«Ich nenne sie Geiseln» Trump fordert Freilassung von inhaftierten Kapitol-Randalierern

tchs / SDA

7.1.2024

«Dolch an der Kehle der Demokratie»: Biden warnt vor Trump

«Dolch an der Kehle der Demokratie»: Biden warnt vor Trump

«Dolch an der Kehle der Demokratie»: Biden warnt vor TrumpFür die Präsidentenwahl 2024 deutet sich nach jetzigem Stand eine mögliche Neuauflage des Duells zwischen Biden und Trump an.

07.01.2024

Donald Trump ist auf Wahlkampf-Tour. Im US-Bundesstaat Iowa forderte der Ex-Präsident nun die Freilassung von Inhaftierten, die 2021 am Sturm aufs Kapitol beteiligt waren: Sie hätten «genug gelitten».

tchs / SDA

7.1.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Vor drei Jahren stürmten Trump-Anhänger*innen das US-Kapitol in Washington. Fünf Menschen starben bei den Tumulten. 
  • Die Ereignisse vom 6. Januar 2021 beschäftigen das Land noch immer. Im US-Bundesstaat Florida kam es in diesem Zusammenhang nun erneut zu Festnahmen.
  • Donald Trump fordert auf seiner Wahlkampftour in Iowa unterdessen, inhaftierte Kapitol-Randalierer freizulassen.
  • Der Ex-Präsident findet, die Randalierer hätten «genug gelitten».

Die Bilder gingen um die Welt: Am 6. Januar 2021 stürmte ein Mob aus aufgebrachten Trump-Anhänger*innen das Kapitol in Washington.

Auch drei Jahre nach den gewalttätigen Protesten beschäftigt der Tabubruch im Herzen der Demokratie die USA – und Ex-Präsident Donald Trump selbst. Am dritten Jahrestag der Krawalle hat die Bundespolizei FBI in Florida drei weitere mutmassliche Teilnehmer festgenommen.

Anhänger des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt.
Anhänger des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt.
Bild: Charlie Neibergall/AP/dpa

Wegen ihrer Beteiligung an der Erstürmung des Kapitols wurden bereits über 1200 Personen angeklagt. Davon bekannten sich über 900 schuldig oder wurden nach Prozessen verurteilt. Donald Trump, der dieses Jahr wieder für die Republikaner bei den Präsidentschaftswahlen antreten will, forderte indessen, bereits verurteilte Randalierer aus der Haft zu entlassen.

Trump über Inhaftierte: «Sie haben genug gelitten»

Während seiner Wahlkampftour setzte sich Trump vehement für die Freilassung der Inhaftierten ein: «Sie haben genug gelitten», erklärte der 77-Jährige im US-Bundesstaat Iowa. «Ich nenne sie Geiseln. Manche Leute nennen sie Gefangene», so Trump, der am Samstag vor über tausend Menschen in einer Schulsporthalle in der Stadt Clinton aufgetreten war.

Unterstützer von Präsident Trump wurden 2021 von Beamten der US-Kapitolpolizei vor dem Regierungssitz konfrontiert.
Unterstützer von Präsident Trump wurden 2021 von Beamten der US-Kapitolpolizei vor dem Regierungssitz konfrontiert.
Bild: Manuel Balce Ceneta/AP

Iowa ist von grosser Bedeutung für Trump: Am 15. Januar findet in dem ländlich geprägten Bundesstaat der erste Wahlgang zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten statt. Aktuellen Umfragen zufolge muss sich der Ex-Präsident über den Ausgang der Wahl jedoch keine Sorgen machen: Über 30 Prozentpunkte trennen ihn von den anderen Kandidaten.

Gerichtsprozess am Montag

Die neusten Festnahmen im Zusammenhang mit dem Sturm aufs Kapitol ereigneten sich im Südosten des Landes: Nach FBI-Angaben vom Samstag (Ortszeit) wurden zwei Männer und eine Frau auf einer Ranch in Groveland, Florida verhaftet. Am Montag sollen sie wegen mutmasslicher Vergehen im Zuge des Aufruhrs in Florida vor ein Gericht gestellt werden.

Im Januar 2021 kam der Kongress im Kapitol zusammen, um den Sieg des nun amtierenden US-Präsidenten Joe Biden im Präsidentschaftswahlkampf formell zu bestätigen. Unterstützer*innen des abgewählten Donald Trump stürmten das Gebäude, fünf Menschen verloren bei den Krawallen ihr Leben.

Im Vorfeld hatte Trump seine Anhängerschaft durch die unbelegte Behauptung aufgewiegelt, das Wahlergebnis sei durch massiven Betrug herbeigeführt worden.