgerufen. «Palästinenser sind Angriffswellen Hunderter israelischer Siedler ausgesetzt gewesen, die häufig von israelischen Sicherheitskräften begleitet oder unterstützt wurden», teilten die Vereinten Nationen am Dienstag mit.

    Zuvor hatte die Tötung eines 14-jährigen Israelis mehrere Angriffe von Siedlern in palästinensischen Städten und Dörfern hervorgerufen. Nach Behördenangaben fiel der Junge einem Extremistenanschlag zum Opfer. Laut palästinensischem Gesundheitsministerium sind seit dem Beginn der dadurch ausgelösten Angriffe am Freitag sieben Palästinenser von israelischen Sicherheitskräften oder Siedlern getötet worden. 75 wurden verletzt.

  • 14.37 Uhr

    Baerbock reist überraschend nach Israel

    Nach dem iranischen Grossangriff auf Israel reist die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock überraschend noch an diesem Dienstag nach Israel. Im Rahmen der Krisendiplomatie werde sie am Mittwoch vor Ort Gespräche mit Premierminister Benjamin Netanjahu, Aussenminister Israel Katz und Minister Benny Gantz führen, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts mit. Ab Mittwochabend werde sie dann auf der italienischen Insel Capri am Treffen der G7-Aussenministerinnen und -Aussenminister unter italienischer Präsidentschaft teilnehmen.

  • 13.25 Uhr

    Israels Armeechef kündigt Konsequenzen für den Iran an

    Israels Generalstabschef Herzi Halevi sagte bei einer Sitzung des israelischen Kriegskabinetts, dass man die aktuelle Lage genau bewerten würde. «Wir bleiben in höchster Bereitschaft. Der Iran wird die Konsequenzen für sein Handeln tragen. Wir werden unsere Reaktion entsprechend wählen.»

    Weitere Details nannte der Armeechef nicht. US-Präsident Joe Biden hatte nach Angaben aus Regierungskreisen Netanjahu bereits am Sonntag deutlich gemacht, dass die USA einen Angriff auf den Iran nicht unterstützen würden.

  • 12.57 Uhr

    Irans Präsident warnt Israel erneut vor Gegenangriff

    Irans Präsident Ebrahim Raisi hat Israel erneut vor einem militärischen Gegenangriff gewarnt. «Die kleinste Aktion (Israels) gegen die nationalen Interessen des Irans wird umfangreiche und schmerzhafte Konsequenzen haben», sagte Raisi in einem Telefonat mit Katars Emir Hamad Al Thani laut dem Webportal seines Präsidialamts.

  • 11.14 Uhr

    «Klarstellung»: Saudis haben Israel nicht geholfen

    Das mit den USA verbündete Saudi-Arabien hat laut einem Bericht des landeseigenen Nachrichtenkanals Al-Arabija nicht bei der Abwehr von Irans Grossangriff auf Israel geholfen. Das Königreich sei nicht daran beteiligt gewesen, iranische Drohnen und Raketen abzufangen.

    Das berichtete der von Saudi-Arabien finanzierte Kanal unter Berufung auf «informierte Kreise» am gestrigen Montagabend. In dem Bericht war von einer «Klarstellung» die Rede – nach israelischen Medienberichten über eine angebliche Mithilfe Saudi-Arabiens.

    Die israelische Nachrichtenseite KAN hatte unter Berufung auf eine Quelle mit Verbindungen zur saudischen Königsfamilie berichtet, dass die Streitkräfte des Königreichs offenbar beteiligt waren. Im saudischen Luftraum würden «alle verdächtigen Objekte» abgefangen, wurde die Quelle zitiert.

    Das «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf saudische Regierungsvertreter, dass das Königreich wie auch die Vereinigten Arabischen Emirate den USA vorab wichtige Geheimdienst-Informationen gaben. Diese hätten dann bei der Abwehr von Irans Angriff geholfen. Die beiden Länder hätten den USA und Israel aber verweigert, den eigenen Luftraum bei der Abwehr zu nutzen.

    Riad und Teheran hatten unter Vermittlung Chinas vor einem Jahr nach langer Eiszeit wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen. Zugleich führte Saudi-Arabien vor Beginn des Gaza-Kriegs auch Gespräche über eine mögliche Normalisierung seiner Beziehungen zu Israel. Das Land hofft bei solch einer Zusage auch auf mehr Sicherheitsgarantien der USA.

  • 9.56 Uhr

    Journalist nach Kritik im Visier der iranischen Justiz

    Nach dem iranischen Grossangriff auf Israel geht die Justiz der Islamischen Republik auch gegen regierungskritische Journalisten vor. Wie iranische Medien heute meldeten, muss der bekannte Journalist Abbas Abdi vor Gericht.

    Er soll «die psychologische Sicherheit des Landes gestört» haben, lautet demnach der Vorwurf. Abdi hatte in einem Zeitungsbericht der Regierung geraten, auf übertriebene und nutzlose Angriffe zu verzichten und stattdessen ihre Nahostpolitik zu ändern. Darauf gab es gegen ihn eine Strafanzeige der Justiz. Dazu hiess es weiter, Strafen drohten allen, die etwa in Online-Medien die Angriffe kritisieren sollten.

    Abdi reagierte gelassen. «Es ist nur schade, da solches Vorgehen den Journalismus untergräbt. (...) Das ist ein klares Beispiel für die Selbstzerstörung (im Land)», schrieb er auf der Plattform X (ehemals Twitter). Im Gerichtsprozess wolle er seinen Standpunkt erläutern und vehement verteidigen.

    Die politische Führung im Iran bezeichnete den Grossangriff auf Israel als «legitime Verteidigung». Hintergrund des ersten direkten militärischen Konflikts war der mutmasslich israelische Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus am 1. April, bei dem zwei Generäle und fünf Offiziere der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet wurden.

    In der Hauptstadt Teheran sehen viele Menschen den Grossangriff mit Hunderten Drohnen und Raketen kritisch. Ein Teppichhändler im Teheraner Basar sagte: «Die Millionen, die für diese nutzlosen Angriffe ausgegeben wurden, hätte man viel besser im Land selbst investieren können.»

    Der Iran steckt seit Jahren in einer Wirtschaftskrise. Die Lage könnte Wirtschaftsexperten zufolge nach einem israelischen Gegenangriff noch dramatischer werden.

  • 9.11 Uhr

    Angst vor Eskalation treibt Ölpreis in die Höhe

    Die Ölpreise sind am heutigen Dienstag gestiegen. Am Markt wird eine Reaktion Israels auf den Angriff des Irans vom Wochenende erwartet, was die Sorge vor einer weiteren Eskalation der Lage in der ölreichen Region des Nahen Ostens verstärkt.

    Am Morgen kostete ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 90,73 Dollar. Das waren 63 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für die US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai stieg um 63 Cent auf 86,04 Dollar.

    Israel will den iranischen Grossangriff nach Angaben der Militärführung des Landes nicht unbeantwortet lassen. Man wäge die weiteren Schritte ab, sagte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi. Bisher wurde noch nicht über die Reaktion entschieden.

    Die Möglichkeit einer direkten Reaktion Israels «bedeutet, dass diese Unsicherheit und Spannung noch eine ganze Weile anhalten werden», heisst es von den Rohstoffexperten der ING-Bank. Eine weitere Eskalation könnte die Ölversorgung aus der Region beeinträchtigen.

  • 6.13 Uhr

    Swiss nimmt Flüge nach Tel Aviv wieder auf

    Die Swiss nimmt die Flüge von und nach Tel Aviv am heutigen Dienstag wieder auf. Nach einer gründlichen Analyse der Situation sei man zum Schluss gekommen, dass ein sicherer Flugbetrieb gewährleistet werden könne, teilte die Fluggesellschaft am Dienstag mit.

    Die Situation werden genau beobachtet, so die Swiss. Sollte sich etwas an der Ausgangslage ändern, werde der Flugplan entsprechend wieder angepasst. Die Sicherheit der Besatzung und der Passagiere habe oberste Priorität.

    Die vergangene Wochen ebenfalls eingestellten Flüge nach Beirut dagegen blieben, wie ursprünglich gemeldet, bis zum 18. April ausgesetzt.

  • 5.18 Uhr

    Israels Verteidigungsminister diskutiert weiteres Vorgehen in Rafah

    Der iranische Angriff habe gezeigt, wie wichtig Israels Beziehungen zu den USA wie auch zu anderen Partnern seien, schrieb das «Wall Street Journal» am Montag. Analysten zufolge werde dies wahrscheinlich ein wichtiger Aspekt sein, wenn Israel – das vorher wegen seines harten Vorgehens im Gaza-Krieg zunehmend isoliert war – seinen nächsten Schritt abwäge. Auch die Kriegsziele im Kampf gegen die mit dem Iran verbündete Hamas im Gazastreifen dürften demnach Teil der Kalkulationen Israels sein, einschliesslich der geplanten Offensive gegen die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Süden des abgeriegelten Küstengebiets.

    Israels Verteidigungsminister Joav Galant erörterte am Montagabend mit Vertretern seines Ministeriums und der für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständigen Cogat-Behörde das weitere Vorgehen in Rafah. Nach Angaben der Regierungspressestelle ging es bei dem Treffen vor allem um die Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt und die Ausweitung von Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen. Vor dem iranischen Grossangriff auf Israel hatte Regierungschef Netanjahu verkündet, es gebe schon einen Termin für eine Offensive. Galant widersprach dem jedoch kurz darauf.

  • 5 Uhr

    EU-Aussenminister beraten über Folgen von Irans Angriff

    Die Aussenminister der Europäischen Union beraten am heutigen Dienstag (17.00 Uhr) über die Folgen des iranischen Angriffs auf Israel. Ziel der Dringlichkeitssitzung per Videokonferenz ist es nach den Worten des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell, «zur Deeskalation und zur Sicherheit in der Region beizutragen». Vertreter aus Brüssel und den Mitgliedstaaten hatten den iranischen Angriff scharf verurteilt.

  • 4.45 Uhr

    Erdogan spricht mit Emir von Katar über Gaza-Krieg

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan telefonierte nach Angaben seines Büros mit dem Emir von Katar und forderte angesichts des Gaza-Krieges eine verstärkte Zusammenarbeit islamischer Länder. Diese müssten ihre Bemühungen verstärken, um Israels «brutale Angriffe» im Gazastreifen zu stoppen und das Land für «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» zur Rechenschaft zu ziehen, hiess es am Montag in einer Mitteilung des Präsidialamts. Es sei entscheidend, zügelnd auf Israel einzuwirken und mit gesundem Menschenverstand zu handeln, um eine Ausbreitung der Spannungen in der Region zu verhindern. Der iranische Angriff auf Israel wurde nicht explizit erwähnt.

  • 4.30 Uhr

    Israel-Iran-Konflikt erhöht laut IAEA-Chef Atomgefahr

    Der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) befürchtet nach den heftigen iranischen Angriffen auf Israel einen möglichen Gegenschlag auf iranische Atomanlagen. «Wir sind immer besorgt über diese Möglichkeit», sagte Grossi bei einer Pressekonferenz in New York als Antwort auf eine entsprechende Frage. Er rief Israel zu äusserster Zurückhaltung bei der Reaktion auf die iranischen Drohnen- und Raketenangriffe auf.

  • Dienstag, 16. April 2024, 3.15 Uhr

    Schweizer Diplomatie als Vermittlerin involviert

    Die Schweizer Diplomatie war beim Angriff des Irans auf Israel am Wochenende als Vermittlerin involviert. Bern soll während des iranischen Angriffs Nachrichten von Teheran an Washington übermittelt haben, wie CH Media schreibt. Amerika als Erzfeind des Mullah-Regimes und Verbündeter Israels sollen so auch informiert worden sein, dass der Angriff abgeschlossen sei. Und zwar, während die Raketen noch flogen. Das berichten «The Times of Israel» und das US-Nachrichtenportal «The Hill» übereinstimmend. Als Quelle wird ein «hoher US-Beamter» genannt. Auf Anfrage beim Aussendepartement EDA wird das weder bestätigt noch dementiert. Das EDA wolle sich zu den Tätigkeiten im Rahmen des Schutzmachtmandats nicht äussern, sagte ein Sprecher.

  • 23.50 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 15. April 2024

  • 23.24 Uhr

    Palästinenser melden zwei Tote im Westjordanland

    Bei einem Angriff israelischer Siedler im nördlichen Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben am Montag zwei Palästinenser getötet worden. Das palästinensische Büro für zivile Angelegenheiten erklärte, die beiden Männer im Alter von 21 und 30 Jahren seien in der Stadt Akraba bei Nablus erschossen worden.

    Die Lage in dem Gebiet war in den vergangenen Tagen nach dem Tod eines 14 Jahre alten israelischen Jungen bei einem, wie Israel es nannte, nationalistischen Angriff angespannt. Siedler reagierten auf den Vorfall mit gewaltsamen Angriffen in einer Reihe von palästinensischen Gemeinden trotz offizieller Aufrufe, das Gesetz nicht in die eigenen Hände zu nehmen.

    Die israelische Armee teilte mit, dass es in dem Gebiet zu einer gewaltsamen Konfrontation zwischen israelischen und palästinensischen Zivilisten gekommen sei. Soldaten seien zum Ort des Geschehens geeilt, um die Menschenmenge aufzulösen. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass die Palästinenser nicht von Schüssen des Militärs getroffen worden seien. Die israelische Polizei und die Armee hätten Ermittlungen aufgenommen.

  • 23.01 Uhr

    Biden: Partnerschaft mit Irak von zentraler Bedeutung

    Inmitten der sich zuspitzenden Lage im Nahen Osten hat US-Präsident Joe Biden die Zusammenarbeit mit dem Irak gewürdigt. Bei einem Besuch des irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani im Weissen Haus sagte Biden: «Unsere Partnerschaft ist von zentraler Bedeutung für unsere Nationen, für den Nahen Osten und, wie ich glaube, auch für die Welt.»

    Beim Treffen des irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani mit  dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im Pentagon am 15. April 2024 wurden Kekse mit der US- und der irakischen Flagge serviert.
    Beim Treffen des irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani mit  dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im Pentagon am 15. April 2024 wurden Kekse mit der US- und der irakischen Flagge serviert.
    Bild: Keystone/EPA/Michael Reynolds

    Mit Blick auf den iranischen Angriff gegen Israel sprach Biden von einer beispiellosen militärischen Anstrengung zur Verteidigung Israels. «Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir diesen Angriff abgewehrt.»

    Nach US-Darstellung waren bei dem Angriff am Wochenende auch Drohnen und Raketen aus Syrien, dem Irak sowie dem Jemen abgefeuert worden. Gleichzeitig hatten den Angaben zufolge in der Region stationierte US-Truppen dabei geholfen, den Angriff abzuwehren.

  • 22.37 Uhr

    Netanjahu fordert kluge Reaktion auf Iran-Angriff

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einem Bericht des Rundfunksenders Kan zufolge bei einem privaten Treffen mit Ministern seiner Likud-Partei betont, auf den Raketenangriff des Irans müsse eine kluge Reaktion folgen. Der Iran solle nervös warten müssen, wann die Gegenreaktion erfolge, so wie es Israel vor dem Angriff am späten Samstagabend ergangen sei.

    Der Sender berichtete unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten, Israel habe zugesichert, die USA vor einem Gegenschlag zu informieren. Damit solle US-Truppen in der Region Zeit gegeben werden, sich auf iranische Vergeltungsmassnahmen vorzubereiten.

  • 22.26 Uhr

    USA wollen sich zu möglichem Gegenschlag Israels nicht äussern

    Die US-Regierung möchte sich nach dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff nicht öffentlich zu einem möglichen Gegenschlag Israels äussern. «Wir werden den Israelis das Wort überlassen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag. Die USA seien nicht an dem Entscheidungsprozess beteiligt.

    Ähnlich äusserte sich auch Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Auf die Frage, ob die USA besorgt seien, dass ein israelischer Vergeltungsschlag amerikanische Streitkräfte in der Region gefährden könne und die USA sich deshalb nicht daran beteiligen wollten, sagte er: «Ich möchte zu diesem Zeitpunkt nicht auf Hypothesen eingehen.» Es liege an Israel, zu entscheiden, ob es auf den iranischen Angriff reagieren werde oder nicht.

    Ryder betonte erneut, die USA stünden an der Seite Israels und würden die nötigen Schritte unternehmen, um die eigenen Streitkräfte in der Region sowie den Verbündeten zu verteidigen. Die USA hatten nach dem iranischen Angriff ihr «eisernes Bekenntnis» zu Israels Sicherheit bekräftigt. Washington will sich aber an einem möglichen Vergeltungsschlag nicht beteiligen und dringt wie andere Verbündete auf eine Deeskalation. US-Präsident Joe Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Angaben eines US-Regierungsvertreters in einem Telefonat am Samstag dazu angehalten, «sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation» nachzudenken.

  • 21.50 Uhr

    Israels Militär kündigt Antwort auf Irans Angriff an

    Auf den iranischen Raketen- und Drohnenangriff wird es nach den Worten des israelischen Generalstabschefs Herzi Halevi eine Antwort geben. Beim Besuch der Luftwaffenbasis Nevatim, die an der Abwehr des Angriffs am späten Samstagabend beteiligt gewesen war, sagte Halevi am Montag: «Während wir nach vorne blicken, erwägen wir unsere Schritte.» Auf einen Angriff mit so vielen Raketen auf das Territorium Israels werde eine Reaktion folgen.

    Israels Generalstabschefs Herzi Halevi spricht mit Piloten auf dem Nevatim-Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes. (15. April 2024) 
    Israels Generalstabschefs Herzi Halevi spricht mit Piloten auf dem Nevatim-Luftwaffenstützpunkt im Süden des Landes. (15. April 2024) 
    Bild: Keystone/Xinhua/IDF

    Halevi sagte weiter: «Der Angriff des Irans hat neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Nahen Osten geschaffen. Wir bewerten die Lage und halten uns auf höchstem Niveau bereit.»

    Am Montag war erneut das israelische Kriegskabinett zusammengetreten. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Treffen gab es zunächst nicht. Der Fernsehsender Channel 12 berichtete ohne Angabe von Quellen, es seien verschiedene Szenarien erörtert worden, wie auf den iranischen Grossangriff reagiert werden könne. Israels Ziel ist es demnach, dem Iran zu schaden, aber keinen umfassenden Krieg auszulösen.

    Israels Generalstabschef Herzi Halevi will die iranischen Angriffe auf sein Land nicht ungesühnt lassen.
    Israels Generalstabschef Herzi Halevi will die iranischen Angriffe auf sein Land nicht ungesühnt lassen.
    Bild: Keystone/AP/Maya Alleruzzo
  • 20.27 Uhr

    Iran drohen neue EU-Sanktionen

    In der EU werden nach dem Angriff auf Israel mögliche neue Sanktionen gegen den Iran erwogen. Wie mehrere Diplomaten am Montagabend nach Gesprächen von Vertretern der Mitgliedstaaten in Brüssel sagten, dürfte das Thema an diesem Dienstag bei einer Videoschalte der Aussenminister auf den Tisch kommen.

    Neue Strafmassnahmen könnten demnach über eine Sanktionsregelung verhängt werden, die nach dem Beginn der iranischen Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine durch Drohnenlieferungen eingerichtet wurde. Über sie wurde bislang unter anderem die Ausfuhr von Bauteilen in den Iran verboten, die für den Bau und die Produktion von unbemannten Luftfahrzeugen verwendet werden. Zudem sind auch Personen und Organisationen von Strafmassnahmen betroffen.

    Gegen neue scharfe Sanktionen könnte laut Diplomaten allerdings ein Eskalationsrisiko sprechen. So will der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell weiter versuchen, den Iran dazu bewegen, wieder ein Abkommen zur Einschränkung seines Nuklearprogramms einzuhalten. Es soll verhindern, dass der Iran eine Atombombe baut.

    Bei der wegen des iranischen Angriffs aus Israel einberufenen Videokonferenz soll grundsätzlich darüber gesprochen werden, wie die Europäische Union zu einer Deeskalation in der Region beitragen kann. Dazu dürfte auf der einen Seite der iranische Angriff scharf verurteilt und die Unterstützung der EU für die Sicherheit Israels unterstrichen werden.

  • 20.09 Uhr

    Iran veröffentlicht Daten über Raketen und Drohnen von Grossangriff

    Irans Staatsmedien haben nach dem Grossangriff auf Israel Informationen über die dabei verwendeten Raketen veröffentlicht. Nach Informationen der Staatsagentur Irna kamen unter anderem Mittelstreckenraketen vom Typ «Emad» und «Cheibarschekan» zum Einsatz. Letztere hat in der modernen Version eine Reichweite von gut 1800 Kilometern.

    Die Raketen vom Typ «Emad» verfügen über einen Sprengkopf mit gut 750 Kilogramm und fliegen mindestens 1700 Kilometer weit. Sie werden laut Irna auch aus unterirdischen Raketensilos gestartet. Die Strecke vom Westen Irans bis Israel beträgt etwa 1000 Kilometer.

    Bei der Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» hatten Irans Revolutionsgarden dem Bericht zufolge auch Marschflugkörper vom Typ «Paweh» auf Israel abgefeuert. Sie sollen laut der Staatsagentur bis zu 900 Kilometer pro Stunde fliegen können.

    Die bei dem Vergeltungsschlag eingesetzten Drohnen waren vom Typ Shahed 136. Dabei handelt es sich um dieselben Kamikazedrohnen, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt. Sie zeichnen sich vor allem durch eine günstige Bauweise aus.

  • 18.35 Uhr

    Britischer Premier Sunak fordert kühlen Kopf

    Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat den iranischen Grossangriff auf Israel verurteilt und dazu aufgerufen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er werde in Kürze mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu sprechen, sagte Sunak am Montag im Parlament in London. Er wolle Israel angesichts des Angriffs seine Solidarität ausdrücken und darüber diskutieren, wie man eine weitere Eskalation vermeiden könne. «Alle Seiten müssen sich in Zurückhaltung üben.»

    Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag mit Drohnen und Raketen angegriffen, die aber fast vollständig abgefangen wurden. Noch ist unklar, wie Israel auf den beispiellosen Luftangriff reagiert. Irans Angriff war eine Reaktion auf einen mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus.

    Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte, der Iran habe mit dem Angriff auf Israel «sein wahres Gesicht gezeigt».
    Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte, der Iran habe mit dem Angriff auf Israel «sein wahres Gesicht gezeigt».
    Bild: Keystone/AP/Kin Cheung

    «Der Iran hat mit diesem Angriff einmal mehr sein wahres Gesicht gezeigt», kritisierte Sunak. Er warf dem Iran vor, die Region weiter destabilisieren zu wollen. «Unser Ziel ist es, Stabilität und Sicherheit zu fördern, weil es das Richtige für die Region ist und – auch wenn der Nahe Osten Tausende Meilen entfernt ist – es eine direkte Auswirkung auf unsere Sicherheit und unseren Wohlstand zu Hause hat. Wir arbeiten mit unseren Alliierten eilig daran, die Situation zu deeskalieren und weiteres Blutvergiessen zu verhindern.»

  • 18.04 Uhr

    Moskau fordert Deeskalation in Nahost

    Die russische Führung hat von Israel und auch dem Iran Zurückhaltung in ihrem Konflikt angemahnt. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, betonte am Montag im Gespräch mit dem Leiter des israelischen Nationalen Sicherheitsrates, Zachi Ha-Negbi, «die Notwendigkeit der Zurückhaltung auf allen Seiten des Konflikts im Nahen Osten, um seine Eskalation zu verhindern», wie die staatlichen russischen Agenturen berichteten.

    Patruschew habe betont, dass Russland der Ansicht sei, «die Meinungsverschiedenheiten ausschliesslich mit politischen und diplomatischen Mitteln beizulegen».

    Zuvor hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow betont, Russland sei «ausserordentlich besorgt» wegen der Lage in Nahost. Eine weitere Eskalation sei «in niemandes Interesse», wurde er von der Staatsagentur Tass weiter zitiert.

  • 17.51 Uhr

    Israels Kriegskabinett bespricht mehrere Optionen

    Bei den Beratungen des israelischen Kriegskabinetts sind einem Medienbericht zufolge mehrere Szenarien von Reaktionen auf den iranischen Grossangriff besprochen worden. Einige der Optionen seien von der Art her geringfügiger, andere hingegen intensiver, berichtete der israelische Fernsehsender Channel 12 am Montagnachmittag. Israels Ziel ist es demnach, dem Iran zu schaden, aber keinen umfassenden Krieg auszulösen.

    Bei der fast dreistündigen Sitzung des Gremiums unter Vorsitz von Regierungschef Benjamin Netanjahu seien verschiedene Reaktionen mit unterschiedlichen Ausmassen auf den Tisch gelegt worden, berichtete der TV-Sender weiter. Einige der Optionen sind demnach sofort umsetzbar. Bei den Gesprächen über eine Antwort auf Teherans Angriff am Wochenende sei ebenfalls erörtert worden, dass Israel die Massnahmen mit seinem wichtigsten

  • 12.58 Uhr

    Iran konfisziert Containerschiff im Golf von Oman

    Irans Aussenministerium hat die Beschlagnahme eines Containerschiffs mit angeblichen Verstössen gegen Schifffahrtsvorschriften begründet.

    Wegen der Missachtung internationaler Regeln und einer fehlenden «ordnungsmässigen Reaktion» gegenüber den iranischen Behörden sei das Schiff schliesslich festgesetzt worden, sagte Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag laut der Staatsagentur Irna.

    Wenige Stunden vor seinem Grossangriff auf Israel hatte die Marine der iranischen Revolutionsgarden am Samstag ein Frachtschiff im Golf von Oman mit Verbindungen zu Israel beschlagnahmt und in iranische Gewässer umgeleitet. Die «MSC Aries» befand sich auf der Fahrt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien.

    Laut dem Schiffsortungsdienst «Tankertracker» befindet sich der Frachter nun in iranischen Gewässern zwischen den Inseln Gheschm und Hormus. Das Schiff werde nicht weit entfernt von drei Tankern festgehalten, die der Iran im vergangenen Jahr ebenfalls beschlagnahmt hatte, berichtete der Ordnungsdienst auf X, ehemals Twitter.

    Die Strasse von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport. Die USA werfen der iranischen Marine regelmässig vor, den zivilen Schiffsverkehr in der Strasse von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman zu behindern.

  • 12.45 Uhr

    Israels Kriegskabinett kommt erneut für Beratungen zusammen

    Israels Kriegskabinett kommt israelischen Medienberichten zufolge erneut zusammen, um über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Grossangriff zu beraten. Am frühen Montagnachmittag (13.00 Uhr MESZ) werde das Kabinett ein zweites Mal innerhalb von 24 Stunden tagen, berichteten etwa die Nachrichtenseite ynet und die Tageszeitung «Haaretz». Dem Kriegskabinett steht Regierungschef Benjamin Netanjahu vor.

    Bereits am Sonntag versammelte sich das Gremium. Nach dreistündigen Beratungen gab es Medienberichten zufolge jedoch keine Entscheidung darüber, wie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagiert werden soll. Bei der Sitzung seien jedoch mehrere Optionen für einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag erörtert worden.

  • 12.23 Uhr

    Israelische Soldaten an Libanon-Grenze nach Explosion verletzt

    Vier israelische Soldaten sind nach einer Explosion in der Nacht zum Montag an der Grenze zum Libanon im Norden Israels verletzt worden. Einer der Soldaten sei schwer verletzt worden, die weiteren drei leicht bis mittelschwer, teilte das israelische Militär am Montag mit.

    Die vier wurden demnach zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die Ursache der Explosion ist nach Armee-Angaben noch unbekannt. Die Armee untersuche den Vorfall.

  • 11.22 Uhr

    Macron: «Wir werden alles tun, um Flächenbrand in Nahost zu verhindern»

    Frankreich will sich dafür einsetzen, dass sich die Lage in Nahost nach dem iranischen Angriff auf Israel nicht weiter zuspitzt.

    «Wir werden alles tun, um einen Flächenbrand, also eine Eskalation, zu verhindern», sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Montag im Sender BFMTV. Alle befürchteten einen Flächenbrand. Man wolle Israel davon überzeugen, dass eine Antwort auf den iranischen Angriff keine weitere Eskalation sein sollte.

    Vielmehr müsse der Iran isoliert werden. Sanktionen sollten verschärft, Länder in der Region davon überzeugt, dass der Iran eine Gefahr ist, und ein Weg für Frieden in der Region müsse wiedergefunden. Macron kündigte auch ein Gespräch mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu an.

  • 11.07 Uhr

    US-Militär: Huthi im Jemen waren an Irans Angriff beteiligt

    Die Huthi-Miliz im Jemen ist nach Darstellung des US-Militärs am iranischen Angriff gegen Israel beteiligt gewesen. US-Truppen hätten in dem Bürgerkriegsland eine Rakete auf einer Startvorrichtung sowie sieben Drohnen zerstört, teilte das US-Zentralkommando am Sonntag (Ortszeit) mit.

    Insgesamt habe das US-Militär mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen aus dem Iran und dem Jemen zerstört, die Israel erreichen sollten.

    Nach US-Darstellung kamen die Angriffe am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag auch aus dem Irak und Syrien. Die Huthi bezeichneten Irans Angriff auf Israel als «berechtigt», erklärten zunächst aber nicht, inwieweit sie selbst daran beteiligt waren.

  • 9.56 Uhr

    Irans Aussenminister spricht mit Amtskollegen

    Irans Aussenminister hat im Gespräch mit mehreren Amtskollegen den Grossangriff seines Landes auf Israel als «legitime Verteidigung» bezeichnet.

    In einem Telefonat mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell kritisierte Hussein Amirabdollahian erneut den mutmasslich israelischen Angriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien Anfang April, wie sein Ministerium am Sonntag mitteilte. Nach Untätigkeit der UNO hätte Iran «keine andere Wahl (gehabt), als das zionistische Regime im Rahmen der legitimen Verteidigung zu bestrafen», hiess es weiter.

    Amirabdollahian telefonierte am Sonntag nach Angaben seines Ministeriums auch mit den Aussenministern von Saudi-Arabien, Syrien, Indien, Katar, Ägypten und Malta. Im Gespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow warnte Irans Aussenminister vor einer harten Antwort, sollte Israel zurückschlagen.

  • 9.53 Uhr

    Britischer Aussenminister Cameron ruft Israel zu Zurückhaltung auf

    Der britische Aussenminister David Cameron hat Israel nach den iranischen Angriffen zur Zurückhaltung aufgerufen. «Israel hat als unabhängiges souveränes Land jedes Recht, auf einen solchen Angriff zu reagieren», sagte Cameron am Montag dem Sender Times Radio.

    Grossbritannien wolle aber eine Eskalation vermeiden und rate «unseren Freunden in Israel, dass es an der Zeit ist, sowohl mit dem Kopf als auch mit dem Herzen nachzudenken».

  • 9.44 Uhr

    Arrow 3: Israel stoppt iranische Raketen ausserhalb der Erdatmosphäre

    Von den rund 300 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen, die die iranischen Streitkräfte am Samstag abgefeuert haben, konnte Israel die meisten abfangen. Das hat vor allem auch mit dem Flugabwehrsystem Arrow 3 zu tun.

    Dieses gemeinsam mit den USA entwickelte System dient zum Abfangen von Langstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 2400 Kilometern. Das Arrow-System operiert ausserhalb der Atmosphäre. Auf Youtube kusieren derzeit Aufnahmen, die ein entsprechendes Manöver erstmals in einem Video zeigen sollen.

    Auch im Gaza-Krieg ist das System eingesetzt worden, um Raketen der militanten Huthi-Miliz im Jemen abzufangen.

    Die Arrow-Abfangraketen fliegen mit Überschallgeschwindigkeit und können feindliche Geschosse in einer Höhe von über 100 Kilometern abfangen, also ausserhalb der Erdatmosphäre.

    Die Explosion soll den Aufprall der Arrow-Abfangraketen mit einer iranischen Rakete ausserhalb der Erdatmosphäre zeigen.
    Die Explosion soll den Aufprall der Arrow-Abfangraketen mit einer iranischen Rakete ausserhalb der Erdatmosphäre zeigen.
    Screenshot Youtube/Suchomimus

    Angaben der israelischen Armee zufolge hat der Abschuss in dieser Höhe einen wichtigen Vorteil: Sollte die feindliche Rakete mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen bestückt sein, sei es sicherer, das Geschoss im Weltall explodieren zu lassen. Zudem könnten die Abfangraketen im Flug die Richtung ändern. Das ist relevant, wenn die feindliche Rakete ihren Sprengkopf abwerfe.

  • 8.50 Uhr

    Flughäfen im Iran nehmen Betrieb wieder auf

    Irans Flughäfen haben nach dem Grossangriff auf Israel ihren Betrieb wieder aufgenommen. Wie die Nachrichtenagentur Isna am Montag berichtete, sei die Sperrung des Flugverkehrs in den frühen Morgenstunden aufgehoben worden. Auch die beiden Flughäfen in der Hauptstadt Teheran kehrten demnach in den Normalbetrieb zurück.

    Der Iran hatte Israel am Samstagabend mit Drohnen und Raketen angegriffen. Zahlreiche Flughäfen im Iran waren rund um die Angriffe ausser Betrieb. Vor allem im Westen des Landes, wo Drohnenbasen und Raketensilos liegen, wurden Flugverbote verhängt. Dies galt unter anderem für die Metropolen Tabris, Kermanschah und Ahwas, aber auch für die Flughäfen in Schiras und Isfahan im Landesinneren.

    Mehrere internationale Airlines hatten wegen Sicherheitsbedenken bereits vor dem massiven Angriff der iranischen Revolutionsgarden ihre Flüge in den Iran eingestellt und den Luftraum gemieden. Auch die Lufthansa-Gruppe stellte mehrere Flugverbindungen in den Nahen Osten vorübergehend ein. Flüge nach Teheran sollen bis mindestens Dienstag ausgesetzt sein.

  • 4.30 Uhr

    Biden empfängt irakischen Ministerpräsidenten

    Nach den iranischen Angriffen gegen Israel empfängt US-Präsident Joe Biden den irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani an diesem Montag zu einem Gespräch im Weissen Haus. Es ist der erste offizielle Besuch in Washington für Al-Sudani, der 2022 an die Spitze seiner Regierung rückte und dabei breite Unterstützung proiranischer Gruppen erhielt. Bei dem Treffen in der US-Regierungszentrale am Montag dürfte die Rolle der in der Region stationierten US-Truppen ganz oben auf der Agenda stehen.

  • 3.30 Uhr

    Frankreich verstärkt Polizeipräsenz vor jüdischen Einrichtungen

    Frankreich erhöht nach dem iranischen Angriff auf Israel landesweit die Sicherheitsvorkehrungen rund um jüdische Einrichtungen. Der französische Innenminister Gérald Darmanin forderte die Behörden auf, ab Montag verstärkt Polizisten vor Synagogen, jüdischen Schulen und «besonders sensiblen und symbolträchtigen» Gebäuden zu postieren. Dies geschehe insbesondere mit Blick auf das jüdische Pessach-Fest Ende April, an dem mit mehr Besuchern bei Gottesdiensten und Veranstaltungen zu rechnen sei. Die Präfekten wurden dem Ministerium zufolge angewiesen, ab Montag vor den Eingängen jüdischer Schulen eine «dauerhafte und sichtbare» Polizeipräsenz sicherzustellen. Darmanin forderte zudem die Einführung von «regelmässigen» Polizeipatrouillen vor jüdischen «Spezialgeschäften».

    Begründet wurde der Schritt mit einem «sehr hohen Mass an terroristischer Bedrohung», der «anhaltend hohen Zahl an antisemitischen Handlungen» sowie «anhaltenden Spannungen auf internationaler Ebene, darunter Irans Angriff auf Israel». Auch in Deutschland hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser nach dem Angriff gesagt, der Schutz israelischer jüdischer Einrichtungen müsse verstärkt werden.

  • 3.10 Uhr

    Israel öffnet ab Montag grösstenteils die Schulen wieder

    Israel öffnet ab Montag in den meisten Teilen des Landes die Schulen wieder, wie Armeesprecher Daniel Hagari im Online-Dienst X mitgeteilt hat. Einschränkungen gibt es aber im Grenzgebiet zum Libanon und nahe dem Gazastreifen.

  • 3.05 Uhr

    USA und Partner fingen mehr als 80 Drohnen und Raketen ab

    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben, unterstützt von Zerstörern des US European Command am Wochenende, mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen mit Ziel Israel abgefangen und zerstört. Die Geschosse seien vom Iran und Jemen aus abgefeuert worden, schrieb das US Central Command (Centcom) auf X (vormals Twitter): «Centcom ist weiterhin bereit, Israels Verteidigung gegen diese gefährlichen Aktionen des Irans zu unterstützen. Wir werden weiterhin mit allen unseren regionalen Partnern zusammenarbeiten, um die regionale Sicherheit zu erhöhen.»

    Der Angriff mit mehr als 300 Drohnen und Raketen, die grösstenteils aus dem Iran abgefeuert wurden, richtete nur geringen Schaden an. Die meisten Geschosse wurden von Israels Abwehrsystem «Iron Dome» sowie mithilfe der USA, Grossbritanniens, Frankreichs und Jordaniens abgefangen.

  • 2.30 Uhr

    «USA wollen keine Eskalation»: Blinken spricht mit Aussenministern Saudi-Arabiens, Ägyptens und Jordaniens

    US-Aussenminister Antony Blinken hat nach dem iranischen Angriff auf Israel mit seinen Amtskollegen aus Saudi-Arabien, Jordanien und Ägypten beraten. Auch mit dem türkischen Aussenminister habe Blinken telefoniert, erklärt das US-Aussenministerium.

    In den getrennten Gesprächen habe Blinken bekräftigt, dass die USA keine Eskalation wollten. Er habe zugleich wiederholt, dass die USA Israel bei seiner Verteidigung weiterhin unterstützen würden. Mit seinem ägyptischen Amtskollegen Sameh Schukry habe Blinken zudem darüber gesprochen, die humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen auszuweiten.

  • 1.45 Uhr

    Deutschlands Antisemitismusbeauftragter warnt vor Anstieg von Straftaten

    Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat der Antisemitismusbeauftragte der deutschen Regierung, Felix Klein, vor einem Anstieg antisemitischer Straftaten gewarnt. «Der terroristische Anschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat zu einem beispiellosen Anstieg antisemitischer Straftaten in Europa geführt», sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Der Angriff Irans auf Israel sollte nun nicht als weiterer Vorwand für antisemitische Aktionen in Deutschland dienen.»

    Klein rief zudem dazu auf, den «fatalen Mechanismus zwischen erhöhten Spannungen im Nahen Osten und antisemitischer Hetze» zu durchbrechen. Dies käme der «politischen Kultur» in Deutschland zugute.

  • Montag, 15. April 2024, 1.08 Uhr

    Bericht: Hamas legt Gegenvorschlag für Geisel-Deal vor

    Bei den indirekten Verhandlungen im Gaza-Krieg soll die islamistische Hamas den Vermittlern einen Gegenvorschlag für einen Geisel-Deal vorgelegt haben. Dieser sehe erst nach Ablauf einer 42-tägigen Feuerpause die Freilassung israelischer Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie einen schrittweisen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen vor, berichtete die israelische Zeitung «Haaretz» in der Nacht zum Montag unter Berufung auf palästinensische und arabische Quellen. Einen Kompromissvorschlag der USA, der die Freilassung von 40 Geiseln gegen 900 palästinensische Häftlinge bereits während einer sechswöchigen Waffenruhe vorsah, hatte die Terrororganisation zuvor abgelehnt.

    Der Gegenvorschlag der Hamas sieht laut «Haaretz» vor, dass das israelische Militär in einer ersten sechswöchigen Phase die Kämpfe einstellt und sich aus den städtischen Zentren an die Peripherie des abgeriegelten Küstengebiets zurückzieht. Zugleich würde palästinensischen Vertriebenen die Rückkehr in den nördlichen Gazastreifen ermöglicht, hiess es. Während dieser Zeit würde die Hamas nach allen Geiseln in dem umkämpften Gebiet suchen und herausfinden, in welchem Zustand sie sind. In einer zweiten Phase müsste sich die israelische Armee auf israelisches Gebiet zurückziehen. Erst dann würde der Austausch von israelischen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge beginnen, hiess es.

    Für jeden israelischen Zivilisten müsste Israel im Gegenzug 30 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen freigelassen, hiess es. Für jede israelische Soldatin oder jeden Soldaten müssten 50 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen, darunter 30, die lebenslange Haftstrafen verbüssen. Die israelischen Soldaten sowie tote Geiseln würden in einer dritten und letzten Phase übergeben, wenn die Belagerung des Gazastreifens durch die israelische Armee beendet sei und der Wiederaufbau des Gebiets beginne.

    Israel war bisher davon ausgegangen, dass noch knapp 100 der rund 130 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln am Leben sind. Nun wird aber befürchtet, dass deutlich mehr tot sein könnten. Israel will sich die Möglichkeit offenhalten, die Kämpfe in Gaza nach einer Feuerpause fortzusetzen.

  • 23.57 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 14. April 2024

  • 23.42 Uhr

    Israelisches Kriegskabinett vertagt sich offenbar ohne Entscheidungen

    Das israelische Kriegskabinett ist zu Gesprächen über eine mögliche Reaktion auf den iranischen Angriff in der Nacht zuvor zusammengetreten. Entscheidungen seien nicht getroffen worden, verlautete anschliessend aus informierten Kreisen.

    Das Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (3.v.l.) tagt am Sonntag, 14. April 2024 in Tel Aviv.
    Das Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (3.v.l.) tagt am Sonntag, 14. April 2024 in Tel Aviv.
    Bild: IMAGO/Xinhua

    Ein mit den Beratungen vertrauter israelischer Regierungsvertreter sagte der «New York Times», dass Israel zweifelsohne reagieren werde, aber es bestehe noch «beträchtliche Unsicherheit» darüber, wie und wann dies geschehen werde. Israels Militär müsse noch «detailliert über die möglichen Optionen berichten».

    Militärsprecher Daniel Hagari wollte sich auf die Frage nach Plänen für eine mögliche Vergeltungsaktion nicht direkt äussern. «Wir sind an allen Fronten in hoher Bereitschaft», sagte er.

    Zuvor hatte Benny Gantz, Mitglied des Kriegskabinetts und Israels Ex-Verteidigungsminister, bereits eine Vergeltung angekündigt – liess den Zeitpunkt aber offen. «Wir werden eine regionale Koalition bilden und den Iran zur Rechenschaft ziehen, zum richtigen Zeitpunkt und so, wie es für uns richtig ist», teilte er mit.

  • 23.25 Uhr

    Armeesprecher: Beispielloser Angriff mit beispielloser Verteidigung

    Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat den iranischen Drohnen- und Raketenangriff auf Israel als beispiellosen Angriff bezeichnet, der auf eine beispiellose Verteidigung gestossen sei. «Dies war das erste Mal, dass eine solche Koalition gegen die Bedrohung durch den Iran und seine Stellvertreter im Nahen Osten zusammenarbeitete», sagte er über die Zusammenarbeit mit internationalen Verbündeten bei der Abwehr der Raketen, «angeführt von den Vereinigten Staaten – zusammen mit Grossbritannien, Frankreich und anderen Partnern.»

    «Wir sind weiterhin in höchster Alarmbereitschaft und beurteilen die Lage», betonte Hagari. «In den letzten Stunden haben wir Einsatzpläne für Angriffs- und Verteidigungsmassnahmen genehmigt.»

    Gleichzeitig habe Israel nicht die Mission in Gaza aus den Augen verloren, «unsere Geiseln aus den Händen des iranischen Stellvertreters Hamas zu befreien.» Die Hamas habe kürzlich den Vorschlag der Vermittler zur Freilassung von Geiseln abgelehnt. «Hamas und Iran wollen den Nahen Osten in Aufruhr versetzen und die Region eskalieren lassen», sagte der Armeesprecher.

  • 22.38 Uhr

    Frankreich bestellt nach Angriff auf Israel iranischen Botschafter ein

    Frankreich bestellt nach dem iranischen Angriff auf Israel Teherans Botschafter ein. Der französische Aussenminister Stéphane Séjourné kündigte an, dem iranischen Botschafter bei der Unterredung am Montag «eine Botschaft der Entschlossenheit» zu übermitteln. Teheran trage die volle Verantwortung für die Eskalation, sagte Séjourné im Sender France 2. «Es waren die Iraner, die Israel angegriffen haben», stellte er klar.

    Schon seit der Islamischen Revolution 1979 stelle der Iran «den Hass auf Israel in den Mittelpunkt seiner Diplomatie», sagte Séjourné.

    Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals in der Geschichte von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt.

    Auch das britische Aussenministerium bestellte am Sonntag den Geschäftsträger der iranischen Botschaft in London ein, um «den direkten und beispiellosen Angriff Irans auf Israel auf das Schärfste zu verurteilen», wie es in einer Erklärung des Ministeriums hiess.

    Irans Aussenminister liess seinerseits zuvor die Botschafter Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens in Teheran einbestellen. Ihnen sollte den Angaben zufolge der Protest gegen die «unverantwortlichen Positionen mancher Verantwortlicher dieser Länder hinsichtlich der iranischen Antwort» auf das israelische Vorgehen übermittelt werden.

  • 22.23 Uhr

    UN-Chef vor Sicherheitsrat: «Naher Osten am Rande des Abgrunds»

    Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres vor dem Sicherheitsrat dringend zur Deeskalation aufgerufen. «Der Nahe Osten steht am Rande des Abgrunds», sagte Guterres bei einer Sondersitzung des Gremiums in New York. «Die Menschen in der Region stehen vor der realen Gefahr eines verheerenden grossen Konflikts. Jetzt ist die Zeit, zu entschärfen und zu deeskalieren. Jetzt ist die Zeit für maximale Zurückhaltung.»

    Die Sondersitzung war auf Bitten Israels einberufen worden. Zuvor hatte der Iran in der Nacht zum Sonntag erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» wurde als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien dargestellt. Am 1. April waren bei einem mutmasslich von Israel geführten Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

    «Wir haben eine gemeinsame Verantwortung, auf Frieden hinzuarbeiten», sagte Guterres vor dem Sicherheitsrat. «Weder die Region noch die Welt können sich mehr Krieg leisten.»

  • 21.38 Uhr

    Rettungsdienst nach Angriff Irans: Siebenjährige schwer verletzt

    Bei dem Grossangriff des Irans auf Israel ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein siebenjähriges Mädchen schwer verletzt worden. Es handele sich um eine Beduinin aus dem Umkreis der Stadt Arad in der Negev-Wüste, teilte der Rettungsdienst am Sonntag mit. Der Rettungsdienst hatte zunächst berichtet, es habe bei den iranischen Angriffen keine Verletzten gegeben. Nach Angaben einer Rettungsdienstsprecherin war das Mädchen, dessen Alter zunächst mit zehn Jahren angegeben worden war, am Sonntagabend weiter in Lebensgefahr. Es habe schwere Kopfverletzungen erlitten, sagte sie.

    Der Iran hatte Hunderte von Drohnen und auch Raketen gegen seinen Erzfeind gestartet. In weiten Teilen Israels und auch im Westjordanland gab es Alarm. Bewohner berichteten über zahlreiche Explosionen. Viele Flugkörper wurden nach Medienberichten von Israels Raketenabwehr abgefangen.

  • 21.34 Uhr

    Israels Aussenminister: Iran muss einen Preis bezahlen

    Der israelische Aussenminister Israel Katz hat nach Gesprächen mit seinem britischen Kollegen David Cameron und Frankreichs Aussenminister Stéphane Séjourné betont, der Iran müsse einen Preis für seinen Angriff auf Israel zahlen.

    Er habe ihnen gesagt, dass es für sie an der Zeit sei, das iranische Regime zu schwächen, schrieb Katz auf der Plattform X (ehemals Twitter). Darunter zählte er die Einstufung der Iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation und scharfe Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm. In einem weiteren Gespräch mit dem ägyptischen Aussenminister habe er ebenfalls betont, dass die gemässigten Staaten der Region handeln müssten, um die iranische Aggression zu stoppen.

  • 21.27 Uhr

    USA: Müssen sorgfältig über Risiken einer Eskalation nachdenken

    US-Präsident Joe Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Darstellung aus Washington dazu angehalten, einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen. In dem Telefonat zwischen den beiden  habe Biden Netanjahu «sehr deutlich» gemacht, dass man «sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation nachdenken» müsse, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter in Washington. Dies sei etwas, worüber man mit der israelischen Seite und anderen ständig im Dialog sei. Biden habe ebenso deutlich gemacht, dass die USA Israel dabei helfen würden, sich zu verteidigen.

    Israel habe der US-Regierung in vergangenen Gesprächen klargemacht, nicht auf eine signifikante Eskalation mit dem Iran aus zu sein, sagte der US-Regierungsvertreter. «Das ist nicht das, wonach sie suchen. Sie wollen sich selbst schützen und sich verteidigen», sagte er. 

  • 21.26 Uhr

    Irans Sicherheitsrat warnt Israel vor Gegenangriff

    Irans Nationaler Sicherheitsrat hat Israel vor einer militärischen Antwort auf die Vergeltungsschläge gewarnt. «Wenn das zionistische Regime weiterhin Bösartigkeiten gegen den Iran fortsetzen will, wird es eine Antwort erhalten, die mindestens zehnmal grösser ist als der jüngste Angriff», zitierte das Portal Nur News unter Berufung auf eine Mitteilung des Rats. Iran habe die kleinste Form der Bestrafung für Israel gewählt und lediglich Militäreinrichtungen attackiert, hiess es in der Mitteilung weiter.

    Bei der Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» hatte Irans Militär in der Nacht zu Sonntag mit einem massiven Raketen- und Drohnenangriff Vergeltung für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien geübt. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

    Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani sagte, die Islamische Republik habe ihr Recht auf Selbstverteidigung ausgeübt: «Diese Aktionen waren notwendig und verhältnismässig.» Israels Vertreter Gilad Erdan hielt dagegen, der Iran habe «jede rote Linie überschritten» und sein Land habe nun wiederum das Recht, Vergeltung zu üben. «Wir sind kein Frosch im kochenden Wasser. Wir sind ein Land der Löwen. Nach so einer massiven und direkten Attacke auf Israel darf die ganze Welt – und Israel am allermeisten – nicht tatenlos bleiben. Wir werden unsere Zukunft verteidigen», sagte Erdan.

    Auch andere Botschafter, darunter die Vertreter Frankreichs, Grossbritanniens und der USA, verurteilten den iranischen Angriff. «Der Sicherheitsrat hat eine Verpflichtung, dieses Handeln des Irans nicht unbeantwortet zu lassen», sagte der stellvertretende US-Botschafter Robert Wood.

    Das mächtige Gremium befasst sich mit Fragen rund um die nationale Sicherheit. Neben dem Präsidenten als Vorsitzenden gehören dem Rat mit rund einem Dutzend Mitgliedern mehrere Minister und Generäle an. Der Rat trifft Entscheidung über dem Parlament, die nach Zustimmung durch den Religionsführer final sind.

  • Israels Präsident Herzog beschwört «eiserne Allianz» mit den USA

    Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat am Sonntagnachmittag mit Blick auf den nächtlichen iranischen Angriff erklärt, die vergangenen 24 Stunden hätten die «eiserne» Allianz zwischen den USA und Israel gezeigt. «Wir können über viele Dinge streiten, und das ist legitim», sagte Herzog im Sender CNN. «Wir haben unsere Ziele und wir sind eine kleine Nation. Die USA sind eine weltweite Supermacht, haben ihre Interessen. Aber am Ende müssen wir einen Dialog haben.»

    Israel und seine Verbündeten waren nach Regierungsangaben in der Lage, 99 Prozent der iranischen Drohnen und Raketen abzufangen. Der iranische Angriff erfolgte als Reaktion auf einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Syrien vor knapp zwei Wochen, bei dem neben zehn anderen Menschen zwei ranghohe Generäle der paramilitärischen Revolutionsgarde getötet wurden.

    In Bezug auf den Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel im Oktober und die israelische Reaktion sagte Herzog, jeder müsse verstehen, dass Israel von «einem Reich des Bösen empfangen» worden sei. «Unsere Bürger wurden vergewaltigt und abgeschlachtet und verbrannt und gefoltert und verschleppt in einem unglaublich beispiellosen Massaker.» Herzog sprach dann von einem «Hamas-saker».

  • 21.06 Uhr

    Baerbock nach Irans Angriff auf Israel: Sanktionen ausweiten

    Nach dem iranischen Grossangriff auf Israel hat Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock eine Verschärfung der Sanktionen gegen Teheran gefordert. «Wir haben ja schon in Brüssel Sanktionen wegen den Drohnen auf den Weg gebracht mit Blick auf Russland», sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in der ARD-Sendung «Brennpunkt». «Ich werbe intensiv dafür, dass wir die ausweiten mit Blick auf den Iran, weil wir sehen, wie gefährlich sein Agieren derzeit ist.»

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte nach einer Schalte der G7-Gruppe am Sonntag bereits gesagt: «Mit Blick nach vorne werden wir über zusätzliche Sanktionen gegen den Iran beraten, insbesondere, was die Drohnen- und Raketenprogramme des Irans angeht.»

    Die Europäische Union hatte im Dezember weitere Sanktionen verhängt, um den Iran an der Herstellung von Drohnen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hindern.

  • 20.36 Uhr

    Herzog: Wir schützen Europa vor dem Reich des Bösen

    Der israelische Präsident Isaac Herzog hat in einem Interview des britischen Fernsehsenders Sky News den Angriff Irans auf Israel als «wirklichen Krieg» bezeichnet. Nach Angaben der israelischen Regierungspressestelle sagte Herzog in dem Interview: «Es ist an der Zeit, dass die Welt diesem Reich des Bösen in Teheran gegenübertritt und dem iranischen Regime klarmacht, dass es damit nicht durchkommt.»

    Er wies auch auf die Verbündeten des Irans hin, etwa die Huthi-Miliz im Jemen, die durch Angriffe auf Schiffe im Roten Meer weltweit zu höheren Lebenshaltungskosten beitrage und erwähnte iranische Drohnen, die im Ukraine-Krieg von russischer Seite zum Einsatz kämen. «Wir sind hier, um Europa vor diesem Reich des Bösen zu schützen, und es ist an der Zeit, dass das klar wird», betonte Herzog.

  • 20.08 Uhr

    US-Abgeordnetenhaus berät wohl bald über Hilfe für Israel und Ukraine

    Nach mehrmonatigem Zögern will der Vorsitzende des US-Abgeordnetenhauses der Kammer nach eigenen Angaben möglichst in der kommenden Woche ein Sicherheitspaket mit Hilfen für Israel, die Ukraine und US-Verbündete in Asien vorlegen. Mike Johnson steht unter grossem Druck seiner republikanischen Parteikollegen, da ein Teil von ihnen Zahlungen an die Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs ablehnt. Das Paket mit einem Volumen von 95 Milliarden Dollar sieht auch humanitäre Hilfe für Zivilisten in der Ukraine und im Gazastreifen sowie Geld für Waffenlieferungen an Taiwan vor.

    Der beispiellose Angriff des Irans auf Israel vom Sonntag erhöhte den Druck auf Johnson noch einmal. Zugleich konnte er damit seine Haltung unterstreichen, wie wichtig die Freigabe der Finanzierung sei. Er und die anderen Republikaner wüssten, dass es nötig sei, an Israels Seite zu stehen, sagte Johnson am Sonntag in Sender Fox News. «Die Details dieses Pakets werden gerade zusammengestellt», sagte er.

    Johnson steht vor dem Problem, dass der Ex-Präsident Donald Trump nahe stehende rechte Flügel der Republikaner bei vielen Gesetzesentwürfen Kompromisse mit den Demokraten ablehnt. Johnson gilt selbst als rechter Republikaner, hat in seinem Amt als Vorsitzender wegen der knappen Mehrheit seiner Partei jedoch oft kaum eine andere Möglichkeit, als mit den Demokraten zusammenzuarbeiten, um Gesetze beschliessen zu lassen. Andererseits genügt die Stimme eines oder einer einzigen verärgerten Abgeordneten der republikanischen Fraktion, um ein Abwahlverfahren gegen Johnson in Gang zu setzen. Sein Vorgänger Kevin McCarthy war in einer ähnlichen Situation im Herbst gestürzt worden.

    Der Vorsitzende hat seine Unterstützung für ein Gesetz bekundet, das unter anderem einen Teil der Finanzierung für Kiew in Form von Darlehen strukturiert und den Weg für die USA ebnet, eingefrorene Guthaben der russischen Zentralbank anzuzapfen. Johnson dringt darauf, dass die Regierung von Präsident Joe Biden einen Genehmigungsstopp für Flüssiggasexporte aufhebt, und hat zeitweise auch Änderungen der Politik an der US-Grenze zu Mexiko gefordert.

    Das einzige Paket mit breiter parteiübergreifender Unterstützung im Kongress ist aber gegenwärtig der vom Senat verabschiedete Gesetzentwurf, der rund 60 Milliarden Dollar für die Ukraine und 14 Milliarden Dollar für Israel vorsieht. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weissen Haus, John Kirby, forderte Johnson auf, dieses Paket «so bald wie möglich» auf den Tisch zu legen. Der Ukraine leidet wegen der ausbleibenden US-Unterstützung zunehmend unter Waffen- und Munitionsmangel.

  • 20.07 Uhr

    Israels Generalstabschef lobt US-Unterstützung

    Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat dem Kommandeur des US-Zentralkommandos (CENTCOM) für Unterstützung bei der Abwehr des iranischen Drohnen- und Raketenangriffs gedankt. Die enge Zusammenarbeit des Militärs beider Staaten habe zu einer starken Verteidigungskoalition geführt, die sich in der vergangenen Nacht bewährt habe, sagte ein Armeesprecher.

    Halevi habe mit Mitgliedern des US-Generalstabs ausserdem über die Einschätzung der Lage nach dem Angriff Irans gesprochen, hiess es. Ein israelischer Armeesprecher berichtete zudem am Abend, dass die Armee etwa zwei Reservebrigaden für operative Massnahmen an die Front in Gaza verlegen werde.

  • 19.44 Uhr

    Hisbollah nennt iranischen Angriff «tapfer und weise»

    Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hat den iranischen Angriff gegen Israel als «tapfere und weise Entscheidung» bezeichnet. In einer  Stellungnahme beglückwünschte die Schiitenmiliz den Iran zu dem Angriff mit Drohnen und Raketen.

    Die Islamische Republik habe trotz Drohungen, Druck und Einschüchterungsmassnahmen von ihrem natürlichen Recht Gebrauch gemacht, hiess es darin weiter. In der Nacht waren auch aus Hisbollah-Stellungen im Libanon Raketen in den Norden Israels abgefeuert worden. Als Reaktion griffen Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe Ziele im Osten des Libanon an.

  • 19.31 Uhr

    G7-Gruppe verurteilt iranischen Grossangriff auf Israel aufs Schärfste

    Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Industriestaaten (G7) haben den iranischen Grossangriff auf Israel aufs Schärfste verurteilt und ihre volle Unterstützung für die Sicherheit des jüdischen Staates bekräftigt. «Mit seinem Vorgehen hat der Iran einen weiteren Schritt zur Destabilisierung der Region getan und riskiert, eine unkontrollierbare regionale Eskalation zu provozieren», hiess es in einer gemeinsamen Erklärung nach einer von der italienischen Präsidentschaft einberufenen Videoschalte der G7-Gruppe.

    Eine solche Eskalation müsse verhindert werden. Die G7-Gruppe forderte den Iran und seine Stellvertreter in der Region auf, ihre Angriffe einzustellen. «Wir sind bereit, weitere Massnahmen zu ergreifen, jetzt und als Reaktion auf weitere destabilisierende Initiativen», hiess es in der Mitteilung weiter. Die Staats- und Regierungschefs bekräftigten zudem ihre volle Solidarität mit dem jüdischen Staat sowie ihr Engagement für seine Sicherheit.

    In dem Zusammenhang rief die G7-Gruppe ausserdem dazu auf, die Feindseligkeiten im Gazastreifen zu beenden und alle von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln freizulassen. Die G7-Staaten versicherten, ihre Anstrengungen für die humanitäre Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen fortzusetzen.

  • 18.48 Uhr

    Aussenminister Cameron telefoniert mit iranischem Kollegen

    Der britische Aussenminister David Cameron hat in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen Hussein Amirabdollahian den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt. «Ich habe deutlich gemacht, dass der Iran diese rücksichtslosen Angriffe stoppen, deeskalieren und die ‹MSC Aries› freilassen muss», schrieb Cameron bei X (früher Twitter).

    Das Containerschiff «MSC Aries», das unter portugiesischer Flagge fährt und in britischem Besitz ist, war am Samstag von der Marine der iranischen Revolutionsgarden beschlagnahmt worden. Britische Kampfjets hatten sich in der Nacht zum Sonntag an der Abwehr von Drohnen und Marschflugkörpern beteiligt, die gegen Israel abgeschossen worden waren.

  • 18.15 Uhr

    Gantz: Mit Baerbock über «globale Front» gegen Iran gesprochen

    Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, nach eigenen Angaben mit der deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock über die Bildung einer «globalen Front» gegen den Iran gesprochen. In dem Gespräch sei es insbesondere um die Notwendigkeit gegangen, eine «geeinte globale Front» gegen die Aggression des Iran oder seiner regionalen und weltweiten Stellvertreter zu schaffen, schrieb er am Sonntag auf der Plattform X, ehemals Twitter. Zudem habe er sich für die klare Haltung Deutschlands wie auch der Ministerin persönlich bei der Verurteilung des iranischen Angriffs bedankt.

    Bereits zuvor hatte Gantz gesagt, er hoffe auf die Bildung einer regionalen Koalition gegen die iranische Bedrohung. Das israelische Militär wehrte nach eigenen Angaben die iranische Attacke erfolgreich ab. Dabei hatte es Unterstützung der USA, Grossbritanniens, Frankreichs und Jordaniens.

  • 18.01 Uhr

    Irans Angriff gegen Israel ist dessen «legitimes Recht»

    Syriens Regierung von Präsident Baschar al-Assad hat den iranischen Angriff gegen Israel als gerechtfertigt bezeichnet. Teheran habe ein «legitimes Recht» auf solch eine Attacke nach dem Angriff gegen seine Botschaft in Damaskus am 1. April, sagte Aussenminister Faisal al-Mikdad laut einem Bericht der syrischen Staatsagentur Sana.

    In einem Telefonat mit seinem iranischen Amtskollegen Hussein Amirabdollahian sprach er demnach von einem «legitimen Recht auf Selbstverteidigung» Teherans. In einer Erklärung des syrischen Aussenministeriums hiess es zudem, dass der Angriff auch dem Recht auf Selbstverteidigung gemäss Artikel 51 der UN-Charta entspreche.

  • 17.34 Uhr

    Weisses Haus: USA wollen weder «Eskalation» noch «Krieg» mit dem Iran

    Die USA wollen nach eigenen Angaben weder eine «Eskalation» noch «Krieg» mit dem Iran. «Wir wollen keine Eskalation. Wir sind nicht auf einen grösseren Krieg mit dem Iran aus», sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weissen Haus, John Kirby, dem Sender NBC. Zugleich machte er klar, dass die USA «wachsam» wegen möglicher iranischer Drohungen gegen US-Soldaten in der Region seien.

    John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, bei einem Pressebriefing im Weissen Haus.
    John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, bei einem Pressebriefing im Weissen Haus.
    Bild: Keystone/AP/Evan Vucci

    Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden bereits den «dreisten» iranischen Angriff «auf das Schärfste» verurteilt. Zugleich sicherte er Israel erneut die «unerschütterliche» Unterstützung der USA zu, wobei es laut Beobachtern so schien, als ob Biden den Verbündeten von einem militärischen Gegenschlag abhalten wolle. Der US-Präsident telefonierte auch mit Israel Regierungschef Benjamin Netanjahu. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Axios machte der US-Präsident dabei klar, dass er einen israelischen Gegenangriff ablehne.

  • 16.54 Uhr

    Iran: USA wurden vor Angriff auf Israel informiert

    Der Iran hat die USA nach Angaben von Aussenminister Hossein Amirabdollahian vorab über den Angriff auf Israel informiert. In einer Botschaft an das Weisse Haus sei am frühen Sonntag angekündigt worden, «dass unsere Operation begrenzt und minimalistisch sein und auf legitime Verteidigung und die Bestrafung des israelischen Regimes abzielen werde», sagte Amirabdollahian in einer Medienkonferenz.

    Zivile Ziele seien ebenso wenig ins Visier genommen worden wie wirtschaftliche oder bevölkerte Gebiete, sagte der Aussenminister. Bei dem «legitimen Akt der Verteidigung» sei es lediglich darum gegangen, «das israelische Regime» zu bestrafen. «Wir sind nicht hinter amerikanischen Einzelpersonen oder Stützpunkten in der Region her», fügte Amirabdollahian hinzu.

  • 16.39 Uhr

    EU verurteilt Angriff Irans gegen Israel

    Die EU hat den Angriff des Irans gegen Israel mit Drohnen und Raketen auf das Schärfste verurteilt. «Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine Bedrohung für die regionale Sicherheit», teilte EU-Chefdiplomat Josep Borrell im Namen der Staatengemeinschaft mit. «Wir appellieren an alle Parteien, äusserste Zurückhaltung zu üben.» In dieser äusserst angespannten regionalen Situation könne eine weitere Eskalation in niemandes Interesse sein, so Borrell weiter.

    In dem Statement bekräftigte er weiterhin das Engagement der Europäischen Union für die Sicherheit Israels. «Die EU ist weiterhin fest entschlossen, zur Deeskalation und zur Sicherheit in der Region beizutragen, und steht zu diesem Zweck in engem Kontakt mit allen Seiten.» Er habe mit dem iranischen Aussenminister Hussein Amirabdollahian gesprochen, um ihm diese Botschaften zu übermitteln und ihn aufzufordern, nicht weiter zu eskalieren, schrieb Borrell am Nachmittag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

    Für Dienstag hat Borrell ein ausserordentliches Treffen der EU-Aussenminister einberufen.

  • 16.16 Uhr

    Huthi-Miliz im Jemen: Irans Angriff gegen Israel war gerechtfertigt

    Die von Teheran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Angriff gegen Israel als gerechtfertigt bezeichnet. Es sei eine berechtigte Antwort auf das «Verbrechen» in Damaskus, teilte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam mit — ein Verweis auf den mutmasslich israelischen Angriff auf das Konsulargebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus am 1. April, nach dem der Iran Vergeltung angekündigt hatte. Israel werde mit seinen Verbrechen nicht ungestraft davonkommen.

    Nach Darstellung der USA kamen die Drohnen und Raketen beim iranischen Angriff am Samstagabend auch aus Syrien, dem Irak sowie dem Jemen. Die Huthi-Miliz, die seit Beginn des Gaza-Kriegs vor allem Handelsschiffe mit mutmasslichem Bezug zu Israel vor der jemenitischen Küste angreift, bestätigte keine eigenen Angriffe am Samstagabend oder in der Nacht zum Sonntag. Die Huthi werden vom Iran unterstützt und haben im Gaza-Krieg ihre Solidarität mit den Palästinensern erklärt.

  • 16.05 Uhr

    Gantz hofft auf regionale Koalition gegen iranische Bedrohung

    Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, hofft auf die Bildung einer regionalen Koalition gegen die iranische Bedrohung. Man werde dafür sorgen, dass der Iran den Preis für seinen Angriff auf Israel zahlen werde, «wie und wann es uns passt», sagte Gantz.

    «Der Iran ist ein weltweites Problem, eine regionale Herausforderung und auch eine Gefahr für Israel», erklärte Gantz. Die Welt habe sich in der Nacht zum Sonntag gemeinsam mit Israel dieser Gefahr gestellt. Dies sei ein strategischer Erfolg für Israel. Israel habe «bewiesen, dass es ein Anker militärischer und technologischer Stärke und Anker der Sicherheit im Nahen Osten» sei.

    Das Kriegskabinett versammelte sich derweil am Nachmittag, um über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Angriff auf Israel zu beraten. Das israelische Militär wehrte nach eigenen Angaben die Attacke erfolgreich ab. Dabei hatte es Unterstützung der USA, Grossbritanniens, Frankreichs und Jordaniens.

  • 16.00 Uhr

    Swiss setzt Flüge nach Beirut bis und mit 18. April aus

    Die Fluggesellschaft Swiss setzt angesichts der Entwicklungen im Nahen Osten ihre Flüge nach und von Beirut bis und mit dem kommenden Donnerstag aus. Konkret betreffe dies den Flug, der für Dienstag geplant war, teilte die Lufthansa-Tochter mit.

    Bis am Donnerstag würden die Swiss-Flieger weiterhin den iranischen Luftraum meiden. Dies hat laut der Mitteilung zur Folge, dass sich die Flugzeit auf den Strecken zwischen Zürich und den Destinationen Hongkong, Bangkok, Singapur, Delhi und Mumbai um bis zu 90 Minuten verlängert.

    Auch der Flugbetrieb nach und von Tel Aviv in Israel bleibt laut der Swiss mindestens bis und mit Montag ausgesetzt. Die Swiss will die betroffenen Passagiere kontaktieren.

    Die Swiss beobachte die Lage im Nahen Osten und tausche sich mit den zuständigen Behörden in der Schweiz und vor Ort aus, hiess es. Darauf basierend werde über die Wiederaufnahme der aktuell sistierten Flüge entschieden. Die Sicherheit von Fluggästen und Crews habe stets oberste Priorität.

  • 15.47 Uhr

    Türkei ruft nach iranischem Angriff auf Israel zur Deeskalation auf

    Der türkische Aussenminister Hakan Fidan hat nach dem Angriff des Irans auf Israel in einem Telefonat mit seinem iranischen Kollegen zur Deeskalation aufgerufen. Fidan habe im Gespräch mit Aussenminister Hussein Amirabdollahian deutlich gemacht, dass die Türkei keine weitere Eskalation in der Region wolle, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf Diplomatenkreise.

    Der iranische Minister seinerseits versicherte seinem türkischen Kollegen, dass Iran keine weiteren Angriffe starten werde, solange ein israelischer Gegenangriff ausbleibe. Sollte dies dennoch geschehen, werde Irans Antwort stärker sein als zuvor, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim.

    Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei hatten sich zuletzt im Zuge des Gaza-Krieges wieder verschlechtert. Am Dienstag hatte die Türkei etwa Handelsbeschränkungen gegen Israel erlassen, und Israel beschuldigt, für ein «Massaker an den Palästinensern» verantwortlich zu sein. Israel stand noch im vergangenen Jahr an zwölfter Stelle der wichtigsten Handelspartner im Aussenhandel der Türkei. Auch zum Iran unterhält die Türkei gute Handelsbeziehungen. An einer weiteren Eskalation in der Region hat Ankara auch schon aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse.

  • 15.36 Uhr

    Frankreich ruft Staatsbürger auf, Iran zu verlassen

    Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat Frankreich seinen Staatsbürgern im Iran empfohlen, das Land aufgrund des Risikos einer militärischen Eskalation vorübergehend zu verlassen. Laut französischen Medien hat das Aussenministerium auch nachdrücklich darum gebeten, äusserste Vorsicht bei Reisen walten zu lassen, Menschenansammlungen im Land zu vermeiden und sich über die Situation informiert zu halten. Laut der Tageszeitung «Le Monde» hielten sich 2023 rund 1000 Franzosen im Iran auf. Bereits vor dem Angriff rief der französische Aussenminister Stéphane Séjourné angesichts befürchteter Eskalationen dazu auf, nicht nach Israel, in den Libanon und den Iran oder die palästinensischen Gebiete zu reisen.

  • 15.01 Uhr

    Israel zerstört Gebäude der Hisbollah im Osten des Libanon

    Wenige Stunden nach dem Grossangriff des Iran hat die israelische Armee ein Gebäude der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Osten des Libanon unter Beschuss genommen. Die israelische Armee bestätigte, Kampfjets hätten eine «wichtige Waffenproduktionsstätte» der Hisbollah in der Umgebung des weit innerhalb des Libanon gelegenen Ortes Nabi-Tschit getroffen. Der Ort liegt nahe der syrischen Grenze und südlich der Hisbollah-Hochburg Balbeek.

    Wie ein AFP-Fotograf vom Angriffsort berichtete, wurde das getroffene Gebäude in Trümmer gelegt. Zuvor hatte ein Hisbollah-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt, ein israelischer Luftangriff habe auf ein zweistöckiges Gebäude der Miliz in der Region um Balbeek gezielt. Auch die staatliche libanesische Nachrichtenagentur (NNA) berichtete, «der feindliche Angriff» habe «ein Gebäude im Dorf Nabi Tschit» unweit der Stadt Baalbek zerstört.

  • 14.40 Uhr

    Irans Aussenminister: Verbündete 72 Stunden vor Angriff gewarnt

    Der Iran hat nach Worten seines Aussenministers Verbündete in der Region im Vorfeld über einen Angriff auf Israel unterrichtet. «Natürlich haben wir unseren Freunden in den Ländern der Region 72 Stunden vor der Operation mitgeteilt, dass die Antwort des Irans in Form einer legitimen Verteidigung definitiv und sicher ist», sagte Hussein Amirabdollahian laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna. Ob den Verbündeten damit auch der genaue Zeitpunkt mitgeteilt wurde, war nicht klar.

    «Wir betrachten die Sicherheit unserer Nachbarn und der Region als die Sicherheit der Islamischen Republik Iran», fügte der Minister hinzu und sagte: «Wir haben davor gewarnt, dass wenn die Vereinigten Staaten den Luftraum oder Boden der entsprechenden Länder zur Verteidigung von Tel Aviv nutzen, amerikanische Militärstützpunkte in dem (jeweiligen) Land zum Ziel genommen werden.»

  • 13.37 Uhr

    Sunak bestätigt: Britsche Jets haben Drohnen abgeschossen

    Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den Einsatz britischer Jets zur Abwehr iranischer Drohnen bestätigt. Kampfflugzeuge hätten «eine Reihe» iranischer Angriffsdrohnen abgeschossen, sagte Sunak. Zuvor war bekannt geworden, dass Grossbritannien zusätzliche Flugzeuge in die Region verlegt hatte.

    Zum iranischen Angriff sagte Sunak: «Das war eine gefährliche und unnötige Eskalation, die ich auf das Schärfste verurteilt habe.» Der Premier lobte die koordinierte Aktion der Verbündeten. Dadurch seien fast alle Drohnen und Raketen, die in Richtung Israel abgefeuert worden waren, abgefangen worden. Dies habe nicht nur in Israel, sondern auch in Nachbarländern wie Jordanien Leben gerettet.

  • 13.20 Uhr

    Scholz warnt nach iranischem Angriff vor weiterer Eskalation

    Nach den iranischen Luftangriffen auf Israel hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz vor «jeder weiteren Eskalation» gewarnt. «Man darf auf diesem Weg nicht weitermachen», sagte Scholz im chinesischen Chongqing. «Wir werden alles dafür tun, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation kommt.»

    Scholz verurteilte die iranische Attacke erneut scharf. «Das ist ein durch nichts zu vertretender Angriff, das ist eine schlimme Eskalation der Lage.» Sie sei in keiner Weise akzeptabel, nachvollziehbar oder hinnehmbar.

    «Wir können nur alle warnen, insbesondere den Iran, so weiterzumachen», sagte Scholz. Er betonte erneut die deutsche Solidarität mit Israel, das seit dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober jedes Recht habe, sich zu verteidigen.

    Scholz kündigte für den Abend (Ortszeit) ein Gespräch mit den für Sicherheit zuständigen Ministern in seinem Kabinett an. Daran teilnehmen sollten Aussenministerin Annalena Baerbock, Verteidigungsminister Boris Pistorius und Innenministerin Nancy Faeser. Anschliessend wollte er an einer Schalte der Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe führender westlicher Industriestaaten teilnehmen.

  • 13.07 Uhr

    Revolutionsgarden: Angriff war begrenzt in
    «Ausmass und Grösse»

    Der massive Vergeltungsschlag auf Israel hätte nach Darstellung der iranischen Revolutionsgarden deutlich stärker ausfallen können. «Wir haben eine Operation begrenzt in Ausmass und Grösse gegen das zionistische Regime ausgeführt», sagte der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami, laut der Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag. Der Angriff hätte deutlich grösser sein können, «aber wir haben den Umfang der Operation auf den Teil der Einrichtungen beschränkt, den das Regime für den Angriff auf unser Konsulat (in Syrien) genutzt hat», zitierte die Agentur den Kommandeur weiter.

    Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

    Salami sagte weiter, die Revolutionsgarden hätten sich entschieden, eine neue Gleichung aufzustellen. «Diese neue Gleichung besagt, dass wir ab jetzt, wann immer das zionistische Regime unsere Interessen, Besitztümer, Individuen und Bürger angreift, werden wir von der Islamischen Republik Iran aus Vergeltung üben.»

  • 12.54 Uhr

    Papst Franziskus: Gewaltspirale im Nahen Osten unbedingt verhindern

    Angesichts des iranischen Grossangriffs auf Israel muss nach den Worten von Papst Franziskus eine Gewaltspirale im Nahen Osten unbedingt verhindert werden. «Ich appelliere von ganzem Herzen, keine Massnahmen zu ergreifen, die eine Gewaltspirale in Gang setzen und die Region in einen noch grösseren Kriegskonflikt stürzen könnten», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz in Rom. Niemand dürfe die Existenz der anderen bedrohen, so der Pontifex.

    Der 87 Jahre alte Franziskus verfolge zudem im Gebet und mit Besorgnis sowie Trauer die Nachrichten, die ihn in den vergangenen Stunden über die Verschlechterung der Lage in Israel aufgrund des Vorgehens des Irans erreicht haben. «Beten wir für den Frieden», rief er die Tausenden auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen auf. «Kein Krieg mehr! Keine Angriffe mehr! Keine Gewalt mehr! Ja zum Dialog und Ja zum Frieden.»

  • 12.37 Uhr

    Iran bestellt deutschen, britischen und französischen Botschafter ein

    Der Iran hat nach eigenen Angaben die Botschafter Deutschlands, Grossbritanniens und Frankreichs einbestellt. Das iranische Aussenministerium begründete die Massnahme mit «unverantwortlichen Positionen» der Länder bezüglich des iranischen Angriffs auf Israels. Details wurden nicht genannt. Aus Berlin lag zunächst keine Stellungnahme vor.

    Bundeskanzler Olaf Scholz hatte die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel «mit aller Schärfe» verurteilt. Auch Grossbritannien und Frankreich verurteilten den Angriff, die beiden Länder waren in der Nacht zu Sonntag zudem beim Abfangen von Geschossen gegen Israel aktiv.

    Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel am Samstagabend direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab.

    Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

  • 12.25 Uhr

    Moskau: Iran beruft sich auf Recht zur Selbstverteidigung

    Russland ist besorgt wegen der Eskalation im Nahen Osten und gibt dem Westen eine Mitschuld daran. Der Iran berufe sich bei seinem Raketenangriff auf Israel auf das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta nach der Attacke auf die iranische Botschaft in Damaskus, erklärte das russische Aussenministerium in Moskau. Russland habe den damaligen Vorfall klar verurteilt. «Leider konnte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen der Haltung seiner westlichen Mitglieder nicht angemessen auf den Schlag gegen die iranische konsularische Vertretung regieren.»

    Moskau stellte die Eskalation in den Zusammenhang zahlreicher ungelöster Konflikte im Nahen Osten, vor allem des israelisch-palästinensischen Konflikts. Diese Konflikte würden durch «unverantwortliche provokative Handlungen» noch verschärft, hiess es in der Mitteilung vom Sonntag. «Wir rufen alle beteiligten Seiten zu Zurückhaltung auf.» Die Staaten der Region sollten die Probleme mit politischen und diplomatischen Mitteln lösen. Dazu sollten die «konstruktiv gesonnenen internationalen Kräfte» beitragen.

    Russland ist ein enger Verbündeter des Irans und bezieht von dort auch Waffen für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

  • 11.54 Uhr

    Irans Präsident Raisi: Haben Israel eine Lektion erteilt

    Irans Revolutionsgarden haben nach den Worten von Präsident Ebrahim Raisi dem Erzfeind Israel eine «Lektion» erteilt. «Die Bestrafung des Aggressors, die das aufrichtige Versprechen des mächtigen und weisen Führers der Islamischen Revolution war, hat sich erfüllt», sagte Raisi laut einer Mitteilung des Präsidialamts. Gleichzeitig warnte Raisi auch Israels Verbündete vor Gegenangriffen: «Wir raten den Anhängern des Besatzungsregimes, diese verantwortungsvolle und verhältnismässige Aktion der Islamischen Republik Iran zu würdigen.»

  • 10.57 Uhr

    Israels Nachbar Jordanien fängt Flugobjekte ab

    Israels Nachbarland Jordanien hat beim nächtlichen Angriff des Irans mit Drohnen und Raketen mehrere Flugobjekte abgefangen. Das teilte das jordanische Kabinett dem Fernsehsender Al-Mamlaka zufolge am Sonntag nach einer Sitzung mit. Jordanien liegt zwischen dem Iran und Israel.

    Die Armee werde auf alle Bedrohungen antworten, die die Sicherheit der Bürger gefährde oder Jordaniens Territorium und dessen Luftraum. An mehreren Orten seien Teile der Flugkörper vom Himmel gefallen, grösseren Schaden oder Verletzte habe es dabei aber nicht gegeben.

    Al-Mamlaka berichtete, dass unter anderem im Süden der Hauptstadt Amman Teile einer Rakete vom Himmel fielen. In sozialen Medien machte ein Video die Runde, die ausgebrannte Teile einer Rakete zeigen sollen, die in einer Wohngegend auf der Strasse zwischen geparkten Autos liegt.

  • 09.35 Uhr

    Italien beruft G7-Treffen nach Irans Grossangriff auf Israel ein

    Nach dem iranischen Grossangriff auf Israel hat Italien ein Treffen der G7-Gruppe einberufen. Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Industriestaaten sollen am frühen Sonntagnachmittag zu einer Videoschalte zusammenkommen, um über Teherans Angriff zu diskutieren, hiess es in einer Mitteilung. Italien führt derzeit den Vorsitz in der G7-Gruppe. Bereits zuvor hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, die G7 zusammenrufen zu wollen, «um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den dreisten Angriff des Irans zu koordinieren.»

    Die Gruppe der Sieben (G7) ist ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs von sieben grosser Industriestaaten. Dazu gehören Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA.

  • 09.27 Uhr

    Hisbollah feuert Raketen auf die Golanhöhen ab

    Die militante Hisbollah hat nach eigenen Angaben am Sonntagmorgen Dutzende Raketen auf israelische Militärposten in den von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert. Die Gruppe teilte mit, die Attacke sei eine Vergeltung für nächtliche israelische Luftangriffe auf Städte und Dörfer im Südlibanon, bei denen Zivilisten getötet und verwundet worden seien. Zuvor war bei einem israelischen Luftangriff im Libanon ein Mensch getötet worden.

    Die israelischen Luftangriffe trafen laut einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA anderem die Grenzdörfer Kfar Kila und Odeisseh sowie die Stadt Chiam. Bei dem Luftangriff auf Chiam, das nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt liegt, sei ein Mensch getötet worden, weitere hätten Verletzungen erlitten.

  • 09.06 Uhr

    Irans Generalstabschef spricht von erfolgreicher Operation

    Irans Militärführung hat den Grossangriff auf Israel als erfolgreich bewertet. «Der Grund für diese Operation war die Überschreitung der roten Linien durch das zionistische Regime, die für uns nicht tragbar war», zitierte die Nachrichtenagentur Isna am Sonntag Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri. Die Vergeltungsschläge gegen Israel seien erfolgreich gewesen. Mit «zionistischem Regime» meint die iranische Führung den Erzfeind Israel.

    Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

  • 08.41 Uhr

    Israels Militärsprecher: Iran wollte mit Angriff Ergebnisse erzielen

    Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die Idee, der Angriff des Irans auf Israel könnte eine Art geplanter Show ohne echte Schadensabsicht gewesen sein, vehement zurückgewiesen. «Ich glaube, der Iran wollte Ergebnisse erzielen und dies ist ihm nicht gelungen», sagte Hagari am Sonntag im Gespräch mit Journalisten.

    Der Einsatz ballistischer Raketen durch den Iran sei eine klare Eskalation gewesen. Mit Blick auf eine mögliche Reaktion Israels sagte der Militärsprecher: «Wir prüfen die Situation und zeigen dem Kabinett die Pläne, wir sind bereit, zu unternehmen, was für die Verteidigung Israels notwendig ist.» Man sei auch auf weitere Bedrohungen durch den Iran vorbereitet.

    Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Nach Angaben von Hagari wurden rund 300 Geschosse vom Iran abgefeuert und 99 Prozent davon von Israel sowie seinen Verbündeten abgefangen.

    Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

  • 08.35 Uhr

    Jordaniens Luftraum nach Angriff auf Israel wieder geöffnet

    Israels Nachbarland Jordanien hat seinen Luftraum nach dem iranischen Angriff auf Israel wieder geöffnet. Das teilte die zivile Luftfahrtbehörde des Landes am Sonntagmorgen mit – nach einer rund zehnstündigen Schliessung seit Samstagabend. Flughäfen und Fluggesellschaften seien über den Schritt informiert worden und der Betrieb laufe wieder normal, sagte der Leiter der Behörde dem jordanischen Fernsehsender Al-Mamlaka.

    Jordanien hatte seinen Luftraum angesichts militärischer Spannungen am Samstagabend gesperrt. Begründet wurde der Schritt der Behörde mit Sicherheitsbedenken sowie «in Anbetracht der eskalierenden Risiken in der Region». Während Irans Angriff auf Israel in der Nacht zum Sonntag fielen Berichten zufolge in Jordanien Teile von abgeschossenen Raketen vom Himmel.

  • 08.20 Uhr

    Irans UN-Mission warnt Israel vor Gegenangriffen

    Der Iran hat Israel nach dem massiven iranischen Vergeltungsschlag in der Nacht zum Sonntag vor einem Gegenangriff gewarnt. «Sollte das israelische Regime erneut einen militärischen Angriff durchführen, wird die Antwort des Irans mit Sicherheit stärker und entschlossener ausfallen», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna aus einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres.

    Den Grossangriff mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen auf den Erzfeind Israel verteidigte der Iran als Vergeltungsschlag, nachdem am 1. April bei einem mutmasslich israelischen Angriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien ranghohe Generäle getötet worden waren. «Die Islamische Republik Iran bekräftigt ihre unerschütterliche Entschlossenheit, ihr Volk, ihre nationale Sicherheit und Interessen, ihre Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen», sagte Irans UN-Botschafter Amir Saeid Irawani laut Irna.

  • 08.16 Uhr

    Schweiz verurteilt iranischen Angriff auf Israel «aufs Schärfste»

    Die Schweiz hat den nächtlichen Angriff von Iran auf Israel mit deutlichen Worten verurteilt und alle Seiten zu Besonnenheit aufgerufen. «Die Schweiz verurteilt die koordinierten Angriffe aus Iran gegen Israel aufs Schärfste», teilte das Aussendepartement am Sonntagmorgen auf der Plattform X mit. Der Angriff erhöhe die Risiken für die Region erheblich.

    Die Schweiz appellierte in der Stellungnahme an alle Seiten, grösstmögliche Zurückhaltung zu üben. «Die Spirale der Eskalation muss sofort gestoppt werden.»

  • 08.14 Uhr

    Israels Präsident dankt nach Irans Angriff dem eigenen Militär

    Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem abgewehrten iranischen Grossangriff auf sein Land beim israelischen Militär, seinem Volk und dem Verbündeten USA bedankt. «Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure», schrieb Herzog am Sonntagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter) und fügte hinzu: «Segne die Koalition der Nationen unter der Führung der USA» und ihrem Präsidenten. Israels Militär konnte nach eigenen Angaben – auch dank der Mithilfe des US-Militärs – 99 Prozent der aus dem Iran in der Nacht zum Sonntag abgefeuerten Geschosse abfangen. Das israelische Volk habe eine «aussergewöhnliche Widerstandsfähigkeit» bewiesen, schrieb Herzog. «Gemeinsam werden die Kräfte des Guten die Kräfte des Bösen besiegen», so der israelische Präsident weiter.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb auf X: «Wir haben abgeschossen, wir haben gebremst. Gemeinsam werden wir siegen». Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Operation «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung ranghoher Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

  • 07.49 Uhr

    Von der Leyen verurteilt Irans Angriff auf Israel

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den iranischen Angriff auf Israel verurteilt und alle Seiten zur Besonnenheit aufgerufen. «Ich verurteile den unverhohlenen und ungerechtfertigten Angriff auf Israel auf Schärfste. Und ich fordere den Iran und seine Stellvertreter auf, diese Angriffe unverzüglich einzustellen», schrieb von der Leyen am Sonntagmorgen auf der Plattform X (ehemals Twitter). «Alle Akteure müssen nun von einer weiteren Eskalation absehen und sich für die Wiederherstellung der Stabilität in der Region einsetzen», forderte die Kommissionschefin weiter.

  • 07.34 Uhr

    Israels Luftraum nach Angriff des Irans wieder geöffnet

    Nach dem Grossangriff des Irans auf Israel ist der israelische Luftraum am Sonntagmorgen wieder geöffnet worden. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv funktioniere wieder normal, berichteten israelische Medien. In der Nacht waren wegen des Angriffs verschiedene Flüge gestoppt worden. Der Luftraum war sieben Stunden lang geschlossen. Der Flughafen Ramon im Süden solle vorerst weiter geschlossen bleiben, hiess es.

  • 07.33 Uhr

    Israels Militär: 99 Prozent der Geschosse aus dem Iran abgefangen

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben 99 Prozent der Geschosse aus dem Iran abgefangen. Teheran habe «mehr als 300 Bedrohungen verschiedener Art losgeschickt», sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag. «Die iranische Bedrohung ist auf die israelische Überlegenheit in der Luft und im technologischen Bereich getroffen, in Kombination mit einer starken, kämpferischen Koalition, die gemeinsam den Grossteil der Bedrohungen abgefangen hat.»

    Hagari sprach von einem «sehr bedeutsamen strategischen Erfolg». Von 170 unbemannten Flugkörpern, die der Iran losgeschickt habe, seien «null auf das israelische Gebiet vorgedrungen». Dutzende seien von israelischen Kampfjets abgeschossen worden, von der israelischen Luftabwehr sowie «der Luftwaffe und Luftabwehr unserer Partner». Auch von mehr als 30 Marschflugkörpern, die der Iran abgefeuert habe, sei keiner nach Israel eingedrungen.

    «Von mehr als 120 ballistischen Raketen sind nur wenige nach Israel vorgedrungen und der Rest wurde abgefangen», sagte Hagari weiter. «Sie schlugen im Bereich der Flugbasis Nevatim ein und verursachten nur leichten Schaden an der Infrastruktur.» Die Basis funktioniere normal weiter. Der Iran habe gedacht, er habe die Basis lahmlegen können.

    Es habe auch Angriffe aus dem Irak und dem Jemen gegeben, aber sie hätten Israel nicht erreicht, sagte der Sprecher. Dutzende Raketen seien vom Libanon auf den Norden Israels gefeuert worden. Dabei sei niemand verletzt worden. «Im vergangenen halben Jahr haben wir eng mit unseren Partnern zusammengearbeitet, vornweg Centcom der USA, Grossbritannien und Frankreich und weitere Länder, die heute Nacht aktiv waren», erklärte Hagari.

    Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab.

  • 6.05 Uhr

    China nach Irans Angriff besorgt

    China hat sich nach dem iranischen Angriff auf Israel «zutiefst besorgt» über die jüngste Eskalation im Nahen Osten gezeigt. Peking rufe alle betroffenen Seiten auf, Ruhe zu bewahren, um eine weitere Zunahme der Spannungen zu vermeiden, teilte das chinesische Aussenministerium am Sonntag weiter mit. Die verschärfte Lage sei der jüngste Ausdruck dessen, dass sich der Gaza-Konflikt ausbreite. China rufe die internationale Gemeinschaft und vor allem einflussreiche Länder auf, sich in konstruktiver Weise für Frieden und Stabilität in der Region einzusetzen.

    Zuvor hatte der deutsche Kanzler Olaf Scholz die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel «mit aller Schärfe» verurteilt, nachdem er am Sonntag in der zentralchinesischen Metropole Chongqing gelandet war. Am Montag ist die Weiterreise nach Shanghai geplant, am Dienstag will der Kanzler in Peking Chinas Präsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Qiang treffen.

  • 5.57 Uhr

    «Dreister Angriff»: Biden kündigt Beratungen mit G7-Partnern an

    US-Präsident Joe Biden hat den iranischen Angriff «auf das Schärfste» verurteilt und für diesen Sonntag Beratungen der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien angekündigt. Er werde die Staats- und Regierungschefs der G7 zusammenrufen, «um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den dreisten Angriff des Irans zu koordinieren», teilte Biden am späten Samstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Er habe kurz zuvor mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu telefoniert und ihm Amerikas unerschütterliche Unterstützung für die Sicherheit Israels zugesichert. Israel sei in der Lage gewesen, eine beispiellose Angriffswelle abzuwehren. Dies sei «eine klare Botschaft an seine Feinde, dass sie die Sicherheit Israels nicht wirksam bedrohen können».

    Das US-Militär habe im Laufe der vergangenen Woche Flugzeuge und Zerstörer zur Abwehr ballistischer Raketen in die Region verlegt, um die Verteidigung Israels zu unterstützen, erklärte Biden. Die USA hätten Israel so dabei helfen können, «fast alle ankommenden Drohnen und Raketen abzuschiessen». Streitkräfte oder Einrichtungen der USA seien von den iranischen Angriffen zwar nicht betroffen gewesen. Man werde aber weiterhin wachsam gegenüber sämtlichen Bedrohungen sein, erklärte Biden weiter. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter, Biden habe Netanjahu in dem Telefonat gesagt, die USA würden sich ungeachtet ihres militärischen Beitrags zu Israels Selbstverteidigung nicht an «offensiven Operationen gegen den Iran beteiligen».

  • 5.10 Uhr

    Aufnahmen sollen Raketen-Trümmer in jordanischer Hauptstadt Amman zeigen

    In einem Wohngebiet in der jordanischen Hauptstadt Amman sind offenbar Trümmerteile einer Rakete gefunden worden. Die «New York Times» stuft Fotos und Videos davon als glaubhaft ein. Die US-Zeitung kann jedoch noch keine Angaben über den Ursprung der Trümmerteile machen. Demnach ist noch unklar, ob es sich um Teile einer iranischen Rakete oder einer israelischen oder jordanischen Abfangrakete handelt. Laut dem Bericht gibt es frühere Aufnahmen, die zeigen sollen, wie Raketen im jordanischen Luftraum abgefangen werden. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

  • 4.01 Uhr

    Nach Angriff Irans auf Israel: UN-Sicherheitsrat plant Sondersitzung

    Nach dem Angriff des Irans auf Israel plant der UN-Sicherheitsrat eine Sondersitzung. Per Brief an die maltesische UN-Botschafterin Vanessa Frazier, deren Land derzeit dem Gremium vorsitzt, habe er um ein entsprechendes Treffen des Sicherheitsrats gebeten, teilte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan über die Online-Plattform X, vormals Twitter, mit. Aus Diplomatenkreisen hiess es, dass Treffen in New York könne noch am Sonntag stattfinden, wahrscheinlich um 22 Uhr MESZ.

    Zuvor hatte der Iran erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» wurde als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien dargestellt. Am 1. April waren bei einem mutmasslich von Israel geführten Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden. UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich daraufhin «zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region».

  • 3.50 Uhr

    Biden telefoniert mit Netanjahu

    Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat US-Präsident Joe Biden mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu telefoniert. Wie die israelische Regierung in der Nacht zum Sonntag mitteilte, begannen beide ihr Gespräch nach Beratungen des israelischen Sicherheitskabinetts und des Kriegskabinetts. Auch das Weisse Haus teilte mit, dass die beiden miteinander gesprochen hätten. Zum Inhalt des Telefonats sollte es zu einem späteren Zeitpunkt mehr Informationen geben. Das Gespräch habe 25 Minuten gedauert, berichtete der israelische Journalist Barak Ravid unter Berufung auf einen israelischen Regierungsvertreter.

    Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag erstmals direkt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Bei dem Grossangriff feuerte der Iran nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen ab. «Die grosse Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch ausserhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen.

  • 3.22 Uhr

    Israel gibt nach Irans Angriff Entwarnung

    Das israelische Ministerium für Inlandsicherheit hat nach dem Grossangriff Irans auf Israel vorerst Entwarnung gegeben. Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hiess es in einer Mitteilung auf der Website des Ministeriums.

    Der Iran hatte Stunden zuvor seine Drohung wahr gemacht und Israel erstmals direkt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Bei dem Grossangriff feuerte das Land nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen ab. «Die grosse Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch ausserhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag.

    Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen, sagte Hagari weiter. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden. Ausserdem wurde Hagari zufolge eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt. Das israelische Fernsehen berichtete um 03.50 Uhr Ortszeit (02.50 Uhr MEZ), Israel gehe davon aus, dass der Angriff aus dem Iran abgeschlossen sei. Das israelische Sicherheitskabinett habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant befugt, Entscheidungen über das weitere Vorgehen dem Iran gegenüber zu treffen, berichtete der Fernsehsender Channel 12.

    Nach dem mutmasslich von Israel geführten Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus am 1. April hatte der Iran in den vergangenen Tagen wiederholt angekündigt, Vergeltung zu üben. Bei dem Luftangriff waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Irans Aussenministerium machte Israel dafür verantwortlich. Von israelischer Seite wurde eine Beteiligung bis heute nicht eingeräumt.

  • 3.20 Uhr

    Argentiniens Präsident bricht wegen Angriff Auslandsreise ab

    Argentiniens Präsident Javier Milei bricht wegen der iranischen Luftangriffe auf Israel eine Auslandsreise ab. Er fliege aus den USA am Sonntag nach Argentinien zurück und nicht wie ursprünglich geplant nach Dänemark weiter, teilte sein Büro am Samstag (Ortszeit) mit. «In Anbetracht der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten mit der iranischen Offensive gegen Israel» wolle Milei einen Krisenstab bilden und sich mit verschiedenen Präsidenten westlicher Länder in Verbindung setzen, um Massnahmen zu koordinieren.

    Erst am Donnerstag hatte ein argentinisches Gericht die iranische Regierung für einen Bombenschlag mit 85 Todesopfern auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Buenos Aires im Jahr 1994 verantwortlich gemacht. Die von der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah ausgeführte Attacke sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der Iran gilt als wichtigster Unterstützer der Hisbollah.

    Nach den iranischen Luftangriffen erklärte sich Milei mit Israel solidarisch: Argentinien unterstütze Israel nachdrücklich bei der Verteidigung seiner Souveränität – «insbesondere gegen Regime, die den Terror fördern und die Zerstörung der westlichen Zivilisation anstreben».

  • 3.01 Uhr

    Swiss meidet Lufträume von Iran, Irak und Israel

    Die Swiss hat vorerst Flüge von und nach Tel Aviv ausgesetzt. Sie meidet zudem die Lufträume von Iran, Irak und Israel, wie die Fluggesellschaft am Sonntag mitteilte.

    Hinsichtlich der aktuellen Entwicklung im Nahen Osten habe die Sicherheit der Besatzung und Passagiere oberste Priorität, hiess es in einer Medienmitteilung. Mit den sieben Mitarbeitenden in der israelischen Stadt Tel Aviv sowie den Pilot*innen in der Luft stehe die Fluggesellschaft in stetigem Kontakt.

    Nach dem Angriff Irans auf Gebiete in Israel meide die Fluggesellschaft die Lufträume von Iran, Irak und Israel. Zwei Flüge aus Delhi und Singapur, hätten daher eine längere Flugroute vor sich. Beide Flüge würden am Sonntagmorgen in Wien zwischenlanden und auftanken.

    Die Airline beschloss bereits am Freitagabend, den iranischen Flugraum zu meiden, wie sie am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) riet generell von Reisen nach Israel ab.

  • 2.43 Uhr

    Explosionen nahe Erbil im Nordirak – Sirenen am US-Konsulat

    Im Nordirak ist es nach dem iranischen Angriff gegen Israel zu mehreren Explosionen gekommen. Augenzeugen und kurdischen Medien zufolge gingen in der Nacht zum Sonntag rund 20 Raketen in der Provinz Erbil nieder, wo unter anderem ein US-Konsulat und eine US-Militärbasis liegen. An dem Konsulat seien Warnsirenen zu hören gewesen. Über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst keine Berichte. Ein Anwohner sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Explosionen hätten einige Scheiben bersten lassen. Einige Menschen seien in Panik geraten.

  • 2.41 Uhr

    Menschenrechtsaktivisten: Luftabwehr über Syrien aktiviert

    In Syrien ist nach dem iranischen Angriff gegen Israel laut Menschenrechtsaktivisten die Luftabwehr aktiviert worden. Die Luftabwehr der Regierungstruppen habe versucht, israelische Raketen und Flugzeuge abzufangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Es habe aktuell aber keinen direkten israelischen Angriff auf Ziele in Syrien gegeben. Stattdessen habe Israel iranische Raketen über Syrien abschiessen wollen. Die Luftabwehr sei in mehreren Teilen des Landes aktiviert worden, darunter in der Hauptstadt Damaskus, in Homs sowie an der syrischen Mittelmeerküste.

    Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden. Der Iran bezeichnete seinen Angriff auf Israel in der Nacht zum Sonntag als angemessene Reaktion für diese Attacke in Syrien.

  • 2.17 Uhr

    Scholz: Iran riskiert regionalen Flächenbrand

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel «mit aller Schärfe» verurteilt. «Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand», erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Sonntag nach der Ankunft des Kanzlers in der Wirtschaftsmetropole Chongqing, wo der SPD-Politiker seinen dreitägigen China-Besuch beginnt. «In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen.»

    Scholz hatte von den Angriffen auf dem knapp zehnstündigen Flug auf halber Strecke zwischen Berlin und Chongqing erfahren. Er sei im Flugzeug laufend über die Entwicklungen im Nahen Osten unterrichtet worden, hiess es aus seinem Umfeld. Die Delegation habe in engem Kontakt mit den deutschen Sicherheitsbehörden gestanden.

  • 2.26 Uhr

    Militärsprecher: Nur wenige Raketen in Israel eingeschlagen

    Der Iran hat bei seinem Grossangriff auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen eingesetzt. Darunter seien Dutzende Boden-Boden-Raketen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag. «Die grosse Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch ausserhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden. Ausserdem wurde Hagari zufolge eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt.

    Israelische Kampfflugzeuge hätten mehr als zehn iranische Marschflugkörper ausserhalb des israelischen Staatsgebiets abgefangen, erklärte der Militärsprecher. Dutzende unbemannte Flugkörper seien ebenfalls ausserhalb von Israel gestoppt worden. «Das Ereignis ist noch nicht vorbei», sagte Hagari. Es würden noch Drohnen abgefangen, auch Raketenangriffe seien weiterhin möglich. Dutzende Flugzeuge seien noch in der Luft. Die Armee unternehme alles Notwendige, um die Bürger Israels zu schützen.

    Das israelische Abwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) wird aktiviert um aus dem Iran abgefeuerte Raketen abzuschiessen. (14. April 2024)
    Das israelische Abwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) wird aktiviert um aus dem Iran abgefeuerte Raketen abzuschiessen. (14. April 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Tomer Neuberg
  • 2.21 Uhr

    UN-Chef Guterres: Reale Gefahr verheerender Eskalation in Nahost

    Nach dem Angriff des Irans auf Israel sieht UN-Generalsekretär António Guterres das Risiko einer katastrophalen Zuspitzung der Lage in Nahost. «Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region. Ich fordere alle Parteien auf, grösstmögliche Zurückhaltung zu üben, um Massnahmen zu vermeiden, die zu grösseren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnten», teilte Guterres am Samstag (Ortszeit) in New York. Er verurteilte den Angriff des Irans «aufs Schärfste» und forderte eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten.

  • 2.15 Uhr

    Biden: Engagement für die Sicherheit Israels unumstösslich

    Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat US-Präsident Joe Biden dem Land die Unterstützung der USA zugesichert. «Unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen die Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter ist unumstösslich», schrieb Biden in einem Beitrag auf X, vormals Twitter, am Samstagabend (Ortszeit). Dazu veröffentlichte er ein Foto von einem Treffen mit seinem Krisenstab im Situation Room, dem Einsatzzentrum im Weissen Haus. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und US-Aussenminister Antony Blinken, die an den Beratungen am Samstag teilnehmen, sind darauf zu sehen.

  • 2.07 Uhr

    Israels Rettungsdienst nach Angriff Irans: Zehnjährige schwer verletzt

    Bei dem Grossangriff des Irans auf Israel ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein zehnjähriges Mädchen schwer verletzt worden. Es handele sich um eine Beduinin aus dem Umkreis der Stadt Arad in der Negev-Wüste, teilte der Rettungsdienst in der Nacht zum Sonntag mit. Zunächst hiess es, dass es sich um einen zehnjährigen Jungen handelte. Der Rettungsdienst hatte zunächst berichtet, es habe bei den iranischen Angriffen keine Verletzten gegeben.

    Der Iran hatte Hunderte von Drohnen und auch Raketen gegen seinen Erzfeind gestartet. In weiten Teilen Israels und auch im Westjordanland gab es Alarm. Bewohner berichteten über zahlreiche Explosionen. Viele Flugkörper wurden nach Medienberichten von Israels Raketenabwehr abgefangen.

  • 1.40 Uhr

    London schickt zusätzliche Kampfjets nach Nahost

    Grossbritannien schickt als Reaktion auf die iranischen Angriffe gegen Israel weitere Kampfflugzeuge in die Region. Die Jets und Betankungsflugzeuge würden die bereits entsandten Kräfte verstärken, die in der Gegend gegen die Terrororganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in der Nacht zum Sonntag mit. «Diese Jets werden bei Bedarf alle Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen.» Grossbritannien betreibt eine Luftwaffenbasis auf Zypern.

  • 1.33 Uhr

    Irans Revolutionsgarden warnen USA scharf

    Nach dem massiven Vergeltungsangriff gegen Israel haben Irans Revolutionsgarden die USA scharf gewarnt. «Jede Unterstützung und Beteiligung an der Beeinträchtigung der Interessen Irans» werde eine «entschiedene Reaktion der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran nach sich ziehen», hiess es in einer Erklärung der Revolutionswächter, die in der Nacht zu Sonntag im Staatsfernsehen verlesen wurde. Die Revolutionsgarden hätten «wichtige militärischen Ziele der zionistischen Terrorarmee in den besetzten Gebieten» mit Drohnen und Raketen angegriffen, erfolgreich getroffen und zerstört, hiess es in der Erklärung weiter.

  • 01.16 Uhr

    Iran warnt Israel und USA vor Gegenreaktion auf Angriffswelle

    Der Iran hat den Angriff auf Israel als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt und Israel vor einem erneuten Gegenschlag gewarnt. «Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen», teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen am Samstag (Ortszeit) in New York auf der Plattform X mit. Die USA wiederum müssten sich aus dem Konflikt heraushalten, wurde in der Botschaft betont.

    Drohnen oder Raketen suchen am frühen Sonntagmorgen nach Zielen im Norden Israels.
    Drohnen oder Raketen suchen am frühen Sonntagmorgen nach Zielen im Norden Israels.
    Bild: Keystone/Atef Safadi
  • 1.02 Uhr

    Luftraum über Ägypten bleibt wohl vorerst geöffnet

    Der Luftraum über Ägypten, das im Nordosten an Israel grenzt, bleibt Kreisen am Flughafen in Kairo zufolge vorerst geöffnet. Das gelte für alle internationalen Flüge sowohl mit Zielen in Ägypten als auch für Maschinen, die den ägyptischen Luftraum durchqueren, hiess es am Samstagabend am Flughafen. Nach Schliessung der Lufträume der Nachbarländer Jordanien, Libanon und Irak habe der Luftverkehr über dem nordafrikanischen Land zugenommen. Auch Israel schloss seinen Luftraum wegen des iranischen Angriffs auf das Land. Einige Flugzeuge seien ausserplanmässig in Ägypten gelandet oder dort betankt worden.

    Die staatliche ägyptische Fluggesellschaft Egyptair kündigte unterdessen an, Flüge von und nach Jordanien, Irak und Libanon würden bis auf Weiteres ausgesetzt wegen der Schliessung der dortigen Lufträume. Grund der Schliessungen seien «regionale Ereignisse».

  • 1.01 Uhr

    Baerbock verurteilt iranischen Angriff: «Ganze Solidarität» mit Israel

    Die deutsche Regierung hat die iranische Drohnen- und Raketenattacke auf Israel verurteilt und die Führung in Teheran zur Beendigung des Angriffs aufgefordert. «Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste», schrieb Aussenministerin Annalena Baerbock in der Nacht zu Sonntag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Der Iran und mit ihm verbündete Kräfte müssten die Attacke «sofort einstellen». «Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität», ergänzte Baerbock.

  • 0.58 Uhr

    «Beispiellose Eskalation»: EU-Chefdiplomat verurteilt Angriff Irans

    EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat den «inakzeptablen iranischen Angriff gegen Israel» im Namen der Staatengemeinschaft scharf verurteilt. «Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine ernste Bedrohung für die regionale Sicherheit», schrieb der EU-Aussenbeauftragte in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X (ehemals Twitter).

    Auch EU-Ratspräsident Charles Michel verurteilte den Angriff des Irans. Es müsse alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern, schrieb der belgische Spitzenpolitiker auf X. «Ein weiteres Blutvergiessen muss vermieden werden. Wir werden die Situation gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin aufmerksam verfolgen.»

  • 0.53 Uhr

    Hisbollah feuert Raketen aus Libanon in Richtung Israel ab

    Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben Raketen auf die von Israel besetzten Golanhöhen abgefeuert. Man habe am späten Samstagabend israelische Kasernen in dem Gebiet mit Raketen vom Typ Katjuscha ins Visier genommen, teilte die Milz mit.

  • 0.24 Uhr

    Ägypten «extrem besorgt» über Angriff gegen

    Ägypten hat sich «extrem besorgt» gezeigt mit Blick auf den Angriff gegen sein Nachbarland Israel und zu äusserster Zurückhaltung aufgerufen. Der vom Iran angekündigte Angriff sei Zeichen einer «gefährlichen Eskalation» zwischen den beiden Ländern, teilte das ägyptische Aussenministerium am Samstagabend mit. Ägypten habe schon zuvor vor einer Ausweitung des Konflikts infolge von «Israels Krieg im Gazastreifen» gewarnt. Die Regierung in Kairo sei in ständigem Kontakt mit allen beteiligten Parteien, um die Eskalation zu stoppen. Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen.

  • 0.23 Uhr

    Iran schiesst Welle ballistischer Raketen auf Israel

    Bei ihrem massiven Vergeltungsangriff auf Israel haben Irans Revolutionsgarden nach Angaben von Staatsmedien auch ballistische Raketen gestartet. Um welche Raketentypen es sich handelte, ging aus dem Bericht der Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag (Ortszeit) nicht hervor. Irans Revolutionsgarden verfügen über mehrere Typen von Mittelstreckenraketen, die Israel erreichen können.

    Ballistische Raketen verfügen über Raketenantriebe und werden für schnelle Angriffe über grosse Entfernungen verwendet. Sie unterscheiden sich etwa von Marschflugkörpern, die in niedrigeren Höhen fliegen können und durchgängig gesteuert werden.

    Die Revolutionsgarden starteten nach eigenen Angaben auch Dutzende Drohnen in Richtung Israel. Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

  • 0.18 Uhr

    Erste iranischen Drohnen wohl abgeschossen

    Amerikanische und britische Kampfflugzeuge haben über dem irakisch-syrischen Grenzgebiet einige iranische Drohnen abgeschossen, wie der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtet.

  • 0.08 Uhr

    EDA rät von Reisen nach Israel ab

    Das Aussendepartement in Bern hat am Samstag generell von Reisen nach Israel abgeraten wird. In Israel gilt seit Samstag der Alarmzustand wegen eines iranischen Angriffs.

    «Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden», heisst es im neuesten Reisehinweis des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) vom späten Samstagabend. Der Entscheid zur Ausreise aus dem Land sei ein individueller Entscheid. Die Entwicklung der Lage sei ungewiss und eine weitere Verschlechterung der Sicherheitslage nicht auszuschliessen, hiess es weiter.

    Der Iran griff erstmals Israel direkt an. Trotz internationaler Warnungen schickte der Iran Drohnen und Raketen. Israels Armeesprecher Daniel Hagari bestätigte am Samstag den Beginn des Angriffs.

  • Sonntag, 14. April 2024, 0.06 Uhr

    Irans Verteidigungsminister warnt vor Gegenangriffen

    Der iranische Verteidigungsminister hat nach dem Beginn der Vergeltungsschläge gegen Israel vor Gegenangriffen auf sein Land gewarnt. Jeder Staat, der den Iran angreife, werde eine «entschlossene Reaktion» erhalten, sagte General Mohammed-Resa Aschtiani laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag.

    Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hat der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab.

    Die Operation mit dem Titel «Aufrichtiges Versprechen» war ein Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Samstag, 13. April 2024

  • 23.59 Uhr

    Sunak verurteilt iranischen Angriff auf Israel «auf das Schärfste»

    Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den iranischen Angriff auf Israel «auf das Schärfste» verurteilt. «Diese Angriffe bergen die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren», sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge. «Der Iran hat wieder einmal gezeigt, dass er vorhat, Chaos in seinem eigenen Hinterhof zu stiften.»

    Sunak sagte, Grossbritannien werde sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller regionalen Partner, einschliesslich Jordanien und Irak, einsetzen. «Gemeinsam mit unseren Verbündeten arbeiten wir dringend daran, die Lage zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu verhindern. Niemand möchte mehr Blutvergiessen sehen», sagte Sunak.

  • 23.46 Uhr

    Irak und Libanon schliessen Luftraum wegen Angriff auf Israel

    Der Irak und der Libanon haben wegen des iranischen Angriffs mit Dutzenden Drohnen auf Israel ihren Luftraum geschlossen. Das bestätigten der irakische Transportminister, Abdel Rasak Sadaui, sowie der libanesische Transportminister, Ali Hamiyeh, am Samstagabend. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass auch der jordanische Luftraum für den zivilen Luftverkehr geschlossen worden war.

  • 23.14 Uhr

    Deutscher Botschafter in Israel: Direktangriff wie noch nie

    Nach Beginn eines iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel hat der deutsche Botschafter Steffen Seibert alle Deutschen vor Ort aufgefordert, sich an die Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu halten. «Ein Direktangriff wie noch nie: Iranische Drohnen im Anflug auf Israel und es kann noch mehr kommen», schrieb er am Samstagabend auf X (vormals Twitter). «Alle deutschen Landsleute bitte ich dringend, zu Ihrer Sicherheit den Anweisungen des Home Front Command und der lokalen Behörden zu folgen.»

  • 23.03 Uhr

    Iranische Staatsmedien: Auch Raketen auf Israel abgefeuert

    Irans Revolutionsgarden haben laut dem Staatsfernsehen gegen Israel auch Raketen abgefeuert. Begleitet von einem massiven Drohnenangriff sei das die «Antwort auf die jüngsten Verbrechen des zionistischen Regimes», hiess es in einer live im Fernsehen verlesenen Erklärung der Revolutionsgarden.

  • 23 Uhr

    Israel schliesst Luftraum wegen Drohnenangriffs aus Iran

    Wegen des Drohnenangriffs aus dem Iran schliesst Israel in der Nacht zum Sonntag seinen Luftraum. Dies berichteten israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde. Der Luftraum solle von 00.30 Uhr Ortszeit (Samstag 23.30 MEZ) geschlossen werden.

  • 22.47 Uhr

    USA: Iran hat mit einem Luftangriff gegen Israel begonnen

    Auch die US-Regierung hat den Beginn eines iranischen Luftangriffs gegen Israel bestätigt. US-Präsident Joe Biden werde fortlaufend über die Lage informiert und werde sich am Samstagnachmittag mit seinem Sicherheitsteam im Weissen Haus zu Beratungen treffen, teilte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats mit. Der Angriff werde sich «wahrscheinlich über mehrere Stunden hinziehen».

  • 22.36 Uhr

    Irans Staatsmedien bestätigen Beginn von Vergeltungsangriff

    Irans Staatsmedien haben den Vergeltungsschlag gegen Israel bestätigt. «Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen», hiess es am Samstag in den Untertiteln des Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht.

  • 22.09 Uhr

    Iran soll einen Drohnenangriff in Richtung Israel gestartet haben

    Der Iran hat nach israelischen Angaben einen Drohnenangriff gegen Israel gestartet. Dies bestätigte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. Es werde mehrere Stunden dauern, bis die Drohnen israelisches Gebiet erreichen könnten.

    Iranische Drohnen.
    Iranische Drohnen.
    Bild: IMAGO/ZUMA Wire

    Das Militär sei in höchster Alarmbereitschaft und überwache die Situation, hiess es in einer Mitteilung, die die Armee über Telegram versendete. Das Luftabwehrsystem sei in höchster Alarmbereitschaft, ebenso wie Kampfjets und Marineschiffe. Sprecher Hagari betonte, die Armee beobachte die Lage und alle Abwehrsysteme seien bereit. Zudem werde der GPS-Empfang in verschiedenen Landesteilen unterdrückt.

  • 21.15 Uhr

    Armee: Normaler Reiseverkehr am internationalen Flughafen bei Tel Aviv

    Ungeachtet der Sorge vor einem iranischen Vergeltungsangriff auf Israel gibt es für den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv bisher keine besonderen Anweisungen. Dies bestätigte ein Sprecher der israelischen Armee am Samstagabend im israelischen Fernsehen.

    Der Sender Kanal 12 berichtete, am Sonntag werde mit einem aussergewöhnlich hohen Aufkommen von 55 000 Reisenden am Flughafen gerechnet. Internationale Flüge sollten planmässig abgefertigt werden. In Israel beginnen am Sonntag zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.

  • 19.56 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: Auf möglichen Iran-Angriff vorbereitet

    Israel ist nach Worten seines Verteidigungsministers Joav Galant auf einen möglichen iranischen Angriff vorbereitet. «Wir beobachten einen geplanten Angriff des Irans und seiner Verbündeten auf den Staat Israel genau», sagte Galant am Samstagabend nach Angaben seines Büros. «In den vergangenen Tagen haben wir unsere Aufstellung im Bereich der Verteidigung und der Offensive verstärkt und wir sind entschlossen, alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um die Bürger des Staates Israel zu verteidigen.»

    Israel habe auch «neue Fähigkeiten hinzugefügt – am Boden, in der Luft, zur See, in unserem Geheimdienst-Direktorat, innerhalb des Staates Israel und gemeinsam mit unseren Partnern, angeführt von den Vereinigten Staaten», sagte Galant ferner. «Der Iran ist ein Terrorstaat – die Welt sieht dies nun mehr als je zuvor. Wir sind entschlossen, unsere Bürger gegen diesen Terrorismus zu schützen, und wir werden wissen, wie wir auf ihn reagieren müssen.»

  • 19.50 Uhr

    USA sichern Israel volle Unterstützung zu – akute Bedrohung

    Angesichts eines drohenden Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinem israelischen Kollegen Joav Galant die «unerschütterliche Unterstützung der USA» zugesichert. In einem Telefonat hätten die beiden über «akute regionale Bedrohungen» gesprochen, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Samstag in Washington mit. Austin habe deutlich gemacht, dass Israel «auf die volle Unterstützung der USA» bei der Verteidigung gegen jegliche Angriffe des Iran und seiner Stellvertreter zählen könne.

  • 19.43 Uhr

    USA verurteilen Beschlagnahmung von Frachter durch Iran

    Die USA haben die Beschlagnahmung eines Containerschiffs durch den Iran nahe der Strasse von Hormus im Golf von Oman aufs Schärfste verurteilt. Ein ziviles Schiff ohne Provokation festzusetzen, sei ein eklatanter Verstoss gegen das Völkerrecht, schrieb die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats des Weissen Hauses, Adrienne Watson, am Samstag auf der Plattform X (früher Twitter). Sie nannte das Vorgehen der iranischen Revolutionsgarden in internationalen Gewässern einen Akt der Piraterie.

    Der Iran müsse das Schiff und die Besatzung, die aus indischen, philippinischen, pakistanischen, russischen und estnischen Staatsangehörigen bestehe, unverzüglich freilassen, forderte Watson. «Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um den Iran für sein Vorgehen zur Rechenschaft zu ziehen.»

  • 18.53 Uhr

    Israel verstärkt nach Konfrontationen im Westjordanland Truppen

    Die israelische Armee verstärkt nach schweren Konfrontationen im Westjordanland ihre Truppen mit neuen Einheiten. Das Militär teilte mit, es sei entschieden worden, mehrere Kompanien und zusätzliche Kräfte der Grenzpolizei in das Gebiet zu entsenden.

    Der israelische Sender Kan hatte zuvor berichtet, aus Sorge vor weiteren Zusammenstössen zwischen Siedlern und Palästinensern sollten «viele Streitkräfte» ins Westjordanland entsandt werden.

    Nach Angaben der Armee kam es an mehreren Orten im Westjordanland zu Konfrontationen zwischen israelischen Siedlern und Palästinensern. Es habe auf beiden Seiten Dutzende Verletzte gegeben.

  • 17.55 Uhr

    Israelischer Fotograf von Siedlern geschlagen und verletzt

    Ein israelischer Fotograf ist nach eigenen Angaben von radikalen Siedlern im Westjordanland geschlagen und verletzt worden. Sie hätten ausserdem seine Ausrüstung in Brand gesetzt, berichtete er am Samstag der Nachrichtenseite ynet, für die er arbeitet. Der Fotograf ist auch für die Zeitung «Jediot Achronot» tätig.

    Der Fotograf hielt sich den Angaben zufolge in dem Dorf Al-Mughajir 20 Kilometer nordöstlich von Ramallah auf. Er habe dort Siedler fotografiert, die nach dem Mord an einem 14-Jährigen aus einer Siedlung Häuser von Palästinensern in Brand gesetzt hätten.

    Aus Sorge vor Gewalt der Siedler habe er sich in einem Haus versteckt, erzählte der Fotograf. Sie hätten ihn jedoch dort entdeckt. «Sie haben mich zusammengeschlagen, mir Finger gebrochen und meine Tasche mit meiner Fotoausrüstung verbrannt», schilderte er. Sie hätten ihn in den Bauch und gegen den Kopf getreten, als er am Boden lag, erzählte der Mann, der schon seit Jahrzehnten als Fotograf arbeitet. Einige von ihnen hätten Uniformen der israelischen Armee getragen und seien bewaffnet gewesen. Das Militär äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

  • 14.16 Uhr

    Vermisster Israeli tot – Weitere Siedlergewalt im Westjordanland

    Ein im israelisch besetzten Westjordanland vermisster 14-jähriger Junge aus einer israelischen Siedlung ist tot. Seine Leiche sei bei der Siedlung Malachei HaShalom gefunden worden, teilte die Armee am Samstag mit. Über die Todesursache wurde zunächst nichts mitgeteilt. Nach seinem Verschwinden am Vortag hatten gewalttätige Siedler palästinensische Bewohner angegriffen. Dabei starb in der Nähe von Ramallah ein Palästinenser, weitere 25 wurden verletzt. Auch am Samstag kam es nach Augenzeugen und Angaben palästinensischer Medien wieder zu Siedlergewalt gegen Palästinenser. Ein Palästinenser sei schwer verletzt worden. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Am Freitag waren Siedler aus einem illegalen Aussenposten mit Schusswaffen in das Dorf Al-Mughajir 20 Kilometer nordöstlich von Ramallah eingedrungen. Israelische Medien berichteten, dass zuerst israelische Sicherheitskräfte in Al-Mughajir einrückten, um dort nach dem Siedler-Jungen zu suchen. Bewohner bewarfen die Soldaten mit Steinen und Brandsätzen. Drei Soldaten erlitten demnach leichte Verletzungen. Anschliessend drangen Hunderte Siedler in das Dorf ein, um palästinensisches Eigentum zu zerstören, wie Augenzeugen berichteten. Nach Angaben der Dorfverwaltung setzten sie Dutzende Autos und mehrere Häuser in Brand.

    Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober vergangenen Jahres ist die Zahl von Gewalttaten extremistischer Siedler gegen Palästinenser angestiegen. Aber auch die Zusammenstösse zwischen israelischen Sicherheitskräften und militanten Palästinensern wurden häufiger. 442 Palästinenser wurden seither nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen getötet.

  • 12.44 Uhr

    Irans Revolutionsgarden setzen Containerschiff fest

    Die Marine der iranischen Revolutionsgarden hat ein Containerschiff festgesetzt. Das Schiff habe eine Verbindung zu Israel und befinde sich in der Region am Persischen Golf, berichtete am Samstag die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der Revolutionsgarden gilt. Auf einem von der Agentur verbreiteten Foto ist zu sehen, wie sich ein Kommandosoldat von einem Militärhubschrauber auf das Deck des Schiffes abseilt. Nähere Informationen waren zunächst nicht bekannt.

    Zuvor hatte die zur britischen Marine gehörende Behörde UKMTO über den Fall berichtet und ihn im Golf von Oman, etwa 50 Seemeilen nordöstlich der Hafenstadt Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten, verortet. In den Gewässern hatte Irans Marine in der Vergangenheit bereits Öltanker und Containerschiffe beschlagnahmt.

    Berichten zufolge handelte es sich um die «MSC Aries». Nach Informationen des israelischen Armee-Senders fährt das Containerschiff unter der Flagge Portugals und hat vermutlich unter anderem israelische Eigner, wie der Sender auf X schrieb. Das nach Angaben des Schiffsortungsdienstes Vessel Finder 366 Meter lange Schiff befand sich auf der Fahrt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien. Die letzte Position sei demnach am Freitagnachmittag empfangen worden, als der Containerriese vor Dubai unterwegs war.

    Die militärischen Spannungen in der Region sind so gross wie seit Jahren nicht mehr. Nach dem mutmasslich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien, bei dem zwei Brigadegeneräle getötet wurden, hat die Staatsführung in Teheran dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht. Beobachter sehen die verfeindeten Länder am Rande einer kriegerischen Eskalation.

    Die Strasse von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport. Die USA werfen der iranischen Marine regelmässig vor, den zivilen Schiffsverkehr in der Strasse von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman zu behindern.

    Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs Anfang Oktober haben Konflikte in der Region auch auf den Seerouten deutlich zugenommen. Insbesondere die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Jemen haben regelmässig Tanker auf dem Weg nach Israel angegriffen. Grosse Reedereien meiden zunehmend die Route im Roten Meer, der kürzesten Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa.

  • 9.57 Uhr

    Die Fluggesellschaft Swiss meidet den iranischen Luftraum

    Die Fluggesellschaft Swiss meidet angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten den iranischen Flugraum. Die Airline hat am Freitagabend beschlossen, betroffene Flüge umzuleiten, wie sie am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mitteilte.

    Die betroffenen Flüge dauern nach Angaben der Swiss dadurch um bis zu 90 Minuten länger.

    Betroffen seien die Verbindungen von und nach Hongkong, Bangkok, Singapur, Delhi und Mumbai, hiess es. Die Regelung gelte bis zum 18. April. Zudem meide die Swiss während des betreffenden Zeitraums auf diesen Strecken nachts auch den israelischen und den libanesischen Luftraum.

    Zuvor hatten bereits Fluglinien wie die Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa, Austrian Airlines und Qantas beschlossen, den iranischen Luftraum vorübergehend zu meiden.

  • Samstag, 13. April 2024, 8.22 Uhr

    Fluglinie Qantas meidet iranischen Luftraum

    Die australische Fluglinie Qantas wird ihre Langstreckenflüge von Perth nach London umleiten, um angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten den iranischen Luftraum zu vermeiden. Wie Qantas am Samstag mitteilte, werden die Flugrouten vorübergehend angepasst.

    Kunden würden direkt kontaktiert, falls ihre Buchung betroffen sei. Qantas folgt mit der Entscheidung anderen Fluglinien wie der Lufthansa oder Austrian Airlines, die den iranischen Flugraum bereits meiden. Die Lufthansa hatte erst am Freitagabend mitgeteilt, dass sie ihre Flüge nach Teheran nun bis kommenden Donnerstag aussetzt. Zuvor war dies bis Samstag vorgesehen.

    Die Lage im Nahen Osten hat sich noch einmal zugespitzt seit es am 1. April einen mutmasslich israelischen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude im syrischen Damaskus gegeben hatte. Dabei waren 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarde. Die iranische Führung droht Israel seither mit Vergeltung.

  • 23.58 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Freitag, 12. April 2024

  • 23.57 Uhr

    Auswärtiges Amt: Deutsche sollen den Iran verlassen

    Das Auswärtige Amt in Berlin hat alle deutsche Staatsangehörige im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. «Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation», teilte das Auswärtige Amt am Freitagabend mit.

    Demnach kann sich die Sicherheitslage schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran», hiess es weiter.

  • 20.21 Uhr

    Sorge vor iranischer Vergeltung: USA verstärken Militärpräsenz

    Angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel verstärken die USA ihre Militärpräsenz in der Region. Das bestätigte ein US-Verteidigungsbeamter der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Washington. «Wir verlegen zusätzliche Mittel in die Region, um die regionalen Abschreckungsbemühungen zu verstärken und den Truppenschutz für US-Streitkräfte zu erhöhen», teilte der Beamte mit. Dabei blieb unklar, um welche Mittel es sich genau handelte und von wo nach wo die Verlegung stattfindet. 

  • 19.41 Uhr

    Terrormiliz Hisbollah beschiesst Israel

    Bei einem Raketenangriff der Schiitenmiliz Hisbollah aus dem Libanon sollen mehr als 50 Raketen abgefeuert worden sein. Videos auf X, dem früheren Twitter, zeigen den Angriff auf Israel mit leuchtenden Flugkörpern am Himmel.

    Das genaue Ziel des Angriffs ist bisher noch nicht bekannt. Die Aufnahmen zeigen jedoch, das eine grosse Zahl der Raketen wohl von der israelischen Flugabwehr Iron Dome zerstört worden sind.

  • 19.20 Uhr

    Ein Toter und viele Verletzte bei Siedlerangriff im Westjordanland

    Mehrere Dutzend bewaffnete israelische Siedler haben am Freitag auf der Suche nach einem verschwunden Jugendlichen ein palästinensisches Dorf im Westjordanland gestürmt. Die Siedler hätten um sich geschossen und Häuser in Brand gesteckt, teilte die israelische Menschenrechtsorganisation Jesch Din mit. Mindestens ein Palästinenser sei getötet und 18 weitere Personen seien verletzt worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium im Westjordanland bestätigte diese Zahlen. Laut dem palästinensischen Roten Halbmond wurden acht der Verwundeten von Schüssen der Siedler getroffen.

    Die Siedler suchten in dem Dorf Al-Mughajjir nach einem verschwunden 14-Jährigen, wie Jesch Din mitteilte. Videos, die von der Organisation auf X, dem früheren Twitter, veröffentlicht wurden, zeigten Rauchwolken, die von brennenden Autos aufstiegen. Schüsse waren im Hintergrund zu hören. Das israelische Militär teilte mit, es werde den Zwischenfall prüfen.

  • 18.45 Uhr

    Israel verkündet Einfahrt von Hilfslieferungen über neuen Übergang in den Gazastreifen

    Einen Tag früher als geplant sind über einen neu eröffneten Grenzübergang von Israel zum Gazastreifen nach israelischen Angaben die ersten Hilfstransporter in den Norden des Palästinensergebiets eingefahren. «Die ersten Lastwagen mit Lebensmittelhilfe sind gestern durch den neuen nördlichen Übergang von Israel nach Gaza eingefahren», erklärte die israelische Behörde für zivile Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten (Cogat) am Freitag im Onlinedienst X.

    «Die Lastwagen unterliefen gründliche Sicherheitskontrollen» durch die entsprechenden Behörden und seien von Soldaten der israelischen Armee begleitet worden, erklärte das israelische Militär seinerseits. Ein von Cogat veröffentlichtes Video zeigte Militärfahrzeuge und mindestens einen mit weissen Säcken beladenen Lastwagen bei der Einfahrt in den Gazastreifen.

  • 18.30 Uhr

    Minister Galant: Israel und die USA stehen Schulter an Schulter

    Vor dem Hintergrund iranischer Drohungen gegen Israel hat Verteidigungsminister Joav Galant die Partnerschaft zwischen Israel und den USA als unverbrüchlich bezeichnet. «Unsere Feinde glauben, sie können Israel und die USA auseinanderdividieren», sagte er am Freitag nach einem Treffen mit dem Kommandeur der US-Truppen in der Region, General Michael Erik Kurilla. «Aber das Gegenteil ist wahr», fügte er hinzu. «Sie bringen uns einander näher und stärken unsere Bande. Wir stehen Schulter an Schulter.»

  • 17.48 Uhr

    Polizei löst «Palästina-Kongress» in Berlin auf

    Die Berliner Polizei hat den umstrittenen «Palästina-Kongress» in Berlin am Freitag rund zwei Stunden nach Beginn aufgelöst. Das teilte ein Beamter den bis zu 250 Kongressteilnehmern am frühen Abend mit und forderte sie auf, den Saal zu verlassen. Zuvor hatten die Beamten die Veranstaltung bereits vorläufig unterbrochen. Grund sei eine per Video übertragene Rede eines Mannes, für den in Deutschland ein politisches Betätigungsverbot gilt, hiess es.

    Als der Mann zu den bis zu 250 Kongressteilnehmern sprach, schritt die Polizei mit etlichen Beamten ein, kappte die Übertragung und schaltete den Strom zeitweise ab. Die Teilnehmer des Treffens reagierten darauf und auf die offizielle Auflösung des Treffens mit lautstarken Unmutsbekundungen.

  • 17.38 Uhr

    Sexuelle Gewalt bei Angriff auf Israel: EU verhängt neue Sanktionen

    Die EU hat in Reaktion auf das beispiellose Massaker in Israel vom 7. Oktober Sanktionen gegen drei weitere bewaffnete islamistische Gruppen aus dem Gazastreifen verhängt. Betroffen sind die Al-Kuds-Brigaden, die Nuchba-Truppen sowie die Kassam-Brigaden, wie die Vertretung der Mitgliedstaaten am Freitag in Brüssel mitteilte. Ihnen wird insbesondere der Einsatz «systematischer und weiträumiger sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt vorgeworfen». Als Beispiele werden Vergewaltigungen, die Ermordung weiblicher Säuglinge, der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen und Leichen, Genitalverstümmelungen und die gezielte Entführung von Frauen und Mädchen genannt.

  • 16.58 Uhr

    Weisses Haus: Weiter ernste Gefahr eines iranischen Vergeltungsschlags

    Die US-Regierung überprüft angesichts eines möglichen Vergeltungsschlags des Irans ihre militärische Aufstellung in der Region und hat «einige Anpassungen» vorgenommen. Es wäre unverantwortlich, dies nicht zu tun, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. Es ginge auch darum, US-Personal und entsprechende Einrichtungen in der Region zu schützen. Weitere Details dazu nannte Kirby nicht. «Wir halten die potenzielle Bedrohung durch den Iran nach wie vor für (...) für realistisch, für glaubwürdig, und wir beobachten sie so genau wie möglich», betonte er.

  • 16.40 Uhr

    Spanien und Norwegen werben für eine Anerkennung Palästinas

    Die Ministerpräsidenten von Spanien und Norwegen haben sich für die Anerkennung eines palästinensischen Staates ausgesprochen. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez sagte am Freitag nach einem Treffen mit seinem norwegischen Kollegen Jonas Gahr Støre in Oslo, sein Land wolle Palästina so schnell wie möglich als Staat anerkennen, wenn die Bedingungen dafür gegeben seien.

  • 15.51 Uhr

    Frankreich rät von Reisen in den Nahen Osten ab

    Die französische Regierung rät ihren Staatsbürgern nachdrücklich davon ab, in den Nahen Osten zu reisen. Es bestehe das Risiko einer Eskalation in der Region. 

    Zudem ruft das Aussenministerium die Familien der Botschafts-Angestellten in Teheran nach Frankreich zurück.

    Weiters dürften offizielle Vertreter*innen Frankreichs keine Missionen in die Länder des nahen Ostens unternehmen.

  • 12.10 Uhr

    Israel: Hamas-Kommandeur im Gazastreifen getötet

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der islamistischen Hamas getötet, der für Angriffe auf Hilfskonvois verantwortlich gewesen sei. Ridwan Mohammed Abdullah Ridwan habe in der Ortschaft Dschabalia im Norden des Küstenstreifens bewaffnete Angriffe auf Hilfslieferungen befohlen, um sie unter Kontrolle der Hamas zu bekommen, teilte die Armee am Freitag mit.

    Gerade aus dem Norden gibt es immer wieder Berichte über eine Hungersnot. Aus Kreisen der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurde der Tod des Mannes zwar bestätigt. Nach ihrer Darstellung war der Polizeichef in Dschabalia aber für den Schutz von Hilfslieferungen zuständig. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Die israelische Armee setzte unterdessen nach eigenen Angaben ihre Angriffe gegen Hamas-Terroristen fort. Unter anderem seien Kommandoposten und Tunnel zerstört sowie eine ungenannte Zahl von Gegnern getötet worden. Allein am Donnerstag habe die israelische Luftwaffe 60 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die Artillerie habe vor allem Gebiete in der Mitte des nur rund 45 Kilometer langen und zwischen 6 und 14 Kilometer breiten Gebiets beschossen.

    Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza-Stadt unter anderem der Firas-Markt und zwei Moscheen getroffen. Bei einem israelischen Angriff auf ein grösseres Gebäude starben nach Angaben der Gesundheitsbehörde mindestens 25 Menschen. Die Zahl der seit Kriegsbeginn am 7. Oktober getöteten Bewohner wurde mit 33'634 angegeben. Weitere mehr als 76'200 seien verletzt worden. Die Gesundheitsbehörde unterscheidet bei diesen Angaben nicht zwischen Hamas-Kämpfern und Zivilisten.

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international immer stärker in der Kritik.

  • 9.30 Uhr

    Israel beschuldigt UNO und Hamas, Hilfe nicht auszuliefern – 600 LKW-Ladungen stauen sich im Gazastreifen

    Die israelische Behörde, die für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten zuständig ist, hat mit einem Post auf X eine Kontroverse ausgelöst. Sie zeigt ein Bild von Hilfsgütern, die auf einem Platz gestapelt sind. Laut der COGAT (Coordination of Government Activities in the Territories) warten 600 Lastwagen-Lieferungen an Hilfsgütern auf der palästinensischen Seite der Grenze des Gazastreifens darauf, ausgeliefert zu werden. Die Behörde wendet sich direkt an die UNO: «Macht euren Job. Die Flaschenhälse sind nicht auf der israelischen Seite.»

    In den Kommentaren kritisieren einzelne X-User, dass Israel die Güter an einem Ort ablüden, wo sie die Palästinenser nicht weitertransportieren könnten. Die Strasse zu jenem Platz sei bombardiert worden. Andere erinnern daran, dass viele Staaten die  UNRWA nicht mehr unterstützten, der Konvoi einer humanitären Organisation beschossen worden sei und am Dienstag auch eine Fahrzeug-Kolonne der Unicef unter Feuer geraten sei. Die Argumentation der Kritiker: Es ist nicht verwunderlich, wenn Hilfsgüter nicht ausgeliefert werden, wenn jene angegriffen werden, die dies tun.

  • 6.25 Uhr

    Bericht: Angriff Irans «in den nächsten 24 bis 48 Stunden» möglich

    Wie das «Wall Street Journal» am Freitagmorgen unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle berichtete, bereitet sich Israel auf einen Angriff des Irans auf den Süden oder Norden Israels vor, der schon «in den nächsten 24 bis 48 Stunden» erfolgen könnte.

  • 4.53 Uhr

    «Palästina-Kongress» in Berlin: Grosseinsatz der Polizei

    Die Polizei bereitet sich wegen eines geplanten «Palästina-Kongresses» auf einen Grosseinsatz in Berlin vor. Am heutigen Freitag sollen rund 900 Einsatzkräfte in der deutschen Hauptstadt eingesetzt werden, wie eine Polizeisprecherin sagte. Bis Sonntag seien insgesamt rund 2500 Polizistinnen und Polizisten eingeplant. Die propalästinensische Veranstaltung unter dem Motto «Wir klagen an» soll am Freitag beginnen und bis Sonntag gehen. Den genauen Ort wollen die Organisatoren erst kurz vorher bekannt geben.

  • 4.27 Uhr

    Lufthansa streicht Flüge nach Iran aus Sicherheitsbedenken bis Samstag

    Angesichts der Drohungen des Irans gegen Israel hat die Lufthansa die Aussetzung geplanter Flüge in und aus der iranischen Hauptstadt Teheran verlängert. «Aufgrund der aktuellen Situation setzt Lufthansa nach sorgfältiger Evaluation ihre Flüge von und nach Teheran bis voraussichtlich einschliesslich Samstag, 13. April, aus», teilte ein Unternehmenssprecher am frühen Freitagmorgen mit. Die Sicherheit von Fluggästen und Crews habe stets oberste Priorität; wobei Lufthansa sich nicht allein auf staatliche Einschätzungen verlasse, sondern die jeweilige aktuelle Sicherheitslage selbst bewerte und daraufhin eigenständig entscheide, hiess es weiter.

    Die Lufthansa hatte bereits am vergangenen Samstag bekannt gegeben, ihre Flüge bis Donnerstag auszusetzen und erklärt: «Wir beobachten permanent die Lage im Nahen Osten und stehen im engen Kontakt mit den Behörden.» Nach einem mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien Anfang April nahmen die Drohungen aus Teheran in Richtung Israel jüngst zu. Israel hatte daraufhin erklärt, einen möglichen Angriff Irans auf sein Hoheitsgebiet nicht unbeantwortet zu lassen.

  • 3.19 Uhr

    USA versichern Israel erneut «eisernen» Beistand gegen Irans Drohungen

    Die USA haben Israel angesichts der iranischen Drohungen mit einem Vergeltungsschlag erneut ihren Beistand zugesichert. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin habe im Gespräch mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant «die eiserne Unterstützung der USA für Israels Verteidigung angesichts der wachsenden Drohungen durch den Iran und seine regionalen Stellvertreter» bekräftigt, teilte das Pentagon in Washington am Donnerstag (Ortszeit) mit. Wie US-Präsident Joe Biden bereits Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu unmissverständlich versichert habe, könne Israel «auf die volle Unterstützung der USA bei der Verteidigung Israels gegen iranische Angriffe zählen», mit denen Teheran öffentlich gedroht habe, hiess es weiter.

    Israel wird einen möglichen Angriff Irans auf sein Hoheitsgebiet nach Aussagen von Galant nicht unbeantwortet lassen. «Ein direkter iranischer Angriff wird eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern», sagte Galant in seinem Gespräch mit Austin, wie die israelische Regierung am Donnerstagabend bekannt gab. Es war bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass die Verteidigungsminister beider verbündeter Staaten miteinander telefonierten. Sie hätten die Bereitschaft für einen iranischen Angriff auf den Staat Israel erörtert, «der zu einer regionalen Eskalation führen könnte», hiess es weiter.

    Galant habe die Vorbereitungen Israels für diesen Fall erläutert und betont, dass der Staat Israel einen iranischen Angriff auf sein Hoheitsgebiet nicht dulden werde, hiess es. «Wir sind für einen Angriff und die daraus folgende Verteidigung bereit, für die wir eine Vielzahl von Fähigkeiten der Armee nutzen werden», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am selben Tag. Israel könne sich dabei zudem auf seine strategischen Partner verlassen, sagte Hagari. Nach einem mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien vor mehr als einer Woche nahmen die Drohungen aus Teheran in Richtung Israel jüngst zu.

    Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, hatte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch gesagt. US-Aussenminister Antony Blinken rief seine Kollegen in China, der Türkei und Saudi-Arabien auf, den Iran von einer Eskalation abzuhalten. Eine Reihe von Telefonaten hätten in den vergangenen 24 Stunden stattgefunden, teilte Ministeriumssprecher Matthew Miller am Donnerstag mit. Ähnliche Gespräche würden mit europäischen Verbündeten und Partnern geführt. Biden hatte Israel am Vortag versichert, dass das Bekenntnis der USA für die Sicherheit Israels gegen Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter «eisern» sei.

  • 2.59 Uhr

    US-Botschaft in Israel gibt Sicherheitswarnung für Mitarbeiter aus

    Die US-Botschaft in Israel hat vor dem Hintergrund der iranischen Drohungen gegen den jüdischen Staat eine Sicherheitswarnung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgegeben. Aus Gründen der Vorsicht sei es Mitarbeitern der US-Regierung und ihren Familienangehörigen bis auf Weiteres untersagt, ausserhalb der Grossräume der Städte Tel Aviv, Jerusalem und Be’er Scheva im Süden des Landes zu reisen, teilte die Botschaft in Jerusalem am Donnerstag auf ihrer Internetseite mit. Das Personal der US-Regierung sei berechtigt, für Privatreisen zwischen diesen drei Gebieten zu passieren. Nach einem mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem kürzlich zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden waren, haben Drohungen mit Vergeltung aus Teheran zugenommen.

    Die US-Botschaft in Jerusalem erinnerte ihre Landsleute daran, «dass weiterhin Vorsicht und ein erhöhtes persönliches Sicherheitsbewusstsein erforderlich sind, da sich Sicherheitsvorfälle oft ohne Vorwarnung ereignen. Das Sicherheitsumfeld bleibt komplex und kann sich je nach politischer Lage und aktuellen Ereignissen schnell ändern», hiess es.

  • 2.58 Uhr

    US-Entwicklungsbehörde geht von Hungersnot in Gaza aus

    Die Leiterin der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) geht davon aus, dass es in Teilen des Gazastreifens bereits eine Hungersnot gibt. Bei einer Anhörung im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Kongresses wurde Samantha Power am Mittwoch danach gefragt, ob diese Einschätzung insbesondere für den Norden des abgeriegelten Küstengebiets zutreffe. Sie antwortete mit «ja». Damit ist Power laut US-Medien die erste US-Regierungsvertreterin, die öffentlich diese Einschätzung bestätigt.

    Die offizielle Einstufung als Hungersnot bedeutet, dass mindestens 20 Prozent der Bevölkerung von extremem Mangel an Nahrung betroffen sind. Zudem leidet mindestens jedes dritte Kind unter akuter Mangelernährung. Durch die Erklärung einer Hungersnot wird zwar keine formelle internationale Reaktion ausgelöst – sie gilt aber als grösstes Alarmzeichen für den bevorstehenden Tod Zehntausender Menschen.

    Zuvor war Power in der Anhörung auf Medienberichte von Anfang April angesprochen worden, wonach USAID eine entsprechende Warnung mit verschiedenen US-Regierungsstellen geteilt hatte. Power erläuterte, diese Warnung habe auf der sogenannten Integrated Food Security Phase Classification (IPC) beruht. Die IPC-Initiative hat ein mehrstufiges System, nach dem beurteilt wird, wie viele Menschen wie stark von Hunger betroffen sind und wird von den Vereinten Nationen genutzt.

    Nach IPC-Angaben vom 18. März stand zu diesem Zeitpunkt eine Hungersnot unmittelbar bevor. Es wurde davon ausgegangen, dass sie im Norden des Gazastreifens voraussichtlich zwischen Mitte März und Mai eintreten werde. «Wir halten diese Einschätzung für glaubhaft», sagte Power. Sie betonte, die aktuellen Hilfslieferungen in den Gazastreifen reichten nicht aus, «um die im Süden drohende Hungersnot und die Bedingungen zu vermeiden, die im Norden bereits vermehrt zum Tod von Kindern führen».

    Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Seitdem bekämpft Israel die Hamas und steht wegen der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen international stark in der Kritik. Die israelische Regierung hatte deswegen in der vergangenen Woche angekündigt, die humanitäre Hilfe für die dortige Bevölkerung zu erhöhen.

  • 1.54 Uhr

    Israel: Angriff Irans würde nicht unbeantwortet bleiben

    Israel wird einen möglichen Angriff Irans auf sein Hoheitsgebiet nach Aussagen des Verteidigungsministers nicht unbeantwortet lassen. «Ein direkter iranischer Angriff wird eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern», sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant am Donnerstagabend in einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin, wie die israelische Regierung bekannt gab. Es war bereits das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass die Verteidigungsminister beider verbündeter Staaten miteinander telefonierten. Sie hätten die Bereitschaft für einen iranischen Angriff auf den Staat Israel erörtert, «der zu einer regionalen Eskalation führen könnte», hiess es weiter.

    Galant habe die Vorbereitungen Israels für diesen Fall erläutert und betont, dass der Staat Israel einen iranischen Angriff auf sein Hoheitsgebiet nicht dulden werde, hiess es. «Wir sind für einen Angriff und die daraus folgende Verteidigung bereit, für die wir eine Vielzahl von Fähigkeiten der Armee nutzen werden», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am selben Tag. Israel könne sich dabei zudem auf seine strategischen Partner verlassen, sagte Hagari. Nach einem mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien vor mehr als einer Woche nahmen die Drohungen aus Teheran in Richtung Israel jüngst zu.

    Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, hatte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch gesagt. US-Aussenminister Antony Blinken rief seine Kollegen in China, der Türkei und Saudi-Arabien auf, den Iran von einer Eskalation abzuhalten. Eine Reihe von Telefonaten hätten in den vergangenen 24 Stunden stattgefunden, teilte Ministeriumssprecher Matthew Miller am Donnerstag mit. Ähnliche Gespräche würden mit europäischen Verbündeten und Partnern geführt. US-Präsident Joe Biden hatte Israel am Vortag versichert, dass das Bekenntnis der USA für die Sicherheit Israels gegen Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter «eisern» sei.

  • 1.24 Uhr

    Hamas: Feuerpause nötig zum Auffinden von Geiseln

    Das Schicksal der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln kann nach Darstellung eines ranghohen Mitglieds der islamistischen Hamas nur während einer Waffenruhe geklärt werden. Teil der Verhandlungen sei es, ein Abkommen über eine Feuerpause zu erreichen, «um genügend Zeit und Sicherheit zu haben, um endgültige und genauere Daten über die gefangenen Israelis zu sammeln», sagte Basem Naim, Mitglied des Politbüros der Hamas, am Donnerstagabend in einer auf Telegram verbreiteten Stellungnahme. Die Entführten befänden sich an verschiedenen Orten im umkämpften Gazastreifen und in der Hand von verschiedenen Gruppen. Einige von ihnen lägen auch zusammen mit getöteten Palästinensern «unter den Trümmern», hiess es. «Wir verhandeln, um schwere Ausrüstung für diesen Zweck zu bekommen», sagte der Hamas-Funktionär.

    Naim reagierte damit auf Fragen von Medienvertretern, ob die Hamas den jüngsten Kompromissvorschlag der USA abgelehnt habe, weil sie in einer ersten Phase eines dreistufigen Abkommens keine 40 Geiseln freilassen könne. Die erste Phase sah nach Medienberichten die Freilassung von Frauen, Soldatinnen, Männern über 50 Jahren sowie von Männern unter 50 Jahren mit schweren medizinischen Problemen vor. In den jüngsten Verhandlungen habe die Hamas aber erklärt, sie habe keine 40 lebenden Geiseln aus diesen Kategorien. Dies liess Befürchtungen aufkommen, dass deutlich mehr Geiseln tot sein könnten, als bekannt. Israel war bislang zuvor davon ausgegangen, dass noch knapp 100 der insgesamt rund 130 im umkämpften Gazastreifen verbliebenen Geiseln am Leben sind.

    Der Kompromissvorschlag der USA war am Sonntagabend nach Medienberichten von CIA-Direktor William Burns bei den Verhandlungsgesprächen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo präsentiert worden. Der Vorschlag sah demnach vor, dass die Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt – darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Israel solle wiederum bis zu 150 000 vertriebenen Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Küstengebiets gestatten, hiess es.

    Die Hamas pocht auf einen dauerhaften Waffenstillstand und den vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem umkämpften Küstengebiet. Die israelische Regierung behält sich die Möglichkeit offen, die Kämpfe nach einer Feuerpause fortzusetzen. Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander reden, treten die USA, Katar und Ägypten als Vermittler auf.

  • Freitag, 12. April 2024, 1 Uhr

    Keine Einigung über Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft für Palästinenser

    Ein Komitee des UN-Sicherheitsrats hat sich nicht auf eine gemeinsame Reaktion auf einen erneuten Antrag auf eine Vollmitgliedschaft für einen Staat Palästina bei den Vereinten Nationen einigen können. Zwei Drittel der Mitglieder hätten den Antrag befürwortet, fünf hätten Einwände gehabt, sagte die UN-Botschafterin Maltas, Vanessa Frazier, die dem zuständigen Komitee derzeit vorsitzt, nach einer Sitzung am Donnerstag in New York. Sie werde einen entsprechenden Bericht darüber so bald wie möglich unter den Mitgliedern des Sicherheitsrats verbreiten.

    Dass das Komitee daraufhin eine Abstimmung über den Antrag im Sicherheitsrat empfehlen wird, gilt als unwahrscheinlich. Trotzdem könnte jeder Mitgliedsstaat des Gremiums jederzeit eine entsprechende Resolution einbringen. Algerien plane, dies in der kommenden Woche zu tun, hiess es aus Diplomatenkreisen. Eine solche Resolution würde aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch an den USA scheitern – Israels engstem Verbündeten mit Vetomacht im Sicherheitsrat. Die USA und andere wollten bislang, dass die Palästinenser vor einer UN-Mitgliedschaft mit Israel Frieden schliessen.

    Für einen Erfolg müssten nach der Prüfung mindestens neun der 15 Sicherheitsratsmitglieder dafür stimmen, zudem dürften die permanenten Ratsmitglieder China, Frankreich, Russland, Grossbritannien und die USA kein Veto einlegen. Im Erfolgsfall würde der Antrag dann zur Abstimmung an die UN-Vollversammlung überwiesen, dort wäre dann eine Zweidrittelmehrheit nötig. Israel hatte sich bereits vehement gegen eine Aufnahme Palästinas ausgesprochen.

    Der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour hatte vergangene Woche in einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres darum gebeten, den Antrag erneut dem Sicherheitsrat vorzulegen. Der Sicherheitsrat hatte daraufhin Anfang der Woche den Antrag an das Komitee zur Prüfung überwiesen. Der eher formale Schritt der erneuten Prüfung des Antrags aus dem Jahr 2011 galt für die Palästinenser zumindest als Etappensieg.

    Im November 2011 war der Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft am Sicherheitsrat gescheitert. Ein Jahr später räumten die Vereinten Nationen den Palästinensern gegen den Widerstand der USA einen Beobachterstatus ein. Von 193 UN-Mitgliedsstaaten haben bisher 139 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Deutschland gehört nicht dazu.

  • 23.56 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 11. April 2024

  • 23.39 Uhr

    Sorge vor iranischem Angriff: Blinken telefoniert mit Amtskollegen

    Angesichts eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs auf Israel hat US-Aussenminister Antony Blinken seine Kollegen in China, der Türkei und Saudi-Arabien dazu aufgerufen, den Iran von einer Eskalation abzuhalten. Eine Reihe von Telefonaten hätten in den vergangenen 24 Stunden stattgefunden, teilte der Ministeriumssprecher Matthew Miller am Donnerstag in Washington mit. Ähnliche Gespräche würden mit europäischen Verbündeten und Partnern geführt. Miller verdeutlichte: «Eine Eskalation liegt nicht im Interesse des Irans. Sie liegt nicht im Interesse der Region. Und sie liegt nicht im Interesse der Welt.»

    Nach einem mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötete wurden, haben die Drohungen mit Vergeltung aus Teheran zugenommen. Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, sagte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch.

  • 22.10 Uhr

    Hilfslieferungen laut Israel hinter Grenzübergang zu Gaza aufgestaut

    Im Gazastreifen hat sich nach Angaben der israelischen Behörden in der vergangenen Woche der Inhalt von etwa 600 Lastwagen mit Hilfsgütern aufgestaut. In den vergangenen Tagen sei die Menge der Hilfslieferung in den abgeriegelten Küstenstreifen über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Nitzana erheblich erhöht worden, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde mit. Allerdings gingen die Abholung und Verteilung der Hilfsgüter durch die UN-Organisationen nur schleppend voran, sodass Israel keine weitere Hilfe liefern könne.

    Auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) teilte die Cogat-Behörde Fotos, die grosse Mengen an Hilfsgütern auf der anderen Seite des Grenzübergangs Kerem Schalom im Gazastreifen zeigen sollen. Grund für den Stau ist nach Cogat-Angaben der Mangel an logistischen Kapazitäten und Arbeitskräften vonseiten der UN-Organisationen. Die Behörde kann nach eigenen Angaben keine weiteren Hilfsgüter nach Gaza liefern, wenn die vorhandenen Lieferungen nicht von den Hilfsorganisationen abgeholt würden.

    «Wir haben die Betriebszeiten verlängert und wir haben zusätzliche Mittel für die Sicherheitskontrollen bereitgestellt – jetzt sind Sie an der Reihe, Ihren Job zu machen. Die Engpässe liegen nicht auf der israelischen Seite», hiess es in einer Mitteilung der Behörde. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.

    James McGoldrick, UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Jerusalem, sagte dem US-Sender CNN, es gebe zahlreiche logistische Komplikationen und es dauere, diese zu lösen. Ausserdem machten die von Israel verhängten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit innerhalb des Gazastreifens die Dinge komplizierter. Zwar kämen viele Lastwagen aus Israel an, aber diese Lastwagen könnten nicht automatisch in den Gazastreifen fahren. Ladungen müssten erst abgeladen und beispielsweise nach Wasser, Lebensmitteln und medizinischen Artikeln sortiert werden. Dann würden Lastwagen wieder beladen und dann könnten sie nach Gaza fahren.

    Israel, das seit Oktober die islamistische Terrororganisation Hamas bekämpft, steht wegen der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen international stark in der Kritik. Insbesondere im Norden des Küstengebiets sei die Lage besonders schlecht, warnen Hilfsorganisationen. Es drohe eine Hungersnot. Israel kündigte deswegen in der vergangenen Woche an, die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen zu erhöhen.

  • 20.41 Uhr

    Armeesprecher: Israel ist auf jedes Szenario vorbereitet

    Israel ist nach den Worten von Armeesprecher Daniel Hagari wegen eines möglichen Angriffs des Irans in Alarmbereitschaft und auf verschiedene Szenarien vorbereitet. «Wir sind für einen Angriff und die daraus folgende Verteidigung bereit, für die wir eine Vielzahl von Fähigkeiten der Armee nutzen werden», sagte Hagari bei einer Medienkonferenz. Israel könne sich dabei zudem auf seine strategischen Partner verlassen.

    Nach einem mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien vor mehr als einer Woche nahmen die Drohungen aus Teheran in Richtung Israel jüngst zu. Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, sagte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch.

    Ein Angriff von iranischem Territorium aus auf Israel sei ein Beweis für die Absicht des Irans, die Situation im Nahen Osten eskalieren zu lassen, sagte Hagari. Es zeige zudem, dass der Iran sich nicht länger hinter seinen Stellvertretern verstecken wolle. Doch auf dieses Szenario ist Israel laut Hagari vorbereitet: «Der Staat Israel wird fast jede Woche, wenn nicht sogar fast jeden Tag von Streitkräften mit iranischen Fähigkeiten aus dem Jemen, Irak und Syrien angegriffen – und unsere Verteidigung fängt diese Bedrohungen ab.»

    Dem Armeesprecher zufolge haben sich die Anweisungen des israelischen Ministeriums für Inlandsicherheit für Zivilisten nicht geändert. Sollte sich die Situation verändern, werde man die Öffentlichkeit jedoch sofort informieren. Hagari hatte bereits vor einer Woche gesagt, es sei nicht nötig, sich mit Lebensmitteln und Bargeld einzudecken oder Stromgeneratoren zu kaufen.

  • 20.02 Uhr

    Kibbuz gedenkt in besonderer Pessach-Feier entführter Israelis

    Einwohner des beim Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober besonders hart getroffenen Kibbuz Nir Oz haben bereits am Donnerstag eine besondere Pessach-Feier abgehalten. Zur zeremoniellen Mahlzeit am Beginn des Festes säumten leere Stühle mit Fotos der Entführten den Tisch. Flugblätter mit den Namen der Getöteten oder Entführten standen neben den Gedenkkerzen.

    Bei dem Terror-Überfall waren etwa 1200 Menschen getötet und rund 250 entführt worden. Etwa ein Drittel der Entführten wohnte in Nir Oz. «Sechs Monate sind vergangen, sechs Monate, in denen sie in der Hölle waren», sagte Ofri Bibas-Levy, deren Schwester, Schwager und zwei kleine Neffen damals entführt wurden und immer noch festgehalten werden. Der Jüngste war zum Zeitpunkt der Entführung gerade einmal 9 Monate alt. «Es kann nicht sein, dass sie durch die Hölle gehen, nur um dann in der Gefangenschaft ermordet zu werden. Es muss Hoffnung geben, wir müssen sie jetzt befreien», sagte Bibas-Levy.

    Das jüdische Pessach-Fest fällt in diesem Jahr auf den 22. April. Dann feiern Juden in aller Welt das Gedächtnis an die biblische Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten. Doch vielen Israelis dürfte es in diesem Jahr schwer fallen, ein Fest der Befreiung zu begehen, während Freunde oder Verwandte immer noch von der Hamas gefangen gehalten werden.

  • 16.37 Uhr

    Wichtige Wasserleitung im Gazastreifen repariert

    Eine wichtige Wasserleitung im Süden des Gazastreifens ist nach israelischen Angaben repariert worden. Die Instandsetzung in der Stadt Bani Suhaila soll die Wasserversorgung für etwa 400'000 Menschen im Zentrum des abgeriegelten Küstengebiets gewährleisten, wie die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstag mitteilte.

    Palästinensische Quellen in der Stadtverwaltung bestätigten, dass Israel die Reparatur erlaubt habe, um später Wasser in das Gebiet zu leiten.

    Kurz nach dem Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten, stoppte Israel die Wasserversorgung in den Gazastreifen. Nach Kritik von internationalen Partnern stellte es diese später jedoch wieder her. Doch sind während des Gaza-Kriegs einem Bericht der Weltbank zufolge Teile der Wasserinfrastruktur in Gaza beschädigt oder zerstört worden. Die humanitäre Lage in dem Küstengebiet ist Helfern zufolge katastrophal.

  • 15.56 Uhr

    Baerbock telefoniert mit iranischem Aussenminister

    Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock hat angesichts eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs auf Israel eindringlich zur Deeskalation aufgerufen.

    «Es darf jetzt niemand noch mehr Öl ins Feuer giessen. Wirklich niemand kann Interesse an einem Flächenbrand mit völlig unvorhersehbaren Folgen haben», sagte Baerbock am Donnerstag bei einem Treffen mit ihrem chilenischen Kollegen Alberto van Klaveren in Berlin. Zuvor hatte sie mit dem iranischen Chefdiplomaten Hussein Amirabdollahian telefoniert.

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat hinsichtlich eines möglichen Vergeltungsschlags Irans gegen Israel zur Deeskalation aufgerufen.
    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat hinsichtlich eines möglichen Vergeltungsschlags Irans gegen Israel zur Deeskalation aufgerufen.
    Bild: Keystone/dpa/Christoph Soeder

    «Alle Akteure in der Region sind aufgefordert, verantwortlich zu handeln und Zurückhaltung zu üben», verlangte Baerbock. In diesem Sinne habe sie auch mit ihrem iranischen Amtskollegen gesprochen.

    Auf die Frage, ob das Telefonat mit Israel oder den USA abgesprochen gewesen sei, antwortete sie mit den Worten: «In diesen Tagen laufen alle diplomatischen Telefonleitungen heiss, um eine regionale Eskalation im Nahen Osten zu verhindern.» Weitere Details zum Gespräch mit Amirabdollahian nannte sie nicht.

  • 15.17 Uhr

    Sanitäter: Sechs Tote bei Luftangriff Israels in Rafah

    Bei einem mutmasslichen israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im Gazastreifen sind nach Angaben von Sanitätern am Donnerstag sechs Menschen getötet worden.

    Ein israelischer Armeesprecher äusserte sich auf Anfrage nicht zu dem konkreten Vorfall. Er teilte lediglich mit: «Als Reaktion auf die barbarischen Angriffe der Hamas ist die israelische Armee im Einsatz, um die militärischen und administrativen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören.» Anders als die Hamas halte die Armee sich an internationales Recht und bemühe sich darum, Schaden an Zivilisten zu verringern.

    Trotz massiver internationaler Warnungen plant Israel einen militärischen Einsatz in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten, wo sich mehr als eine Million Flüchtlinge drängen. Israel will dort die letzten Bataillone der Hamas zerschlagen, um ein Wiedererstarken der Terrororganisation nach dem Krieg zu verhindern.

  • 14.09 Uhr

    Israel beginnt neuen Militäreinsatz im zentralen Teil Gazas

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag einen Militäreinsatz im zentralen Abschnitt des Gazastreifens begonnen.

    In einer Mitteilung der Armee war die Rede von einer «präzisen Operation auf der Basis von Geheimdienstinformationen, mit dem Ziel, Terroraktivisten auszuschalten und Terror-Infrastruktur im Zentralabschnitt Gazas zu treffen». Vor dem Vorrücken von Bodentruppen hätten israelische Kampfflugzeuge Terrorziele über und unter der Erde angegriffen.

    Nach Angaben von Sanitätern wurden bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Teil des Gazastreifens mindestens fünf Palästinenser getötet.

    Die Armee teilte mit, während des Einsatzes in der Nacht hätten Soldaten «einen bewaffneten Terroristen identifiziert, der in der Nähe israelischer Truppen aus einem Terror-Tunnel kam und in eine militärische Einrichtung ging». Ein Kampfjet habe ihn getroffen, als er sich den Truppen genähert habe. Es seien auch mehrere Raketenabschussrampen gefunden worden. Auch die Marine habe mehrere Ziele in dem Gebiet beschossen.

    Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als sechs Monaten 33'545 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 76'000 weitere verletzt worden. Die Zahlen, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 14.08 Uhr

    Netanjahu: Wer uns angreift, den greifen wir an

    Israel bereitet sich neben dem Gaza-Krieg nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auch auf «Herausforderungen an anderen Schauplätzen» vor. Bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunktes Tel Nof sprach Netanjahu am Donnerstag von «herausfordernden Tagen».

    Offenbar auch mit Blick auf einen möglichen Angriff des Irans auf Israel sagte Netanjahu: «Wir haben ein einfaches Prinzip festgelegt – wer uns angreift, den greifen wir an. Wir sind darauf vorbereitet, die Sicherheitsbedürfnisse des Staates Israel im Bereich der Verteidigung und des Angriffs zu gewährleisten.»

    Netanjahu sagte israelischen Kampfpiloten: «Ich und das israelische Volk vertrauen euch.» Er wünschte «uns allen viel Erfolg».

    Nach dem mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hatte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch seine Drohung gegen Israel bekräftigt. Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, sagte der Religionsführer.

  • 13.28 Uhr

    Swiss nimmt Flüge nach Tel Aviv mit Übernachtung später auf

    Die Swiss nimmt ihre Flüge nach Tel Aviv mit Übernachtung für die Crews später wieder auf als geplant. Nicht Mitte Mai, sondern im Juni werden die sogenannten Nightstops wieder eingeführt. Der Grund liegt bei den Abmeldungen etlicher Crewmitglieder für diese Flüge.

    Die Medienstelle der Swiss bestätigte auf Anfrage einen Bericht der CH-Media-Titel. In jüngster Zeit hätten sich vermehrt Crewmitglieder vom Flugdienst nach Tel Aviv abgemeldet, schreibt sie in einer Stellungnahme. Bisher habe man die Lücken füllen und alle Flüge planmässig durchführen können.

    «Wir müssen aktuell jedoch davon ausgehen, dass die Wiedereinführung der Übernachtung zum geplanten Zeitpunkt zu zusätzlichen Engpässen führen könnte, die von unserer Einsatzplanung unter Umständen nicht mehr vollständig bewältigt werden können», schreibt die Swiss weiter.

    Die Airline betont, der Grund für die Verschiebung liege nicht in Sicherheitsbedenken. Die Swiss führe die Flüge nach Tel Aviv nur nach sorgfältiger Prüfung der Lage vor Ort durch. Die Sicherheit der Besatzungen, der Bodencrews und der Passagiere habe immer oberste Priorität.

  • 5.30 Uhr

    Lufthansa setzt Flüge von und in iranische Hauptstadt aus

    Die Lufthansa hatte aufgrund der gegenwärtigen Lage in Nahost entschieden, die Flüge von und in die iranische Hauptstadt Teheran bis zu diesem Donnerstag auszusetzen. «Wir beobachten permanent die Lage im Nahen Osten und stehen im engen Kontakt mit den Behörden», hiess es. Die Entscheidung war am 6. April bekannt gegeben worden.

  • 5.20 Uhr

    Hamas besteht nach Tötung von Söhnen Hanijas auf Forderungen

    Israels Militär hat bestätigt, dass bei einem israelischen Luftangriff drei Mitglieder des militärischen Hamas-Arms bei Terroraktivitäten im Gazastreifen durch den Angriff eines Kampfjets «ausgeschaltet» worden sind. Das Militär bestätigte, dass es sich dabei um die Söhne von Hamas-Chef Ismail Hanija handelte. Nach Angaben der islamistischen Hamas wurden bei dem Angriff zudem vier Enkelkinder Hanijas getötet. Für den Tod der Enkelkinder gab es keine Bestätigung.

    «Ich danke Gott für diese Ehre, die er uns mit dem Märtyrertod meiner drei Söhne und einiger Enkelkinder erwiesen hat», zitierte der katarische Fernsehsender Al-Dschasira den Hamas-Chef. Laut dem «Wall Street Journal» soll er noch zehn weitere Kinder haben. Hanija sagte, der Angriff sei ein Beweis für Israels «Versagen» und werde die Positionen der Hamas bei den indirekten Verhandlungen über eine Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln nicht beeinflussen.

    Die Hamas bestehe weiterhin auf einem dauerhaften Waffenstillstand im Gaza-Krieg, berichtete Al-Dschasira weiter. Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, führt Berichten zufolge mit einem Teil seiner Familie seit Jahren ein Luxusleben in Katar. Er gilt als «übergreifender» Chef der islamistischen Hamas, während Jihia al-Sinwar Chef im Gazastreifen ist. Das Politbüro gilt als oberste Entscheidungsinstanz und hat 15 Mitglieder. Es sei unklar, ob die Tötung von Hanijas Kindern die Dynamik bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe wesentlich verändern werde, da sich die Entscheidungsfindung eher auf al-Sinwar und den militärischen Hamas-Flügel konzentriert habe, so das «Wall Street Journal».

  • Donnerstag, 11. April 2024, 3 Uhr

    USA sagen Israel nach Irans Drohung Unterstützung zu

    Die USA haben Israel angesichts von Drohungen des Irans ihren Beistand zugesichert. US-Aussenminister Antony Blinken habe in einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant «die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels» bekräftigt, teilte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am späten Mittwochabend (Ortszeit) mit. Blinken habe deutlich gemacht, dass die USA Israel bei «jeglichen Bedrohungen durch den Iran und seinen Stellvertretern» zur Seite stehen würden. Nach dem mutmasslich israelischen Angriff vor Kurzem auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hatte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch seine Drohung gegen Israel bekräftigt. Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen, sagte der Religionsführer. «Das boshafte Regime (Israel) hat einen Fehler gemacht, in diesem Fall muss es bestraft werden, und wird bestraft werden.»

    Anfang April waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Mehrfach hat die iranische Führung seither mit Vergeltung gedroht – es besteht Sorge vor einer Eskalation. Wie und wann der Iran reagiert, ist jedoch offen. US-Präsident Joe Biden sagte allerdings am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida, dass der Iran «mit einem bedeutenden Angriff auf Israel droht». Wie er Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bereits gesagt habe, sei das Bekenntnis der USA für die Sicherheit Israels «gegen diese Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter eisern», sagte der US-Präsident und fügte hinzu: «Lassen Sie es mich noch einmal sagen: eisern».

  • 23.57 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 10. April 2024

  • 23.54 Uhr

    Trump empfiehlt jüdischen Biden-Wählern eine Untersuchung

    Der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die geistige Gesundheit von jüdischen Wählern der Demokraten angezweifelt. «Jeder jüdische Mensch, der für einen Demokraten stimmt oder für (Präsident Joe) Biden stimmt, sollte sich am Kopf untersuchen lassen», sagte Trump.

    Biden hatte vergangene Woche nach dem Tod von sieben Helfern der Organisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff gedroht, die weitere Unterstützung der USA für Israel im Gazakrieg hänge von der schnellen Umsetzung neuer Schritte zum Schutz von Zivilisten und Hilfskräften ab. Trump sagte dazu, Biden habe Israel vollkommen im Stich gelassen.

    Erst Mitte März hatte Trump Juden, die Biden oder die Demokraten wählen, ihre Religiosität abgesprochen. «Jede jüdische Person, die für die Demokraten stimmt, hasst ihre Religion», sagte er damals zur wachsenden Kritik von Demokraten am Vorgehen der israelischen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Gazakrieg. «Sie hassen alles an Israel.»

    Umfragen zufolge stimmen Juden in den USA bei Wahlen mit grosser Mehrheit für die Demokraten. Biden steht unter zunehmendem Druck des linken Flügels seiner Partei, der die Unterstützung Israels im Gazakrieg kritisiert. Biden betont Israels Recht auf Selbstverteidigung nach den Terrorangriffen der militant-islamistischen Hamas vom 7. Oktober, kritisiert aber Netanjahus Kriegsführung im Gazastreifen.

  • 21.50 Uhr

    Israels Verteidigungsminister kündigt Öffnung neuen Gaza-Übergangs an

    Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Öffnung eines neuen Übergangs im Norden des Gazastreifens angekündigt. Dies sei einer von mehreren Schritten, der die Lieferung von deutlich mehr Hilfsgütern in das umkämpfte Palästinensergebiet erleichtern solle, sagte Galant vor Journalisten in Tel Aviv. Ziel sei, Güter auch über den Hafen von Aschdod rascher in den Gazastreifen zu bringen und die Sicherheitskontrollen zu erleichtern. Durch den neuen Zugang im Norden solle der Druck auf den bestehenden Übergang Kerem Schalom im Süden des Gazastreifens verringert werden.

    Auch die Hilfslieferungen über Jordanien sollten verstärkt werden, sagte Galant. Er sprach dabei von zwei Routen und einer Zusammenarbeit mit der jordanischen Luftwaffe. Auch die Kooperation mit internationalen Organisationen solle verbessert werden, um Vorfälle wie den tödlichen Angriff auf Gaza-Helfer künftig zu vermeiden.

    Galant sprach ausserdem über gemeinsame Projekte mit den USA im Bereich der Hilfslieferungen von See aus sowie Infrastruktur-Projekte wie Wasserleitungen.

    Der Verteidigungsminister sagte: «Wir wollen Gaza mit Hilfslieferungen überschwemmen, und wir erwarten, 500 Lastwagen am Tag zu erreichen.» Mit diesem Ziel sollten Sicherheitskontrollen erleichtert und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern verbessert werden.

    Israel steht während des Kriegs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen zunehmend unter Druck, mehr humanitäre Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet zu lassen. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage als katastrophal und warnen vor einer Hungersnot.

    Nach einer deutlichen Warnung des US-Präsidenten Joe Biden hatte Israel am Freitag angekündigt, den Hafen Aschdod und den Grenzübergang Erez für Hilfstransporte öffnen zu wollen, um die Versorgungslage im Norden Gazas zu verbessern. Bislang ist der Grenzübergang Erez im Norden des Gazastreifens aber weiter geschlossen. Galant bezog sich aber nun offenbar auf einen alternativen Übergang näher am Mittelmeer.

  • 21.07 Uhr

    Biden ermahnt Netanjahu: Hilfslieferungen für Gaza reichen nicht

    US-Präsident Joe Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgefordert, seine Zusagen zur Verbesserung der humanitären Versorgung im Gazastreifen einzuhalten. Was an Hilfsgütern in das Küstengebiet gelange, sei noch nicht genug und müsse mehr werden, sagte Biden bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida in Washington. Ausserdem stehe die Öffnung eines Grenzübergangs im Norden weiter aus.

    Biden reagierte auf die Frage, welche Konsequenzen er ziehen werde, wenn Netanjahu seinen Kurs nicht ändere, und ob er erwäge, weitere Waffenlieferungen an Israel im Zweifel an Bedingungen zu knüpfen. Der Demokrat sagte dazu: «Wir werden sehen, was er tut, um die Zusagen einzuhalten, die er mir gegenüber gemacht hat.» Biden hatte Netanjahu zuletzt mehrfach auch öffentlich scharf kritisiert und ihm unter anderem vorgeworfen, sein Vorgehen in Gaza sei ein «Fehler».

    Israel, das seit Oktober die islamistische Hamas im Gazastreifen bekämpft, steht wegen der hohen Zahl ziviler Opfer in dem Konflikt und wegen der Beschränkung humanitärer Hilfe für die palästinensische Bevölkerung international stark in der Kritik. Vor allem im Norden des abgeriegelten Küstengebiets sei die Lage katastrophal, warnen Hilfsorganisationen. Es drohe eine Hungersnot.

    Nach einer deutlichen Warnung Bidens hatte Israel am Freitag angekündigt, den Hafen Aschdod und den Grenzübergang Erez für Hilfstransporte öffnen zu wollen, um die Versorgungslage im Norden Gazas zu verbessern. Bislang ist der Grenzübergang Erez im Norden des Gazastreifens aber weiter geschlossen.

    Biden betonte, er habe sehr «offen und direkt» mit Netanjahu und anderen Vertretern der israelischen Führung gesprochen. Netanjahu habe verschiedene Schritte zugesagt, um mehr Nahrung und Medikamente in den Gazastreifen zu lassen und die Zahl ziviler Opfer zu minimieren.

    Gleichzeitig betonte der US-Präsident, das Engagement der USA für die Sicherheit Israels sei unumstösslich. «Wir werden alles tun, was wir können, um die Sicherheit Israels zu schützen», versprach er. Biden beklagte, der Iran drohe damit, einen «bedeutenden Angriff» gegen Israel zu starten.

    Biden forderte einmal mehr eine Freilassung der restlichen Geiseln aus der Hand der Hamas sowie eine sechswöchige Waffenruhe in dem Konflikt, um mehr Hilfen für die Zivilbevölkerung nach Gaza zu schaffen. Es liege ein neuer Vermittlungsvorschlag dazu auf dem Tisch. Nun sei es an der Hamas, diesen Vorschlag anzunehmen.

  • 19.38 Uhr

    Israelischer Minister Gantz: «Aus militärischer Sicht ist die Hamas besiegt»

    Mehr als sechs Monate nach Beginn des Krieges gegen die Hamas im Gazastreifen hält der israelische Minister Benny Gantz die islamistische Palästinenserorganisation weitestgehend für «besiegt». «Aus militärischer Sicht ist die Hamas besiegt», sagte Gantz am Mittwoch in der Stadt Sderot. «Ihre Kämpfer sind ausgeschaltet oder abgetaucht, ihre Fähigkeiten sind beschränkt», führte er aus. Israel werde aber «weiter gegen das kämpfen», was noch von der Hamas «übrig» sei.

    Der Sieg werde «Schritt für Schritt» kommen, sagte Gantz bei einem Treffen seiner Partei der Nationalen Einheit in Sderot im Süden Israels. Israel müsse sich aber dennoch auf einen langen Krieg einstellen.

    Die israelischen Streitkräfte würden noch jahrelang in dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen kämpfen müssen, sagte Gantz. Kinder, die jetzt «in der Mittelschule» seien, würden «auch in Zukunft im Gazastreifen, im Westjordanland und an der Libanonfront kämpfen».

    Der Oppositionsführer und frühere Armeechef und Verteidigungsminister Gantz war nach dem schwersten Angriff auf Israel seit seiner Staatsgründung einer nationalen Einheitsregierung unter der Führung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beigetreten. Bei seinem Auftritt in Sderot bekräftigte er Netanjahus Kurs hinsichtlich einer geplanten Offensive in Rafah.

  • 18.37 Uhr

    Bericht: Hamas lehnt US-Vorschlag zu Waffenruhe im Gaza-Krieg ab

    Ein von den USA vorgebrachter Kompromissvorschlag bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wurde einem Medienbericht zufolge weitgehend von der islamistischen Hamas abgelehnt. Die Terrororganisation plane stattdessen, einen eigenen Gegenvorschlag einzubringen, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf nicht näher genannte «Vermittler».

    Aus Hamas-Kreisen in der libanesischen Hauptstadt Beirut hiess es unterdessen, die Verhandlungen verblieben im Status quo. Am Dienstag teilten die gleichen Quellen mit, dass die Verhandlungen «nicht gut» liefen. Die Israelis seien demnach nur am «Geisel-Thema», nicht aber an einer Waffenruhe interessiert. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es derzeit nicht. Nach Gesprächen in Kairo hatten Vertreter der Hamas die ägyptische Hauptstadt am Montag für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen.

    Der Kompromissvorschlag der USA wurde am Sonntagabend von CIA-Direktor William Burns bei Verhandlungsgesprächen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo präsentiert. Der Vorschlag sieht vor, dass die Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt — darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Israel solle wiederum bis zu 150'000 vertriebenen Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Küstengebiets gestatten.

    Die Hamas pocht auf einen dauerhaften Waffenstillstand und den vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem umkämpften Küstengebiet. Die israelische Regierung behält sich die Möglichkeit offen, die Kämpfe nach einer Feuerpause fortzusetzen. Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander reden, treten die USA, Katar und Ägypten als Vermittler auf.

  • 17.56 Uhr

    Hamas bestätigt Tod von drei Söhnen ihres Chefs Hanija

    Israel hat mit einem Luftangriff im Gazastreifen drei Söhne und vier Enkel des Chefs der militant-islamistischen Hamas getötet. Angehörige und der Hamas-Sender Al-Aksa-TV teilten am Mittwoch mit, Ismail Hanijas Söhne Hassem, Amir und Mohammed seien bei einem Angriff in der Nähe des Flüchtlingslagers Schati in der Stadt Gaza ums Leben gekommen. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht.

    Der oberste Hamas-Führer Ismail Hanija (l.) zu Besuch beim iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi (r.) in Teheran. (27. März 2024) 
    Der oberste Hamas-Führer Ismail Hanija (l.) zu Besuch beim iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi (r.) in Teheran. (27. März 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Iranian Presidency Office Handout

    Ismail Hanija wurde in Schati geboren und lebt jetzt in Katar im Exil. Auch er bestätigte den Tod seiner Söhne und sagte, sie seien auf dem «Weg zur Befreiung Jerusalems zu Märtyrern geworden». «Der verbrecherische Feind wird vom Geist der Rache und des Mordes getrieben und achtet keine Normen und Gesetze», sagte Hanija in einem Telefoninterview. Die Hamas werde ihre Positionen aber nicht aufgeben. «Der Feind glaubt, dass er die Führer dazu bringt, die Bedürfnisse unseres Volkes preiszugeben, indem er ihre Familien ins Visier nimmt», sagte Hanija. «Jeder, der glaubt, dass der Angriff auf meine Söhne die Hamas dazu bringen wird, ihre Position zu ändern, ist verrückt.»

    Al-Aksa-TV berichtete, eine israelische Drohne habe ein Auto beschossen, in dem Hanijas Söhne und weitere Verwandte unterwegs waren. Dabei seien auch zwei Enkelinnen und ein Enkel des Hamas-Chefs getötet worden.

    Der Angriff erfolgte am Fest des Fastenbrechens nach dem muslimischen Fastenmonat Ramadan, an dem viele Palästinenser im Gazastreifen die Gräber ihrer Angehörigen besuchten, die während des seit sechs Monaten tobenden Krieges ums Leben gekommen sind. Gleichzeitig bemühten sich internationale Vermittler um eine Waffenruhe im Gazakrieg. Welche Auswirkungen der Drohnenangriff darauf haben wird, war nicht abzusehen.

  • 15.31 Uhr

    Spanien kündigt baldige Anerkennung eines Palästinenserstaates an

    Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat eine baldige Anerkennung eines Palästinenserstaates angekündigt und Israel heftig kritisiert. «Spanien ist bereit, den palästinensischen Staat anzuerkennen», sagte der Sozialist am Mittwoch im Parlament in Madrid.

    Er habe sich mit den Regierungschefs von Irland und Malta getroffen, um diesen bedeutenden Schritt voranzutreiben. Die Anerkennung sei richtig, «weil die gesellschaftliche Mehrheit es verlangt, sie im geopolitischen Interesse Europas liegt und weil die internationale Gemeinschaft dem palästinensischen Staat nicht helfen kann, wenn sie ihn nicht anerkennt», betonte Sánchez.

    Zugleich griff er die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. «Die völlig unverhältnismässige Reaktion der israelischen Regierung auf den Terroranschlag der Hamas setzt Jahrzehnte des humanitären Rechts ausser Kraft und droht, den Nahen Osten und damit die ganze Welt zu destabilisieren», sagte er.

    In der Region spiele sich eine der beklagenswertesten humanitären Katastrophen dieses Jahrhunderts ab. «Zusätzlich zu den mehr als 33 000 Toten im Gazastreifen leiden jeden Tag eine Million unschuldiger Zivilisten Hunger, eine halbe Million Menschen hat Angstzustände oder Depressionen und jeden Tag verlieren zehn Kinder ein Bein oder einen Arm, oft ohne Betäubung amputiert», klagte Sánchez.

  • 5.11 Uhr

    Ramadan endet ohne Waffenruhe in Gaza

    Die weltweiten Hoffnungen, dass bis zum Ende des für Muslime heiligen Fastenmonats Ramadan eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zustande kommt, haben sich nicht erfüllt. Während Millionen Muslime in aller Welt an diesem Mittwoch das Fest des Fastenbrechens begehen, dauern die zähen indirekten Verhandlungen über eine Feuerpause und Freilassung von Geiseln in Gaza an – mit ungewissem Ausgang.

    Derweil treibt Israel sein umstrittenes Vorhaben für eine Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden Gazas voran. Allerdings teilte Israels Verteidigungsminister Joav Galant Medienberichten zufolge seinem US-Kollegen Llyod Austin mit, dass es noch keinen Termin für eine Offensive gebe. Damit habe Galant seinem Regierungschef Benjamin Netanjahu widersprochen, hiess es. Netanjahu hatte am Montag noch öffentlich erklärt, der Termin für eine Offensive in Rafah stehe fest.

    Palästinenser kehren in die zerstörte Stadt Chan Junis zurück. (9. April 2024) 
    Palästinenser kehren in die zerstörte Stadt Chan Junis zurück. (9. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber

    Galant habe in einem Telefonat mit Austin gesagt, Israel sei derzeit noch dabei, Pläne für die Evakuierung der dortigen Zivilbevölkerung fertigzustellen, berichteten die israelischen Zeitungen «Haaretz», «The Times of Israel» und das Nachrichtenportal «Axios» am Dienstagabend. Die US-Regierung will Israel von einem gross angelegten Einsatz in Rafah abhalten. US-Aussenminister Antony Blinken erwartet von Israel vorerst Stillhalten. Für die kommende Woche sei ein Treffen mit einer israelischen Delegation geplant, um über die Bedenken der US-Seite gegen einen solchen Einsatz zu sprechen, sagte Blinken am Dienstag in Washington. «Ich gehe nicht davon aus, dass vor diesen Gesprächen irgendwelche Massnahmen ergriffen werden», betonte er. Man sei nach wie der Überzeugung, dass ein grösserer Einsatz in Rafah extrem gefährlich für die Zivilisten wäre. Die israelische Seite habe der US-Regierung auch keinen Termin für eine Rafah-Offensive genannt, sagte Blinken.

  • 3.13 Uhr

    Irland will einen Staat Palästina formell anerkennen

    Irland hat sich im Nahostkonflikt für eine Zweistaatenlösung ausgesprochen und will Palästina in Kürze formell als Staat anerkennen. Das sagte der stellvertretende irische Premier und Aussenminister Micheál Martin am Dienstagabend Medienberichten zufolge in Dublin. Die Anerkennung hinauszuzögern, sei «nicht länger glaubwürdig oder haltbar». Er habe mit anderen Ländern, die an Friedensinitiativen im Gaza-Krieg beteiligt seien, Gespräche über die Anerkennung geführt und habe die Absicht, der Regierung einen formellen Vorschlag zur Anerkennung zu unterbreiten, sobald die internationalen Diskussionen darüber abgeschlossen seien. «Aber haben Sie keine Zweifel, die Anerkennung eines palästinensischen Staates wird geschehen.» Die Regierung des EU-Mitglieds gehört seit Kriegsbeginn zu den Kritikern des israelischen Vorgehens im Gazastreifen.

    Mit einer Zweistaatenlösung ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Zweistaatenlösung ebenso ab wie die islamistische Hamas.

    Martin sagte weiter, in den vergangenen sechs Monaten habe er mit Ministerkollegen in anderen Ländern Gespräche darüber geführt, wie eine gemeinsame formelle Anerkennung der palästinensischen Staatlichkeit ein Beschleuniger sein könnte, um den Menschen in Gaza und im Westjordanland zu helfen und eine Friedensinitiative unter arabischer Führung zu fördern. Laut «The Irish Times» vom Dienstag wollen Irland und einige andere EU-Staaten eine formelle Anerkennung Palästinas ankündigen, sobald eine Friedensinitiative auf den Weg gebracht ist. Martin hat kürzlich Gespräche mit den Aussenministern von Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabien sowie mit Vertretern von EU-Ländern geführt, darunter Slowenien, Malta und Belgien.

    Auslöser des aktuellen Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze verübt hatten. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Bei israelischen Gegenangriffen im Gazastreifen wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsbehörde in Gaza bisher 33'360 Palästinenser bei den israelischen Angriffen getötet, wobei die unabhängig kaum zu überprüfenden Angaben keinen Unterschied zwischen Kämpfern und Zivilisten machen.

  • 2.06 Uhr

    Israel: Hisbollah-Stellungen in Syrien angegriffen

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut Stellungen der proiranischen Hisbollah-Miliz in Syrien angegriffen. Wie die Armee am Dienstagabend bekannt gab, wurde militärische Infrastruktur der Miliz attackiert, die diese nach präzisen geheimdienstlichen Erkenntnissen «an der syrischen Front» genutzt habe. Man mache «das syrische Regime für alle Aktivitäten verantwortlich, die auf seinem Territorium stattfinden», hiess es. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden. Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die libanesische Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas vor gut sechs Monaten haben die Angriffe zugenommen.

    Nach dem mutmasslich israelischen Luftangriff vor wenigen Tagen auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syrien hatte die Hisbollah-Miliz erklärt, dass der Angriff nicht ohne Folgen bleiben werde. Auch der Iran hat mit Vergeltung gedroht. Der Iran ist der grösste Unterstützer der Hisbollah. Die Schiitenmiliz kämpft politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel. Sie zählt zu Irans «Achse des Widerstands». Mit ihrer eigenen Miliz kontrolliert sie vor allem den Süden des Libanons an der Grenze zu Israel. Auch in Syrien ist die Hisbollah-Miliz aktiv. Dort kämpft sie an der Seite der Regierungstruppen von Machthaber Baschar al-Assad. Der Iran und Russland sind Assads wichtigste Verbündete im syrischen Bürgerkrieg.

  • Mittwoch, 10. April 2024, 0.48 Uhr

    Berichte: Laut Israels Verteidigungsminister kein Rafah-Termin

    Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat Medienberichten zufolge seinem US-Kollegen Llyod Austin mitgeteilt, dass es noch keinen Termin für eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Gazastreifen gibt. Galant habe damit der Darstellung seines Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu widersprochen, berichteten am Dienstagabend übereinstimmend die israelischen Zeitungen «Haaretz», «Times of Israel» sowie das Nachrichtenportal «Axios» unter Berufung auf informierte Quellen. Netanjahu hatte am Montag noch öffentlich erklärt, der Termin für die geplante Offensive in der derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten stehe fest. Galant sagte dagegen den Berichten zufolge in einem Telefonat mit Austin, Israel sei derzeit noch dabei, Pläne für die Evakuierung der dortigen Zivilbevölkerung fertigzustellen.

    Die US-Regierung will Israel von einem grossen Militäreinsatz in Rafah abhalten. US-Aussenminister Antony Blinken erwartet von Israel vorerst Stillhalten in der Frage. Für die kommende Woche sei ein Treffen mit einer israelischen Delegation geplant, um über die Bedenken der US-Seite gegen einen solchen Einsatz zu sprechen, sagte Blinken am Dienstag in Washington. «Ich gehe nicht davon aus, dass vor diesen Gesprächen irgendwelche Massnahmen ergriffen werden», betonte er. Man sei nach wie der Überzeugung, dass ein grösserer Einsatz in Rafah extrem gefährlich für die Zivilisten wäre. Die israelische Seite habe der US-Regierung auch keinen Termin für eine Rafah-Offensive genannt, sagte Blinken.

    Netanjahu wird von rechtsextremen Partnern seiner Koalition unter Druck gesetzt, in die Stadt Rafah einzumarschieren. Nach dem Rückzug israelischer Truppen aus Chan Junis im Süden Gazas schrieb Polizeiminister Itamar Ben-Gvir am Montag auf der Plattform X, vormals Twitter: «Wenn der Ministerpräsident entscheiden sollte, den Krieg zu beenden, ohne einen breiten Angriff auf Rafah, um die Hamas entscheidend zu schlagen, wird er kein Mandat haben, weiter als Regierungschef zu amtieren.» Netanjahu sagte daraufhin am Abend, der Termin für eine Offensive stehe fest. Am Dienstag legte er nach und sagte nach Angaben seines Büros, dass die israelische Armee alle Bataillone der Hamas zerstören werde. Dies gelte auch für die Stadt Rafah. «Keine Macht der Welt wird uns stoppen.» Es gebe «viele Kräfte, die versuchen, dies zu tun, aber es wird nichts helfen», sagte Netanjahu demnach.

  • 22.30 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 9. April 2024

  • 21.56 Uhr

    Fast 470 Lastwagen mit Hilfsgütern in Gazastreifen gefahren

    In den weitgehend zerstörten Gazastreifen sind nach Darstellung Israels in den letzten Tagen deutlich mehr Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung gelangt. 468 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien am Dienstag inspiziert worden und nach Gaza gefahren, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am auf der Plattform X (vormals Twitter). «Dies ist die höchste Zahl von Lastwagen mit Hilfsgütern, die seit Beginn des Krieges an einem Tag in den Gazastreifen gefahren sind.»

  • 20.28 Uhr

    Blinken: Erwarten keine Rafah-Offensive vor Treffen mit Israel

    US-Aussenminister Antony Blinken erwartet von Israel vorerst Stillhalten mit Blick auf eine mögliche und umstrittene Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen. Für die kommende Woche sei ein Treffen mit einer israelischen Delegation geplant, um über die Bedenken der US-Seite gegen einen solchen Einsatz zu sprechen, sagte Blinken am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem britischen Aussenminister David Cameron in Washington. «Ich gehe nicht davon aus, dass vor diesen Gesprächen irgendwelche Massnahmen ergriffen werden», betonte er. «Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass grössere Militäroperationen in Rafah extrem gefährlich für die Zivilbevölkerung wären.» Die israelische Seite habe der US-Regierung auch keinen Termin für einen Militäreinsatz in Rafah genannt, sagte Blinken auf Nachfrage.

  • 18.10 Uhr

    Israel: Erster erfolgreicher Einsatz von Raketenabwehr C-Dome auf See

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erstmals mit einer Marine-Variante des Raketenabwehrsystems Iron Dome erfolgreich einen feindlichen Flugkörper gestoppt. Das C-Dome genannte System habe in der Nacht von einer Korvette aus ein unbemanntes Fluggerät abgefangen, das von Osten kam und in die Region des Golfs von Akaba vorgedrungen war. Dort liegt die israelische Küstenstadt Eilat.

    Das israelische Luftabwehrsystem Iron Dome feuert in Zentralisrael, um eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete abzufangen. Jetzt gibt es auch eine Marine-Variante.
    Das israelische Luftabwehrsystem Iron Dome feuert in Zentralisrael, um eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete abzufangen. Jetzt gibt es auch eine Marine-Variante.
    Bild: Keystone/AP/Oded Balilty

    Israelische Truppen in der Gegend hätten bei dem Einsatz mit der Luftwaffe und der Besatzung der Korvette kooperiert, hiess es in der Mitteilung. Seit Beginn des Gaza-Krieges vor sechs Monaten seien verschiedene Raketenschiffe, darunter die Sa'ar-6-Korvetten, im Roten Meer positioniert worden.

  • 15.42 Uhr

    Israel will vor geplanter Rafah-Offensive Zelte für 500'000 Menschen kaufen

    Vor einer geplanten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen will Israel nach Angaben aus Regierungskreisen 40'000 Zelte zur Unterbringung von fast einer halben Million Palästinenser kaufen. «Ich bestätige, dass eine Ausschreibung eröffnet wurde, die für den Gazastreifen bestimmt ist», sagte eine Regierungsquelle der Nachrichtenagentur AFP.

    Auf der Website des israelischen Verteidigungsministerium wurde eine Ausschreibung über den Kauf von 40'000 Zelten für je zwölf Menschen veröffentlicht.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die bevorstehende Offensive am Montag in einer Videobotschaft ungeachtet internationaler Kritik bestätigt und davon gesprochen, dass bereits ein Termin dafür feststehe. Israel zufolge ist die Stadt an der Grenze zu Ägypten die letzte verbliebene Hochburg der radikalislamischen Hamas in dem Palästinensergebiet.

    Menschen versammeln sich nach einem israelischen Luftangriff in Rafah um das zerstörte Haus einer Familie.
    Menschen versammeln sich nach einem israelischen Luftangriff in Rafah um das zerstörte Haus einer Familie.
    Bild: Keystone/AP/Abed Rahim Khatib
  • 14.58 Uhr

    Netanjahu bekräftigt: Werden Hamas-Bataillone auch in Rafah zerstören

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bekräftigt, dass die Armee alle Bataillone der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zerstören werde. Dies gelte auch für die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten, sagte der 74-Jährige nach Angaben seines Büros vor Rekruten in einer Militärbasis bei Tel Aviv. «Keine Macht der Welt wird uns stoppen.»

    Es gebe «viele Kräfte, die versuchen, dies zu tun, aber es wird nichts helfen», sagte Netanjahu demnach. Israel sei verpflichtet, die Hamas daran zu hindern, einen Angriff wie am 7. Oktober vergangenen Jahres zu wiederholen.

    Ein Sieg über die Hamas sei nicht nur ein Sieg über die Terrororganisation selbst, sondern gleichzeitig über «die Achse des Bösen des Irans, der uns zerstören will», erklärte Netanjahu. «Alle im Nahen Osten, und auch darüber hinaus, sitzen auf der Zuschauerbühne und beobachten, wer auf diesem Feld siegen wird, Israel oder der Iran und seine Ableger.»

    Die USA als wichtigster Verbündeter und haben Israel wiederholt vor einer grossangelegten Offensive in Rafah gewarnt. Netanjahu sagte jedoch, ein Termin für den Militäreinsatz stehe bereits fest.

  • 12.15 Uhr

    Deutscher Aussenpolitiker: Klage Nicaraguas «populistisches Spiel»

    Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im deutschen Parlament, Michael Roth, hat den von Nicaragua erhobenen Vorwurf der deutschen Beihilfe zu einem Völkermord im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. «Das ist ein sehr, sehr populistisches Spiel, leider auf dem Rücken von unschuldigen Menschen», sagte der SPD-Politiker im RTL/ntv Frühstart.

    «Es ist schon frustrierend, dass ein autoritäres Regime wie Nicaragua eine Demokratie wie Deutschland anklagt, weil wir einem angegriffenen Staat zur Hilfe eilen.»

    Nicaragua beschuldigt Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag der Beihilfe zum Völkermord im Gaza-Krieg. Mit Waffenlieferungen an Israel ermögliche Deutschland einen Genozid und verstosse gegen internationales Recht, erklärten die Rechtsvertreter Nicaraguas am Montag vor dem Gericht. Deutschland will an diesem Dienstag seine Position darlegen. Eine Entscheidung wird in etwa zwei Wochen erwartet.

  • 1.56 Uhr

    Berichte: USA legen neuen Kompromissvorschlag für Gaza-Deal vor

    Die USA wollen den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe laut Medienberichten mit einem neuen Kompromissvorschlag zum Erfolg verhelfen. Wie das «Wall Street Journal» am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf arabische Vermittler berichtete, sieht der von CIA-Direktor William Burns in Kairo am Sonntagabend präsentierte Vorschlag vor, dass die islamistische Hamas im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt – darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden. Auch das Nachrichtenportal «Axios» berichtete über Burns' neuen Vorschlag, der laut israelischen Beamten auf Bedingungen aufbaue, die bei früheren Verhandlungen diskutiert worden seien. Der neue Vorschlag verlange Kompromisse von beiden Konfliktparteien.

    Ein israelisches  Geschoss liegt mitten auf der Strasse in Chan Junis im Gazastreifen. (8. April 2024) 
    Ein israelisches  Geschoss liegt mitten auf der Strasse in Chan Junis im Gazastreifen. (8. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber

    Die ägyptischen und katarischen Vermittler erwarten laut dem «Wall Street Journal», dass die Hamas und Israel bis Dienstagabend auf den neuen Vorschlag reagieren. Demnach müsste die Hamas Zugeständnisse bezüglich der Anzahl und Identität der freizulassenden Geiseln eingehen. Israel wiederum müsste Kompromisse in Bezug auf die Rückkehr von vertriebenen palästinensischen Zivilisten in den nördlichen Gazastreifen eingehen, berichtete «Axios». Ein zentraler Punkt betreffe die Forderung Israels, dass die Hamas 40 der vermutlich noch 100 lebenden Geiseln freilässt, auch wenn einige von ihnen die ursprünglichen Kriterien für eine Freilassung aus humanitären Gründen nicht erfüllen, berichtete das Nachrichtenportal.

    Die erste Phase eines Abkommens sähe demnach die Freilassung von Frauen, Soldatinnen, Männern über 50 Jahren sowie von Männern unter 50 Jahren mit schweren medizinischen Problemen vor. In den jüngsten Verhandlungen habe die Hamas erklärt, sie habe keine 40 lebenden Geiseln aus diesen Kategorien. Ranghohe israelische Beamte hielten dies für zutreffend. Israel habe daher vorgeschlagen, die Lücke mit Soldaten oder Männern unter 50 Jahren zu schliessen, die als Geiseln gehalten werden. Dafür würde Israel dann für jede dieser Geiseln eine höhere Anzahl palästinensischer Gefangener freilassen, wurden Beamte zitiert.

    Israel habe zudem deutlich gemacht, dass es Kompromisse bei der Frage der Rückkehr von Zivilisten in den nördlichen Gazastreifen eingehen würde, wenn die Hamas sich auf diesen Aspekt der Vereinbarung einliesse, hiess es. So sehe der US-Vorschlag einen schrittweisen und fast vollständigen Rückzug Israels aus dem Korridor vor, der das Küstengebiet teilt und vertriebene Palästinenser an einer Rückkehr in den Norden hindert. Israel will verhindern, dass sich bei einer Rückkehr von Zivilisten Hamas-Kämpfer unter sie mischen. Es sei jedoch nicht klar, ob die Hamas sich auf den Kompromiss einlässt und bereit ist, Geiseln freizulassen, bei denen es sich um Soldaten oder Männer unter 50 Jahren handele, hiess es. Die Hamas sieht letztere als Druckmittel, um einen dauerhaften Waffenstillstand zu erzwingen.

  • 0.54 Uhr

    UN-Sicherheitsrat: Antrag auf Vollmitgliedschaft für Staat Palästina

    Der UN-Sicherheitsrat hat den Antrag auf eine Vollmitgliedschaft für einen Staat Palästina bei den Vereinten Nationen an ein zuständiges Gremium zur Prüfung verwiesen. Es gab dagegen im mächtigsten Organ der Organisation in New York keine Einwände. Das Komitee soll sich demnach umgehend mit dem Antrag befassen. Der eher formale Schritt der erneuten Prüfung des Antrags aus dem Jahr 2011 gilt für die Palästinenser und Palästinenserinnen zumindest als Etappensieg. Es gilt jedoch als eher unwahrscheinlich, dass die USA -–Israels engster Verbündeter mit Vetomacht im Sicherheitsrat – dem Antrag letztlich zustimmen würden.

  • Dienstag, 9. April 2024, 0.28 Uhr

    Papst empfängt Angehörige israelischer Geiseln

    Papst Franziskus hat Angehörige der von der Terrororganisation Hamas vor einem halben Jahr entführten israelischen Geiseln empfangen. Der Vatikan veröffentlichte am Montag Fotos, auf denen die Mitglieder von fünf Familien bei einer Privataudienz im Apostolischen Palast zu sehen sind – sie halten Fotos und Plakate in den Händen, die ihre entführten Angehörigen zeigen. Eine Frau sagte laut «Times of Israel» nach dem Treffen, der Papst habe die Hamas als «böse» bezeichnet – was sie auch sei. «Und er war sehr deutlich, dass die Geiseln nach Hause kommen müssen.» Das Treffen sei sehr emotional und kraftvoll gewesen.

    Papst Franziskus (l.) empfängt  Ashley Waxman Bakshi (r.) und andere Angehörige der von der Hamas entführten Geiseln im Vatikan. (8. April 2024)
    Papst Franziskus (l.) empfängt  Ashley Waxman Bakshi (r.) und andere Angehörige der von der Hamas entführten Geiseln im Vatikan. (8. April 2024)
    Bild: Keystone/Vatican Media via AP

    Der Papst hatte am Ostersonntag angesichts der Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine zu Frieden gemahnt. Insbesondere forderte er einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen, wo seit fast sechs Monaten die israelische Armee die islamistische Hamas bekämpft. Er verlangte auch einen garantierten Lieferweg für humanitäre Hilfe in den Gazastreifen, wo viele Menschen hungern. Auch müssten die am 7. Oktober von Hamas-Terroristen und anderen Extremisten aus Israel in den abgeriegelten Küstenstreifen entführten Geiseln freigelassen werden.

    Die palästinensischen Attentäter hatten bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 nicht nur rund 1200 Menschen ermordet, sondern auch rund 250 Frauen, Männer und Kinder entführt. 105 von ihnen kamen im Zuge einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas nach knapp zwei Monaten frei. Das Schicksal der übrigen Geiseln ist nicht öffentlich bekannt. Knapp 100 von ihnen dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

    Nach dem Massaker am 7. Oktober reagierte Israel mit einer grossangelegten Militäroffensive und griff Ziele im Gazastreifen an. Wegen der hohen Opferzahlen unter der palästinensischen Zivilbevölkerung und mangelnder Versorgung des Küstengebiets mit Nahrungsmitteln steht Israel international stark in der Kritik.

    Im November traf Papst Franziskus erstmals Angehörige von Geiseln aus Israel und von Palästinensern aus dem Gazastreifen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche empfing die beiden Gruppen getrennt voneinander im Vatikan.

  • Wir beenden den Ticker am Montag, 8. April 2024

  • 23.29 Uhr

    Ankara: Israel liess keine türkischen Hilfsflüge für Gazastreifen zu

    Israel hat nach Angaben aus Ankara eine Teilnahme türkischer Flugzeuge am Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen abgelehnt. Jordanien habe zugestimmt, dass sein Land an einer Operation zum Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft teilnimmt, aber Israel habe die Anfrage abgelehnt, sagte der türkische Aussenminister Hakan Fidan am Montag. «Es gibt keine Entschuldigung für Israel, unseren Versuch zu blockieren, den hungernden Menschen in Gaza Hilfe aus der Luft zukommen zu lassen», sagte er.

  • 21.13 Uhr

    Auslandspresse fordert ungehinderten Zugang nach Gaza

    Die Vereinigung der Auslandspresse (FPA) hat die israelischen Behörden aufgerufen, internationalen Berichterstattern ungehinderten Zugang zum Gazastreifen zu ermöglichen. «Sechs Monate sind zu lang», hiess es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme über die Beschränkungen. Seit Monaten hätten die Behörden Bitten um Zugang abgeschlagen und mit Sicherheits- und logistischen Problemen begründet. Unabhängige Journalisten so lange von einem Kriegsgebiet fernzuhalten, sei in der israelischen Geschichte ein noch nicht dagewesener Vorgang. «Es stellt sich die Frage, was Israel internationale Journalisten nicht sehen lassen will.»

    «Die Entscheidung, vor Ort in Gaza zu sein, sollte bei dem individuellen Medienunternehmen liegen», teilte die FPA mit. Ohne Zugang könne die Welt nicht «den wahren Preis des Krieges für alle Seiten» sehen. Bisher habe es nur in wenigen Fällen für eine begrenzte Anzahl von Medien die Möglichkeit gegeben, in Begleitung des Militärs aus Gaza zu berichten. Gleichzeitig seien palästinensische Journalisten in Gaza grossen Gefahren ausgesetzt.

  • 20.27 Uhr

    Iran gibt USA Mitschuld an Angriff auf Konsulat in Syrien

    Der iranische Aussenminister Hossein Amirabdollahian hat den USA eine Mitverantwortung für den tödlichen Angriff auf das Konsulat seines Landes in Syrien gegeben. Washington habe Israel Grünes Licht für den Luftangriff gegeben, bei dem sieben iranische Militärs getötet wurden, darunter der Kommandeur der Al-Kuds-Brigade Mohammad Resa Sahedi, sagte Amirabdollahian am Montag in der syrischen Hauptstadt. «Ich möchte mit sehr lauter Stimme von hier in Damaskus sagen, dass Amerika Verantwortung für das trägt, was geschehen ist und zur Verantwortung gezogen werden muss», sagte er.

  • 19.56 Uhr

    Netanjahu: Datum für Rafah-Offensive steht

    Laut dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu plant Israels Armee einen Einmarsch in Rafah. Über eine Bodenoffensive in der Stadt im Süden des Gazastreifens wird seit Wochen spekuliert. Wie Netanjahu nun in einer Videoansprache mitteilte, stehe der Termin für den Einmarsch des israelischen Militärs fest. «Für den Sieg ist es erforderlich, Rafah einzunehmen und die dortigen Terrorbataillons zu eliminieren», sagte er in einer am Montagabend verbreiteten Stellungnahme. «Das wird geschehen, es gibt ein Datum.»

    Israel arbeite kontinuierlich daran, seine Ziele zu erreichen, sagte Netanjahu. Diese seien die Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln sowie der vollständige Sieg über die islamistische Terrororganisation Hamas. «Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah und die Ausschaltung der dortigen Terroristenbataillone», sagte Netanjahu. «Das wird geschehen – es gibt ein Datum.» Den Termin für die Offensive des Militärs nannte Netanjahu jedoch nicht.

    Mehrere Verbündete Israels, darunter Deutschland und die USA, hatten sich gegen eine Offensive der israelischen Streitkräfte in Rafah ausgesprochen. In der Stadt an der Grenze zu Ägypten suchen mehr als eine Million Menschen aus anderen Teilen des Gazastreifens Schutz.

  • 19.50 Uhr

    Türkei kündigt «neue Massnahmen» gegen Israel an

    Der türkische Aussenminister Hakan Fidan hat vor dem Hintergrund der dramatischen humanitären Lage in Gaza «neue Massnahmen» gegen Israel angekündigt. «Diese Massnahmen werden fortgesetzt, bis Israel einen Waffenstillstand erklärt und es ermöglicht, dass humanitäre Hilfe ohne Unterbrechung Gaza erreicht», sagte Fidan am Montag laut der Nachrichtenagentur Anadolu – ohne zu erklären, wie diese Massnahmen aussehen könnten.

  • 19.04 Uhr

    Treffen von USA und Israel zu Rafah wohl erst kommende Woche

    Vertreter der US-Regierung und der israelischen Führung werden voraussichtlich erst in der kommenden Woche bei einem persönlichen Treffen über Israels geplante Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen beraten. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung, John Kirby, sagte am Montag, ursprünglich sei ein Treffen in dieser Woche geplant gewesen. Er rechne aber nicht damit, dass es dazu komme. Wahrscheinlich sei vielmehr eine Runde «irgendwann in der kommenden Woche». Die Abstimmungen zu einem Termin liefen noch.

  • 17.46 Uhr

    Vorbereitung auf die Offensive: Israel kauft 40'000 Zelte für Zivilisten in Rafah

    Israel kauft 40'000 Zelte für die Evakuierung Hunderttausender Palästinenser aus Rafah im Süden des Gazastreifens. Das bestätigte ein Regierungsvertreter, nachdem das Verteidigungsministerium am Montag eine Ausschreibung zum Kauf von Zelten veröffentlicht hatte. Dies sei Teil der Vorbereitungen für eine Offensive auf die Stadt, in der mehr als eine Millionen Palästinenser Zuflucht vor den Kämpfen im Gazastreifen gesucht hat, sagte der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte.

    Israel hat angekündigt, mit Bodentruppen nach Rafah vorzustossen, weil die Stadt die letzte Hochburg der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas ist. Dort haust inzwischen mehr als die Hälfte der Palästinenser im Gazastreifen. Die internationale Gemeinschaft lehnt eine Bodenoffensive auf Rafah ab, weil diese Zivilisten in Gefahr bringen könnte.

  • 16.19 Uhr

    Irans Aussenminister in Syrien: «Israels Regime wird bestraft werden»

    Irans Aussenminister ist inmitten wachsender Spannungen in der Region zu Verbündeten geflogen. Eine Woche nach dem mutmasslich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus traf Hussein Amirabdollahian am Montag in der syrischen Hauptstadt ein, wie Staatsmedien berichteten.

    Dort kam der Aussenminister für Gespräche mit seinem Kollegen Faisal al-Mikdad und Präsident Baschar al-Assad zusammen. Amirabdollahian bekräftigte Drohungen gegen den Erzfeind: «Israels Regime wird bestraft werden und eine nötige und kräftige Antwort erhalten», zitierte ihn sein Ministerium.

    Am 1. April waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Irans Aussenministerium machte Israel dafür verantwortlich. Von israelischer Seite wurde der Vorfall nicht kommentiert.

    Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei drohte daraufhin mit Vergeltung. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna soll Amirabdollahian auch eine neue Konsularabteilung der Botschaft eröffnen, die bei dem Luftangriff völlig zerstört worden war.

    Am Wochenende war Amirabdollahian zu Gast im Golfstaat Oman, wo er auch einen Vertreter der Huthi-Miliz sprach. Das Sultanat Oman war in der Vergangenheit immer wieder als Vermittler zwischen dem Iran und dem Westen, insbesondere den USA, aufgetreten. Laut dem Webportal Iran Nuances übermittelte der Aussenminister eine Botschaft nach Washington. «Und viel wichtiger, erhielt eine neue Antwort aus Amerika», hiess es in dem Bericht. Bereits vergangene Woche hatte Teheran eine Nachricht an die USA übermittelt.

    Seit Tagen bereits droht nun eine Vergeltungsaktion für den Luftangriff. Wie und wann die iranische Staatsmacht reagiert, ist jedoch noch völlig offen. Nach Ausbruch des Gaza-Kriegs hat sich der jahrzehntealte Konflikt zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran dramatisch zugespitzt. Der jüdische Staat sieht sich nach Angriffen durch mit dem Iran verbündete Milizen an mehreren Fronten Beschuss ausgesetzt. Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik.

  • 14.54 Uhr

    Deutschland wehrt sich gegen Völkermord-Vorwurf

    Deutschland hat die von Nicaragua erhobenen Vorwürfe der Beihilfe zu einem Völkermord im Gaza-Krieg entschieden und umfassend zurückgewiesen.

    «Deutschland verletzt weder die Völkermord-Konvention noch humanitäres Völkerrecht, weder direkt noch indirekt», sagte die Beauftragte für Völkerrecht im Auswärtigen Amt, Tania von Uslar-Gleichen, heute vor Journalisten in Den Haag im Anschluss an die erste Anhörung zur Klage Nicaraguas vor dem Internationalen Gerichtshof.

    Das autoritär regierte Nicaragua beschuldigt Deutschland vor dem höchsten UN-Gericht der Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen. Durch Waffenlieferungen an Israel ermögliche Deutschland einen Genozid und verstosse gegen internationales Recht, erklärten die Rechtsvertreter Nicaraguas heute vor dem Gericht.

    Protest gegen den Krieg im Gazastreifen am 23. März in Essen.
    Protest gegen den Krieg im Gazastreifen am 23. März in Essen.
    Bild: Keystone

    Die Rechtsvertreterin Deutschlands sagte, dass Deutschland dem Völkerrecht verpflichtet sei. Sie nannte die Darstellung Nicaraguas «eklatant einseitig». Deutschland wird am Dienstag seine Position vor den 16 Richtern darlegen. Eine Entscheidung wird in etwa zwei Wochen erwartet.

    Auch Israel weist Völkermord-Vorwürfe entschieden zurück und beruft sich auf sein Recht zur Selbstverteidigung nach den Massakern der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober.

    Nicaragua will zunächst im Eilverfahren erreichen, dass Deutschland die Waffenlieferungen an Israel stoppen muss. Ausserdem sollen die Richter anordnen, dass Deutschland die Unterstützung für das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) wieder aufnimmt.

  • 13 Uhr

    Rechtsextreme Partner erhöhen Druck auf Netanjahu

    Nach dem Rückzug israelischer Truppen aus dem Süden des Gazastreifens wächst der Druck rechtsextremer Koalitionspartner auf den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

    Der Polizeiminister Itamar Ben-Gvir von der rechtsextremen Partei Otzma Jehudit schrieb heute auf der Plattform X, vormals Twitter: «Wenn der Ministerpräsident entscheiden sollte, den Krieg zu beenden, ohne einen breiten Angriff auf Rafah, um die Hamas entscheidend zu schlagen, wird er kein Mandat haben, weiter als Regierungschef zu amtieren.»

    Auch Finanzminister Bezalel Smotrich von der Partei Religiöser Zionismus forderte in einer Mitteilung die sofortige Versammlung des Sicherheitskabinetts, «vor dem Hintergrund der Berichte über ein Ende des Krieges». Er habe Netanjahu in der Frage einen dringenden Brief geschrieben.

    Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (Mitte) erhöht den Druck auf Benjamin Netanjahu.
    Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (Mitte) erhöht den Druck auf Benjamin Netanjahu.
    Bild: Keystone

    Smotrich schrieb, er beziehe sich auf «die Situation, in der die Bodentruppen aus dem Gazastreifen abgezogen und die Intensität des Krieges im Allgemeinen verringert wird, während sich der Beginn der Offensive in Rafah seit vielen Wochen verzögert».

    Ausserdem gebe es Berichte über eine Bereitschaft Israels, die Rückkehr der Einwohner in den Norden des Gazastreifens zu erlauben «und de facto ein Ende des Krieges herbeizuführen». Das israelische Verhandlungsteam habe demnach auch «ein sehr breites Mandat» bei den Gesprächen über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg erhalten.

    Nur das Kabinett in grosser Zusammensetzung sei befugt, solche Entscheidungen zu treffen, betonte Smotrich. «Statt den Fuss vom Gaspedal zu nehmen, müssen wir den Druck auf die Hamas im Gazastreifen erhöhen. Das ist der einzige Weg, die Geiseln zurückzubekommen und die Hamas zu zerstören», schrieb er in der Mitteilung.

    Netanjahu, gegen den seit Jahren ein Korruptionsprozess läuft, ist nach Einschätzung von Beobachtern auf seine rechtsextremen Koalitionspartner angewiesen, weil sein politisches Überleben von ihnen abhängt.

  • 12.33 Uhr

    EU wehrte bei Einsatz vor Jemen bisher elf Angriffe ab

    Der im Februar gestartete EU-Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt durch das Rote Meer und den Golf von Aden ist nach einer ersten Zwischenbilanz von EU-Chefdiplomat Josep Borrell ein Erfolg.

    Die von Deutschland und drei anderen EU-Staaten zur Verfügung gestellten Kriegsschiffe hätten bereits 68 Handelsschiffe durch die Gefahrenzone eskortiert und elf Angriffe abgewehrt, erklärte der Spanier heute in Brüssel. Der Einsatz sei ein klarer Beweis für die Fähigkeit der EU, Transportwege zu schützen und die Interessen der Europäischen Union zu verteidigen.

    Gleichzeitig forderten Borrell und der für den Einsatz zuständige Flottillenadmiral Vasileios Gryparis die EU-Staaten zu weiteren Beiträgen auf. «Wir müssen unsere Kapazität erhöhen», sagte Borrell. Es brauche unter anderem mehr logistische Unterstützung und Vorkehrungen für medizinische Notfälle.

    Die Operation Aspides war Mitte Februar durch einen Beschluss der Aussenminister der 27 Mitgliedstaaten gestartet worden. Sie soll Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das Massaker der Hamas in Israel folgten.

    Borrell erklärte die Notwendigkeit des Einsatzes vor allem mit den Auswirkungen der Bedrohungslage auf die Wirtschaft. «Die Kosten für den Transport eines Containers von China nach Europa haben sich verdoppelt und die Versicherungskosten sind um 60 Prozent gestiegen», sagte der Spanier.

    Aus Sorge vor Angriffen nutzten demnach zuletzt nur noch rund die Hälfte der täglich normalerweise 70 Schiffe die Route durch das Rote Meer. Der andere Teil nimmt die Ausweichroute um das Kap der Guten Hoffnung vor Südafrika, die nach Angaben des EU-Aussenbeauftragten 10 bis 14 Tage länger dauert. Vor dem Beginn der Krise seien 13 Prozent des weltweiten Handelsverkehrs durch das Rote Meer gegangen, sagte er.

    Deutschland beteiligt sich mit der Fregatte «Hessen» an dem Einsatz. Zuletzt meldete sie am 6. April, dass ein anfliegender Flugkörper zerstört werden konnte. Bereits Ende Februar hatte sie zwei Huthi-Drohnen abgeschossen. Mitte März wehrte sie nach Bundeswehr-Angaben einen Angriff mit einer Überwasserdrohne gegen einen zivilen Schleppverband ab.

    Die 143 Meter lange Fregatte ist mit Flugabwehrraketen ausgerüstet und wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann das Schiff nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Grösse der gesamten Nordsee überwachen. Die Waffensysteme sind in der Lage, Ziele auf eine Entfernung von bis zu 160 Kilometern zu bekämpfen.

  • 12.06 Uhr

    Widersprüchliche Meldungen über Verhandlungen

    Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg soll es nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte gegeben haben. Ein hochrangiger Vertreter der islamistischen Organisation sagte der Deutschen Presse-Agentur heute, dass sich die israelische Delegation unflexibel zeige.

    Sie sei auf keine der Forderungen der Hamas eingegangen. Vertreter der Terrororganisation hätten Kairo demnach für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen. Israelische Medien berichteten dagegen, beide Seiten hätten mehr Flexibilität gezeigt. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht.

    Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hiess es, dass «leichte Fortschritte» erzielt worden seien. Eine weitere Verhandlungsrunde wird demnach stattfinden, nachdem sich die einzelnen Parteien mit ihren Anführern zu den bisherigen Ergebnissen besprochen haben.

    Es bestehe die Erwartung, dass es bald zu einer Einigung komme «übereinstimmend mit dem Beginn des Eid al-Fitr.» Das Fest zum Ende des Ramadans beginnt voraussichtlich am 10. April.

    Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News hatte zuvor unter Berufung auf eine ranghohe ägyptische Quelle berichtet, dass es Fortschritte sowie eine Einigung über die grundlegenden Punkte zwischen allen beteiligten Parteien gebe.

    Die Delegationen der Hamas und Katars hätten Kairo verlassen und wollten innerhalb von zwei Tagen zurückkehren, um sich auf die Bedingungen des endgültigen Abkommens zu einigen. Die Gespräche sollten in den nächsten 48 Stunden fortgesetzt werden, hiess es.

    Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid sagte dem israelischen Rundfunk am Montag, ein Deal liege auf dem Tisch und er müsse vereinbart werden. «Wir müssen Druck auf diese (israelische) Regierung ausüben, den Deal abzuschliessen», sagte er.

    «Es wird ein Deal sein, den wir nicht mögen, aber wir müssen ihn machen, weil wir sie nach Hause bringen müssen.» Lapid hält sich gegenwärtig zu Gesprächen in den USA auf.

    Da Israel und die Hamas nicht direkt miteinander reden, treten die USA, Katar und Ägypten als Vermittler auf. Im Laufe einer einwöchigen Feuerpause Ende November vergangenen Jahres liess die Hamas 105 Geiseln im Austausch gegen 240 palästinensische Häftlinge frei.

    Knapp 100 der Geiseln, die nach dem Terrorüberfall der Hamas vom 7. Oktober nach Gaza verschleppt wurden, dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

  • 10.03 Uhr

    Hamas feuert Raketen aus humanitärer Zone ab

    Israel hat der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vorgeworfen, aus einer «humanitären Zone» im Süden des Gazastreifens Raketen auf Israel abgefeuert zu haben.

    Israelische Kampfjets hätten drei Abschussrampen der Hamas in einer solchen Zone im Westen der Stadt Chan Junis gezielt angegriffen und zerstört, teilte die Armee heute mit. Das Militär hatte sich gestern nach einem monatelangen Bodeneinsatz aus Chan Junis zurückgezogen.

    Gestern seien drei Geschosse von dem als konfliktfrei designierten Gebiet in Chan Junis aus auf israelische Ortschaften abgefeuert worden, hiess es in der Mitteilung. Sie seien auf offenem Gebiet eingeschlagen. Bei dem darauffolgenden Angriff der Luftwaffe auf die Abschussrampen seien keine Zivilisten gefährdet worden.

    Die Hamas äusserte sich zunächst nicht zu den Vorfällen. Der militärische Arm der Terrororganisation hatte seit Beginn des Gaza-Kriegs vor sechs Monaten immer wieder Raketenangriffe auf israelische Städte und Ortschaften für sich reklamiert.

  • 9.34 Uhr

    Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon 

    Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge heute einen wichtigen Kommandeur der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah gezielt getötet. Es handele sich um einen Kommandeur der Radwan-Truppe, einer Eliteeinheit der Hisbollah, im Süden des Libanons – siehe vorheriger Eintrag.

    Er und zwei weitere Hisbollah-Kämpfer unter seinem Kommando seien bei einem Luftangriff in Sultanija getötet worden. Die Hisbollah bestätigte heute den Tod des Kommandeurs, nannte aber keine weiteren Details.

    Sein Rang sei mit dem eines Brigadekommandeurs vergleichbar, hiess es in der Mitteilung der Armee. «In seiner Rolle war er verantwortlich für die Planung und Ausführung von Terrorattacken auf israelische Zivilisten im Norden Israels.» Seit Beginn des Krieges habe er mehrere Angriffe auf israelisches Gebiet befehligt.

    Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote.

  • 5.41 Uhr

    Insider: Drei Tote bei israelischem Angriff auf Südlibanon

    Bei einem israelischen Angriff auf den Südlibanon sind Sicherheitskreisen zufolge drei Menschen ums Leben gekommen. Darunter sei ein Kommandant der Spezialeinheit Al Radwan der libanesischen Hisbollah, sagten zwei Insider.

  • 5.32 Uhr

    Israels Armee trifft weitere Vorbereitungen für möglichen «Krieg» an Grenze zum Libanon

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben weitere Vorbereitungen für einen möglichen Krieg an der Grenze zum Libanon getroffen. Es sei «eine neue Phase in der Vorbereitung des Nordkommandos auf den Krieg abgeschlossen» worden, teilte das Militär mit. Die Armee sei damit in der Lage, «alle benötigten Soldaten innerhalb weniger Stunden einzuberufen und auszurüsten und sie für defensive und offensive Einsätze an die Front zu bringen».

  • 5 Uhr

    Huthi-Miliz: Schiffe mit Bezug zu Israel und USA attackiert

    Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz hat aus dem Jemen nach eigener Darstellung Schiffe mit Bezug zu Israel, den USA und Grossbritannien angegriffen. In den letzten 72 Stunden habe die Miliz fünf solcher «Militäreinsätze» durchgeführt, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari in einer im Fernsehen übertragenen Botschaft. Darunter sollen zwei Raketenangriffe auf israelische Handelsschiffe sowie Drohnenangriffe auf mehrere US-Fregatten im Roten Meer gewesen sein. Das zuständige US-Zentralkommando zerstörte am Samstag nach eigenen Angaben unter anderem ein System zum Abschuss von Boden-Luft-Raketen im Jemen sowie eine Drohne über dem Roten Meer.

  • Montag, 8. April 2024, 4.35 Uhr

    Bericht: Noch keine Vorbereitungen für Evakuierungen in Rafah

    Während die Vermittler im Gaza-Krieg einen neuen Vorstoss für eine Waffenruhe unternehmen, befeuert die israelische Armee nach einem Teilabzug die Spekulationen um einen möglichen Angriff auf Rafah im Süden des Küstenstreifens. Die Truppen hätten nach Zerschlagung der militärischen Strukturen der islamistischen Hamas in Chan Junis die lange umkämpfte Stadt verlassen, «um sich auf ihre künftigen Missionen vorzubereiten, einschliesslich in Rafah», sagte Verteidigungsminister Joav Galant am Sonntag. Dies könnte auf eine bevorstehende Einigung bei den neuen Verhandlungen in Kairo über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln hindeuten, schrieb die israelische Zeitung «Haaretz». In dem Fall werde eine Offensive auf Rafah für die Dauer der Feuerpause ausbleiben. Doch selbst wenn es keine Einigung geben sollte, werde es mit ziemlicher Sicherheit noch eine Weile dauern, bis Israels Armee in Rafah vorgehe, schrieb die Zeitung.

    Das bei israelischen Luftangriffen und der Bodenoffensive zerstörte Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt abgezogen. (7. April 2024)
    Das bei israelischen Luftangriffen und der Bodenoffensive zerstörte Chan Junis im Süden des Gazastreifens. Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt abgezogen. (7. April 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Ismael Abu Dayyah

    Die USA und Deutschland haben Israel wiederholt vor einer gross angelegten Bodenoffensive in Rafah gewarnt. US-Präsident Joe Biden hatte Netanjahu klargemacht, dass ein Einmarsch dort ohne vorherige Evakuierung der Zivilisten eine «rote Linie» für ihn wäre. Israels Armee kündigte an, für die Menschen aus Rafah weiter nördlich «humanitäre Inseln» zu schaffen. Vorbereitungen dafür gebe es aber noch gar nicht, schrieb «Haaretz». Möglich sei denn auch, dass keine dieser Entwicklungen über die kommenden Wochen oder Monate hinweg eintrete. Dies würde nur einem dienen: Netanjahu, schrieb die israelische Zeitung weiter.

    Nach Einschätzung amerikanischer und israelischer Beamter glaube Israels zunehmend unter Druck stehender Ministerpräsident, dass ein sich in die Länge ziehender Krieg im Gazastreifen seine Chancen erhöhe, an der Macht zu bleiben, berichtete auch das Nachrichtenportal «Axios». In einer Kabinettssitzung sagte Netanjahu am Sonntag einmal mehr, Israel sei «einen Schritt vom totalen Sieg entfernt». Solange der Krieg andauere, seien Neuwahlen, die Netanjahu um sein Amt bringen könnten, weniger wahrscheinlich, hiess es in dem «Axios»-Bericht. «Und je mehr Zeit vergeht, desto mehr Chancen hat er, sich politisch zu erholen.»

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 7. April 2024

  • 21.38 Uhr

    Zehntausende demonstrieren in Jerusalem für Rückkehr der Geiseln

    Ehemalige Geiseln und Angehörige der verbleibenden Verschleppten haben ein halbes Jahr nach dem Terroranschlag vom 7. Oktober an das Schicksal der Menschen in der Gewalt der Hamas erinnert. Die Organisation der Familienangehörigen hatte für Sonntagabend zu einer Kundgebung in Jerusalem aufgerufen. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 50'000 Menschen, die in Sprechchören forderten, die Geiseln nach Hause zu bringen. Schwestern der noch immer verschleppten Frauen standen zu Beginn der Veranstaltung auf der Bühne in Kleidung wie jener, die die Frauen am 7. Oktober getragen hatten. Mehrere hatten sich die Münder als Symbol der Sprachlosigkeit der Geiseln verklebt und rote Farbe als Zeichen von Blut auf Kleidung oder Arme gemalt.

    «Ich wende mich von hier an den Regierungschef und das Sicherheitskabinett: Füsse scharren und Unentschlossenheit bedeuten, dass mehr Geiseln in Särgen zu uns zurückkehren», rief Lischai Lavi Miran, die Ehefrau des verschleppten Omri Miran. «Ich flehe Sie an: Kehren Sie nicht von den Verhandlungen zurück ohne ein Abkommen, das meinen Omri und die anderen Männer einschliesst.» Jehuda Cohen, Vater einer Geisel, sagte: «Ich bin hierhergekommen, um zu verlangen, dass jemand echte Verantwortung dafür übernimmt, alle unsere Lieben zurückzubringen, dass jemand uns aus dieser Hölle rettet, uns Hoffnung gibt statt Hass und Angst.»

    «Wir sind hier und zählen die Tage», sagte Agam Goldstein, die zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Brüdern aus ihrem Zuhause in Kfar Aza in den Gazastreifen verschleppt und nach 51 Tagen freigelassen worden war. «Ich hoffe, ihr zählt nicht. Dass ihr nicht wisst, wie lange ihr schon dort seid.» Sie frage sich, in welchem Zustand die Geiseln zurückkehren würden, sagte Goldstein angesichts der auf eine Grossleinwand projizierten Porträtbilder der Geiseln. «Die Fotos überall im Land und auf der ganzen Welt zeigen eine andere Person. Sie sehen nicht mehr so aus, lächeln nicht mehr so.»

    Der 19 Jahre alte Itay Regev, der zusammen mit seiner Schwester Maya am 7. Oktober auf dem Nova-Musikfestival verschleppt worden war, beschrieb ein Leben voller Angst in der Geiselhaft. «Wir sind lebendig, aber nicht heil zurückgekommen.» Jeder Morgen sei ein anderer Tag in der Hölle gewesen. «Die Worte 'Musik' und 'Festival' haben sich für immer verändert und sind jetzt die traurigsten Wörter der Welt, die immer wehtun werden.»

    Angehörige der Geiseln erinnerten an die Feste der vergangenen sechs Monate, die ohne ihre Liebsten gefeiert werden mussten. Nun hofften sie auf eine Rückkehr zum Sedermahl des bevorstehenden Pessach-Festes, einem der höchsten Feiertage im Judentum. Es wird in diesem Jahr vom 22. bis 30. April begangen.

    Bei dem Massaker der Hamas und anderer extremistischer Organisationen am 7. Oktober waren mehr als 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden.

  • 21.12 Uhr

    Israels Generalstabschef nach Teilabzug: Gaza-Krieg lange nicht vorbei

    Trotz eines Teilabzugs israelischer Truppen im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Generalstabschef Herzi Halevi ein Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht. «Der Krieg in Gaza dauert an, und wir sind weit davon entfernt, aufzuhören», sagte Halevi am Sonntag. Hochrangige Funktionäre der islamistischen Hamas hielten sich in dem Küstengebiet weiter versteckt. «Wir werden sie früher oder später erreichen», sagte er. «Wir werden keine Hamas-Brigaden aktiv lassen – in keinem Teil des Gazastreifens.»

  • 20.45 Uhr

    CIA-Chef und Hamas-Vertreter in Kairo zu Gesprächen über Waffenruhe

    CIA-Direktor William Burns und eine Delegation der islamistischen Hamas sind für indirekte Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die mögliche Freilassung weiterer Geiseln in Kairo eingetroffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Kreisen des Flughafens in der ägyptischen Hauptstadt. Burns landete demnach am Samstagabend, am Sonntag traf die Hamas-Delegation ein, angeführt vom ranghohen Funktionär Chalil al-Haja. Die Hamas-Vertreter reisten demnach auf Einladung Ägyptens an.

    Am Sonntagabend traf auch der katarische Ministerpräsident und Aussenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani zu einem mehrstündigen Besuch ein, wie es aus Kreisen des Flughafens hiess. Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sollte israelischen Berichten zufolge nach einer Entscheidung des Kriegskabinetts ebenfalls anreisen. CIA-Chef Burns sprach im Laufe des Tages mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi über die Bemühungen, eine Waffenruhe für Gaza auszuhandeln.

    Ein Knackpunkt in den indirekten Verhandlungen war bis zuletzt die Frage, ob und wie viele durch Kämpfe vertriebene Zivilisten in den Norden Gazas zurückkehren dürfen. Einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge drängen die USA Israel in der Frage zu neuen Zugeständnissen. Damit wollen die USA als Israels wichtigster Verbündeter einen Durchbruch in den Verhandlungen ermöglichen, die seit Wochen in einer Sackgasse stecken. Auch Bemühungen, vor Beginn des laufenden muslimischen Fastenmonats Ramadan zu einer Einigung zu kommen, blieben erfolglos. Der Ramadan endet voraussichtlich am Dienstagabend.

    Der Krieg läuft an diesem Sonntag sechs Monate ohne Zeichen auf Entspannung oder gar ein Ende der Kampfhandlungen. Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten – aber nicht direkt miteinander. Die USA, Katar und Ägypten treten deshalb als Vermittler auf. Im Laufe einer einwöchigen Feuerpause Ende November vergangenen Jahres hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen. Knapp 100 der Geiseln, die nach dem Terrorüberfall der Hamas vom 7. Oktober nach Gaza verschleppt wurden, dürften nach israelischen Schätzungen noch leben.

  • 16.16 Uhr

    Festnahmen in Kairo bei Protest für Palästinenser

    Nach einem Protest in Ägypten aus Solidarität mit Palästinensern vor wenigen Tagen sind Menschenrechtlern zufolge mehr als ein Dutzend Demonstranten festgenommen worden. Sicherheitskräfte hätten anschliessend Razzien in Wohnungen von mindestens zehn der Teilnehmer durchgeführt, teilten mehrere ägyptische Menschenrechtsorganisationen am Sonntag mit. Sie forderten die «sofortige und bedingungslose Freilassung aller derzeit festgenommenen Demonstranten».

    In den vergangenen Tagen wurden nach Angaben des Kairo Institut für Menschenrechtsstudien (CIHRS) mehrere der Demonstranten der für Staatssicherheit zuständigen Sonderabteilung der Staatsanwaltschaft vorgeführt. Ihnen wird demnach die Verbreitung von Falschnachrichten und die Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen – Anschuldigungen, die gewöhnlich gegen mutmassliche Anhänger der verbotenen Muslimbruderschaft verwendet werden. Die ägyptischen Behörden äusserten sich bis Sonntag nicht zu den Festnahmen.

  • 15.12 Uhr

    Berater von Ajatollah Chamenei: Keine israelische Botschaft ist sicher

    Ein Berater des obersten iranischen Führers, Ajatollah Ali Chamenei, hat gewarnt, dass israelische Botschaften weltweit Ziele von Vergeltungsangriffen werden könnten. «Die (antiisraelische) Widerstandsfront ist bereit für alle möglichen Vergeltungsszenarien und keine israelische Botschaft weltweit ist sicher davor», sagte der ehemalige Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRCG), General Jajhja Rahim-Safawi, am Sonntag laut Staatssender Al-Alam.

    Zwei Generäle und fünf Offiziere der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) waren am Montag bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden. Irans Staatsspitze machte kurz darauf Erzfeind Israel für die Attacke verantwortlich und drohte mit Vergeltungsmassnahmen.

  • 12.08 Uhr

    Israel zieht Truppen aus dem Süden des Gazastreifens ab

    Die israelische Armee hat heute nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens abgezogen. «Die 98. Kommando-Abteilung hat ihren Einsatz in Chan Junis beendet», teilte die Armee mit. Sie habe das Gebiet verlassen, «um sich zu erholen und auf weitere Operationen vorzubereiten».

    Erhebliche Truppen verblieben jedoch im Gazastreifen, «und werden die Aktionsfreiheit der israelischen Armee bewahren und ihre Fähigkeiten, präzise Operationen auf der Basis von Geheimdienstinformationen auszuführen», hiess es weiter.

    Es war zunächst unklar, ob der Abzug aus Chan Junis eine wichtige Wende im Krieg oder ein neues Zwischenstadium auf dem Weg zu einem möglichen Einsatz in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten bedeutet. Die Armee hatte am gestrigen Samstag mitgeteilt, dass die Leiche einer Geisel in Chan Junis geborgen worden sei. Die Stadt gilt als wichtiger Stützpunkt der islamistischen Hamas.

  • 7. April, 7.55 Uhr

    USA drängen Israel zu Zugeständnis

    Die USA drängen Israel bei den indirekten Verhandlungen um eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln laut einem Medienbericht zu Zugeständnissen in einem Kernpunkt.

    Demnach will die US-Regierung erreichen, dass eine begrenzte Rückkehr von Zivilisten in den Norden des seit sechs Monaten umkämpften Küstengebiets ermöglicht wird.

    Wie das «Wall Street Journal» unter Berufung auf amerikanische, israelische und ägyptische Beamte berichtete, wollen die USA als Israels wichtigster Verbündeter mit ihrem Vorstoss einen Durchbruch bei den seit Wochen stockenden Verhandlungen ermöglichen.

    Vertreter der islamistischen Hamas wollen nach eigenen Angaben am heutigen Sonntag nach Kairo reisen, um weiterzuverhandeln. Israels Kriegskabinett sollte laut israelischen Medienberichten am Sonntagmorgen zusammentreten, um zunächst darüber zu beraten, ob es eine Delegation nach Kairo schickt oder nicht.

    Demonstration gegen Benjamin Netanjahu' am 6. April in Tel Aviv.
    Demonstration gegen Benjamin Netanjahu' am 6. April in Tel Aviv.
    KEYSTONE

    Heute dauert der Krieg nun schon sechs Monaten an, ohne, dass ein Ende in Sicht ist. Die von der Hamas geforderte Rückkehr der palästinensischen Zivilisten in den Norden des abgeriegelten Gazastreifens sei ein entscheidender Streitpunkt bei den Gesprächen über eine Waffenruhe und Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas, berichtete das «Wall Street Journal».

    Israel sei bereit, die Rückkehr von täglich 2000 Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, in den Norden zuzulassen. Maximal 60'000 Palästinenser könnten nach einem von Israel als akzeptabel erachteten Vorschlag zurückkehren. Männer zwischen 18 und 50 Jahren wären davon aber ausgeschlossen.

    Die vor den Kämpfen in den Süden des Küstengebiets geflohenen Menschen müssten demnach israelische Militärkontrollpunkte passieren, um zu verhindern, dass bewaffnete Hamas-Kämpfer erneut in den Norden Gazas eindringen, hiess es unter Berufung auf israelische und ägyptische Beamte weiter.

    Diese Bedingungen würden jedoch von der Hamas nicht akzeptiert. Man werde in den Verhandlungen nicht von den eigenen Forderungen abweichen, teilte die Hamas gestern mit. Dazu zählen unter anderem ein dauerhafter Waffenstillstand, der Abzug von Israels Armee aus Gaza und die Rückkehr von Vertriebenen.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am 6. April

  • 23.36 Uhr

    Rund 680 Verfahren in Deutschland zum Nahost-Konflikt

    Ein halbes Jahr nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel und dessen Militäroffensive im Gazastreifen ist die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland leicht rückläufig, dennoch bleibt der Antisemitismusbeauftragte besorgt.

    «Die Zahl der antisemitischen Straftaten, die im vierten Quartal 2023 auf ein Rekordniveau gestiegen war, ist in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wieder etwas zurückgegangen», bilanzierte der Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, in den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Genaue Zahlen lägen noch nicht vor. Die Stimmung sei aber immer noch sehr stark gegen Israel eingestellt. Das «Klima der Angst ist immer noch da», betonte Klein.

  • 22.22 Uhr

    Zehntausende demonstrieren in Israel gegen Netanjahu-Regierung – Auto rast in Menschenmenge

    Zehntausende Menschen haben am Samstagabend in Tel Aviv und anderen israelischen Städten gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Sie forderten ernsthaftere Bemühungen um die Freilassung der von der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln. An diesem Sonntag werden es genau sechs Monate her sein, dass Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen den Süden Israels überfielen, knapp 1200 Menschen töteten und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten.

    Einer der Redner in Tel Aviv erinnerte an Netanjahus Bruder Joni, der 1976 als Elitesoldat bei der Befreiung von Geiseln aus einem von palästinensischen und deutschen Terroristen entführten Flugzeug ums Leben gekommen war. «Und was ist mit dir, Bibi?», fragte er, Netanjahu mit der Kurzform seines Vornamens ansprechend. «Was hast du getan? Was wird dein Erbe sein? Nichts als politischer Spin und Intrige (...) wird dein Erbe sein.»

    Die Demonstranten entzündeten mehrere Feuer auf der Strasse. Polizisten schritten ein und löschten sie mit Feuerlöschern. Dabei kam es zu Zusammenstössen zwischen Beamten und Demonstranten, wie Medien berichteten. An einer anderen Stelle überfuhr ein Auto offenbar mutwillig mehrere Kundgebungsteilnehmer, die Verletzungen erlitten. Die Polizei nahm den Fahrer des Wagens fest.

  • 21.54 Uhr

    WHO: Grösstes Krankenhaus im Gazastreifen nur noch «leere Hülle mit Gräbern»

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich erschüttert gezeigt über den Zustand des grössten Krankenhauses im Gazastreifen. Das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt sei nach der Belagerung durch die israelische Armee «nur noch eine leere Hülle mit Menschengräbern», schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag im Onlinedienst X. Die meisten Gebäude des Krankenhauskomplexes seien «weitgehend zerstört».

    Das Al-Schifa-Krankenhaus sei «aufgrund des Ausmasses der Verwüstung völlig funktionsunfähig», erklärte die WHO. Es befinden sich demnach keine Patienten mehr in der Klinik.

    Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation konnte eine von der WHO geleitete Delegation am Freitag nach mehreren gescheiterten Versuchen das Krankenhaus in Augenschein nehmen. Die israelische Armee hatte am Montag nach einem zweiwöchigen Einsatz ihre Truppen von dort abgezogen. Der Einsatz richtete sich nach israelischen Angaben gegen ranghohe Hamas-Mitglieder, die sich in dem Krankenhaus verschanzt haben sollen.

    Die WHO-Mitarbeiter berichteten nach ihrem Besuch in der Klinik von Verwesungsgeruch und provisorischen Gräbern. Sie sahen nach eigenen Angaben auch Leichen, die nur teilweise begraben waren und deren Gliedmaßen noch aus dem Boden ragten.

  • 20.27 Uhr

    Explosionen im Raum Damaskus – Panik bei Anwohnern

    Rund eine Woche nach dem mutmasslich israelischen Luftangriff auf ein iranisches Botschaftsgebäude in Damaskus haben sich dort mehrere Explosionen ereignet und bei Anwohnern Panik ausgelöst. Die Luftabwehr der syrischen Regierungstruppen wurde am Samstag wegen vermeintlicher Flugobjekte im Raum der Hauptstadt aktiviert, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

    Zudem waren demnach Explosionen zu hören, als übrig gebliebene Bomben aus dem Bürgerkrieg im Raum Damaskus kontrolliert gezündet wurden. Anwohner hätten einen israelischen Angriff vermutet und seien in Panik geraten, berichtete die Beobachtungsstelle.

  • 19.58 Uhr

    Deutsche Fregatte «Hessen» wehrt Angriff auf Frachtschiff im Roten Meer ab

    Die deutsche Fregatte «Hessen» hat bei ihrem Einsatz zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer einen weiteren Angriff abgewehrt. Wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr im Onlinedienst X mitteilte, vereitelte die «Hessen» am Samstagnachmittag «einen Angriff gegen ein ziviles Frachtschiff» im Roten Meer. «Ein anfliegender Flugkörper konnte zerstört werden», hiess es weiter.

    Die «Hessen» war Ende Februar als Teil der EU-Marinemission «Aspides» zum Schutz der Handelsschifffahrt mit 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord in die Region entsandt worden.

  • 19.36 Uhr

    Hilfstransport erreicht Gazas Norden – aber nicht über Übergang Erez

    Ein aus drei Lastwagen bestehender Hilfskonvoi hat am Samstag den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Gazastreifens erreicht. Die Fahrzeuge hatten Treibstoff und medizinischen Bedarf geladen, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa, der den Konvoi vor Ort beobachtete. Die Lastwagen waren aber nicht über den nahe gelegenen israelischen Grenzübergang Erez gekommen, sondern über den südlichen Übergang Rafah an der Grenze zu Ägypten, wie palästinensische Sicherheitskräfte bestätigten.

  • 19.10 Uhr

    Israels Oppositionsführer Lapid fliegt zu Gesprächen nach Washington

    Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid wird am Sonntag zu Gesprächen nach Washington fliegen. Unter anderem werde er mit Aussenministern Antony Blinken, dem nationalen Sicherheitsberater des Weissen Hauses, Jake Sullivan, und mehreren einflussreichen Senatoren zusammentreffen, teilte der Politiker am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Lapid steht an der Spitze der Mitte-Rechts-Partei Jesch Atid (Zukunftspartei).

    Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Das Verhältnis der US-Administration unter Präsident Joe Biden zum israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat sich in letzter Zeit deutlich abgekühlt. Spannungen bestehen vor allem wegen der Art der Kriegsführung Israels im Gazastreifen mit vielen zivilen Opfern und massiven Schäden und wegen der aus US-Sicht von Israel unzureichend ermöglichten humanitären Hilfe. 

  • 17.11 Uhr

    Rund 1000 Personen an Demo für Frieden in Israel/Palästina

    Rund 1000 Personen sind am Samstag in Bern «für einen gerechten Frieden in Israel/Palästina» auf die Strasse gegangen. An der nationalen Demonstration forderten sie etwa einen sofortigen Waffenstillstand und ein Stopp des Leides in Gaza.

    Ausserdem sollen die israelischen Geiseln und «willkürlich inhaftierte palästinensische Gefangene» freigelassen, das Uno-Hilfswerk für die palästinensischen Flüchtlinge (UNRWA) weiterfinanziert und die «völkerrechtswidrige Besatzung der palästinensischen Gebiete durch Israel» beendet werden, so die Forderungen laut dem Aufruf.

    Angeführt und organisiert wurde die Kundgebung von Amnesty International, der Gesellschaft für eine Schweiz ohne Armee (Gsoa), der «jüdischen Stimme für Demokratie und Gerechtigkeit in Israel/Palästina» sowie «Palestine Solidarity Switzerland».

    Wie die Gsoa in einer Mitteilung schrieb, versammelten sich 1200 Personen auf dem Bundesplatz. Unter den Rednerinnen und Rednern war unter anderem die frühere SP-Bundesrätin Ruth Dreifuss.

    Rund 1000 Personen forderten einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza und humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung.
    Rund 1000 Personen forderten einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza und humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung.
    Bild: sda
  • 16.28 Uhr

    Chef von UN-Nothilfebüro ruft zu Kriegsende in Gaza auf

    Sechs Monate nach den Terrortaten der Hamas in Israel am 7. Oktober hat der Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), Martin Griffiths, mit dringenden Worten zu einem Ende des Krieges in Gaza aufgerufen. «Täglich fordert dieser Krieg mehr zivile Opfer. Jede Sekunde, die er fortgeführt wird, pflanzt die Saat für eine durch diesen Konflikt verdüsterte Zukunft», teilte Griffiths am Samstag in New York mit. «Wie ich und andere bereits mehrfach gesagt haben, ist ein Ende dieses Krieges so lange überfällig.» Der nun seit einem halben Jahr laufende Konflikt erlebe einen schrecklichen Meilenstein.

    «Für die Menschen in Gaza haben die vergangenen sechs Monate Tod, Vernichtung und jetzt die unmittelbare Aussicht auf eine beschämende menschengemachte Hungersnot gebracht», erklärte der OCHA-Chef. «Für die Betroffenen des anhaltenden Horrors der Angriffe vom 7. Oktober waren es sechs Monate von Trauer und Qual.» Selten habe es eine solche weltweite Empörung über die Folgen eines Konflikts gegeben, auf die dann so wenig Taten folgten, ihn zu beenden. Stattdessen gebe es viel Straffreiheit, beklagte der 72-jährige Brite, der den wichtigsten UN-Posten für humanitäre Hilfe bekleidet.

  • 14.08 Uhr

    USA und Israel wegen Iran in Alarmbereitschaft

    Der vom Iran angekündigte Vergeltungsschlag nach dem Luftangriff auf ein Gebäude seiner Botschaft in Syrien hat Israel und die USA in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Beide Regierungen bereiteten sich mit Hochdruck auf einen iranischen Angriff vor, «der auf unterschiedliche Weise verlaufen könnte», berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen ranghohen US-Regierungsvertreter.

    Sowohl Ziele der USA als auch der Israelis könnten ins Visier genommen werden. Laut dem Sender CBS gehen US-Regierungsvertreter davon aus, dass eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung Israels bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche denkbar sei. Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami, erneuerte die Drohungen gegen den Erzfeind Israel. «Keine Aktion des Feindes» werde unbeantwortet bleiben, sagte Salami.

    Ebrahim Raisi (M), Präsident des Iran, nimmt an einer Kundgebung zum Al-Kuds-Tag teil. Der vom Iran angekündigte Vergeltungsschlag hat Israel und die USA in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
    Ebrahim Raisi (M), Präsident des Iran, nimmt an einer Kundgebung zum Al-Kuds-Tag teil. Der vom Iran angekündigte Vergeltungsschlag hat Israel und die USA in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
    Archivbild: dpa
  • 13.36 Uhr

    Israels Armee: Weitere Geisel im Gazastreifen tot

    Eine weitere in den Gazastreifen verschleppte Geisel ist nach Angaben der israelischen Armee tot. Der am 7. Oktober aus Israel entführte Mann sei in Gefangenschaft des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) gewesen und dort getötet worden, teilte das Militär mit.

    Seine Leiche sei in der Nacht in der Stadt Chan Junis geborgen, nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden. Die Familie wurde demnach über seinen Tod informiert. Wie genau der Mann getötet wurde, teilte das Militär nicht mit.

    Terroristen des PIJ verschleppten den Mann Armeeangaben zufolge aus dem Kibbuz Nir Oz. Sein Vater wurde demnach ermordet und seine Mutter ebenfalls entführt. Sie kam im Rahmen eines Abkommens zwischen der Hamas und Israels Regierung Ende November vergangenen Jahres frei.

    Israelische Medien berichteten unter Berufung auf die Angehörigen, dass der 47-Jährige in Nir Oz begraben werde. Die Terrororganisation PIJ hatte in den vergangenen Monaten zwei Videos der Geisel veröffentlicht.

    Terroristen der Hamas, des PIJ und anderer extremistischer Gruppen verschleppten bei ihrem Massaker in Israel mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen. In dem Kibbuz Nir Oz wurde ein Viertel der Einwohner getötet oder in den Gazastreifen verschleppt. Der israelische Grenzort wurde schwer verwüstet.

    Im Rahmen eines Abkommens hatte die Hamas während einer einwöchigen Feuerpause Ende November vergangenen Jahres 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen. Israelischen Schätzungen zufolge sind noch knapp 100 der verbliebenen Geiseln am Leben.

  • 11.56 Uhr

    «Peinlich»: Chef von israelischer Cybereinheit enttarnt

    Ein britischer Medienbericht hat die Identität des Chefs einer mächtigen israelischen Überwachungsbehörde offengelegt. Hintergrund sei ein «peinlicher Sicherheitsfehler», schrieb die Zeitung «The Guardian». Jossi Sariel soll demnach seine Identität versehentlich online preisgegeben haben.

    Ein mutmasslich von ihm veröffentlichtes Buch enthalte eine anonyme E-Mail-Adresse. Diese führe zu einem privaten Google-Konto, das auf seinen Namen laufen soll. Die angegebene E-Mail-Adresse nutze der Kommandeur nicht privat, sondern nur im Zusammenhang mit dem Buch, zitierte das Blatt einen israelischen Armeesprecher.

    Nach Angaben des «Guardian» bestätigten mehrere Quellen, dass Sariel der Autor des besagten, unter Pseudonym veröffentlichten Buches sei. In dem Pseudonym kommen die Initialen des Leiters der Elite-Cybereinheit vor. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.

    Israelischen Medien zufolge nannte das israelische Militär die Offenlegung von Sariels persönlichen Daten einen Fehler. Die Angelegenheit wird demnach untersucht. Sariel nimmt dem «Guardian» zufolge eine «der sensibelsten Rollen im Militär ein».

    Der Sicherheitsfehler werde wahrscheinlich weiteren Druck auf ihn ausüben, mutmasste das Blatt. Seine für ihre Geheimdienstfähigkeiten geschätzte Abteilung stehe bereits in der Kritik, da sie das Massaker der Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel nicht vorhergesehen habe.

  • 8.50 Uhr

    USA bitten Gaza-Vermittler um Druck auf Hamas

    US-Präsident Joe Biden hat Medienberichten zufolge die Vermittler Katar und Ägypten persönlich um Druck auf die Hamas im Gazastreifen gebeten, damit die Islamisten einem Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln zustimmen.

    Auf dem Tisch liege ein Vorschlag, der eine sechswöchige Feuerpause und die Freilassung von 40 Geiseln vorsehe, berichtete das Nachrichtenportal «Axios» in der Nacht zum heutigen Samstag unter Berufung auf einen ranghohen US-Beamten.

    Laut der Zeitung «Times of Israel» bat Biden den Emir von Katar, Scheich Mosa Nasser Al Missned, und den ägyptischen Staatspräsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Briefen, die Hamas zu drängen, einem solchen Abkommen zuzustimmen. Die USA wollen laut «Axios» an diesem Wochenende in Kairo den indirekten Verhandlungen zum Durchbruch verhelfen.

    CIA-Direktor Bill Burns solle zu diesem Zweck in der ägyptischen Hauptstadt mit dem Chef des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad, David Barnea, sowie Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstminister Abbas Kamel zusammentreffen.

    Seit Wochen vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der Hamas, um eine Feuerpause und einen Austausch aus Israel verschleppter Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Knapp 100 Entführte in der Gewalt der Hamas dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

    Zu den Geiseln, die gemäss vorliegendem Abkommen freigelassen werden sollen, gehörten israelische Soldatinnen und andere Frauen, Männer im Alter von über 50 Jahren sowie Männer in kritischem Gesundheitszustand, schrieb der gewöhnlich gut unterrichtete israelische Journalist Barak Ravid in seinem «Axios»-Bericht.

    Im Gegenzug würde Israel rund 700 palästinensische Häftlinge freilassen, darunter etwa 100, die lebenslange Haftstrafen wegen der Ermordung von Israelis verbüssen, hiess es weiter. US-Präsident Biden hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat am 4. April aufgefordert, «unverzüglich» ein Abkommen zu schliessen, um die Geiseln zurückzuholen.

    Biden habe Netanjahu in dem Gespräch mit Blick auf die bevorstehende Gesprächsrunde am Wochenende in Kairo aufgefordert, seine Unterhändler mit einem breiteren Mandat als bisher zu entsenden, um eine Einigung zu erzielen, zitierte «Axios» den ranghohen US-Beamten.

    Biden habe Netanjahu klargemacht, dass alles getan werden müsse, um die Freilassung der seit sechs Monaten in Gaza festgehaltenen Geiseln zu erreichen.

  • 6.48 Uhr

    USA, Israel und Iran in Alarmbereitschaft

    Der vom Iran angekündigte Vergeltungsschlag nach dem Luftangriff auf ein Gebäude seiner Botschaft in Syrien hat Israel und die USA in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Beide Regierungen bereiteten sich mit Hochdruck auf einen iranischen Angriff vor, «der auf unterschiedliche Weise verlaufen könnte», berichtete der Sender CNN gestern unter Berufung auf einen ranghohen US-Regierungsvertreter.

    Sowohl Ziele der USA als auch der Israelis könnten ins Visier genommen werden. Laut dem Sender CBS gehen US-Regierungsvertreter davon aus, dass eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung Israels bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche denkbar sei.

    Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami, erneuerte am Freitag die Drohungen gegen den Erzfeind Israel. «Keine Aktion des Feindes» werde unbeantwortet bleiben, sagte Salami.

    Am 1. April waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Das iranische Aussenministerium und die US-Regierung gehen davon aus, dass Israel den Angriff ausgeführt hat.

    Von israelischer Seite wurde der Vorfall nicht kommentiert. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei drohte mit Vergeltung. «Das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden», sagte das Staatsoberhaupt einen Tag nach dem Luftangriff. Die «New York Times» zitierte am Freitag zwei namentlich nicht genannte iranische Beamte, wonach das Land seine Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt hat.

    Wie und wann Irans Staatsmacht reagiert, ist offen. Aussagen Chameneis wurden aber so gedeutet, dass eine militärische Aktion der eigenen Streitkräfte bevorstehen könnte. Ranghohe US-Regierungsvertreter hielten einen Vergeltungsschlag gar für unvermeidlich, berichtete CNN am Freitag. Die USA bereiteten sich auf einen «erheblichen» Angriff in der kommenden Woche vor.

    CBS berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter über Geheimdienstinformationen der Vereinigten Staaten, wonach der Iran einen Angriff mit Drohnen und Marschflugkörpern plane. Die Frage sei, ob diese von iranischem Gebiet oder eher aus dem Irak oder aus Syrien losgeschickt würden, hiess es. Die Angaben aus den Berichten liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Freitag, 5. April 2024

  • 23.12 Uhr

    Libanon: Schiitische Gruppe meldet Tote bei israelischem Luftangriff

    Bei einem israelischen Luftangriff auf Ziele im Südlibanon sollen drei militante Mitglieder der schiitischen Amal-Bewegung getötet worden sein, die der Hisbollah-Miliz nahesteht. Der Angriff habe einem Haus in Mardschajun gegolten, in dem sich die Männer aufgehalten hätten, teilte die Amal-Bewegung am Freitag mit.

    Das israelische Militär erklärte später, Kampfjets hätten eine Militäranlage von Amal bombardiert. Die Gruppe habe eine Attacke auf Israel geplant. Zudem hätten Kampfjets etliche Stellungen im Süden des Libanons getroffen, die von der Hisbollah genutzt worden seien. Ein Luftangriff habe einer Person gegolten, die Aktivitäten rund um «Drohnenbeobachtung» ausgeführt habe, teilte das israelische Militär weiter mit.

  • 22.20 Uhr

    Israels Justizministerium bestätigt Hacker-Angriff auf seine Server

    Das israelische Justizministerium hat einen Hacker-Angriff auf seine Server bestätigt. Ursache und Ausmass des Datenlecks würden noch überprüft, teilte das Ministerium am Freitag dem Fernsehsender Kan mit. Die Untersuchung werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Arbeit des Ministeriums und seiner Dienstleistungen sei nicht beeinträchtigt.

    Am Vortag hatte eine Gruppe mit dem Namen Anonymous for Justice für sich in Anspruch genommen, die Server des israelischen Justizministeriums gehackt zu haben. Dabei habe sie Daten im Umfang von fast 300 Gigabyte erbeutet, darunter offizielle Briefe und Dokumente, Adressbücher, Telefonlisten und E-Mails, teilte die Gruppe auf X, vormals Twitter, mit. Der Datenraub sei aus Vergeltung für Israels Krieg im Gazastreifen erfolgt. Die Angaben der Gruppe liessen sich nicht überprüfen.

  • 21.21 Uhr

    Mutter von Shani Louk wartet weiter auf Leichnam

    Ein halbes Jahr nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel wartet die Familie der Deutsch-Israelin Shani Louk weiter auf den Leichnam der jungen Frau. Die sterblichen Überreste ihrer Tochter seien noch immer im Gazastreifen, sagte Louks Mutter dem WDR. «Sie gilt immer noch als Geisel. Ihr Körper wird immer noch dort festgehalten», erklärte Ricarda Louk in einem Interview.

    Ihre Angehörigen hätten nach der Nachricht der israelischen Streitkräfte vom Tod der jungen Frau eine Trauerfeier abgehalten, eine Beerdigung habe es aber bis heute nicht gegeben. «Wir warten immer noch darauf, den Körper doch noch zurückzubekommen. Wir werden ein Jahr abwarten, bis zum 7. Oktober. Wenn der Körper zurückkommt, dann werden wir noch ein richtiges Begräbnis machen, wenn nicht, werden wir wahrscheinlich ein leeres Grab aufstellen», so Louk weiter.

    Die Deutsch-Israelin Shani Louk wurde von der Hamas getötet.
    Die Deutsch-Israelin Shani Louk wurde von der Hamas getötet.
    Bild: dpa

    Derweil hoffe sie auch weiter darauf, dass Shani Louks Freund Orion lebendig aus der Geiselhaft der Hamas freikomme. Diesen habe ihre Tochter ihr eigentlich noch im Oktober vorstellen wollen, doch dann kam es zu dem Massaker.

  • 19.16 Uhr

    US-Regierung will Bericht des israelischen Militärs sorgfältig prüfen

    Die US-Regierung hat angekündigt, die vom israelischen Militär veröffentlichte Untersuchung zum tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen genau prüfen zu wollen. «Wir werden uns Zeit nehmen und den Bericht sorgfältig prüfen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Freitag in Washington. In den kommenden Tagen werde man die Schlussfolgerungen aus dem Bericht sowohl mit israelischen Beamten als auch mit Vertretern von humanitären Hilfsorganisationen erörtern. Bis dahin werde man sich mit einer Bewertung des Berichts zurückhalten, sagte Kirby.

  • 17.16 Uhr

    Tötung von Helfern: UN-Chef fordert von Israel Strategiewechsel

    Nach dem tödlichen Angriff auf internationale humanitäre Helfer im Gazastreifen hat UN-Generalsekretär António Guterres einen grundlegenden Strategiewechsel des israelischen Militärs gefordert. Israel habe Fehler eingeräumt und einige disziplinarische Konsequenzen angekündigt, sagte Guterres am Freitag in New York am Hauptsitz der Vereinten Nationen. «Aber das grundlegende Problem ist nicht, wer die Fehler gemacht hat, es sind die bestehende militärische Strategie und die Vorgehensweise, die es ermöglichen, dass diese Fehler immer wieder passieren», sagte Guterres weiter. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast sechs Monaten seien bereits rund 200 humanitäre Helfer getötet worden, etwa 175 davon UN-Mitarbeiter, sagte Guterres.

  • 14.25 Uhr

    Iranischer Kommandeur droht Israel

    Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde hat Vergeltung für einen mutmasslich israelischen Luftangriff auf das iranische Konsulat in Syriens Hauptstadt Damaskus angekündigt. «Keine Drohung wird unbeantwortet bleiben», sagte General Hossein Salami am Freitag in Teheran, nachdem Tausende bei der Beisetzung der bei dem Angriff getöteten Gardemitglieder «Tod Israel» und «Tod Amerika» riefen. Die Trauerfeier fiel mit dem sogenannten Jerusalemtag zusammen, bei dem im Iran Unterstützung für die Palästinenser demonstriert wird.

    Salami sagte mit Blick auf den Gazakrieg: «Widerstandsgruppen in Gaza sind von Israel umzingelt (...) und Waffen können nicht zu ihnen gebracht werden». Das Überleben Israels sei von der Unterstützung durch die USA abhängig. Diese würden weltweit gehasst. «Der Untergang (des zionistischen Regimes) ist sehr möglich und mit Gottes Hilfe nahe», sagte er.

    Premierminister Netanjahu reagiert mit der Aussage: «Greift uns an und wir werden härter zurückschlagen.»

  • 14.04 Uhr

    Swiss hält an Flügen nach Beirut fest

    Trotz des Abbruchs eines Fluges nach Beirut wegen Sicherheitsbedenken im Libanon hält die Swiss an ihrem Flugplan fest. Die Fluggesellschaft fliegt den Libanon zwei Mal pro Woche direkt von Zürich aus an.

    Wegen der schwer einschätzbaren Sicherheitslage hatten sich die Zuständigen der Swiss in entschieden, den Flug von Zürich nach Beirut am späten Donnerstagabend im Luftraum über Bosnien-Herzegowina vorsichtshalber abzubrechen. blue News hat darüber berichtet.

    Nach weiteren «intensiven Prüfungen» hätten ihre Expertinnen und Experten aber entschieden, trotz der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten planmässig am Flugprogramm nach Beirut und Tel Aviv festzuhalten. Sie stünden dabei in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden.

    Erst Mitte Woche war bekannt geworden, dass sich Piloten und Flugbegleiter der Swiss aufgrund von Sicherheitsbedenken vermehrt von Flügen nach Israel abmelden. Damit alle Flüge wie bis anhin planmässig durchgeführt werden können, muss sich das Personal nun spätestens sieben Tage vor einem Israel-Flug abmelden.

    Die Swiss zeige Verständnis für die Bedenken mancher Besatzungsmitglieder. Spezialistinnen und Spezialisten hätten die Lage aber geprüft und seien zum Schluss gekommen, dass die Situation stabil und sicher sei.

  • 13 Uhr

    Israel feuert Offiziere

    Das israelische Militär entlässt wegen Drohnenangriffen auf Mitarbeiter einer Hilfsorganisation zwei Offiziere. Sie hätten gegen die Einsatzregeln verstossen, hiess es am Freitag. Drei weitere Beteiligte würden gemassregelt.

    Israelische Streitkräfte hatten Anfang der Woche bei einen Luftangriff im Gazastreifen sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen getötet, deren Fahrzeuge nach Angaben der Organisation deutlich gekennzeichnet waren. Israel räumte später ein, dass die Attacke eine Folge einer falschen Identifizierung des Autokonvois der Gruppe gewesen sei.

  • 11.42 Uhr

    UN-Menschenrechtsrat will Schweiz in Gaza-Diplomatie einbinden

    Der Menschenrechtsrat der Uno will die Einberufung einer Konferenz der Vertragsstaaten der Genfer Konventionen durch die Schweiz. In einer Resolution verlangte das Gremium am Freitag zudem ein Waffenembargo gegen Israel und eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen.

    Der Menschenrechtsrat nahm den Text mit 28 zu 6 Stimmen bei 13 Enthaltungen an. Darin wird unter anderem die Uno-Vollversammlung aufgefordert, sie solle der Schweiz empfehlen, ein Treffen der Unterzeichnerstaaten der Genfer Konventionen einzuberufen.

    Weiter fordert der Resolutionstext nebst einem Waffenembargo einen Bericht zu bisherigen Waffenlieferungen an Israel. Israel wiederum verurteilte die Resolution. Diese sei «eine Stimme für die Hamas».

    Mögliche weitere Schritte hingen davon ab, wie die Vollversammlung auf die Aufforderung regiere, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

  • 10.26 Uhr

    Acht Festnahmen nach Gebet auf Tempelberg in Jerusalem

    Israels Polizei hat eigenen Angaben zufolge am Freitag acht muslimische Gläubige nach dem Morgengebet auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem festgenommen. Die Verdächtigen hätten Unterstützung für Terror und Terrororganisationen bekundet oder zum Terror aufgerufen, hiess es von der Polizei.

    Bei den Betroffenen handelt es sich den Angaben nach um vier Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems sowie vier Menschen aus dem Norden Israels. Sie alle würden auf einer Polizeiwache verhört.

    Es sei bedauerlich, dass israelische Staatsbürger – die Festgenommenen waren alle arabische Israelis, diese Minderheit macht in Israel rund 20 Prozent der knapp zehn Millionen Einwohner aus – religiöse Anlässe und heilige Orte missbrauchten, teilte die Polizei weiter mit. Ihr Verhalten wirke sich auch negativ auf die vielen Muslime aus, die sich nicht an Aufrufen zum Terror beteiligten. Tausende Gläubige hätten an dem Morgengebet am letzten Freitag des muslimischen Fastenmonats Ramadan teilgenommen.

    Israelischen Medien zufolge skandierten Dutzende dabei Gesänge, um ihre Unterstützung für die Hamas auszudrücken. Auch der Name eines Sprechers des militärischen Flügels der Islamistenorganisation sei gerufen worden. Israelischen und palästinensischen Berichten zufolge setzte Israels Polizei mit Hilfe einer Drohne auch Tränengas auf der Anlage ein.

    Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Die Anlage ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

  • 6.01 Uhr

    Bericht: Neuer Verhandlungsvorstoss für Gaza-Abkommen

    Die USA wollen einem Medienbericht zufolge den indirekten Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln im umkämpften Gazastreifen zum Durchbruch verhelfen. Wie der gewöhnlich gut unterrichtete israelische Journalist Barak Ravid am Freitagmorgen im Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichtete, soll CIA-Direktor Bill Burns an diesem Wochenende zu Gesprächen mit dem Chef des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad, David Barnea, sowie ranghohen Vertretern Katars und Ägyptens nach Kairo reisen, um die Freilassung der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erwirken.

    US-Präsident Joe Biden hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat am Donnerstag aufgefordert, «unverzüglich» ein Abkommen zu schliessen, um die Geiseln zurückzuholen. Bidens Botschaft habe signalisiert, dass der US-Präsident der Meinung sei, Netanjahu schöpfe nicht alle Möglichkeiten aus und müsse mehr Flexibilität zeigen, um ein Geiselabkommen zu erzielen, schrieb Ravid. Dem Bericht zufolge soll Burns neben Barnea Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und den ägyptischen Geheimdienstminister Abbas Kamel treffen.

    Seit Wochen vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der islamistischen Hamas, um eine Feuerpause und einen Austausch aus Israel verschleppter Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Knapp 100 Entführte in der Gewalt der Hamas dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

  • 4.56 Uhr

    Uno-Menschenrechtsrat berät über Resolutionsentwurf

    Der Uno-Menschenrechtsrat berät an diesem Freitag über einen Resolutionsentwurf, in dem angesichts der «möglichen Gefahr eines Völkermords im Gazastreifen» ein Embargo für Waffenlieferungen nach Israel gefordert wird. Der von Pakistan im Namen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIZ) eingebrachte Text wird auch von Bolivien, Kuba und der palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt. Für eine absolute Mehrheit sind 24 Stimmen erforderlich, Beschlüsse können jedoch aufgrund von Enthaltungen auch mit weniger Stimmen angenommen werden.

  • 4.05 Uhr

    Israel kündigt «sofortige» Aufstockung von Gaza-Hilfe an

    Israel will nach einer Aufforderung des Verbündeten USA «sofortige Schritte» zur Erhöhung humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ergreifen. Das beschloss das israelische Kriegskabinett am frühen Freitagmorgen (Ortszeit), wie die israelischen Zeitungen «Haaretz» und «Times of Israel» unter Berufung auf eine Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldeten. Demnach würden vorübergehend der Hafen von Aschdod sowie der Grenzübergang Erez geöffnet, wodurch leichter Hilfe in den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Gazastreifens kommen kann. Auch die über den Grenzübergang Kerem Schalom aus Jordanien kommenden Hilfsgüter würden aufgestockt. «Diese verstärkte Hilfe wird eine humanitäre Krise verhindern und ist unerlässlich, um die Fortsetzung der Kämpfe zu gewährleisten und die Ziele des Krieges zu erreichen», zitierte «Haaretz» aus der Erklärung.

    Kinder in Rafah bekommen von einer behelfsmässigen Küche einer Wohlfahrtseinrichtung dein dürftiges Mahl. (2. März 2024) 
    Kinder in Rafah bekommen von einer behelfsmässigen Küche einer Wohlfahrtseinrichtung dein dürftiges Mahl. (2. März 2024) 
    Bild: IMAGO/UPI Photo/sImael Mohamad

    Die Ankündigung erfolgte kurz nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Netanjahu. Darin hatte Biden den israelischen Regierungschef nach Angaben des Weissen Hauses aufgefordert, eine Reihe «spezifischer, konkreter und messbarer Schritte» zu unternehmen, um das Leid für die Menschen im Gazastreifen zu verringern und den Schutz von Helfern zu erhöhen. Die künftige US-Politik in Bezug auf Gaza hänge davon ab, wie Israel diese Massnahmen umsetze, warnte Biden.

    Die USA begrüssten «die Schritte, die die israelische Regierung heute Abend auf Ersuchen des Präsidenten nach seinem Gespräch mit Premierminister Netanjahu angekündigt hat», sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson. Sie müssten «vollständig und rasch umgesetzt werden».

    Die USA seien bereit, in Abstimmung mit der israelischen Regierung, den Regierungen Jordaniens und Ägyptens, den Vereinten Nationen und humanitären Organisationen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, «dass diese wichtigen Schritte umgesetzt werden und dazu führen, dass in den kommenden Tagen und Wochen deutlich mehr humanitäre Hilfe die notleidende Zivilbevölkerung im gesamten Gazastreifen erreicht», sagte Watson weiter.

  • Freitag, 5. März 2024, 3.10 Uhr

    Israel warnt vor Folgen eines Angriffs aus dem Iran

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat für den Fall eines Angriffs des Irans auf sein Land mit Konsequenzen gedroht. «Seit Jahren agiert der Iran sowohl direkt als auch über seine Stellvertreter gegen uns; deshalb geht Israel gegen den Iran und seine Stellvertreter vor, defensiv und offensiv», sagte Netanjahu am Donnerstagabend zu Beginn einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts, wie sein Büro mitteilte. «Wir werden wissen, wie wir uns zu verteidigen haben, und wir werden nach dem einfachen Prinzip handeln: Wer immer uns schadet oder plant, uns zu schaden, dem werden wir auch schaden», sagte Netanjahu demnach. Die israelische Regierung und ihr Verbündeter USA seien sehr besorgt, dass der Iran sich auf einen bevorstehenden Angriff vorbereitet, zitierte das Nachrichtenportal «Axios» amerikanische und israelische Beamte.

    Nach einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten hatte der Iran Vergeltung angekündigt. Bei dem Angriff am Montag waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte.

    Die iranischen Drohungen gegen Israel kamen am Donnerstag auch in einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Netanjahu zur Sprache. Biden machte dabei nach Angaben des Weissen Hauses deutlich, dass die USA Israel angesichts dieser Drohungen unterstützen.

    Die Unterstützung der USA für Israel, sich gegen eine Reihe von Bedrohungen zu verteidigen, bleibe «unumstösslich», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Israel habe dem Verbündeten mitgeteilt, dass der Iran, sollte er als Vergeltung für den tödlichen Angriff in Syrien einen Angriff von seinem Boden aus auf Israel starten, eine starke Reaktion Israels zu spüren bekäme und dies den aktuellen Konflikt auf eine andere Ebene bringen würde, zitierte das Nachrichtenportal «Axios» israelische Beamte.

    Israels Militärsprecher Daniel Hagari bestätigte am Donnerstagabend, dass am Mittwoch das Positionsbestimmungssystem GPS im Land bewusst gestört worden sei, um «Bedrohungen zu neutralisieren». Er machte keine Angaben dazu, wo genau dies geschehen sei. In israelischen Medien wurden Vermutungen geäussert, dass die Drohungen aus dem Iran der Grund dafür sind.

    Hagari schrieb derweil auf der Plattform X (vormals Twitter), es sei nicht notwendig, Generatoren zu kaufen, Lebensmittel zu lagern und Geld von Bankautomaten abzuheben. Angesichts der angespannten Sicherheitslage sind vorübergehend Ferienverbote für Kampfeinheiten verhängt worden. Zudem sollen Reservisten für die Raketenabwehr mobilisiert werden.

  • 23.55 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 4. April 2024

  • 23.22 Uhr

    Raketenalarm in mehreren südisraelischen Grenzorten

    Erstmals seit fast drei Monaten hat es in der südisraelischen Stadt Netivot wieder Raketenalarm gegeben. Auch in den Städten Sderot und Aschkelon heulten Armeeangaben zufolge die Sirenen. Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) reklamierte den Angriff für sich. Mehrere Geschosse seien abgefangen worden, meldeten israelische Medien. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. In Sderot schlug Berichten zufolge eine Rakete auf einer Strasse ein.

    Bereits am Mittwoch hatte es in den Grenzorten zum Gazastreifen mehrfach Raketenalarm gegeben. Nach israelischen Angaben von vergangener Woche haben extremistische Palästinenser seit dem 7. Oktober mehr als 15'000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert.

  • 21.07 Uhr

    World Central Kitchen fordert Untersuchung durch Dritte

    Nach dem tödlichen Luftangriff auf sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen im Gazastreifen fordert die Hilfsorganisation eine unabhängige Untersuchung. «Wir haben die Regierungen von Australien, Kanada, den Vereinigten Staaten, Polen und Grossbritannien gebeten, mit uns eine unabhängige Untersuchung durch Dritte zu fordern», teilte die in Washington ansässige Organisation mit. Es solle auch die Frage geklärt werden, «ob die Angriffe vorsätzlich durchgeführt wurden oder auf andere Weise gegen das Völkerrecht verstossen haben».

    Nach Angaben von World Central Kitchen waren die drei bombardierten Fahrzeuge klar gekennzeichnet. Die Route habe «uneingeschränkt den Vorgaben der israelischen Behörden entsprochen» und sei diesen auch bekannt gewesen.

    Zu Wochenbeginn hatte das israelische Militär die Helfer im Gazastreifen getötet, als sie dort für die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln unterwegs waren. Israel sprach von einem unabsichtlichen Treffer und einem schweren Fehler. Die Opfer stammen aus Grossbritannien, Polen und Australien, ein Helfer hatte zudem die kanadische und amerikanische Staatsbürgerschaft. Ausserdem wurde der palästinensische Fahrer des Teams getötet.

  • 20.48 Uhr

    Blinken: Hilfe für Zivilisten im Gazastreifen «völlig unzureichend»

    Die US-Regierung hält Israels Massnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen für nicht ausreichend. «Trotz wichtiger Schritte, die Israel unternommen hat, um Hilfe im Gazastreifen zu ermöglichen, sind die Ergebnisse vor Ort völlig unzureichend und inakzeptabel», sagte US-Aussenminister Antony Blinken in Brüssel. Derzeit gebe es keine höhere Priorität als den Schutz der Zivilbevölkerung und die Ausweitung humanitärer Hilfe, betonte Blinken.

    Blinken verwies in diesem Kontext auf den tödlichen Angriff auf sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen, die das israelische Militär zu Wochenbeginn bei einem Luftangriff getötet hatte. Die Helfer waren im Gazastreifen für die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln unterwegs. «Der schreckliche Angriff auf World Central Kitchen in dieser Woche war nicht der erste derartige Vorfall», sagte Blinken. «Es muss der letzte sein.»

    Nach Angaben des US-Aussenministeriums wurden seit Kriegsbeginn im Oktober 2023 bereits mehr als 200 humanitäre Helfer im Gazastreifen getötet.

  • 20.35 Uhr

    Trump: Israel verliert den PR-Krieg

    Der frühere US-Präsident Donald Trump hat Israel aufgefordert, die Kampfhandlungen im Gazastreifen möglichst rasch abzuschliessen. «Bringt es hinter euch und lasst uns zum Frieden zurückkehren und aufhören, Leute zu töten», sagte Trump dem konservativen Radiomoderator Hugh Hewitt. Aus seiner Sicht richte sich die öffentliche Meinung zunehmend gegen Israel, auch weil das israelische Militär Videos von Luftangriffen veröffentliche. «Sie sollten solche Aufnahmen nicht öffentlich machen. Deshalb verlieren sie den PR-Krieg». Die Leute würden diese Bilder von einstürzenden Häusern sehen und sich die Menschen darin vorstellen. «Und sie finden das nicht gut», sagte Trump und wiederholte mit Blick auf Israel: «Sie verlieren den PR-Krieg. Sie verlieren ihn total.»

    Der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat hatte Amtsinhaber Joe Biden in der Vergangenheit vorgeworfen, Israel nicht ausreichend zu unterstützen. «Sie müssen abschliessen, was sie begonnen haben, und sie müssen es schnell abschliessen», sagte Trump am Donnerstag. Seine Aussagen machten deutlich, dass er und Trump in ihren Positionen gar nicht mehr so weit auseinander liegen. Biden warnte den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Donnerstag, dass die US-Regierung ihre künftige Unterstützung für Israels Militäreinsatz gegen die Hamas von der Frage abhängig machen wolle, ob Israel neue Massnahmen zum Schutz von Zivilisten und Helfern im Gazastreifen ergreift. Er forderte zudem einmal mehr eine sofortige Waffenruhe.

  • 20.08 Uhr

    Biden stellt Netanjahu Bedingung für weitere US-Unterstützung

    Eine künftige US-Unterstützung für Israels Militäreinsatz gegen die Hamas hängt nach den Worten von Präsident Joe Biden von neuen israelischen Massnahmen zum Schutz von Zivilisten und Helfern ab. Eine sofortige Waffenruhe sei essenziell, sagte Biden dem israelischen Ministerpräsidenten in einem Telefonat. Er forderte vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu «konkrete» und «unverzügliche» Massnahmen zum Schutz von Zivilisten im Gaza-Krieg

    Es war das erste Telefongespräch zwischen Biden und Netanjahu seit dem Tod mehrerer Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) bei einem israelischen Luftangriff.

  • 19.07 Uhr

    Israel: Erhöhte Gefechtsbereitschaft angesichts iranischer Drohungen

    Das israelische Militär hat angesichts iranischer Drohungen nach einem tödlichen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus seine Gefechtsbereitschaft verstärkt. Die Bereitschaft der Kampftruppen sei erhöht worden, wo immer dies nötig sei, erklärte Militärsprecher Daniel Hagari. Verstärkt worden seien auch die Verteidigungssysteme. «Wir haben Kampfflugzeuge, die zur Verteidigung bereit sind und bereit sind, in unterschiedlichen Szenarien loszuschlagen.»

    Hagari räumte zudem ein, dass Israel lokale GPS-Systeme gezielt gestört habe, um Bedrohungen von ausserhalb zu «neutralisieren.» Die Massnahme hat unter anderem Navigationssysteme für den Strassenverkehr beeinträchtigt.

    Bei dem Luftangriff auf das iranische Konsulat in Syriens Hauptstadt Damaskus gab es Berichten zufolge zwölf Tote, darunter waren laut der iranischen Revolutionsgarde zwei Generäle sowie fünf weitere Offiziere. Die schiitische Hisbollah-Miliz erklärte, auch eines ihrer Mitglieder sei getötet worden. Pentagonsprecherin Sabrina Singh erklärte am Dienstag, dass der Luftangriff nach Einschätzung der USA auf das Konto Israels gehe. Israel hat sich bisher nicht zu dem Angriff geäussert.

  • 18.30 Uhr

    Sechs Monate Gaza: Mentale Gesundheit der Kinder ist bemerkenswert

    Hilfsorganisationen ziehen nach sechs Monaten Gaza-Krieg eine verheerende Bilanz. Mehr als 13'800 Kinder seien im Gazastreifen ums Leben und über 12'000 weitere seien verletzt worden, wie die Vereinten Nationen und die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza mitteilten. «Auch wenn die Zahlen schwer überprüfbar sind: Jedes Kind, das in diesem Krieg getötet, verstümmelt oder verletzt wird, ist ein Kind zu viel», sagte der Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, Florian Westphal. Seit über 180 Tagen dauert der Gaza-Krieg an, die Überlebenschancen der Menschen sinken von Tag zu Tag, wie Westphal sagte.

    Gefragt, ob es ein Krieg gegen Kinder sei, sagte Tanya Haj-Hassan von Ärzte ohne Grenzen, es sei ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung. «Ich bezweifle, dass vor allem Kinder das Hauptziel dieses Krieges sind. Es ist eher die Tatsache, dass 50 Prozent der Bevölkerung Kinder sind. Kinder sind verletzlich. Kinder werden ihr Leben, ihre Gesundheit, ihre Gliedmassen, ihre Bildung verlieren», sagte Haj-Hassan.

    Die ärztliche Versorgung in der Region sei kritisch, sagte Amber Alayyan, stellvertretende Programmleiterin für Nahost von Ärzte ohne Grenzen Paris. «Wir sehen jetzt Schusswunden bei Kindern, die von Quadcoptern stammen — die im Grunde Drohnen mit Waffen sind. Wir sehen eine alarmierende Anzahl von Infektionskrankheiten oder Ausbrüchen von Hepatitis.» Alarmierend seien auch steigende Fälle von Unterernährung.

    Doch die mentale Gesundheit und Resilienz dieser Kinder sei bemerkenswert, sagte Karyn Beattie, Einsatzleiterin von Save the Children International im Gazastreifen.

  • 17.57 Uhr

    US-Militär: Huthi-Angriffe im Roten Meer vereitelt

    Das US-Militär hat nach eigenen Angaben Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz im Roten Meer vereitelt. Die amerikanischen Streitkräfte hätten zwei ballistische Raketen und zwei Flugdrohnen abgeschossen, die von der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz abgefeuert worden seien.

    Ziel des Angriffs am frühen Mittwoch sei der US-Zerstörer «USS Gravely» gewesen, der im Roten Meer patrouilliert, teilte das Zentralkommando am Donnerstag mit. In Reaktion auf den Angriff sei ein mobiles Boden-Luft-Raketensystem im von den Huthi kontrollierten Gebiet im Jemen zerstört worden.

    Die Huthi rechtfertigen ihre Angriffe auf die internationale Handelsschifffahrt und US-Streitkräfte im Roten Meer als Maßnahmen gegen Israel wegen des Kriegs im Gazastreifen. Sie haben jedoch immer wieder Schiffe ohne jede bekannte Verbindung zu Israel ins Visier genommen. Die USA und ihre Verbündeten haben mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen reagiert.

  • 17.27 Uhr

    Berichte: Israel weitet GPS-Störungen auf Zentrum des Landes aus

    Israel weitet Berichten zufolge gezielte Störungen bei der GPS-Nutzung aus. Betroffen seien seit einigen Tagen auch die Städte Tel Aviv und Jerusalem, berichtete die israelische Zeitung «Haaretz». Satellitennavigationssysteme würden gezielt gestört, berichtete das Blatt unter Berufung auf die israelische Armee. In den vergangenen Monaten gab es GPS-Störungen bereits im Norden und Süden des Landes, um Drohnenangriffe der Hisbollah und der Hamas zu vereiteln. Nun nehmen die Ausfälle Berichten zufolge auch im Zentrum des Landes zu.

    Israelische Medien vermuten, dass Drohungen aus dem Iran der Grund für die Ausweitung der GPS-Störung sind. Nach einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten kündigte der Iran Vergeltung an. Bei dem Angriff am Montag wurden zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet. Die IRGC sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte.

    Die Zeitung «Israel Hayom» berichtete am Donnerstag, zahlreiche Autofahrer im Zentrum des Landes hätten bei der Navigation falsche Standorte angezeigt bekommen. Kuriere von Lieferdiensten seien etwa auf der ägyptische Sinai-Halbinsel verortet worden.

    Die GPS-Störungen im Norden des Landes hatten Medien zufolge in der Vergangenheit bereits das Online-Dating der Menschen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet durcheinander gewirbelt. Libanesischen Nutzern wurden demnach etwa Profile von Menschen aus Israel angezeigt. Der Libanon und Israel befinden sich offiziell im Kriegszustand. Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es zudem täglich zu teils tödlichen Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen im Libanon.

  • 15.27 Uhr

    Israels Geheimdienst: Anschläge auch auf Minister vereitelt

    Israels Inlandsgeheimdienst hat eigenen Angaben zufolge Anschlagspläne auf den rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, den internationalen Flughafen und weitere Ziele in Israel vereitelt.

    Sieben arabische Israelis und vier Palästinenser aus dem Westjordanland seien in dem Zusammenhang festgenommen worden, teilte der Schin Bet mit.

    Demnach hat die Gruppe auch Angriffe auf das Regierungsgebäude in Jerusalem und Stützpunkte der Armee geplant. Zudem sei ein Anschlag auf eine israelische Siedlung im Westjordanland vorbereitet worden, in der auch Ben-Gvir lebt. Die Gruppe soll die Absicht gehabt haben, den Minister dabei mit einer Panzerabwehrrakete zu töten. Sie hat nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes auch versucht, Soldaten zu entführen.

    Weiterhin soll die Zelle den Bau einer Fabrik geplant haben, um Waffen herzustellen und dort auch zu trainieren. Mindestens einer der Festgenommen stand demnach in Kontakt mit einem Hamas-Mitglied im Gazastreifen. Gegen zehn Verdächtige sei Anklage in Beerscheva erhoben worden.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker der Hamas in Israel vor sechs Monaten kommt es in Israel verstärkt zu Anschlägen.

  • 14.29 Uhr

    64'000 Palästinenser mit Zweitpass haben Gaza verlassen

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem halben Jahr haben mehr als 64 000 Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News am Donnerstag.

    Das ist nur ein sehr kleiner Teil der fast 1,9 Millionen Menschen, die nach UN-Angaben durch Kämpfe innerhalb des Gazastreifens vertrieben wurden. Dies sind mehr als 80 Prozent der Bevölkerung.

    Anfang November hatten erstmals seit Kriegsbeginn Palästinenser mit Zweitpass sowie Ausländer den Gazastreifen verlassen. Einige Palästinenser zahlen angesichts von Hunger, Krieg und Obdachlosigkeit bis zu 10 000 US-Dollar (etwa 9200 Euro) pro Person an sogenannte Vermittler, um den Grenzübergang Rafah in Richtung Ägypten passieren zu dürfen. Wer Gaza verlassen darf, wird streng kontrolliert. Israel kontrolliert die Grenzübergänge gemeinsam mit Ägypten.

    Riad Mansur, der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen, hatte zuvor gesagt, die Palästinenser hätten angesichts des Kriegs nur drei Optionen: Tod, Abwanderung oder Unterwerfung.

  • 13.01 Uhr

    600 Anwälte fordern Stopp britischer Waffenlieferungen

    Die britische Regierung steht nach dem tödlichen Angriff auf ausländische Helfer im Gazastreifen unter Druck, Waffenlieferungen an Israel einzustellen. In einem offenen Brief an Premierminister Rishi Sunak warnten mehr als 600 Justizexpertinnen und -experten, Grossbritannien riskiere ansonsten den Bruch international bindender Gesetze. Bei dem Angriff waren sieben Ausländer getötet worden, unter ihnen drei Briten.

    Angesichts der katastrophalen Lage im Gazastreifen und der Einschätzung des Internationalen Gerichtshofs, dass eine «plausible Gefahr eines Völkermords» bestehe, sei Grossbritannien verpflichtet, Waffenverkäufe an das Land auszusetzen, hiess es in dem Schreiben. Unter den Unterzeichnern waren auch ehemalige Richterinnen und Richter des Obersten Gerichts.

    Der aussenpolitische Sprecher der Oppositionspartei Labour, David Lammy, forderte die Regierung am Donnerstag auf, alle rechtlichen Ratschläge zu veröffentlichen, die sie zu der Frage erhalten habe, ob Israel gegen internationales Recht verstossen habe. «Das Gesetz ist eindeutig», sagte Lammy. «Britische Waffenlizenzen können nicht erteilt werden, wenn die klare Gefahr besteht, dass die Gegenstände dazu verwendet werden könnten, einen schweren Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht zu begehen oder zu erleichtern.»

    Downing Street hatte zuvor mitgeteilt, man werde sich nicht zu rechtlichen Ratschlägen äussern. Premier Sunak betonte, es seien «sehr vorsichtige» Waffenexportrichtlinien in Kraft. Grossbritannien beliefert Israel nicht direkt mit Waffen, aber vergibt Exportlizenzen für britische Rüstungsunternehmen. Deren Verkäufe kann die Regierung mit einer Aussetzung der Lizenzen blockieren. Das nutzte die damalige Premierministerin Margaret Thatcher 1982 nach der israelischen Invasion im Libanon. 2002 blockierte Regierungschef Tony Blair den Verkauf einiger Rüstungsgüter an Israel.

  • 0.06 Uhr

    US-Regierung: Zweistaatenlösung muss durch Verhandlungen geschehen

    Die US-Regierung hält weiter an einer Verhandlungslösung für einen unabhängigen Palästinenserstaat fest. Das erklärte der Sprecher des Aussenministeriums, Matthew Miller, auf Nachfrage am Mittwoch in Washington. Die palästinensische UN-Mission hatte am Dienstag mitgeteilt, sich erneut um eine Vollmitgliedschaft bei den Vereinten Nationen bemühen zu wollen – 2011 war dieses Anliegen gescheitert.

    Die Veto-Macht USA und andere wollten damals, dass die Palästinenser zuvor mit Israel Frieden schliessen. Im November 2012 räumten die Vereinten Nationen den Palästinensern gegen den Widerstand der USA einen Beobachterstatus ein. Von 193 UN-Mitgliedsstaaten haben bisher 139 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Die USA und Deutschland gehören nicht dazu.

    In einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres bat der palästinensische UN-Botschafter Riad Mansur nun darum, dem Sicherheitsrat den Antrag von 2011 erneut vorzulegen.

    Auf die Frage, ob die USA dieses Mal ein Veto einlegen würden, sagte Miller: «Ich spekuliere nicht darüber, was in Zukunft passieren könnte.» Gleichzeitig betonte er, die US-Regierung habe immer deutlich gemacht, dass sie zwar die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates mit Sicherheitsgarantien für Israel unterstütze. Dies müsse jedoch durch direkte Verhandlungen zwischen den betroffenen Parteien geschehen, «und nicht bei den Vereinten Nationen».

    Israel und die Palästinenser haben sich bislang nicht darauf einigen können, wie die besonders strittigen Fragen geklärt werden können. Dazu gehören unter anderem der Verlauf der Grenzen, der politische Status von Jerusalem und das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge und Vertriebenen. Die islamistische Hamas im Gazastreifen und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnen eine Zweistaatenlösung ab. Damit ist gemeint, dass ein unabhängiger, demokratischer und friedlicher Palästinenserstaat an der Seite von Israel existiert.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 3. April 2024

  • 22.45 Uhr

    USA halten an Plänen für temporären Hafen vor Gaza fest

    Nach dem tödlichen Luftangriff auf sieben humanitäre Helfer im Gazastreifen halten die USA an den Plänen für einen temporären Hafen im Meer vor dem Küstengebiet fest. Der Vorfall habe keinen Einfluss auf die Bemühungen, den Pier zu errichten, um Hilfsgüter über den Seeweg zu liefern, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Mittwoch in Washington. Man wolle mit dem Vorhaben so schnell wie möglich voranschreiten. Die USA hatten im März die Errichtung des Piers mit internationalen Partnern angekündigt, um grössere Hilfslieferungen zu ermöglichen.

    Miller betonte jedoch, man müsse zwischen der Anlieferung von Gütern und deren Verteilung innerhalb des Gazastreifens unterscheiden. «Es ist die eine Sache, Hilfe nach Gaza zu bekommen», sagte der Ministeriumssprecher. «Die eigentliche Frage ist, ob man sie auch verteilen kann.» Bei ebenjener Verteilung habe der «tragische Angriff» stattgefunden. Es gebe demnach Anlass zu «echten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Helfer, die diese gefährliche Arbeit verrichten».

  • 22.26 Uhr

    Chamenei: Israel wird für Angriff auf Konsulat in Damaskus «geohrfeigt»

    Nach dem Angriff auf ein iranisches Botschaftsgebäude in Damaskus hat das geistliche Oberhaupt des Iran gewarnt, Israel werde dafür «geohrfeigt». «Die Niederlage des zionistischen Regimes in Gaza wird weitergehen (...)», sagte Ayatollah Ali Chamenei am Mittwoch bei einer Rede. «Verzweifelte Bemühungen wie die, die sie in Syrien unternommen haben, werden sie nicht vor der Niederlage bewahren. Natürlich werden sie auch für diese Aktion geohrfeigt werden.»

  • 21.17 Uhr

    Israels Armee will Reservisten für Luftverteidigung mobilisieren

    Israels Armee will Reservisten der Raketenabwehr mobilisieren. Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten für die Luftverteidigung einzuberufen, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit. Die Gründe dafür nannte die Armee nicht explizit. Israelische Medien berichteten, Hintergrund seien Drohungen aus Teheran.

  • 20.40 Uhr

    Israels Minister Gantz fordert Neuwahl im September

    Das Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, Benny Gantz, hat zu Neuwahlen im September aufgerufen. Diese werde Israel international Unterstützung verschaffen und die Spaltung innerhalb der Gesellschaft verringern, sagte Gantz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

    Konsequenzen haben Gantz' Forderungen zunächst nicht. Der Minister drohte auch nicht damit, das Kriegskabinett zu verlassen, sollte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seiner Forderung nicht nachkommen.

    Gantz würde von einer Neuwahl profitieren: Umfragen zufolge würde die von ihm geführte Mitte-Rechts-Partei Nationale Union mit Abstand stärkste Fraktion werden. Die Likud-Partei von Netanjahu verliert Erhebungen zufolge dagegen in der Wählergunst massiv. Käme es zu Neuwahlen – und könnte Gantz seine Umfragewerte halten -, wäre er der nächste Ministerpräsident. Offizieller Termin für die nächste Parlamentswahl in Israel ist erst im Oktober 2026.

  • 19.45 Uhr

    Biden-Berater verschiebt Reise nach Saudi-Arabien

    Der nationale Sicherheitsberater des Weissen Hauses, Jake Sullivan, hat eine Reise nach Saudi-Arabien verschoben. Er erhole sich von einem Rippenbruch und könne deshalb nicht wie geplant in dieser Woche reisen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Mittwoch in Washington.

  • 19.10 Uhr

    WHO bleibt trotz Tötung von Helfern im Gazastreifen

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will ihren schwierigen Einsatz im Gazastreifen auch nach dem jüngsten Tod von sieben humanitären Helfern nicht aufgeben. «Wir sind hier, um zu bleiben und um unsere Arbeit zu machen», sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter für die palästinensischen Gebiete, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Derzeit arbeiten etwa 17 palästinensische und 7 internationale WHO-Mitarbeiter im Gazastreifen.

  • 18.46 Uhr

    USA nach Tod von Gaza-Helfern «frustriert» über Vorgehen Israels

    Nach dem Tod von ausländischen Helfern im Gazastreifen hat sich die US-Regierung über das Vorgehen des israelischen Militärs offen frustriert gezeigt. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte am Mittwoch in Washington, US-Präsident Joe Biden habe in seiner Stellungnahme zu dem Vorfall, der «den Höhepunkt ähnlicher Ereignisse» widerspiegle, «seine Empörung, seine Frustration» zum Ausdruck gebracht. Dies sei nicht das erste Mal ist, dass so etwas passiert sei, sagte Kirby. «Und ja, wir sind darüber frustriert.»

  • 18.08 Uhr

    Leichen getöteter Helfer aus Gaza nach Ägypten überführt

    Nach Israels tödlichem Angriff auf ausländische Helfer im Gazastreifen sind sechs der sieben Leichen nach Ägypten überführt worden. Das berichtete der staatsnahe Fernsehsender Al-Kahira News am Mittwoch. Krankenwagen hätten die Leichen aus Gaza über den Übergang Rafah nach Ägypten gebracht. Die Leichen der aus Grossbritannien, Polen und Australien stammenden Todesopfer sowie eines US-Kanadiers sollten in ihre Heimatländer überführt werden. Die Leiche des palästinensischen Fahrers wurde an dessen Familie zur Bestattung in Gaza übergeben.

    Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hiess es, dass Vertreter der jeweiligen Botschaften die Leichen zunächst in Kairo in Empfang nehmen sollten. Danach sei die Überführung über den Flughafen der ägyptischen Hauptstadt geplant.

  • 16.32 Uhr

    Die Maschine ist «eiskalt»: Israel nutzte KI zur Identifizierung von 37'000 Hamas-Zielen

    Bei der Bombardierung des Gazastreifens soll das israelische Militär eine KI-gestützte Datenbank verwendet haben. Diese soll 37’000 potenzielle Ziele auf Grundlage von offensichtlichen Verbindungen zur Hamas identifiziert haben, berichtet der «Guardian» unter Berufung auf beteiligte Geheimdienstquellen.

    Die Informanten behaupten demnach ausserdem, dass israelische Militäs die Töung einer grossen Zahl palästinensischer Zivilisten in Kauf genommen haben, insbesondere in den ersten Wochen und Monaten des Konflikts. Die ungewöhnlich offenen Aussagen seien ein seltener Einblick, wie maschinelles Lernen während des seit sechs Monaten andauernden Krieges zur Identifizierung von Zielen eingesetzt wird.

    Israels Einsatz von leistungsstarken KI-Systemen im Krieg gegen die Hamas ist Neuland in der modernen Kriegsführung und wirft eine Vielzahl rechtlicher und moralischer Fragen auf. «Das ist in meiner Erfahrung beispiellos«, wird ein Geheimdienstoffizier zitiert, der das System eingesetzt hat. Er habe im Einsatz allerdings mehr Vertrauen in einen «statistischen Mechanismus» als in einen trauernden Soldaten. «Jeder dort, auch ich, hat am 7. Oktober Menschen verloren.» Die Maschine habe die Ziele hingegen «eiskalt ausgesucht». Und das habe es einfacher gemacht.

  • 13.37 Uhr

    Mangelnde Disziplin war Grund für Angriff auf Helfer

    Mangelnde Disziplin und Eigenmächtigkeit israelischer Kommandeure im Gazastreifen sind laut einem Bericht der israelischen Zeitung «Haaretz» der Grund für den tödlichen Angriff auf ausländische Helfer. An dem Vorfall beteiligte Kommandeure und Streitkräfte hätten gegen Anweisungen und Regeln gehandelt, schrieb das Blatt am Mittwoch unter Berufung auf Militärkreise.

    Koordinierungsprobleme zwischen der Armee und der Hilfsorganisation World Central Kitchen seien dagegen nicht der Grund für den tödlichen Angriff gewesen. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Berichte.

    Am Dienstag waren bei einem Luftangriff der israelischen Armee sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen (WCK) ums Leben gekommen. Die Fahrzeuge waren mit dem Logo der Organisation gekennzeichnet. Die sieben Opfer stammten laut WCK aus Australien, Polen, Grossbritannien und den Palästinensergebieten – zudem habe eines der Opfer die amerikanische und kanadische Staatsbürgerschaft.

    Israels Generalstabschef Herzi Halevi bezeichnete den Angriff als «schweren Fehler», der nicht hätte passieren dürfen. «Haaretz» schrieb unter Berufung auf den Militärgeheimdienst, die Zuständigen in der Armee wüssten «genau, was der Grund für den Angriff war – in Gaza macht jeder, was er will».

    Laut Armeevorschriften müsste jeder Einsatz gegen sensible Ziele von ranghohen Militärs abschliessend genehmigt werden, manchmal sogar vom Generalstabschef selbst. Im Gaza-Krieg lege dagegen «jeder Kommandeur die Regeln für sich selbst fest» und habe seine eigene Interpretation der Vorschriften. In diesem Fall sei unklar, ob um Genehmigung von oben für den Angriff gebeten worden sei.

  • 11.16 Uhr

    Spannungen zwischen Polen und Israel nach Tod von Helfern in Gaza

    Nach dem Tod eines polnischen Mitarbeiters der Hilfsorganisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist ein Streit zwischen Warschau und der Regierung in Jerusalem entbrannt.

    Der polnische Regierungschef Donald Tusk kritisierte am Mittwoch die Reaktion seines israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu auf den Vorfall sowie eine Äusserung des Botschafters Jakov Livne. «Herr Premierminister Netanjahu, Herr Botschafter Livne, die überwiegende Mehrheit der Polen hat sich nach dem Angriff der Hamas mit Israel solidarisch gezeigt. Heute stellen Sie diese Solidarität auf eine harte Probe. Der tragische Anschlag auf die Freiwilligen und Ihre Reaktion wecken verständliche Wut», schrieb Tusk auf der Plattform X.

    Am Dienstag waren bei einem Luftangriff der israelischen Armee sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen ums Leben gekommen, darunter der polnische Staatsbürger Damian Sobol. Netanjahu hatte in einer Videobotschaft gesagt, Israel sei für den Luftangriff verantwortlich. Er sprach von einem «tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen» und erklärte, so etwas passiere im Krieg.

    Der israelische Botschafter Jakov Livne wiederum hat in Polen nach dem Tod des Freiwilligen mit Antisemitismus-Vorwürfen eine Welle der Empörung ausgelöst. Livne bezog sich dabei auf einen Post des Oppositionspolitikers Krzysztof Bosak von der rechtsradikalen Konfederacja auf der Plattform X.

    Bosak hatte darauf hingewiesen, dass der von Israel angegriffene Konvoi als humanitäre Hilfe gekennzeichnet war. «Offenbar ist es das Ziel der israelischen Führung, humanitäre Organisationen zu terrorisieren und die Hungersnot unter den Palästinensern zu vergrössern», schrieb Bosak, «Das hat einen Namen: Kriegsverbrechen.»

    In seiner Reaktion schrieb Livne, Bosak weigere sich bis heute, die Massaker vom 7. Oktober zu verurteilen. Auch habe sein Parteikollege Grzegorz Braun einen Chanukka-Leuchter im polnischen Parlament mit dem Feuerlöscher gelöscht. «Fazit: Antisemiten bleiben immer Antisemiten, und Israel bleibt ein demokratischer jüdischer Staat, der für sein Existenzrecht kämpft», so Livne.

  • 8.35 Uhr

    Vier Polizisten bei Anschlag in Israel verletzt – Täter getötet

    Bei einer Auto-Attacke in Israel sind am Mittwoch vier Polizisten verletzt worden. Ein aus der arabischen Stadt Tira im Norden Israels stammender 26-Jähriger habe mit seinem Fahrzeug absichtlich eine Gruppe von Polizisten gerammt, die an einer Strassensperre nordöstlich von Tel Aviv gestanden hätten, teilte die Polizei mit. Anschliessend sei er zunächst weitergefahren und habe dann versucht, andere Sicherheitskräfte mit einem Messer zu verletzen. Daraufhin sei er «ausgeschaltet» worden, hiess es weiter. Sein Tod sei noch vor Ort festgestellt worden.

  • 5 Uhr

    Sachschaden in Gaza in zweistelliger Milliardenhöhe

    Der Gaza-Krieg hat einer Schätzung der Weltbank und der Vereinten Nationen zufolge in dem abgeriegelten Küstenstreifen einen Sachschaden in zweistelliger Milliardenhöhe verursacht. Die Institutionen bezifferten den Schaden an der kritischen Infrastruktur im Gazastreifen mit rund 18,5 Milliarden Dollar, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Bericht hervorgeht. Dies entspricht den Angaben zufolge 97 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Gazastreifen und Westjordanland im Jahr 2022. In dem Bericht erfasst worden seien Schäden, die zwischen Oktober 2023 und Ende Januar 2024 entstanden seien, hiess es.

  • 4.45 Uhr

    Druck auf Israel nach Tod von Gaza-Helfern wächst

    Der Tod von ausländischen Helfern im Gazastreifen bei einem israelischen Luftangriff droht den jüdischen Staat weiter zu isolieren und sorgt für zusätzliche Spannungen mit seinem wichtigsten Verbündeten USA. US-Präsident Joe Biden machte Israel am Dienstagabend (Ortszeit) schwere Vorhaltungen: «Israel hat nicht genug getan, um die Helfer zu schützen, die versuchen, die Zivilbevölkerung mit dringend benötigter Hilfe zu versorgen.» Dies sei einer der Hauptgründe, warum die Verteilung humanitärer Hilfe im Gazastreifen so schwierig sei, beklagte Biden in einer schriftlichen Stellungnahme. Israels Generalstabschef Herzi Halevi bezeichnete den Luftangriff, bei dem mehrere Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet wurden, als «schweren Fehler».

    Eines der Fahrzeuge in dem Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) bei einem israelischen Luftangriff in Deir al-Balah am Montag getötet wurden.
    Eines der Fahrzeuge in dem Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) bei einem israelischen Luftangriff in Deir al-Balah am Montag getötet wurden.
    Bild: Keystone/AP Photo/Abdel Kareem Hana

    «Der Angriff wurde nicht in der Absicht durchgeführt, den WCK-Helfern zu schaden. Es war ein Fehler, der auf eine falsche Identifizierung folgte – in der Nacht während eines Krieges unter sehr komplexen Bedingungen. Das hätte nicht passieren dürfen», sagte Halevi in der Nacht zum Mittwoch in einer Videostellungnahme. Dies habe eine vorläufige Untersuchung ergeben. Ein unabhängiges Gremium werde den Vorfall gründlich untersuchen und «in den nächsten Tagen» abschliessen. Die Armee werde aus den Schlussfolgerungen lernen «und sie sofort umsetzen», sagte der israelische Generalstabschef und drückte sein Bedauern aus.

    Sieben Mitarbeiter von World Central Kitchen waren durch den israelischen Luftschlag getötet worden. Israels Präsident Izchak Herzog entschuldigte sich beim Gründer der Hilfsorganisation, José Andrés. Er habe ihm sein tiefes Bedauern über den «tragischen Verlust der Leben der WCK-Mitarbeiter» ausgedrückt, schrieb Herzog auf der Plattform X (vormals Twitter). Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach in einer Videobotschaft von einem «tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen».

    «Jeder fühlt sich jetzt bedroht», zitierte die «New York Times» am Dienstag (Ortszeit) Michael Capponi, Gründer der Hilfsorganisation Global Empowerment Mission. Es müsse der internationalen Gemeinschaft von Nichtregierungsorganisationen «garantiert werden, dass wir bei unserer Arbeit, die so wichtig ist, sicher sind», forderte Capponi. Die Organisation World Central Kitchen will angesichts des Tods ihrer Mitarbeiter ihren Einsatz in der Region sofort stoppen und bald Entscheidungen «über die Zukunft unserer Arbeit treffen». Israel riskiere, am Ende ohne Partner für die Bereitstellung und Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen dazustehen, zitierte die «Times of Israel» einen Beamten der US-Regierung.

    Tess Ingram, Sprecherin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef), sagte der «New York Times», sie hoffe, dass der Tod der Mitarbeiter von WCK «die Welt dazu bringen wird, zu erkennen, dass das, was hier passiert, nicht in Ordnung ist». «Die Nachricht von dem Angriff ist entsetzlich – ein wahr gewordener Albtraum für uns», sagte Soraya Ali, Sprecherin der Organisation Save the Children, der Zeitung. «Mehr als 200 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wurden in diesem Konflikt getötet, der damit zu einem der schlimmsten Konflikte für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in der jüngeren Geschichte zählt», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Dienstag.

  • 3.46 Uhr

    Palästinenser bemühen sich erneut um UN-Vollmitgliedschaft

    In einem Brief an UN-Generalsekretär António Guterres hat der palästinensische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Riyad Mansour, darum gebeten, einen Antrag von 2011 auf eine Vollmitgliedschaft für einen Staat Palästina bei der Organisation erneut dem Sicherheitsrat vorzulegen. Den Brief teilte die palästinensische UN-Mission am Dienstag (Ortszeit) auf der Plattform X, ehemals Twitter.

    Im November 2011 war ein entsprechender Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft am zuständigen Sicherheitsrat gescheitert. Die Veto-Macht USA und andere wollten, dass die Palästinenser zuvor mit Israel Frieden schliessen. Im November 2012 räumten die Vereinten Nationen den Palästinensern gegen den Widerstand der USA einen Beobachterstatus ein. Von 193 UN-Mitgliedsstaaten haben bisher 139 Palästina als unabhängigen Staat anerkannt. Deutschland gehört nicht dazu.

  • 3.20 Uhr

    Biden kritisiert Israel scharf nach Tod von Gaza-Helfern

    Nach dem Tod mehrerer ausländischer Helfer im Gazastreifen durch einen israelischen Luftangriff hat US-Präsident Joe Biden Israel schwere Vorhaltungen gemacht. «Das ist kein Einzelfall», beklagte Biden am Dienstagabend (Ortszeit) in einer schriftlichen Stellungnahme. «Dieser Konflikt ist einer der schlimmsten in jüngerer Zeit, was die Zahl der getöteten Mitarbeiter von Hilfsorganisationen angeht.» der Demokrat kritisierte: «Israel hat nicht genug getan, um die Helfer zu schützen, die versuchen, die Zivilbevölkerung mit dringend benötigter Hilfe zu versorgen.» Dies sei einer der Hauptgründe, warum die Verteilung der humanitären Hilfe im Gazastreifen so schwierig sei.

    «Israel hat auch nicht genug getan, um die Zivilbevölkerung zu schützen», beklagte Biden weiter. Die Vereinigten Staaten hätten Israel wiederholt aufgefordert, Militäroperationen gegen die islamistische Hamas von humanitären Einsätzen zu entkoppeln, um zivile Opfer zu vermeiden.

    Sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen waren im Gazastreifen durch einen Luftschlag des israelischen Militärs getötet worden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach in einer Videobotschaft von einem «tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen». Man prüfe den Vorfall und werde alles tun, damit er sich nicht wiederhole.

    Biden forderte eine zügige Untersuchung und eine Veröffentlichung der Ergebnisse. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Biden erklärte, er sei «empört und untröstlich» über den Tod der humanitären Helfer, unter denen ein Amerikaner gewesen sei. «Sie versorgten mitten im Krieg hungernde Zivilisten mit Lebensmitteln. Sie waren mutig und selbstlos. Ihr Tod ist eine Tragödie.»

    Angesichts der humanitären Katastrophe im Gazastreifen und der hohen Zahl ziviler Opfer in dem Konflikt gibt es zunehmende Kritik am militärischen Vorgehen Israels, auch vom wichtigsten Verbündeten USA. Biden und seine Regierung hatten sich lange mit öffentlichen Einwänden zurückgehalten, in den vergangenen Wochen aber zunehmend die Tonlage gegenüber der israelischen Führung verschärft. Die Beziehungen zwischen den Partnern, auch zwischen Biden und Netanjahu direkt, sind schwer angespannt.

  • Mittwoch, 3. April 2024, 2.18 Uhr

    Angriff in Syrien war nicht gegen US-Truppen gerichtet

    Das US-Verteidigungsministerium hat Angaben widersprochen, amerikanische Soldaten seien im Südosten Syriens Ziel eines Angriffes proiranischer Milizen geworden. Die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh sagte am Dienstag zu einem Vorfall am Militärstützpunkt Al-Tanf in der Nähe der jordanischen und irakischen Grenze, vom Stützpunkt sei eine Drohne abgeschossen worden, die in der Umgebung geflogen sei. «Aber wir glauben nicht, dass die Basis oder wir oder Koalitionsstreitkräfte das beabsichtigte Ziel waren.» Die US-Regierung stufe den Vorfall nicht als Angriff auf US-Streitkräfte ein. Singh zufolge sind amerikanische Soldaten in der Region zuletzt am 4. Februar Ziel eines Angriffes geworden.

  • 23.30 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 2. April 2024

  • 23.26 Uhr

    Weitere Hilfsgruppen setzen nach Angriff Einsatz in Gaza aus

    Nach dem Tod mehrerer ausländischer Helfer im Gazastreifen durch einen israelischen Luftangriff haben weitere Hilfsorganisationen ihre Aktivitäten im Gebiet ausgesetzt. Die Gruppe Anera kündigte den «beispiellosen Schritt» an, ihren humanitären Einsatz zu pausieren. Anera ist eine Partnerorganisation von World Central Kitchen, die am Dienstag den Tod von sechs Helfern und deren palästinensischem Fahrer durch den Angriff bestätigte. Auch Project Hope, eine in den USA gegründete Gruppe mit Fokus auf medizinischer Hilfe, erklärte, dass es seine Arbeit im Gazastreifen aussetze.

    Das International Medical Corps, das in Rafah eine der grössten Feldlazarette mit 140 Betten betreibt, kündigte zudem an, «unser Prozedere zu überdenken». Auf den Prüfstand sollen nun demnach unter anderem Pläne kommen, ein weiteres Feldspital in Deir al-Balah zu errichten.

  • 22.31 Uhr

    USA: Israel für Angriff in Damaskus verantwortlich

    Israel ist nach Einschätzung der US-Regierung für den Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus verantwortlich. Das machte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Washington deutlich.

    Singh war danach gefragt worden, ob die USA an dem Luftangriff am Montag beteiligt gewesen seien. Darauf antwortete sie: «Die USA haben keinen Angriff in Damaskus durchgeführt. Ich möchte Sie auf die Israelis verweisen, um mit ihnen über ihren Angriff zu sprechen.» Die Nachfrage, ob es die offizielle Einschätzung der US-Regierung sei, dass Israel für den Schlag verantwortlich sei, bejahte die Sprecherin: «Das ist unsere Einschätzung.»

  • 21.42 Uhr

    Israels Präsident entschuldigt sich bei Gründer von Hilfsorganisation

    Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem Tod mehrerer internationaler Helfer im Gazastreifen beim Gründer der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) entschuldigt. Herzog habe mit José Andrés telefoniert und ihm sein tiefes Bedauern über den «tragischen Verlust der Leben der WCK-Mitarbeiter» ausgedrückt, schrieb der israelische Staatspräsident auf der Plattform X (vormals Twitter). Er habe dabei auch eine aufrichtige Entschuldigung ausgesprochen und den Angehörigen der Getöteten sein Beileid bekundet.

  • 21.17 Uhr

    Tausende protestieren in Israel gegen Regierung und für Geisel-Deal

    Tausende Israelis haben am Dienstagabend den vierten Tag in Folge gegen die Regierung und für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln protestiert. Die Demonstranten versammelten sich israelischen Medien zufolge mit Fackeln in der Hand in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Jerusalem. Sie forderten demnach auch erneut Neuwahlen. Die Mutter eines entführten Mannes warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Berichten zufolge in einer Ansprache vor, einem Geisel-Deal im Wege zu stehen.

    Bei den Protesten sei es zu Zusammenstössen zwischen Polizisten und Demonstranten gekommen, hiess es. Seit Wochen vermitteln die USA, Katar und Ägypten zwischen Israel und der islamistischen Hamas, um eine Feuerpause und einen Austausch aus Israel verschleppter Geiseln gegen palästinensische Häftlinge zu erreichen. Knapp 100 Entführte in der Gewalt der Islamistenorganisation dürften nach israelischen Schätzungen noch am Leben sein.

  • 19.31 Uhr

    Blinken fordert von Israel Untersuchung nach Tod von Gaza-Helfern

    Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen hat US-Aussenminister Antony Blinken von Israel eine «rasche, gründliche und unabhängige Untersuchung» gefordert. Er habe direkt mit der israelischen Regierung gesprochen und Aufklärung verlangt, sagte Blinken am Dienstag in Paris nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Stéphane Séjourné.

    «Wie schon während des gesamten Konflikts haben wir die Israelis darauf hingewiesen, dass sie unbedingt mehr tun müssen, um das Leben unschuldiger Zivilisten zu schützen – seien es palästinensische Kinder, Frauen und Männer oder Mitarbeiter von Hilfsorganisationen – und um mehr humanitäre Hilfe für mehr Menschen zu leisten.»

    Humanitäre Helfer müssten geschützt werden und es dürfe nicht die Situation entstehen, in der Helfer selber in Gefahr gerieten, sagte Blinken. Sowohl er als auch Präsident Joe Biden hätten bei jeder Gelegenheit von Israel mehr Platz für humanitäre Hilfe eingefordert. Hilfe müsse nicht nur in den Gazastreifen gelangen, sondern dort auch verteilt werden können.

  • 18.40 Uhr

    Armee vermutete Terrorist in Gaza-Hilfskonvoi

    Der tödliche Angriff der israelischen Armee auf internationale Mitarbeitende der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen geht einem Bericht zufolge auf einen Terrorverdacht zurück. Die Streitkräfte hätten den Hilfskonvoi am Montagabend wegen der Vermutung attackiert, ein Terrorist sei mit ihm unterwegs gewesen, berichtete die israelische Zeitung «Haaretz» am Dienstag unter Berufung auf nicht näher genannte Verteidigungsbeamte.

  • 17.51 Uhr

    Galant: Israel kämpft Krieg mit mehreren Fronten

    Israel befindet sich nach Worten von Verteidigungsminister Joav Galant in einem Konflikt, der weit über den Gazastreifen hinausgeht. Das Land sei überall im Einsatz, um Feinde abzuschrecken und ihnen einen hohen Preis abzuverlangen, sagte er vor dem Aussen- und Verteidigungsausschuss der Knesset. «Wir finden uns in einem Mehrfrontenkrieg wieder», sagte er. «Wir operieren überall, um unsere Feinde daran zu hindern, zu erstarken.» Galant warnte die Feinde Israels davor, dass ein Angriff auf sein Land sie einen hohen Preis kosten werde.

    Er äusserte sich am Tag nach einem Israel zugeschriebenen Angriff auf das iranische Konsulat in der syrischen Hauptstadt Damaskus mit acht Toten. Der Iran kündigte danach Vergeltung an. Israel hat bislang nicht eingeräumt, für den Angriff verantwortlich zu sein.

  • 17.14 Uhr

    Polen fordert Aufklärung von Israel nach Tod von Helfern in Gaza

    Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen hat Polen Aufklärung von Israel gefordert. In einem Telefonat mit seinem Amtskollegen Israel Katz habe er eine unabhängige Untersuchung des Angriffs angemahnt, bei dem auch ein Pole getötet wurde, schrieb Aussenminister Radoslaw Sikorski auf der Plattform X (vormals Twitter).

    In einer ebenfalls auf X veröffentlichten Videobotschaft nannte Sikorski den Namen des getöteten polnischen Helfers. «Unser tapferer Landsmann Damian Sobol aus Przemysl war mit Hilfsgütern für die Bedürftigen in Gaza unterwegs, wo sich eine humanitäre Katastrophe abspielt. Er wurde bei einem Angriff getötet, für den die israelische Armee die Verantwortung übernommen hat.» Sikorski sprach der Familie des Helfers sein Mitgefühl aus.

    Zuvor hatte schon der Bürgermeister der Stadt Przemysl, Wojciech Bakun, bekannt gegeben, dass der getötete Freiwillige aus seiner Stadt stammte. «Man kann mit Worten nicht beschreiben, was die Menschen, die diesen fantastischen jungen Mann kannten, im Moment fühlen», schrieb Bakun auf Facebook. Die Stadt Przemysl liegt an Polens Grenze zur Ukraine. Nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine waren hier Millionen von Flüchtlingen aus dem Nachbarland eingetroffen — World Central Kitchen hatte viele von ihnen versorgt.

    Wie der Sender TVN24 berichtete, hatte sich der 35-jährige Sobol der Organisation World Central Kitchen im Jahr 2022 kurz nach Kriegsbeginn angeschlossen. Er half nicht nur an der polnisch-ukrainischen Grenze, sondern fuhr für die Organisation auch nach Kiew, Lwiw, Butscha und Charkiw. Es folgten Einsätze nach Erdbeben in der Türkei und in Marokko.

  • 14.15 Uhr

    Netanjahu: Israel für tödlichen Angriff auf Helfer verantwortlich

    Israel ist nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für den tödlichen Angriff auf ausländische Helfer im Gazastreifen verantwortlich. Er sprach in einer Videobotschaft von einem «tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen». Man prüfe den Vorfall und werde alles tun, damit er sich nicht wiederhole.

  • 13.42 Uhr

    Arabische Staaten verurteilen Angriff auf iranische Botschaft

    Mehrere arabischen Staaten haben den mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus scharf verurteilt.

    In einer Mitteilung des saudischen Aussenministeriums vom Dienstag hiess es, das Königreich lehne Angriffe auf diplomatische Einrichtungen kategorisch ab. Sie stellten einen Verstoss gegen das internationale Recht und gegen diplomatische Immunität dar. Ägypten äusserte sich ähnlich. In einem Post des Sprechers des Aussenministeriums, Ahmed Abu Seid, hiess es, Ägypten lehne solche Angriffe – egal aus welchem Grund – ab. Man stehe in Solidarität mit Syrien und respektiere dessen Souveränität.

    Das Golfemirat Katar betrachtet den Angriff nach eigenen Angaben als einen «eklatanten Verstoss» gegen internationale Abkommen und Konventionen. Das Aussenministerium teilte auf X (ehemals Twitter) mit, dass Botschaftsmitarbeiter gemäss den Regeln des internationalen Völkerrechts geschützt werden müssten. Die Aussenministerien in Jordanien und dem Libanon veröffentlichten Erklärungen mit ähnlichen Aussagen.

  • 12.34 Uhr

    Irans Staatsoberhaupt Chamenei droht Israel mit Vergeltung

    Nach dem mutmasslich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien hat der Iran mit Vergeltung gedroht.

    «Das boshafte Regime wird durch unsere tapferen Männer bestraft werden. Wir werden dafür sorgen, dass sie dieses und ähnliche Verbrechen bereuen, so Gott will», sagte Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Dienstag laut einer Mitteilung. Religionsführer Chamenei ist der mächtigste Mann in der Islamischen Republik und hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort. Er ist zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte.

    Bereits zuvor hatte der iranische Präsident Ebrahim Raisi den mutmasslich israelischen Luftschlag scharf verurteilt und mit einer Reaktion gedroht.

    Ajatollah Ali Chamenei ist Oberster Führer und geistliches Oberhaupt des Iran. (Archivbild)
    Ajatollah Ali Chamenei ist Oberster Führer und geistliches Oberhaupt des Iran. (Archivbild)
    Bild: Office of the Iranian Supreme Leader

    Am Montag waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Irans Aussenministerium verurteilte die Attacke scharf und machte den Erzfeind Israel für den Angriff verantwortlich.

    Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht und gelten als deutlich schlagkräftiger als die reguläre Armee. Gegründet nach der Islamischen Revolution 1979 soll die Einheit einen Putsch verhindern und die Staatsideologie schützen. Die IRGC sind mit den sogenannten Al-Kuds-Brigaden auch im Ausland tätig. Israel gilt als Erzfeind der iranischen Staatsführung. Seit Beginn des Gaza-Kriegs hat sich der Konflikt verschärft.

    Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die libanesische Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp sechs Monaten haben die Angriffe zugenommen. Iranische Militärangehörige sind offiziell nur beratend in Syrien aktiv. Teheran gilt jedoch neben Russland als wichtigster Verbündeter der syrischen Regierung. Seit 2011 herrscht in dem Land Bürgerkrieg.

  • 11.12 Uhr

    Al-Dschasira weist Vorwürfe Israels als «gefährliche Lügen» zurück

    Nach der Ankündigung Israels, den arabischen TV-Sender Al-Dschasira im Land zu schliessen, wies der Fernsehsender Vorwürfe der Voreingenommenheit zurück und verurteilte die Entscheidung. Das im Golfemirat Katar ansässige TV-Netzwerk beschrieb die Vorwürfe des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahus am späten Montagabend als «gefährliche, lächerliche Lügen». Es handle sich um «hetzerische Verleumdungen gegen das Netzwerk», hiess es weiter. Die jüngsten israelischen Massnahmen seien Teil einer Reihe «systematischer israelischer Angriffe, um Al-Dschasira zum Schweigen zu bringen.»

    Laut Netanjahu solle die Schliessung des Fernsehsenders erfolgen.
    Laut Netanjahu solle die Schliessung des Fernsehsenders erfolgen.
    Bild: Keystone/AP/Ohad Zwigenberg

    Netanjahu hatte am Montag nach der Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes eine rasche Schliessung von Al-Dschasira angekündigt. Israel wirft dem Sender vor, voreingenommen zu berichten. Al-Dschasira hat seit Beginn des Gaza-Kriegs ausführlich über die katastrophale Lage im Gazastreifen berichtet und Bilder von Tod und Zerstörung gezeigt, die in israelischen TV-Sendern kaum zu sehen sind. Der Sender zeigt auch regelmässig Videos des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden, häufig von Angriffen auf israelische Soldaten. Der Sender betonte, dass «solche verleumderischen Anschuldigungen» die Mitarbeiter nicht davon abhalten werden, die «mutige und professionelle Berichterstattung fortzusetzen». Man behalte sich das Recht vor, alle rechtlichen Schritte einzuleiten, hiess es. Al-Dschasira hat dem israelischen Militär seit Ausbruch des Gaza-Kriegs mehrfach vorgeworfen, Journalisten absichtlich ins Visier zu nehmen.

    Der katarische Fernsehsender wurde 1996 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Doha. Er galt als einer der ersten arabischen TV-Sender, der auch kritische Berichte über die Region veröffentlichte und gewann daher schnell an Popularität in der arabischen Welt. Kritiker werfen dem Sender vor, als Sprachrohr der Hamas zu fungieren. Katar selbst galt vor Ausbruch des Gaza-Kriegs als einer der wichtigsten finanziellen Unterstützer der Terrororganisation. In Doha leben auch Spitzenvertreter der Hamas.

  • 10.49 Uhr

    Miliz im Irak reklamiert Angriff auf US-Truppen in Syrien für sich

    Die proiranische Gruppe «Islamischer Widerstand im Irak» hat einen Angriff auf US-Truppen im Südosten Syriens für sich reklamiert. Die Miliz erklärte, den Militärstützpunkt Al-Tanf in der Nähe der jordanischen und irakischen Grenze in der Nacht zu Dienstag mit Drohnen angegriffen zu haben. Die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrecht hatte zuvor berichtet, der Stützpunkt sei von einer Drohne angegriffen worden, die von den US-Truppen abgeschossen worden sei. Das US-Militär äusserte sich zunächst nicht. Der Stützpunkt Al-Tanf war in der Vergangenheit bereits mehrfach angegriffen worden.

    Beim «Islamischen Widerstand im Irak» handelt es sich um eine Art Dachgruppe für proiranische Milizen im Irak, die seit den Terrorakten der islamistischen Hamas vom 7. Oktober in Israel gemeinsam unter diesem allgemeinen Namen auftreten. Dazu gehört die vom Iran unterstützte Kataib Hisbollah. Sie zählt zu den stärksten Milizen im Irak und fordert auch den Abzug der US-Truppen aus dem Land.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp sechs Monaten haben proiranische Milizen immer wieder Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt. Am 28. Januar waren durch eine der Attacken in Jordanien nahe der syrischen Grenze drei US-Soldaten getötet worden. Die USA reagierten darauf mit umfangreichen Luftangriffen gegen Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien. Seit Anfang Februar gab es fast keine Angriffe auf US-Stützpunkte in der Region mehr.

  • 09.51 Uhr

    Hisbollah: Angriff in Syrien wird nicht ohne Folgen bleiben

    Nach dem mutmasslich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syrien hat die Hisbollah betont, dass der Angriff nicht ohne Folgen bleiben werde.

    Die proiranische Miliz im Libanon erklärte in der Nacht zu Dienstag: «Sicherlich wird dieses Verbrechen nicht vergehen, ohne dass der Feind Strafe und Rache erfährt.» Der israelische Feind glaube noch immer, dass die Eliminierung von Anführern den entschlossenen Widerstand des Volkes stoppen könne, hiess es weiter.

    Bei dem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus wurden nach Angaben aus Teheran zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden (IRGC) getötet. Irans Aussenamtssprecher Nasser Kanaani verurteilte die Attacke scharf und machte den Erzfeind Israel für die Tötung der Generäle verantwortlich. «Die Islamische Republik Iran behält sich das Recht vor, Gegenmassnahmen zu ergreifen, und entscheidet über die Art der Reaktion».

    Der Iran ist der grösste Unterstützer der Hisbollah im Libanon. Die Schiitenmiliz kämpft politisch, aber auch mit Gewalt gegen Israel. Sie zählt zu Irans «Achse des Widerstands». Mit ihrer eigenen Miliz kontrolliert sie vor allem den Süden des Libanons an der Grenze zu Israel, von Schiiten bewohnte Viertel der Hauptstadt Beirut sowie die Bekaa-Ebene im Norden des Landes. Auch in Syrien ist die Hisbollah aktiv. Dort kämpft sie an der Seite der Regierungstruppen von Machthaber Baschar al-Assad. Der Iran und Russland sind Assads wichtigste Verbündete im syrischen Bürgerkrieg.

  • 6.21 Uhr

    Hilfsorganisation bestätigt Tod mehrerer Mitarbeiter in Gaza

    Die Hilfsorganisation World Central Kitchen hat den Tod mehrerer ihrer Mitarbeiter im Gazastreifen durch einen Luftangriff bestätigt und Israel dafür verantwortlich gemacht. «Die israelische Regierung muss dieses wahllose Töten stoppen», schrieb der Gründer der Organisation, der in den USA lebende spanische Starkoch José Andrés, am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter). Israel müsse aufhören, die humanitäre Hilfe einzuschränken, Zivilisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu töten und Lebensmittel als eine Waffe einzusetzen. «Keine weiteren unschuldigen Todesopfer. Frieden beginnt mit unserer gemeinsamen Menschlichkeit. Er muss jetzt beginnen.» Israels Armee schrieb in der Nacht auf Telegram, das Militär führe «eine gründliche Untersuchung auf höchster Ebene durch, um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen».

  • 4.22 Uhr

    Japan will Zahlung an UN-Palästinenserhilfswerk wieder aufnehmen

    Die japanische Regierung will das UN-Palästinenserhilfswerk wieder finanziell unterstützen. Das kündigte Aussenministerin Yoko Kamikawa am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Kyodo an. Die Entscheidung erfolgte angesichts der akuten humanitären Situation im Gazastreifen. Das UN-Hilfswerk UNRWA war stark in die Kritik geraten. Einigen Mitarbeitern wurde vorgeworfen, am Massaker der islamistischen Hamas vom 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel beteiligt gewesen zu sein. UN-Generalsekretär António Guterres hatte umfassende Aufklärung der Vorwürfe versprochen. Die Zusammenarbeit mit mehreren Angestellten wurde beendet. Mehrere Länder stellten wegen der Anschuldigungen vorübergehend die Zahlungen an UNRWA ein, darunter die grössten Geldgeber, die USA und Deutschland. Auch Japan hatte eine geplante Zahlung von 35 Millionen Dollar eingefroren.

  • 1.18 Uhr

    USA: Treffen mit Israel zu geplanter Rafah-Offensive in nächsten Tagen

    Vertreter der US-Regierung und der israelischen Führung wollen voraussichtlich in der kommenden Woche bei einem Treffen über Israels geplante Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen beraten. Nach einer Videoschalte mit Vertretern beider Seiten veröffentlichte das Weisse Haus am Montag eine gemeinsame Stellungnahme, in der ein persönliches Treffen in der kommenden Woche in Aussicht gestellt wurde. Weitere Details blieben zunächst offen.

    Hochrangige Vertreter beider Regierungen hatten per Videokonferenz über die von Israel geplante Bodenoffensive in Rafah beraten. In der Erklärung hiess es, das Gespräch habe zwei Stunden gedauert und sei konstruktiv gewesen. Für die US-Seite waren unter anderem der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan und Aussenminister Antony Blinken dabei. Für die israelische Seite waren unter anderem der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi und der Minister für strategische Angelegenheiten Ron Dermer zugeschaltet.

    In der Erklärung hiess es, beide Seiten verfolgten das gemeinsame Ziel, die islamistische Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens zu besiegen. «Die US-Seite äusserte ihre Bedenken gegenüber verschiedenen Vorgehensweisen in Rafah.» Die israelische Seite wiederum habe sich bereiterklärt, diese Bedenken zu berücksichtigen und weitere Gespräche zu führen.

    Die US-Regierung hält eine grossangelegte Bodenoffensive in Rafah wegen der Hunderttausenden palästinensischen Zivilisten, die dort Schutz vor den Kämpfen gesucht haben, für falsch und möchte Israel Alternativen aufzeigen. Eigentlich hätte eine israelische Delegation dazu bereits in der vergangenen Woche nach Washington reisen sollen. Doch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte die Reise kurzfristig ab, nachdem der UN-Sicherheitsrat ohne Widerstand der USA eine Resolution mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe verabschiedet hatte.

    Die USA sind wichtigste Schutzmacht Israels und unterstützen das Land jährlich mit Milliardenbeträgen, von denen ein beachtlicher Teil in Raketenabwehr und andere Militärtechnik fliesst. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind angesichts des militärischen Vorgehens Israels im Gazastreifen und der hohen Zahl ziviler Opfer in dem Krieg derzeit jedoch sehr angespannt.

  • Dienstag, 2. April 2024, 1.13 Uhr

    Berichte: Mitarbeiter von Hilfsorganisation bei Luftangriff in Gaza getötet

    Bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind palästinensischen Medienberichten zufolge fünf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen getötet worden. Unter den Opfern des Angriffs auf ein Fahrzeug südlich von Deir al-Balah im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens befänden sich demnach vier ausländische Staatsangehörige aus Polen, Australien, Irland und Grossbritannien sowie ihr palästinensischer Fahrer, berichtete die «Times of Israel». Die israelische Armee schrieb dazu in der Nacht zum Dienstag auf Telegram, das Militär führe «eine gründliche Untersuchung auf höchster Ebene durch, um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen». Die Hilfsorganisation, die der in den USA lebende spanische Starkoch José Andrés gründete, schrieb auf der Plattform X (ehemals Twitter), ihr seien die Berichte bekannt. «Das ist eine Tragödie.» Humanitäre Helfer und Zivilisten sollten niemals zur Zielscheibe werden, hiess es.

    World Central Kitchen betreibt im Gazastreifen zusammen mit örtlichen Partnern Gemeinschaftsküchen, die Mahlzeiten für die palästinensische Bevölkerung zubereiten. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober vergangenen Jahres stellte sie Millionen an Mahlzeiten zur Verfügung. Derzeit beteiligt sich die Organisation auch an Hilfslieferungen, die seit März von Zypern aus über das Meer in das Kriegsgebiet gelangen. Sie hat dabei auch die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort übernommen. Foto- und Videoaufnahmen, die in der Nacht in sozialen Medien kursierten, sollen die getöteten Mitarbeiter von World Central Kitchen zeigen. Zu sehen seien ihre Leichen in Schutzwesten und ihre blutverschmierten Pässe.

    Ein Schiff des spanischen NGO Open Arms vor der Küste Gazas – mit einem schwimmenden Plateau mit 200 Tonnen Reis und Mehl der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Schlepptau (15. März 2024).
    Ein Schiff des spanischen NGO Open Arms vor der Küste Gazas – mit einem schwimmenden Plateau mit 200 Tonnen Reis und Mehl der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Schlepptau (15. März 2024).
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber

    Die Zeitung «The Sydney Morning Herald» zitierte den australischen Premierminister Anthony Albanese, wonach seine Regierung Berichte prüfe, dass es sich bei einem der Todesopfer um eine Australierin handelte. Palästinensischen Angaben in Gaza zufolge seien die Australierin und ihre Kollegen sowie ihr palästinensischer Fahrer zum Zeitpunkt des Luftangriffs gerade dabei gewesen, Hilfsgüter auszuliefern. Diese seien nur wenige Stunden zuvor mit einem Schiff aus Zypern im Gazastreifen eingetroffen, hiess es in dem Bericht weiter.

    In der Stellungnahme der israelischen Armee hiess es unterdessen, die eigenen Streitkräfte unternähmen umfangreiche Anstrengungen, um die sichere Lieferung von humanitärer Hilfe zu ermöglichen, und arbeiteten eng mit World Central Kitchen zusammen, um die Menschen im umkämpften Gazastreifen mit Nahrungsmitteln und humanitärer Hilfe zu versorgen.

  • 23.50 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 1. April 2024

  • 23.34 Uhr

    Versuchter Angriff auf US-Truppen in Syrien

    Proiranische Milizen aus dem Irak haben nach Angaben von Aktivisten am späten Montagabend versucht, US-Truppen im Südosten Syriens mit einer Drohne anzugreifen. Die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Drohne sei von den US-Truppen abgeschossen worden. Zunächst reklamierte keine Gruppe den Angriff auf den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Al-Tanf in der Nähe der jordanischen und irakischen Grenze für sich. Ob es dabei Schäden oder Verletzte gab, blieb unklar. Das US-Militär äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

    Zuvor waren am Montagnachmittag bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus nach Angaben aus Teheran zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Fünf weitere IRGC-Mitglieder seien dabei ebenfalls ums Leben gekommen. Der Iran macht Israel für den tödlichen Angriff auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in Damaskus verantwortlich.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp sechs Monaten haben proiranische Milizen immer wieder Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt. Am 28. Januar waren durch eine der Attacken in Jordanien nahe der syrischen Grenze drei US-Soldaten getötet worden. Die USA reagierten darauf mit umfangreichen Luftangriffen gegen Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien. Seit Anfang Februar gab es fast keine Angriffe auf US-Stützpunkte in der Region mehr.

  • 23.29 Uhr

    US-Regierung: Waffenlieferungen an Israel ziehen sich teils lange hin

    Angesichts von Forderungen nach Beschränkungen amerikanischer Waffenlieferungen an Israel hat das US-Aussenministerium betont, dass diese sehr langfristig angelegt seien. Rüstungslieferungen an das Land zögen sich mitunter über mehrere Jahre hin, sagte Ministeriumssprecher Matthew Miller am Montag in Washington.

    Er reagierte damit auf die Frage, warum die US-Regierung trotz Kritik am militärischen Vorgehen Israels im Gaza-Krieg jüngst entschieden habe, neue Waffenlieferungen für Israel zu genehmigen. Miller wich der konkreten Nachfrage aus und verwies stattdessen auf die jahrzehntelange Sicherheitspartnerschaft mit dem Staat Israel.

    Das Land sei umgeben von Akteuren, die auf dessen Zerstörung aus seien, nicht nur die Hamas, sondern auch der Iran und seine Stellvertreter, etwa die libanesische Hisbollah-Miliz. «Wir glauben, dass Israel jedes Recht hat, sich gegen diese Gegner zu verteidigen.» Deshalb gebe es jedes Jahr Hilfen in Milliardenhöhe aus den USA. Nicht immer werde die gesamte Hilfe in einem Jahr abgerufen. 

  • 22.21 Uhr

    UN planen Mission in Spital in Gaza

    Die UN wollen nach dem Ende eines israelischen Militäreinsatzes im Schifa-Spital in der Stadt Gaza eine Mission dorthin entsenden. UN-Sprecher Stéphane Dujarric teilte am Montag mit, Vertreter der Weltgesundheitsorganisation warteten auf Sicherheitsgarantien. Die Vereinten Nationen wollen mit der geplanten Mission Palästinensern helfen, medizinisch behandelt zu werden und den Zustand des Spitals einschätzen.

    Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hatte am Sonntag mitgeteilt, dass Erkenntnissen der WHO zufolge nach dem Beginn der zweiten israelischen Belagerung des Spitals am 18. März 21 Patienten gestorben seien.

    Dujarric sagte, in einem anderen Spital im Gazastreifen habe ein WHO-Team am Sonntag den Bedarf vor Ort untersucht, als bei einem israelischen Luftangriff ein Zeltlager in der Spitalanlage in Deir al-Balah getroffen worden sei. Dabei sollen demnach vier Menschen getötet und 17 verletzt worden sein.

  • 21.34 Uhr

    Irans Revolutionswächter bestätigen Tod von zwei Generälen in Syrien

    Nach dem mutmasslich israelischen Luftangriff in Syrien haben Irans Revolutionswächter (IRGC) den Tod von zwei Generälen aus ihren Reihen bestätigt. Bei der Attacke auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in der Hauptstadt Damaskus seien die beiden Brigadegeneräle Mohammed Resa Sahedi und sein Stellvertreter Mohammed Hadi Hadschi ums Leben gekommen, erklärten die IRGC am Montagabend. Fünf weitere Mitglieder der Revolutionsgarden seien bei dem Angriff getötet worden.

    Der zerstörte Konsulatsteil der iranischen Botschaft in Damaskus. (1. April 2024)
    Der zerstörte Konsulatsteil der iranischen Botschaft in Damaskus. (1. April 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Yousseff Dafawwi

    In der iranischen Hauptstadt Teheran versammelten sich im Stadtzentrum unterdessen am Abend einige Hunderte Regierungsanhänger zu spontanen Protesten, wie Augenzeugen berichteten. Die Menschenmenge forderte Rache für die Tötung der Generäle. Sie riefen unter anderem «Tod für Israel» und «Tod für Amerika».

  • 18.53 Uhr

    Israel billigt Gesetz zu möglicher Schliessung ausländischer TV-Sender

    Israels Parlament hat das sogenannte «Al-Dschasira-Gesetz» gebilligt. Die Abgeordneten in Jerusalem stimmten in zweiter und dritter Lesung für das Gesetz, das eine Schliessung ausländischer TV-Sender ermöglicht, falls diese als Risiko für die Staatssicherheit eingestuft werden sollten, wie das Parlament am Montag mitteilte.

    Die Nachrichtenseite ynet berichtete, eine Schliessung könne von Kommunikationsminister Schlomo Karhi angeordnet werden. Damit könnten die Büroräume eines Senders in Israel geschlossen, die Sendeausrüstung beschlagnahmt, der Sender aus dem Programm der Anbieter von Kabel- und Satellitenfernsehen entfernt und seine Internetseite blockiert werden.

    Laut der «Times of Israel» kündigte der rechtskonservative Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an, er werde sich nach Billigung der Gesetzes umgehend für eine Schliessung von Al-Dschasira einsetzen. In der Vergangenheit waren ähnliche Bemühungen allerdings gescheitert.

  • 18.30 Uhr

    Büro: Netanjahu nach Operation wohlauf

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist nach Angaben seines Büros nach einer Operation mit Vollnarkose wohlauf. Er fühle sich sehr gut und setze seine übliche Routine vom Spital aus fort, hiess es in der Mitteilung am Montag. Auf Rat seiner Ärzte werde der Regierungschef die Klinik am Dienstagnachmittag wieder verlassen.

    Der 74-Jährige war den Angaben zufolge am Sonntag wegen einer Hernie operiert worden, die bei einer Routineuntersuchung am Samstag entdeckt worden war. Netanjahus Büro machte keine Angaben dazu, welche Hernie genau bei dem Ministerpräsidenten diagnostiziert wurde.

  • 18.22 Uhr

    Kommandeur der Revolutionsgarden bei Angriff in Damaskus getötet

    Bei dem israelischen Angriff auf ein Nebengebäude der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus ist laut dem iranischen Staatsfernsehen ein Kommandeur der Revolutionsgarden getötet worden. Brigadegeneral Mohammed Resa Sahedi, «einer der führenden Kommandeure der Al-Kuds-Brigaden», sei bei «einer Attacke von Kämpfern des zionistischen Regimes auf das Konsulatsgebäude» des Iran in Damaskus «als Märtyrer gestorben», berichtete das iranische Staatsfernsehen am Montag. Die Al-Kuds-Brigaden sind für Auslandseinsätze der islamischen Revolutionsgarden zuständig.

  • 17.19 Uhr

    Aktivisten: Sechs Tote nach Explosion neben Irans Botschaft in Syrien

    Bei einer Explosion unmittelbar neben der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Aktivisten zufolge sechs Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Ob das betroffene Gebäude zum Botschaftskomplex gehörte, blieb zunächst unklar, genauso wie die Ursache der Explosion. Syrische und iranische Medien sprachen von einem Luftangriff des israelischen Militärs.

    Dem staatlichen iranischen Rundfunk zufolge dürften sich in dem Botschaftsgebäude wegen eines religiösen Feiertags wahrscheinlich keine Angestellten aufgehalten haben. Staatliche Medien berichteten, Irans Botschafter Hussein Akbari und dessen Familie seien unversehrt.

  • 16.53 Uhr

    Kreise: Israelische Delegation aus Ägypten abgereist

    Eine hochrangige israelische Delegation ist informierten Kreisen am Flughafen Kairo zufolge am Montagnachmittag wieder aus der ägyptischen Hauptstadt abgereist. Während ihres knapp zweitägigen Besuchs führten sie demnach Gespräche über eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie über die Freilassung weiterer im Gazastreifen festgehaltener Geiseln und palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen. Der katarische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete zuvor, dass die indirekten Verhandlungen keine nennenswerten Fortschritte gebracht hätten.

  • 16 Uhr

    Iran macht Israel für Tod zweier Generäle verantwortlich

    Der Iran wirft Israel vor, zwei seiner Generäle sowie weitere fünf Mitglieder der sogenannten Revolutionsgarden bei einem gezielten Angriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet zu haben. Das Aussenministerium in Teheran droht offen mit Vergeltung. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es in Syrien mehrere mutmasslich israelische Angriffe gegeben.

  • 15.20 Uhr

    Protestzelte vor Jerusalems Parlament

    Kritiker der israelischen Regierungspolitik haben vor dem Parlament in Jerusalem mehr als 100 Protestzelte aufgebaut. Die Zelte sind Teil einer viertägigen Protestaktion in der Stadt, wie israelische Medien am Montag berichteten.

    Proteste gegen die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und das Vorgehen im Gaza-Krieg ziehen zurzeit Massen an: Am Sonntag hatten Zehntausende Menschen in Israel den zweiten Tag in Folge demonstriert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten in der Nähe des Parlaments einen Rücktritt der Regierung, eine Neuwahl sowie einen raschen Deal zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.

  • 10.43 Uhr

    Israel nimmt Schwester von Hamas-Chef wegen Sicherheitsvergehen fest

    Die israelische Polizei hat nach eigenen Angaben die Angehörige eines ranghohen Mitglieds der islamistischen Hamas wegen mutmasslicher Sicherheitsvergehen festgenommen. Nach israelischen Medienberichten handelt es sich um eine Schwester des Hamas-Chefs Ismail Hanija, der in Katar lebt.

    Die in Tel Scheva im Süden Israels festgenommene 57-Jährige werde verdächtigt, «Kontakt mit Hamas-Aktivisten unterhalten zu haben», hiess es in der Mitteilung der Polizei. Sie identifiziere sich mit einer Terrororganisation und werde der Hetze und Unterstützung von Terroranschlägen in Israel beschuldigt.

    «Während der Razzia in ihrem Haus fanden die Sicherheitskräfte Dokumente, Mediengeräte, Telefone sowie weitere Befunde und Beweise, die sie mit schweren Sicherheitsvergehen gegen den Staat Israel in Verbindung bringen», hiess es weiter. Sie solle noch am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden.

    Israelische Medien hatten in der Vergangenheit berichtet, drei Schwestern Hanijas hätten Beduinen im Süden Israels geheiratet und seien israelische Staatsbürgerinnen geworden.

  • 09.05 Uhr

    Drohnenangriff auf israelische Stadt Eilat: Gebäude beschädigt

    Bei einem Drohnenangriff auf die südisraelische Küstenstadt Eilat ist nach Angaben der Armee ein Gebäude beschädigt worden. Das Geschoss sei von Osten in Richtung Israel abgefeuert worden, teilte das Militär in der Nacht zum Montag bei Telegram mit. Es sei nur geringer Schaden entstanden, Menschen seien bei dem Vorfall nicht verletzt worden. Israels Armee hatte zuvor von Sirenenalarm in der Stadt am Roten Meer berichtet.

    Israelischen Medienberichten zufolge könnte der Ursprung der Drohne auf eine Gruppe namens «Islamischer Widerstand im Irak» hindeuten. Dabei handelt es sich um eine Art Dachgruppe proiranischer Milizen im Irak, die seit dem Massaker der Hamas und anderer islamistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel gemeinsam unter diesem Namen auftreten. Israel grenzt im Osten unmittelbar an Jordanien.

    Die Gruppe selbst erklärte am frühen Montagmorgen, ein «lebenswichtiges Ziel im besetzten Land» angegriffen zu haben. Damit ist Israel gemeint. Nähere Angaben machte die Miliz zunächst nicht.

  • Montag, 1. April 2024, 8.00 Uhr

    Berichte: Israels Armee zieht sich aus Schifa-Spital zurück

    Rund zwei Wochen nach Beginn des Militäreinsatzes im Schifa-Spital in der Stadt Gaza hat die israelische Armee sich nach palästinensischen Berichten in der Nacht zum Montag wieder zurückgezogen. Örtliche Medien berichteten, der Einsatz habe schwere Zerstörungen an den Gebäuden des grössten medizinischen Komplexes im Gazastreifen hinterlassen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte.

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Einsatz im Schifa-Spital am Sonntagabend als grossen Erfolg beschrieben. Er sprach von einer «genauen und chirurgischen» Militäroperation. Mehr als 200 Terroristen seien getötet worden und Hunderte hätten sich ergeben, sagte Netanjahu.

    Die islamistische Terrororganisation Hamas hatte nach israelischer Darstellung in dem weitläufigen Areal erneut Kampf- und Kommandostellungen eingerichtet, nachdem das israelische Militär im letzten November schon einmal die Klinik gestürmt hatte. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, medizinische Einrichtungen systematisch für militärische Zwecke zu missbrauchen. Die Hamas weist dies zurück.

    Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hatte vor einer Woche gesagt, Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad hätten sich in verschiedenen Abteilungen des Spitals verbarrikadiert. Die Hamas schiesse unter anderem von der Notaufnahme und der Entbindungsstation aus auf israelische Truppen. Sie hätten mit Mörsergranaten geschossen und schweren Schaden sowie Brände in dem Klinikkomplex verursacht. Der militärische Hamas-Arm hatte in den vergangenen Tagen mehrfach Angriffe auf israelische Truppen im Bereich des Schifa-Spitals für sich reklamiert.